3-jähriger Junge, wenn nicht SD, was dann?

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07.02.11
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Hallo,

ich bin neu hier in diesem Forum und etwas verzweifelt.
Es geht um meinen knapp 3jährigen Sohn.
Am besten versuche ich alles von vorne zu erzählen.

Meine Frau leidet seid ihrer Kindheit selber an einer Schilddrüsenüberfunktion.
Die Schwangerschaft war eine Risikoschwangerschaft, da in der 21. SSW plötzlich ein Wachstumsstopp vom Frauenarzt festgestellt wurde. Meine Frau lag dann 7 Wochen zur Beobachtung in der Uniklinik und das Kind wurde in der 38. SSW durch Zugabe von Medikamenten normal geboren.
Am 3. Tag wurde ein erweitertes Neugeborenenscreening gemacht, das aber unauffällig war.
Bereits im Alter von 2 Monaten fiel uns auf, das er sehr unruhig ist. Beim Spazieren gehen in diesen - ja, Rucksacktragetaschen - fing er sofort an rumzustrampeln, wenn man nur mal kurz stehen blieb. Derartige Verhaltensweisen traten auch danach auf. Die U-Untersuchungen beim Kinderarzt waren alle unauffällig.
Im Alter von 13 Monaten bekam er dann eine kräftige Magen-und-Darm-Geschichte. Hinzu kamen vereiterte Mandeln und eine Lungenentzündung und er landete, samt drohender Dehydration, im Kinderkrankenhaus für 4 Tage.

Ebenfalls auffällig war, das er nicht sprach. Er machte sich mit Mimik und Gestik verständlich und irgendwie schien ihm das auszureichen. Wenn er mal Worte wie mama oder papa sprach, vergass er sie nach ein paar Wochen wieder. Heute da er 31 Monate alt ist, spricht er immer noch nicht. Er brabbelt, aber er spricht nicht.

Nach der Krankenhausgeschichte bekam er regelmässig Durchfall, ass wenig bis garnicht. Er hatte auch schon vorher eine gelbliche Hautfarbe - dann wieder blass bis farblos. Er bekommt ab und an einen Blähbauch. Der Kinderarzt hat dann irgendeine 2%ige Tropfenmedizin verschrieben, aber der Blähbauch kam immer wieder. Die Hibbeligkeit hat heute zur Folge, dass jeder Arzt den ihn untersucht - ob Augenarzt oder HNO oder Kinderarzt - zunächst mal vermerkt das er verhaltensauffällig sei.

Im Zeitraum von 13. - 30. Monat hat er monatlich abwechselnd mal Verstopfung und mal Durchfall. Mal diese gelbe Gesichtsfärbung mal wieder weiß.
Der Kinderarzt überwieß uns für die verzögerte Sprachentwicklung an ein Frühförderzentrum.
Die Tests beim Augenarzt und der Hörtest beim HNO waren ohne Befund.

Als er letzten November dann zum 2. mal in die Kinderklinik mit Durchfall und drohender Dehydration eingewiesen wurde, stellte man bei einem Bultbild einen TSH-Wert von 0,17 fest. Das sei viel zu niedrig und solle beim Kinderarzt noch mal überprüft werden.
Mitte Januar hatte er dann einen TSH-Wert von 7.97. Das sei viel zu hoch sagte man uns. Wir bekamen eine Überweisung zum Nuklearmediziner.
Auf unsere Anamese stellte er zunächst die Vermutung auf Schilddrüsenunterfunktion an.
Natürlich waren wir zunächst erleichtert, zumindest endlich zu wissen, was mit dem Kleinen nicht stimmt.

Heute nun hab ich von der Kinderärztin die Untersuchungsergebnisse bekommen.
FT3 am oberen Limit, aber normal (5,50)
FT4 von 0,92
TSH 4,5
HTG 28 ng/ml
TPO < 40
TAK < 20

Der HTG wert sei zuhoch, aber sonst geht es dem Kleinen gut meinte die Kinderärztin, wir sollen ihn nur etwas jodreicher ernähren und sonst nichts.

das Probelm ist nur das er Phasenweise unter Appetitlosigkeit leidet und praktisch garnichts isst. Also so auch kein Jod zu sich nimmt.

