Wie wird Kontrastmittel verarbeitet?

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04.02.07
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Hallo,

wie wird das radioaktive Kontrastmittel bei Schilddrüsen-Szintigrafien genau vom Körper verarbeitet?

Ich frage, weil ich durchlässige Schleimhäute, schwere MCS, Immunschwäche etc. habe.

Wird das Zeug wirklich wieder komplett ausgeschieden? Wie unbedenklich ist es?

Danke & LG Pimpanella
 
Zu den Risiken fiel mir sofort ein älterer Beitrag von mir ein
Ich habe mich vor einiger Zeit mal damit befasst, durch welche Ursachen Menschen zu Dialysepatienten werden. Da gibt es einige durch die Medizin verursachten Nephropathien, die wegen häufigerem Vorkommen eigenständige Bezeichnung erhalten haben, wie die CIN.
Nicht jeder Mensch verträgt es wirklich, wenn ein Szinitigramm erstellt wird.
Da ich denke, dass viele dies nicht wissen, habe ich die Info mal hier eingestellt.

Kurzfassung: Eine kontrastmittelinduzierte Nephropathie (CIN) – definiert als Nierenfunktionseinschränkung nach Applikation eines jodhaltigen Kontrastmittels – ist die dritthäufigste Ursache eines akuten Nierenversagens bei hospitalisierten Patienten. Die Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung mit 0,6–2,3 % steigt in einer Hochrisikopopulation auf bis zu 70 % an. Aufgrund des zunehmenden Alters der Bevölkerung, der Zunahme an Diabetes mellitus und der steigenden Zahl an Kontrastmitteluntersuchungen stellt die CIN ein wesentliches medizinisches Problem dar. Umso wichtiger sind effiziente prophylaktische Maßnahmen.

Summary: Kontrastmittelinduzierte Nephropathie - Genese und optimierte Prophylaxe

Neben der Kontrastmittelnephropathie gibt es noch die Analgetikanephropathie (Ursache alle NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac, ASS und Paracetamol), die Aminoglykosidnephropathie (durch Aminoglycosid-Antibiotika), die Lithiumnephropathie (nur durch Langzeittherapie psychisch Kranker mit Lithium), die cyclosporinvermittelte Nephropathie (Immunsuppressiva) und die durch Zytostatika verursachte Nephropathie.

Insgesamt verstehe ich eh nicht, dass man zur Untersuchung der Schilddrüse, die ja sehr empfindlich auf Jod reagiert, eine Dosis radioaktives Jod einsetzt.

Meist wird [FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,sans-serif]Technetium 99m Pertechnetrat eingesetzt. Manche Zentren bevorzugen heute noch Jod 123 wegen der höheren Gesamtenergie. Jod 123 hat aber eine längere Halbwertzeit und damit eine höhere Strahlenbelastung für den Patienten.

[/FONT]Die Halbwertszeit von Techneticum beträgt 6 Stunden. Die von Jod 123 beträgt 13,2 Stunden.
[FONT=Verdana,Tahoma,Arial,Helvetica,sans-serif]
Die Strahlenbelastung für die Schilddrüsenszinti scheint auch leicht unterschiedlich zu sein. So werden z.B. angegeben von
der Uniklinik Würzburg
[/FONT]Radiopharmakon / Applikationsform:
75 MBq Tc-99m Pertechnetat (Erwachsene);
bei einer anderen Uniklinik ca. 80 MBq

Das entspricht einer
Strahlenexposition:
von ca. 1 mSv für 75 MBq

Anderswo werden aber nur ca. 0,5 mSv angegeben.

Bei speziellen Untersuchungen wird auch sehr viel mehr verabreicht.
Zum Ausschluss autonomer Knoten in der Schilddrüse wird für eine Schilddrüsen-Szintigraphie weitaus mehr Tc-99m-Pertechnetat verabreicht. So werden hierbei von der TUMünchen 740 MBq Tc-99m-Sestamibi appliziert.
 
Hallo & vielen Dank!

Es geht mir natürlich um jodfreies Kontrastmittel! Allerdings weiß ich nicht, wie es genau heißt.

Leider sagen mir obige Zahlen momentan noch nichts, müsste googlen.
Gibt es noch eine andere Möglichkeit, Knoten zu untersuchen?

LG
 
Hallo Pimpanella,

das bei der Szintigraphie verwendete Technetium 99m Pertechnetat ist meines Wissens jodfrei.

Liebe Grüße,
Malve
 
das bei der Szintigraphie verwendete Technetium 99m Pertechnetat ist meines Wissens jodfrei.

Ja genau, es ist eben Technetium und nicht Jod. ;)

Technetium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Tc und der Ordnungszahl 43. Es zählt zu den Übergangsmetallen, im Periodensystem steht es in der 5. Periode und der 7. Nebengruppe (Gruppe 7) oder Mangangruppe. Technetium war das erste künstlich hergestellte Element und erhielt deswegen seinen aus dem altgriechischen Wort τεχνητός (/tɛçne'tos/ „künstlich“) hergeleiteten Namen.
Zitat Wikipedia.

Esther.
 
Hallo,
mir geht es darum, wie jodfreies, radioaktives Kontrastmittel vom Körper verarbeitet wird.
Wird das wirklich komplett ausgeschieden? Auch bei durchlässigen Schleimhäuten?

LG Pimpanella
 
Die durchlässigen Schleimhäute sind da ziemlich egal, denke ich, weil du bekommst es ja intravenös. Dann wandert der allergrößte Teil in die Schilddrüse und zerfällt dort ... ja, da müsste man jetzt nachschlagen, in was Technetium zerfällt.

Der Abtransport muss dann über Blut und Lymphe laufen, Leber und Nieren müssen die Entgiftung leisten ... bei all dem sind die Schleimhäute nicht beteiligt ...

LG, Esther.
 
O.K., ich muss mal überlegen, wie ich das mache. Bin halt mittlerweile vorsichtig.

Meine Schleimhäute sind so sehr durchlässig, dass ich schon kurz nach dem herunterschlucken von Lebensmitteln etc. Benommenheit und Blähungen bekommen kann. Obwohl die Sachen noch nicht mal im Darm angekommen sind.

Bei einem MRT vor einigen Jahren konnte ich ewig lange nichts sehen und musste in der Praxis bleiben. Angeblich wäre das normal..

Und mit MCS reagiere ich ja schon auf kleinste Dosierungen. Hab erst gestern wieder Schimmel außerhalb aufgespürt.
Radioaktiv hört sich nicht so gesund an...

LG & gute Nacht
 
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