Gerinnungsfaktoren unter Hypothyreose

Themenstarter
Beitritt
06.08.09
Beiträge
1.712
Hallo Difi,
hallo @all,

dieses Posting wäre an dieser Stelle
https://www.symptome.ch/vbboard/nikotin/37859-erster-tag-ohne-kippe-24.html#post466914
recht stark o.T. gewesen, also hab ich mir erlaubt einen neuen Thread aufzumachen...

Planer...kannst du im Klartext verraten ...

na klar verrate ich Dir (mit oder ohne Plüschöhrchen...:)))) was es mit den Gerinnungsfaktoren und der SD auf sich hat:

Ich hatte über einen langen Zeitraum (anhand der Symptomatik geschätzt: 20 Jahre!) einen latenten SD-Hormonmangel. In dieser Zeit hatten sich das Auftreten von Hämatomen, die Blutungszeit und -neigung von Nasenblutungen bei mir sehr erhöht, ohne dass jemand (auch ich nicht) davon Notiz nahm.

Erst die Erschwernisse, die ein Operateur bei einer Meniskus-OP bei mir vermeldete (starke Einblutungen ins OP-Feld) sowie zeitlich parallel dazu auftretende "Sturzblutungen" bei meinem Sohn haben mich veranlasst vor einer Blinddarm-OP (Not-Op) dem Operateur zu sagen: es scheint eine Gerinnungsstörung bei mir vorzuliegen. Daraufhin hat man bei mir einen Faktor VIII und Faktor IX Mangel diagnostiziert. Das war 5 Jahre vor meiner Hashidiagnose! Seit dem lebte ich mit dem Wort "Hämophilie" auf meiner Karteikarte bei meinem HA.

Diesen Faktor VIII und IX Mangel nannte ich meinem Doc zur bevorstehenden Darmspiegelung als möglichen Risikofaktor.

Die dazu durchgeführten Laboruntersuchungen (jetzt, vor der Spiegelung) haben einen Mangel an den Gerinnungsfaktoren VIII und IX bestätigt, obwohl ich laut SD-Laborwerten seit Juni 2008 nicht mehr an einem SD-Hormonmangel leide.

Die Literatur zu diesem Thema hab ich nur bis zu dem Punkt durchstöbert, als ich eine Bestätigung dafür hatte, dass ein Mangel beider Faktoren bei einer Hypothyreose gegeben sein kann. Die Untersuchungen dazu scheinen schon etwas älter zu sein, Heufelder 1997 und Ford/Carter 2004.

Gefunden hab ich es hier:

https://hss.ulb.uni-bonn.de:90/2007/1217/1217.pdf

Zitat hieraus, Seite 21 des Originals

Die Schilddrüsenhormone haben neben ihrer Wirkung auf verschiedene Stoffwechselprozesse starken Einfluss auf das Gerinnungssystem (Franchini, 2004). In früheren Veröffentlichungen wurden verschiedene Veränderungen der Blutgerinnung bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen beschrieben (Hofbauer und Heufelder, 1997; Myrup et al., 1995; Simone et al., 1965).

Es wurde ein direkter Einfluss der Schilddrüsenhormone auf die Synthese einzelner Gerinnungsfaktoren diskutiert, unter der Annahme dass eine Normalisierung der Hormonkonzentration zu einer Normalisierung der Hämostase führen würde (Franchini, 2004).

Aber auch eine Beschleunigung des Metabolismus der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren (Chute et al., 1997), eine Veränderung der Plasmaproteinbindung (Feely et al., 1981) beziehungsweise eine Erhöhung der Rezeptoraffinität von Vitamin-K-Antagonisten (Solomon und Schrogie, 1967) durch Schilddrüsenhormone wurde beschrieben.