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, das all das von Jodmangel kommen soll.

Wir stehen mit unserer Suche nun wieder am Anfang und wissen imer noch nicht was der Kleine hat. Die Kinderärztin sieht keinen Handlungsbedarf. Kinder werden halt mal Krank.

Hat jemand vieleicht eine Idee was das sein könnte?
 
Wenn nicht SD, was dann?

Versuche mal bitte alle Symptome, auch die scheinbar unwichtigen aufzulisten.

Vor allem noch mehr Infos zu dem Durchfall. Hat er regelmässig ungewöhnlichen Stuhlgang und Blähungen oder war das nur ein Infekt?

Sind die Mandeln noch belegt oder wieder normal? Lymphknoten geschwollen? Wurde im Alter von 13 Monaten ein neues Lebensmittel eingeführt?

Natürlich ist das nicht einfach nur Jodmangel!
 
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Wenn nicht SD, was dann?

Alle Symtome ist schwierig, aber ich versuch es mal.
Phasenweise kalte Gliedmaßen, Blähbauch, Appetitlosigkeit, Durchfall : mal einfach nur weich bis zähflüssig und hellbraun, mal gelblich mit einem Schwefelgeruch, von ca. 10 Magen-und Darmgesschichten waren 3 mit Fieber und Erbrechen, die restlichen ohne. Davon landete er 2 mal in der Kinderklinik. Dann wiederrum 2-3, gelegendlich auch mal 4 Tage ohne Stuhlgang. Bevor er dann wieder Stuhlgang hat, meisst Appetitlosigkeit. Der erste Stuhlgang ist dann recht dunkel aber nicht wirklich fest. Zuletzt geben wir nach 2 Tagen nun immer etwas Milchzucker ins Getränk, das wirkt meist schnell.
Hibbeligkeit, bis hin zum Verdacht auf ADHS. Teils ist er verträumt, irgendwie für mehrere sec. geistig weggetreten.
Sollte ich einige Symtom vergessen haben und meiner Frau fallen noch welche ein, werde ich sie nachreichen.
Der Kleine wurde bis zum 6. Monat voll und bis zum 10. Monat teilgestillt.
Eine besondere Nahrungsumstellung ab dem 13. Monat gab es nicht. Er hat bis zum 30. Monat teilweise noch diese Hipp-Menüs oder ähnliche für 1-3 Jahre bekommen, wenn er mal das selbstgekochte nicht wollte.
Unsere Ernährung sollte man als ausgewogen bezeichnen können.
Nach dem Krankenhausaufenthalt mit 13 Monaten gab es keine auffälligkeiten bei den Mandeln, die wurden ja bei den U-Untersuchungen immer konrolliert.
keine geschwollenen Lymphknoten.

Jetzt bei der SD Untersuchung stand nur : Das HTG im Serum ist erhöht, so das von einem vermehrten Follikelzerfall ausgegangen werden muß.
Sonogramm:
normalgroße kindliche Schilddrüse, keine Knotenbildung.
 
Wenn nicht SD, was dann?

Blähbauch, Appetitlosigkeit, Durchfall : mal einfach nur weich bis zähflüssig und hellbraun..............................Dann wiederrum 2-3, gelegendlich auch mal 4 Tage ohne Stuhlgang.

da würde ich auf jeden Fall auf Zöliakie testen lassen. Bluttest und Dünndarmbiobsie. Da es um die langfristige Gesundheit eures Kindes geht, würde ich auch nicht den Hausarzt rumpfuschen lassen, es sei denn er hat Erfahrung mit dem Thema aber besser ist es sich eine Spezialisten zu suchen.

Wenn ihr bei so einem Arzt seit, kann er sicher auch noch andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen untersuchen. Häufigen hellen Stuhlgang mit Blähungen hat man auch bei einer Fruktoseintoleranz.

Kalte Gliedmassen und Hibbeligkeit kommen auch bei einer Histaminintoleranz vor. Frisch gekochte Sachen haben viel weniger Histamin als Fertignahrung. Vielleicht könnt ihr mal drauf achten ob es nur bei Hipp Menüs oder auch bei selbstgekochtem zu Durchfall kommt.

