Warum Antikörper testen?

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Hallo zusammen,


gestern habe ich bei einem Nuklearmediziner angerufen um einen Termin zur Blutabnahme und zum Ultraschall wegen der Schilddrüse auszumachen.

Da die Sprechstundenhilfe nicht alle meine Fragen beantworten konnte, war ich mit dem Arzt persönlich am Telefon.

Auf meine Frage ob bei der Blutuntersuchung auch die Antikörper getestet werden, sagte er "Nein, das ist nicht nötig." Ich sagte "Doch, die Antikörper sollen auf jeden Fall mitgetestet werden!"

Da meine er "Wieso wollen Sie das?" Ich antwortete " Damit ein Gesamtbild der Schilddrüsenwerte entsteht und man das Ergebnis besser beurteilen kann."


Er fragte weiter "Sind sie ein Arzt?." Ich sagte "Nein!" Darauf sagte er "Woher wissen Sie diese Information? Bestimmt aus dem Internet..." Ich antwortete "Das spielt doch keine Rolle! Ich habe mich ausführlich über dieses Thema informiert und möchte in jedem Falle das die Antikörper mitgetestet werden." Darauf er wieder "Vergessen Sie alles was sie aus dem Internet wissen! Die Antikörper werden nur getestet wenn eine Krankheit vorliegt."

Ich ließ nicht locker und sagte ihm, er solle mir den Test auf Antikörper eben privat in Rechnung stellen. Er murrte trotzdem weiter und sagte des öfteren er habe jetzt wirklich besseres zu tun als mit mir zu diskutieren... :))) So ein A*** :eek:

Jetzt wäre meine Bitte an Euch, mir ein oder mehrere stichhaltige Argumente zu bringen warum es so wichtig ist, die Antikörper mitzutesten.

Eigentlich wollte ich heute den Termin (Montag) wieder absagen, da ich den Arzt als unverschämt und unfähig empfinde. Doch ich "brauche" ihn um wenigstens den Ultraschall machen zu lassen.

Sollte er sich trotz meines ausdrücklichen Wunsches weigern die Antikörper zu testen, so gehe ich zu einem anderen Arzt. Die Blutabnahme kann quasi jeder Arzt veranlassen. Doch den Ultraschall kann leider nicht jeder Arzt machen.

Vielen Dank schonmal. :)


Lg, Putzteufelchen
 
Hallo Malve,


vielen Dank für die schnelle Antwort. :)

Der Link ist gut und sollte eigentlich auch den NUK überzeugen.

Ist schon ungewöhnlich dass man einen NUK überreden oder überzeugen muß, die Antikörper mitzutesten.

Normal hätte ich da auch kurzerhand den Termin wieder abgesagt, doch wir haben hier im Ort leider nur diesen einen NUK und leider gar keinen Endokrinologen. Wegen dem bisschen Blut abnehmen und dem bisschen Ultraschall wollte ich keinen großen Aufwand oder große Fahrtwege betreiben. Nur aus diesem Grund habe ich doch nicht abgesagt. Zudem habe ich Spaß daran, ihn am Montag aus der Reserve zu locken... *fg* ;)


Danke nochmal,

Putzteufelchen
 
Hallo Putzteufelchen,

es ist keine Seltenheit, dass eine Schilddrüsenuntersuchung nur mangelhaft vorgenommen wird; es gibt auch aus diesem Grund eine hohe Dunkelziffer bei Schilddrüsenerkrankungen.

Ich denke, dass Du dem Montag getrost entgegensehen kannst:D; lass uns mal wissen, was der Herr Doktor gemeint hat...

Liebe Grüße,
Malve
 
die Antikörper sagen etwas darüber aus, ob Du eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hast oder nicht.
Du könntest Deinem Arzt ja dieses zeigen;):

www.schilddruesenpraxis.de/lex_autoimmun.shtml

Relevanter auf der Site von Dr. Hotze ist doch wohl der Bereich, wo beschrieben wird, wann welche Untersuchung durchgeführt wird. www.schilddruesenpraxis.de/lexn_diag.shtml heisst es:

"Zu den Basislaboruntersuchungen gehört der TSH-Wert, der sowohl basal als auch stimuliert nach Zuführung von stimulierendem Hormon (TRH) bestimmt werden kann.
Der basale und stimulierte TSH-Wert werden unter dem Begriff TRH-Test zusammengefasst, er ist in jeden Fall wesentlich empfindlicher als der normale TSH-Wert alleine.
Die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse wird ebenfalls durch die Konzentration der freien Hormone (freies T3, freies T4) widergespiegelt, so dass diese zu einer Basisuntersuchung auf jeden Fall dazu gehören.