Das für mich entscheidende Zitat hieraus, Seite 22 des Originals:

Im Gegensatz zur hyperthyreoten Stoffwechsellage nimmt die Konzentration der Gerinnungsfaktoren VII, VIII, IX, X und XII im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion ab (Ford und Carter, 1988), die Konzentrationen von Fibrinogen und Prothrombin hingegen zu (Marongiu et al., 1992; Shih et al., 2004). Bei einer schweren Hypothyreose ist außerdem die fibrinolytische Aktivität vermindert, bei diesen Patienten kann es zu starken Blutungen kommen (Hofbauer und Heufelder, 1997)

Liebe Grüsse
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß Dich Planer !

Hochinteressant ,was Du da schreibst .
Habe mich hier angemeldet ,weil ich sehr oft blaue Flecke habe.
Dabei kann ich mich aber nie erinnern ,mich irgendwo gestoßen zu haben.

Dann habe ich auch noch oft ziemliche Blutblasen im Mund .
Eine Erklärung hierfür finde ich im Netz aber so gut wie gar nicht .
Nur das ich wohl mit diesem Problem nicht alleine bin .
Hier im Forum schilderte mal die Sonora gleiche Probleme .
So kam ich also hier her .

War jetzt auch damit bei einem Hämatologen.Hat viele Blutwerte gemacht.
Erklärt hat er mir aber gar nix.
Also was das für Werte sind und was er daraus sehen konnte.
Alle Werte sind wohl nur super in Ordnung

An einen Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion wäre ich nie gekommen .
Habe Hashimoto und bin eigentlich mit den 175 LThyroxin ganz gut eingestellt.
Denke ich jedenfalls :confused:.

Wirklich aufschlussreich Deine Zeilen.
Da ist eine Hashimotoerkrankung wohl doch nicht so harmlos ,wie mein Arzt mir immer wieder sagt.

Ein Gruß geht an Dich ,
Marla
 
weil ich sehr oft blaue Flecke habe.

Das kenne ich von mir auch! Ich habe eigentlich ständig irgendwelche Blauen Flecken an den Beinen und weiß nie, woher sie kommen. Deutet das auf eine Blutgerinnungsstörung hin?

LG!:wave:
 
Hallo Joyfull,

Ich habe eigentlich ständig irgendwelche Blauen Flecken an den Beinen und weiß nie, woher sie kommen. Deutet das auf eine Blutgerinnungsstörung hin?

das könnte so sein - jedenfalls hatten meine vielen Hämatome diesen Hintergrund!

LG
Frank
 
Hallo marla,

Habe mich hier angemeldet ,weil ich sehr oft blaue Flecke habe.
Dabei kann ich mich aber nie erinnern ,mich irgendwo gestoßen zu haben.

Dann habe ich auch noch oft ziemliche Blutblasen im Mund .
Eine Erklärung hierfür finde ich im Netz aber so gut wie gar nicht .
Nur das ich wohl mit diesem Problem nicht alleine bin .
Hier im Forum schilderte mal die Sonora gleiche Probleme .
So kam ich also hier her .

War jetzt auch damit bei einem Hämatologen.Hat viele Blutwerte gemacht.
Erklärt hat er mir aber gar nix.
Also was das für Werte sind und was er daraus sehen konnte.
Alle Werte sind wohl nur super in Ordnung

An einen Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion wäre ich nie gekommen .
Habe Hashimoto und bin eigentlich mit den 175 LThyroxin ganz gut eingestellt.

bei mir ist es nun so, dass die Neigung zu Hämatomen stark nachgelassen hat, ebenso hat das plötzliche Nasenbluten stark nachgelassen - aber die Schwäche der beiden Gerinnungsfaktoren ist mir geblieben...

Also ein Frage der Ausprägung?

Früher war es bei mir so, dass ich schon auf starken Fingerdruck an den Beinen (ohne einen heftigen Stoss) einen blauen Fleck bekam!

Liebe Grüsse
Frank
 
Danke Planer für die ausführliche Erklärung.