Histaminintoleranz kann auch in der Familie liegen. Vielleicht hast du oder vor allem deine Frau auch Symptome die zur HI passen?

Soweit habe ich etwas Ahnung, weil ich selbst von FI und HI betroffen bin und es wahrscheinlich schon in meiner Kindheit hatte, es aber nicht erkannt wurde.

Es gibt in Deutschland auch eine Zöliakiegesellschaft (in der Schweiz sicher auch) und es gibt auch Zöliakieforen, wo ihr im Zweifel noch mal um Rat fragen könnt.

Allergien und Intoleranzen: Allergologe, Hautarzt, Gastroenterologe, Ernährungstagebuch (Arztauflistung habe ich von der Moderatorin Oregano kopiert)

Jetzt noch ein paar wilde Theorien:

Falls es plötzlich aufgetreten ist, kann man auch an eine Infektion denken. Sowas wie Heliobakter oder Darmparasieten. Beide Sachen sind ja nicht gerade selten. Habt hier Haustiere?

Vitamin B12 Mangel fällt mir noch ein. Den Wert kann man messen lassen.
https://www.medizinfo.de/haematologie/anaemie/vitamin_b12_mangelanaemie.shtml

Bei einer schweren Erkrankung, verbraucht der Körper mehr B12 und B12 Mangel kann wieder zu Intoleranzen führen.

Auf der anderen Seite führen auch Darmerkrankungen wie Zöliekie zu B12 Mangel, welches die Symptome noch verstärkt.

https://www.symptome.ch/threads/vitamin-b12-aufnahme-stoffwechselstoerungen-symptome.58138/

https://www.symptome.ch/threads/vitamin-b12-mangel-wichtige-infos-zur-diagnostik.80473/

Im Forum finden sich Beiträge welche einen Zusammenhang zwischen ADHS und Schwermetallvergiftung vermuten. Es könnte von der Mutter kommen, wenn sie schon belastet ist z.B. durch Amalgamplomben. Einige Impfstoffe enthalten Quecksilberverbindungen. Wo wir bei Impfungen sind, vielleicht ist es auch sowas wie ne allergische Reaktion auf Impfstoffe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht hat er auch einfach irgend eine normale Allergie.

Allergien erhöhen auch den Histaminspiegel im Blut. Damit könnte man die seine Unruhe und die kalten Füsse und teilweise auch die Verdauungsstörungen erklären.

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. - Kreuzallergie

Histamin-Intoleranz Vortrag PD

Hier gibt es auch einige, die sich mit Schilddrüsenproblemen gut auskennen. Vielleicht kann ja jemand noch was schreiben, wieweit das Ganze doch mit der Schilddrüse zusammenhängen kann.
 
Wenn nicht SD, was dann?

Jetzt bei der SD Untersuchung stand nur : Das HTG im Serum ist erhöht, so das von einem vermehrten Follikelzerfall ausgegangen werden muß.
Sonogramm:
normalgroße kindliche Schilddrüse, keine Knotenbildung.

Hast du die Referenzwerte für die Laborwerte?

Zum Ultraschall: ist das alles an Befund? Keine genaue Grössenangabe oder Aussagen, die etwas mit "echo" beinhalten?
 
Die Referenzwerte:
(Ich vermute mal damit sind die Laborwerte samt Normalbereiche gemeint)

FT3 5,50 pg/ml (2,2 - 5,5)
FT4 0,92 ng/100ml (0,6 - 1,8)
TSH 4,50 mU/l (0,4 - 5,0)
HTG 28 ng/ml (bis 5)
TPO < 40 U/ml (<40 negativ) / 40-50 schwach positiv) / > 50 positiv)
TAK < 20 U/ml (<40 negativ) / 40-50 schwach positiv) / > 50 positiv)

die Größe:
2ml (links 1ml rechts 1ml)
das kind ist 31 Monate, 90 cm und 13kg, (14 kg sollte er haben, aber das ist das eine 1kg das er bei geburt zu wenig wog - 2270g Geburtsgewicht bei 48cm)
 
Mmh.