Ergibt sich aufgrund der Vorgeschichte, der Ultraschalluntersuchung oder der Szintigraphie der Hinweis auf eine Basedow-Krankheit oder auf eine Hashimoto-Thyreoiditis, müssen die vom Immunsystem gebildeten Antikörper (TPO-AK, Tg-AK und TRAK) mitbestimmt werden."


Die Antikörper werden also nur in bestimmten Fällen, und nicht etwa standardmässig getestet.
Allerdings bin ich der Ansicht, unter der Voraussetzung dass der Patient bereit ist, die Kosten selber zu übernehmen, dass die Untersuchung ausgedehnt werden sollte, wenn der Patient dies wünscht.

es ist keine Seltenheit, dass eine Schilddrüsenuntersuchung nur mangelhaft vorgenommen wird;


Das ist erstmal nichts weiter als eine Behauptung - und eine Diffamierung der Ärzte.


es gibt auch aus diesem Grund eine hohe Dunkelziffer bei Schilddrüsenerkrankungen.


Diese Behauptung ist formal-logisch falsch: Wenn man weiss, wie hoch eine Dunkelziffer ist, dann ist es keine Dunkelziffer mehr. Dunkelziffern sind per se immer Mutmassungen, Hochrechnungen oder Spekulation.

Gruss - BunnyDog
 
Moin

Malve schrieb:
es ist keine Seltenheit, dass eine Schilddrüsenuntersuchung nur mangelhaft vorgenommen wird
Bunnydog schrieb:
Das ist erstmal nichts weiter als eine Behauptung - und eine Diffamierung der Ärzte.

Das ist keine Diffamierung von Ärzten, sondern eine einfache Aussage, die auf Erfahrungswerten beruht.

Malve schrieb:
es gibt auch aus diesem Grund eine hohe Dunkelziffer bei Schilddrüsenerkrankungen.
Bunnydog schrieb:
Wenn man weiss, wie hoch eine Dunkelziffer ist, dann ist es keine Dunkelziffer mehr. Dunkelziffern sind per se immer Mutmassungen, Hochrechnungen oder Spekulation.

Das wird nun aber mehr als spitzfindig und bringt hier niemanden weiter. Und nebenbei bemerkt, wenn du schon solchen Wert auf die benutzten Wörter legst, dann solltest auch bemerken, dass über die tatsächliche Höhe keine konkrete Aussage getätigt wurde.


Putzteufelchen, hast du denn Beschwerden, die du auf eine Schilddrüsenproblematik zurückführst?

baba
Puttchen
 
Das ist keine Diffamierung von Ärzten, sondern eine einfache Aussage, die auf Erfahrungswerten beruht.

Welche Erfahrungswerte? Meines Wissens ist Malve keine Ärztin, kann also allenfalls auf einige persönliche, subjektive Erlebnisse zurückgreifen. Eine seriöse Quellenangabe, welche ihre Behauptung belegt, wäre also das Minimum gewesen. Dasselbe gilt für die angebliche "hohe Dunkelziffer".

"Der Mond besteht aus Milchschokolade": behaupten kann jeder alles. Daher sind Behauptungen argumentativ wertlos.
 
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Hallo,

Malve tätigte eine Aussage aus ihrem Erfahrungsschatz, den übrigens viele Schilddrüsenpatienten mit ihr teilen.

Bunnydog schrieb:
Es gehört leider zum guten Ton mancher Moderatorinnen hier, ärztliche und wissenschaftliche Erfahrungen abzuwerten und dabei gleichzeitig einen eigenen - nicht vorhandenen - "Expertenstatus" zu suggerieren.