Ich habe keine Schildkröte mehr. Hummer oder Krebs, fanden sie wohl lecker! Bin auf 100 eingestellt und komme damit gut zurecht. Wird regelmäßig überprüft. Aber auch ich hatte Hämatome an den unmöglichsten Stellen. Nicht immer. Ganze Monate gar nichts, dann ohne Voranmmeldung gleich an mehreren Stellen. Auch Nasenbluten.

Man hat mir damals gesagt, dass dieser Krebs nichts mit dem Rauchen zu tun hätte...also traf man sich schon kurz nach der OP im Raucherraum. Dieser Satz gilt Joyfull.:kiss:

Ich habe dann noch mal eine Darmspiegelung machen lassen bevor ich auswanderte. Krebsvorsorge. Die letzte war schon 17 Jahre her. Aber beide male landete ich ins Krankenhaus mit heftigen Schmerzen. Die Blutungen wurden als mögliche Verletzung dargestellt. Spürte, das da was nicht stimmen konnte. Also einmal mit und einmal ohne Schilddrüse.

Auf Grund dieser Erfahrung würde ich keine mehr machen lassen. Denn beim zweiten Mal war es knapp.

Seltsamerweise, habe ich diese Hämatome im Ausland fast gar nicht mehr. Zumindest unauffällig.

LG, Difi
 
Hallo,

interessant... :idee:. Auch ich hatte manchmal schon Hämatome, das größte (ist aber schon ewig her) war etwa so groß wie eine Hand, von denen ich keine Ahnung hatte woher die stammen könnten.
In letzter Zeit wüsste ich aber nicht einen blauen Fleck gehabt zu haben :) - okay, nehme ja seit einem Jahr LT...! Vielleicht ist auch bei mir da der Zusammenhang :rolleyes:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Danke für Tipps und Links .

Sobald ich wieder in Deutschland bin ,werde ich dem Ganzen unbedingt nachgehen.Hoffe nur ,mein Hausarzt spielt mit.Die ganze Sache beunruhigt mich doch schon sehr.
Obwohl ... ,hier haben ja nun so einige die gleichen Probleme.
Ich bin also nicht allein damit ... und schon gehts mir etwas besser .
Lieben Dank .

marla
 
hallo ihr Lieben

mir geht es ganuso, blaue Flecken ohne mich gestoßen zu haben..

mein Ft3 entspricht nicht einer optimalen Einstellung , durch eine Umwandlungsstörung, daher erklär ich mir die blauen Felcken bedingt durch eine Unterversorgung...

liebe grüße darleen:wave:
 
Ich habe keine Schildkröte mehr.

DIFI...wir sind ja Leidengenossinnen!!!!

Man hat mir damals gesagt, dass dieser Krebs nichts mit dem Rauchen zu tun hätte...also traf man sich schon kurz nach der OP im Raucherraum. Dieser Satz gilt Joyfull.

Oh je...jetzt fehlen mir die Worte!:traurig:

Ich bin eigentlich ständig übersäht mit blauen Flecken. Habe mir nie etwas dabei gedacht. Gestern war ich bei meiner Internistin, um meine Blutwerte abzuholen. Ferritin ist von 55 wieder auf 43 abgesackt. Ist zwar kein Drama, aber bei AI sollte man einen Ferritin von mindestens 50, besser über 100 haben. Hg ist okay. Aber sie sträubt sich mit Händen und Füßen gegen Eiseninfusionen! Da wurde sie richtig ruppig. Bestimmt hat sie ein Beruhigungsmittel nach dem Gespräch gebraucht. Was haben die Ärzte nur? Kann mir mal jemand erklären, wieso die Mediziner so panisch werden, wenn man nach Eiseninfusionen fragt?

LG!:wave:
 
Hallo Joyfull!

Sie machen das nicht gerne, weil es dabei nicht selten echte Komplikationen gibt. Das ist nicht so ganz ohne, wenn du es nicht verträgst, hat nicht nur der Doc Probleme, sondern du auch!