Bin da jetzt etwas irritiert ;)
Mir war immer so, als sei nicht nur der Referrenzbereich für den TSH bei Kleinkindern anders, als bei Erwachsenen, sondern auch die der freien Werte.
Irgendwie hab ich immer im Hinterkopf, dass die unteren Grenzen der freien Werte höher liegt.

So richtig auffällig ist da also ausser einem niedrigen fT4 und dem Vorliegen des leicht erhöhten HTG nichts.

Aber ich hätte auch ein ungutes Gefühl, wenn es mein Kind wäre und würde versuchen einen guten Kinderendokrinologen zu finden und aufzusuchen um mich zu vergewissern, dass wirklich alles in Ordnung ist, bzw. zu erfahren, was zu tun ist.
 
hmm also HTG bis 5, dann sind 28 mehr als das 5fache davon, ist das noch bisschen erhöht? Ich kann auch mit der Aussage zum vermehrten Follikelzerfall nichts anfangen. was soll das heißen? Die Kinderärztin hatte sich darüber ausgeschwiegen, scheinbar ist das nicht relevant.
 
Hallo Pasquino,

mir kommt die Schilddrüse entsprechend diesen Normwerten etwas klein vor:

Neugeborene: ca. 2 ml Körpergewicht: bis 5 kg
Kleinkinder: 2-4 ml Körpergewicht: 5-10 kg

www.schilddruesenguide.de - Spezial: Schilddrsenerkrankungen bei Kindern

Zum HTG:

Thyreoglobulin (hTg)

Thyreoglobulin ("humanes Thyreoglobulin" = hTg) wird von den Schilddrüsenzellen in das Innere des Follikels sezerniert. Nur geringste Mengen geraten normalerweise in die Blutbahn. In gewissen Grenzen steigt bei allen Schilddrüsenerkrankungen die hTg-Konzentration im Blut mit der Strumagröße an, so dass die hTg-Bestimmung im Blut ein leidlicher Indikator für das Strumawachstum, also ein „Proliferationsparameter“, darstellen mag. Eine endgültige Bewertung steht noch aus.

Unverzichtbar ist die hTg-Bestimmung in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms.
Nach optimaler Therapie (mit vollständiger Entfernung der Schilddrüse) zeigt ein nicht nachweisbarer hTg-Spiegel an, dass kein funktionstüchtiges Schilddrüsengewebe im Bereich der Schilddrüse oder in anderen Körperregionen (dann gleichbedeutend mit Metastasen) vorhanden ist. Ein Anstieg dieses schilddrüsenspezifischen Tumormarkers wäre ein Alarmsignal, das umfangreichere Nachuntersuchungen zur Folge hat.

Beim Normalbereich ist es wichtig, zwischen Patienten im Schilddrüsenkarzinom-Nachsorgeprogramm und Nicht-Karzinompatienten zu unterscheiden.

Normalbereich:
In der Karzinom-Nachsorge: bis 1 ng/ml Serum
Übrige Patienten: bis 50 ng/ml Serum

Die hTg-Bestimmung kann in 3 Prozent der Fälle durch Antikörper gestört sein. Diese weist man durch den sog. "Wiederfindungstest" nach. Bei Nachweis von hTg-Antikörpern ist der gemessene hTg-Wert nicht verwertbar.
Diagnostik/Laboruntersuchungen der Schilddrse

Ich weiß nicht, ob es auch hier verschiedene Werte gibt für Kinder.
Sonst klingt das für mich so, daß man im Falle von erhöhtem Thyreoglobulin den "Wiederfindungstest" machen sollte, um Antikörper nachzuweisen. Falls sich Antikörper finden, gelten diese angegebenen Werte nicht.
Was mich wundert: hier werden 50 ng/ml als Normalwert angegeben; bei Dir werden 5 ng/ml angegeben.
Da würde ich noch einmal nachhaken.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Pasquino,
auch ich tendiere sehr zur Annahme,dass es sich hier vorwiegend um Allergien oder Intoleranzen handelt. Das könnte ,besser als durch die Schulmedizin,mit einer der Bioenergetischen Methoden abgechecked werden.
Dann könnte der Untersucher (Naturheil-Arzt oder HP) auch gleich weitere mögliche Belastungen überprüfen,wie Sie es aus dem Link in meinem Profil entnehmen können.
Nachtjäger
 
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