TSH und T4 erhöht - wie zu deuten?

Guten Tag allerseits,

Bereits seit längerer Zeit habe ich Symptome, welche nicht wirklich einem Problem zugeordnet werden können:

- Nervosität, Unruhe
- Kopfschmerzen
- Schleim in Hals (keine Angina, kein Mandel-Problem, jedoch leicht entzündete Mandeln)
- Schnupfen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Hitzegefühl (Schwitzen)
- Verschwommene Sicht am Morgen nach dem Aufstehen
- teilweise starken Schwindel

Der Bluttest zeigt folgende Werte:

TSH basal: 2.56 mU/l (0.20 - 2.50)
T3 frei: 6.1 pmol/l (3.0 - 6.8)
T4 frei: 30 pmol/l (9 - 26)

Der Hausarzt ist der Meinung, dass wir das näher prüfen müssen und hat mich - aufgrund der Mandeln, Schnupfen usw. - an den HNO überwiesen. Dieser meint, dass ich meine "mittelgrossen Mandeln" rausnehmen müsse - die Schilddrüsen-Werte seien völlig ok!

Gemäss Hausarzt ist der TSH basal etwas erhöht und der T4-Wert ebenfalls, was allerdings überhaupt nicht zusammenpasse..

Hatte jemand änliche Werte? Sind diese weiter zu prüfen, oder können diese ignoriert werden? An die Mandel-Geschichte glaube ich ehrlich gesagt nicht und möchte keine Mandel-OP über mich ergehen lassen, solange mir niemand sagen kann, dass dies die Probleme löst..

Vielen Dank für eure Antworten + Grüsse!

Hallo maku,

herzlich willkommen im Forum.

Deine Schilddrüsenwerte sind nicht in Ordnung, außerdem fehlen die Antikörper TPO-AK, Tg-AK, TRAK, um eine Autoimmunerkrankung auszuschließen oder zu bestätigen.
Zusätzlich sollte unbedingt eine Ultraschalluntersuchung gemacht werden - vorzugsweise beim Facharzt (Nuklearmediziner).

Schau mal in unser WIKI: Schilddrüse

Bevor der HNO zum Zuge kommt, würde ich auf jeden Fall die Schilddrüse komplett abklären lassen.

Liebe Grüße,
Malve

Hallo Malve,

Herzlichen Dank für deine Antwort!

Die Diskussion ist ja auch immer noch betr. Referenzwert des TSH, oder? Der HNO meint, dass 2.56 tiptop sei!

Was könnte denn die Kombination erhöhter TSH und erhöhter T4 sein? Genau über diese Kombination finde ich nirgends Informationen.

Das Wiki hab ich bereits gelesen - ist sehr informativ!

Grüsse,
MKU

Hallo maku,

der obere Referenzwert des TSH liegt heute bei 2.5; es gibt allerdings noch Ärzte und Labore, die sich noch nach dem alten Wert richten.

Ein erhöhtes TSH und fT4 könnte mit einer sekundären Überfunktion der Schilddrüse zusammenhängen, d.h. obwohl die Schilddrüse genügend Hormone produziert, schüttet die Hypophyse das stimulierende Hormon TSH aus, was die Schilddrüse wiederum zur Hormonproduktion veranlasst. Dadurch sind letztendlich zu viele Hormone im Blut, welche die Werte hochtreiben. Resultat: eine Überfunktion. Sekundär nennt man diese Überfunktion deshalb, weil nicht die Schilddrüse selbst der Verursacher ist, sondern die Hypophyse.

Aus diesem Grund würde ich Dir den Facharzt empfehlen; er kann die notwendigen Tests veranlassen, um eine klare Diagnose zu stellen.

Liebe Grüße,
Malve

Hallo !

Ich denke es ist vielleicht so das dein Körper jetzt so viel ft4 und ft3 braucht hängt vielleicht mit deinen anderen Krankheiten zusammen.
Es wird mehr Tsh ausgeschüttet damit die Schilddrüse entsprechend mehr ft3, ft4 produziert. Braucht dein körper weniger davon sinkt entsprechend Tsh, ft3, ft4. Ich würde auch nochmal die anderen hormone untersuchen lassen wie Cortisol usw. das macht der Endokrinologe der kann aber auch die Schilddrüse nochmal untersuchen. Deine anderen Krankheiten und Symptome könnten nähmlich auch auf cortisolmangel passen. Es gibt ja auch ein wechselspiel zwichen schilddrüse und Nebennieren. Es könnte auch so sein das die Schilddrüse die Nebennieren antreibt mehr cortisol zu produzieren und deshalb die Schilddrüsenwerte so hoch sind. mit ner Mandelop währe ich auch vorsichtig hängt vielleicht auch mit was anderen zusammen.

L.g. Detlev

Hallo!

Nur also war ich heute Morgen in der Nuklearmedizin des Inselspitals in Bern und bin etwas deprimiert, hab ich mir doch etwas mehr Informationen erhofft. Folgende Untersuchungen wurden gemacht:

1. Szintigrafie
Die Schilddrüse funktioniert grundsätzlich ganz gut - allerdings ist unterhalb der Schilddrüse ein kleiner Knoten, welcher durch die Szintigrafie sichtbar wird, welcher Jod aufnimmt..