Frag mich nicht, wer da auf was reagiert oder nicht, ich weiß nur, dass ich schon häufig darüber gelesen habe. Wenn es nicht unbedingt sein MUSS, ist es besser, die Speicher anders aufzufüllen als mit Infusionen!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora,

ich habe vor einer Weile mit einem "Eiseninfusionmann" hier aus Berlin gesprochen, der sagte, dass die Angst vor Eiseninfusionen bei Ärzten nur einem Quell purer, unberührter Ahnungslosigkeit entspringen kann. Er sagt, dass Eiseninfusionen heutzutage keine Nebenwirkungen mehr haben müssen. Er würde das täglich machen. Allerdings hätte ich das bei ihm selbst bezahlen müssen. Ich werde im April mal meine Endokrinologin fragen, ob sie so gütig ist, mir eine Infusion zu verpassen, sonst muß ich weiter forschen. Puh...

:wave:
 
Hi Joyfull!

Ich gebe zu, ich habe meine Weisheit dazu nur aus diesem Forum und/oder aus dem Hashi-Forum. Da haben Leute über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen. Ob und wie viele Forschungsberichte und -fakten dabei vorkamen, weiß ich nicht mehr. In mir hat sich nur die Tatsache gefestigt, dass Eiseninfusionen ganz schön nach hinten losgehen können – und dann zwar richtig!!!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Ich gebe zu, ich habe meine Weisheit dazu nur aus diesem Forum und/oder aus dem Hashi-Forum. Da haben Leute über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen.

Das ist für mich im Zweifelsfall aussagekräftiger, als die Aussage eines Arztes. Wenn Du mit Leuten in Kontakt stehst, die Nebenwirkungen an sich bemerkt haben, dürfte das Aussage genug sein.
Könntest Du mal beschreiben, von welchen Nebenwirkungen sie erzählten?

:wave:
 
Hallo Joyfull!

Das muss ganz fürchterlich gewesen sein, so, dass die Leute zum Teil richtig abgesackt sind und weggetreten waren – Hitze, Panik, Zittern, Ohnmacht... Und danach waren dann auch noch länger Probleme, so dass es ihnen ganz schlecht ging.

Ich glaube, die Ärzte haben in solchen Fällen auch ganz schön Bammel, was zu machen ist...

Leider ist es bestimmt schon ein Jahr her, dass ich in das Thema vertieft war, da vergisst man dann so viel! Wirklich eingeprägt hat sich bei mir nur, dass man es sich ernsthaft überlegen muss, ob man das Risiko eingeht. Manchmal MUSS es natürlich sein und nicht JEDER reagiert so darauf. Aber woher weiß man, ob man nicht gerade zu denen gehört, die es nicht vertragen!

Vielleicht kriegst du die Sache ja auch anders in den Griff! Tabletten sind doch harmlos gegen Infusionen!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Heather...was ist LT?...Lutschtabletten?:) Man sollte eine Seite mit Abkürzungen einrichten.;)

Ich stelle mal den Link wertfrei rein.

Eiseninfusion, Eisensubstitution

Ich hatte nur während meiner vegetarischen Zeit Eisenmangel. Ansonsten sind und waren die Werte im Normbereich. Auch als Zigarettenkiller.:eek:)

Das mit den Blutergüssen interessiert mich weiter. Ich habe eine längere Zeit Kortison genommen. Auch da trat das auf. Bis hin zum Zahnfleischbluten.

LG, Difi
 
Hallo Difi,

ich denke, Heather meint mit "LT" L-Thyroxin, also Schilddrüsenhormone;)...

Liebe Grüße,
uma:)
 
Ich habe keine Schildkröte mehr.

Difi! Ich dachte, Du meinst die Kröte im Hals!
LT ist T4, das wir "Schilddrüsenmenschen" nehmen müssen und das uns meistens in den Wahnsinn treibt, weil die Dosierung uns um den Verstand bringt!

Mrs President a.D.!
 
Oben