Es gehört leider zum schlechten Ton mancher User hier, alles was ihnen nicht in ihr Weltbild passt, rauszupicken und verzerrt darzustellen um daraus Diskussionen erwachsen zu lassen, die mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun haben.

Und nun besinnen wir uns bitte wieder auf Putzteufelchens Anliegen.

baba
Puttchen
 
@Puttchen

Putzteufelchen, hast du denn Beschwerden, die du auf eine Schilddrüsenproblematik zurückführst?

Naja...direkte Beschwerden sind es nicht. Vor einem Jahr wurde mein Sohn geboren. Danach habe ich 7 Monate voll gestillt. Und seit dem Abstillen habe ich den Eindruck, dass mein Stoffwechsel nur sehr langsam arbeitet. Ich merke das am Stuhlgang, an einer kontinuierlichen aber minimalen Gewichtszunahme und am abendlichen frösteln. Auch bin ich oft müde.

Da hatte ich halt den Verdacht dass es sich möglicherweise um eine (leichte) Schilddrüsenunterfunktion handeln könnte.

Eben weil das Ganze nach der Schwangerschaft/Entbindung und Stillzeit anfing. Also hängt doch alles irgendwie mit den Hormonen zusammen. Ungewöhnlich scheint das nach einer Geburt ja nicht zu sein.

Und da ich gerne immer alles zu 100% mache, wenn ich etwas mache, so wollte ich einfach gleich alle Werte haben. Ich meine, es ist ein und dasselbe Blut, um das es hier geht. Wo wäre das Problem die Antikörper gleich mitzutesten?
Wenn man etwas genau, umfangreich und präzise machen möchte, dann gibt es da doch kein "das ist nicht nötig...". Mich ärgert so eine Aussage. Der Aufwand dazu wäre minimal. Und ich bin ja sogar bereit den Test selber zu bezahlen. Naja...ich freu mich auf Montag...ich bin vorbereitet. Ich hoffe der Arzt auch. :D

@BunnyDog

Es ist interessant zu lesen was Du darüber denkst. Ich bin an allen Sichtweisen interessiert.

Was mich persönlich interessieren würde: Woher weißt Du das alles? Bist Du vielleicht auch ein Arzt? Oder hast Du Medizin studiert? Hast Du selber Probleme mit der Schilddrüse?

Vielen Dank Euch allen für die interessante Diskusion. :)


Lg, Putzteufelchen
 
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Hallo Putzteufelchen

[...]Da hatte ich halt den Verdacht dass es sich möglicherweise um eine (leichte) Schilddrüsenunterfunktion handeln könnte.

Dann kann ich den Wunsch durchaus nachvollziehen :)

Wo wäre das Problem die Antikörper gleich mitzutesten?

Ist bei den meisten Ärzten eine Kostenfrage, bei Nuklearmedizinern hab ich das allerdings bisher noch nicht erlebt.

Naja...ich freu mich auf Montag...ich bin vorbereitet. Ich hoffe der Arzt auch. :D

Klingt als seist du schon kampfesmutig ;)
Lass dann mal hören wie es lief und was bei rumkam.

baba
Puttchen
 
Jetzt habe ich noch eine Frage.

Kennt sich der Radiologe oder der Nuklearmediziner besser mit der Schilddrüse aus?

Ich habe nämlich einen Überweisungsschein zum Nuklearmediziner bekommen. Nun habe ich nochmal nachgeschaut und festgestellt, dass der Arzt bei dem ich einen Termin habe, Radiologe ist. Vielleicht ist der gar nicht geeignet für die Schilddrüse? Hmm...

Am besten wäre wohl der Endokrinologe. :rolleyes:


Lg, Putzteufelchen
 
Hallo Putzteufelchen,

für die Ultraschalluntersuchung ist der Nuklearmediziner die richtige Adresse; Blutwerte können im Prinzip von jedem Arzt in Auftrag (Labor) gegeben werden - man kann ja selbst angeben, welche Werte überprüft werden sollen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo zusammen, :)


alles im grünen Bereich...der Arzt war nett, ich war nett ;) und es hat sich wie folgt ergeben:

Erst hat der gute Onkel Doc. einen Ultraschall gemacht. Die SD sei wohl etwas vergrößert, doch das wäre noch normal- laut Arzt.