2. Ultraschall
Bei der Ultraschall-Untersuchung ist nichts Spezielles rausgekommen. Der kleine Knoten ist gleich dem normalen Schilddrüsengewebe und somit eine "verlängerte" Schilddrüse. Der Arzt meinte, dass er das noch nie gesehen hätte - die zusätzlich angeforderte Oberärztin meinte, dass das nichts Abnormales und völlig i. O. sei.

3. Bluttest
Schlussendlich haben sie noch Blut genommen und werden dieses noch untersuchen - also in 10 Tagen werden wir weitersehen.

Grundsätzlich sind die Doc's der Meinung, dass irgendetwas nicht i. O. ist, wissen aber nicht was. Auch die Symptome seien eindeutig - aber alles zusammen passt irgendwie nicht in ein Schema. Angesprochen auf eine sekundäre Überfunktion meinter der Doc, dass dafür das T4 zu hoch sei?! Hat mich - nach euren Antworten - etwas verwirrt.. Wird der erneute Bluttest Aufschluss geben?

LG,
Maku

Hallo maku,

kennst Du die Seiten des www.schilddruesenpraxis.de/a_start.shtml?

Schau doch mal hier:

www.schilddruesenpraxis.de/lex_fach_ueberfkt.shtml

vielleicht siehst Du Dich darin wieder?

Viele Grüsse
Frank

Hallo Frank,

Danke für deine Antwort..

Ja, da finde ich mich wieder.. Nur der Doc findet mich bisher noch nicht! :-(

Grüsse,
Maku

Hallo Maku,

neben den Nebennierenhormonen sind auch noch die Sexualhormone von entscheidender Bedeutung für die Schilddrüsenfunktion. So wirkt Progesteron synergistisch zu den Schilddrüsenhormonen, d.h. verstärkt deren Wirkung.

Ab einem gewissen Alter (meist so ab dem 44. Lebensjahr), manchmal jedoch auch schon früher (ist dann jedoch meist noch vorübergehender Natur...), erschöpft sich zunehmend der Pool der Eizellen in den Eierstöcken bei der Frau, und es kommt immer häufiger zu anovulatorischen Zyklen (also zu Zyklen ohne Eisprung).

Der Eisprung ist aber Voraussetzung dafür, dass in der 2. Zyklushälfte das Progesteron ansteigt. D.h. dass man dann auf Dauer unter Progesteronmangel leiden kann, wenn der Eisprung öfters ausbleibt, was dazu führt, dass die Schilddrüsenhormone nicht mehr so gut wirken und daher das TSH und das T3 und T4 hochgeregelt werden, um noch die gleiche Wirkung an den Rezeptoren der Zellen erzielen zu können.

Auf dieser Seite werden die Zusammenhänge zwischen der Schilddrüse und den Sexualhormonen recht gut erklärt:

Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Normalerweise übernehmen dann die Nebennieren mehr und mehr die Funktion der Eierstöcke, bzw. einen Teil davon. Sind allerdings die Nebennieren bzw. die gesamte Regulation der selbigen geschwächt, kann es halt vorübergehend wohl zu etlichen Umstellungsschwierigkeiten kommen...

Viele Grüße
Binnie

P.S. Du hast zwar weder Dein Geschlecht, noch Dein Alter angegeben, aber ich stelle das trotzdem einfach mal so in den Raum. Vielleicht hilft es ja so manch einem bzw. einer ein wenig weiter...

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten - bin übrigens männlich und 29 Jahre alt.

Hab nun endlich eine Antwort erhalten - das die Blutwerte:
FT3 6.6 pmol/L (2.9 - 6.5)
FT4 26.3 pmol/l (9.5 - 25.0)
TSH basal 3.19 mU/L (0.35 - 4.50)
TSI/TRAK <1.0 U/L (<9.0)
Thyreoglobulin AK <20 IU/ml (0-40)
Thyreoidea-Peroxydase AK <10 IU/ml (0-35)

Und hier der Bericht der Nuklearmedizin Inselspital Bern:
"Die Befunde mit einem normalen TSH-Wert sowie erhöhten peripheren freien Schilddrüsenhormonwerten bei im wesentlichen unauffälligen szintigraphischen und sonographischen Befunden lassen an ein hypophysäres (partielles) Schilddrüsenhormon-Resistenz-Syndrom denken. Wir empfehlen eine MRI der Sella bzw. molekularbiologische Untersuchungen der Schilddrüsenhormon-Rezeptor für die Weiterabklärung."

Kann mir jemand hypophysäres (partielles) Schilddrüsenhormon-Resistenz-Syndrom etwas näher erläutern? Die Informationen des Hausarztes und von Google sind relativ spährlich.. Auch betreffend Therapie findet man praktisch nichts - hoffentlich nicht, weil es nichts gibt?!

Vielen Dank für eure Hilfe!
Maku

Hallo zusammen,

Hab nun das Ergebnis des MRI's erhalten - nichts!

Langsam bin ich am Verzweifeln - hat mir noch irgend jemand einen Tip oder einen Hinweis, was es noch sein könnte?!

Danke + Gruess,
Maku