Dann kam das Blut abnehmen. Auf meine Bitte die Antikörper mitzutesten antwortete der Arzt "Nein!". Ich fragte "Warum nicht?" Er wieder "Das ist nicht möglich." Ich fragte "Warum nicht?" Er antwortete "Weil wir in unserer Praxis ein eigenes Labor haben und nur die normalen Werte testen können. Antikörper testen wir hier nicht, bzw. können sie hier nicht testen." Ok...das kann ich verstehen und ist auch in Ordnung soweit.

Er meinte noch, wenn ich die Antikörper getestet haben möchte, dann soll ich noch eine Blutuntersuchung beim Hausarzt machen lassen. Der schickt das dann ein und das wäre kein Problem.

Ich frage mich nur, warum er das nicht gleich am Telefon gesagt hat... :rolleyes:

Ist es eigentlich normal, dass man zwei Mal Blut abgenommen bekommt?

Der Arzt hat zuerst Blut abgenommen, dann hat er etwas in meinen Arm reingespritzt und nach 20 min. hat er nochmal Blut abgenommen.

Weiß jemand wofür das gut ist?

Vor fast zwei Jahren hatte ich schonmal eine Blutuntersuchung wegen der Schilddrüse. Die hat der Hausarzt veranlasst. Doch der hat nur einmal Blut abgenommen. :confused:

Achso...als ich vor dem Praxisschild stand, konnte ich "Radiologie/Nuklearmedizin" lesen. :cool:


Schöne Grüße,

Putzteufelchen
 
Herr Gott nochmal,

ja ja, Hauptsache er ist nett. Toll, was haben wir davon ?

Also abnehmen, ok , da kann jeder von mir haben was er will ( solange er noch nen Rest drin lässt ), ab in den Körper rein, nee, nicht ohne Erklärung !!!! ( Ok, die Leute, die nach der Gabe von undefinierten Substanzen in der Geschlossenen wieder zu sich kommen, sind ja zum Glück noch die Ausnahmen ).

Dieser Arzt hat es nicht für nötig gehalten, dir zu erklären , was und warum er dir sprizt ?? Und das Putzteufelchen, das wegen der Antikörper auf die Barrikaden geht, brachte kein "Stop, was machen Sie da?" über die Lippen???

Irgendwie kann ich da nur noch den Kopf schütteln.

Grüßle

Eric
 
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Hallo Eric,

das stimmt, heißt jedoch nicht, dass seine Aussagen deshalb keine Bedeutung mehr hätten. Außerdem existiert die Praxis weiter.

Liebe Grüße,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Eric,


Dieser Idiot hat es nicht für nötig gehalten, dir zu erklären , was und warum er dir sprizt ??

Nein, hat er leider nicht. Da ist der Arzt aber sicher keine Ausnahme. Die meisten Ärzte halten es wohl nicht für notwendig ihre Patienten über die Behandlung aufzuklären. Finde ich auch unverschämt. Respektlos!

Und das Putzteufelchen, das wegen der Antikörper auf die Barrikaden geht, bracht kein "Stop, was machen Sie da?" über die Lippen???

Ja...das Putzteufelchen...das war abgelenkt, weil es ihren Sohn (1 Jahr) zu diesem Arztbesuch mitnehmen mußte und er im Kinderwagen rumgekaspert hat. Außerdem schaue ich beim Blut abnehmen generell nicht zu. Ich hab das gar nicht mitbekommen, dass er da was reingespritzt hat.

Als ich das zweite Mal aufgerufen wurde und nochmal Blut abgenommen wurde, fragte ich warum man zwei Mal Blut abnehmen muß. Er sagte, er habe beim ersten Mal ein Kontrastmittel gespritzt und das wirkt erst jetzt. Dieses Mittel soll angeblich zeigen, ob man generell zu einer Über-oder Unterfunktion der SD neigt.

Brauchst Dich also nicht so aufzuregen, Eric. :wave:


Schwäbische Grüße,

Putzteufelchen
 
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