Selen oder was?

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26.07.09
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Hallo,

schön, dass die Schilddrüse "Thema des Monats" ist :)

Ich bin ziemlich frisch hier und drum verzeiht, wenn ich "olle Kamellen" heraushole. Ich habe zwar versucht, die alten Beiträge zum Thema zu durchforsten, aber ALLES durchzulesen ist mir zu viel.

Also: Bei mir wurden neben vielen vielen anderen Autoantikörpern irgendwann dann auch mal in 2008 Thyreoglobuline-AK gefunden und eine "Autoimmunthyreoiditis" diagnostiziert (KKH) und bestätigt (Endokrinologe). Jedoch, jedesmal steht dann bei den Funktionswerten so sinngemäß: "Gerade noch euthyreote Lage, bei Wunsch auf Schwangerschaft substituieren", was auf deutsch so viel heißt wie: " Die Funktion ist gerade noch im Normbereich, bei Kinderwunsch könnte man dann mal über eine Behandlung nachdenken".

Was dann wiederum für mich heißt: Soll sie doch mit ihren mannigfaltigen Problemen alleingelassen werden, erst, wenn sie dann neue Steuerzahlerlein zeugen möchte, würden wir sie dann auch behandeln. Ok, ist ein bisschen überspitzt formuliert....;)

Ich startete auf Anraten meines Leib- und Magendocs, der sich leider gerade in die Schweiz verkrümelt ( ein Grund mehr für dieses Forum:D ), seines Zeichens aber FA f. Psychosmatik, Behandlungsversuche mit Selen. 100mg hatten weder gute noch schlechte Wirkung, was ja schonmal was ist. Wegen "Schub" einer noch nicht so ganz diagnostizierten, übergeordneten AI-Erkrankung ( Grund für Anmeldung hier) sollte ich auf 300mg/ tgl. hoch. Bereits bei 200mg wird mir leicht übel (habe allerdings auch eine diagnostizierte chron. AI-Gastritis), sonst bemerke ich leider gar nix.

Aus meiner Sicht aber könnte sehr viele meiner Probleme (angefangen von Gelenkproblemen bis Schwindelattacken und Nachtschweiß) ziemlich gut von der Schilddrüse kommen.
Daher nun meine Frage: Wie bekomme ich meine Ärzte dazu, doch wenigstens mal einen Behandlungsversuch zu starten und vor allem WOMIT? (Habe schon ernsthaft darüber nachgedacht, denen vorzugaukeln, ich wolle nun noch "auf den letzten Drücker" schwanger werden:p) .)

Womit habt Ihr "angefangen" und mit welchen Dosierungen?

Ach so: Ja, ich habe so Knoten rechts und links, glaube so um 1,5 - 2 cm, ob kalt oder warm kann ich nicht sagen, wurde nicht gecheckt.

Viele Grüße
Klio
 
Hallo Klio,

wie sehen denn Deine Schilddrüsenwerte aus, wie ist der Ultraschallbefund? Könntest Du darüber Näheres schreiben (inkl. Normwerte des Labors)?

Was meinst Du mit
Wegen "Schub" einer noch nicht so ganz diagnostizierten, übergeordneten AI-Erkrankung
-
ist damit eine Schilddrüsen-Autoimmunerkrankung gemeint, oder gibt es noch einen anderen Verdacht?

Thyreoglobulin-Antikörper treten häufig bei einer Hashimoto-Thyreoiditis auf. Wenn bei der Ultraschalluntersuchung eine inhomogene Struktur der Schilddrüse festgestellt wird (deshalb interessiert mich dieser Befund - wie oben nachgefragt), dann dürfte die Diagnose klar sein.

Vielleicht wäre es sinnvoll, einen Endokrinologen/Nuklearmediziner aufzusuchen, der wirklich komplett abklärt - auch die Knoten (heiss oder kalt), die Du hast. Auf dieser Liste sind Fachärzte zu finden, die von Patienten empfohlen werden: von Patienten empfohlene Ärzte (Ben's Liste)

Bezüglich Selen würde ich abwarten, was bei den Untersuchungen herauskommt. Bei einer Hashimoto Thyreoiditis werden meistens 200µg Selen empfohlen, mehr würde ich nicht nehmen; allerdings wäre es wichtig, den Befund abzuwarten:).

Liebe Grüsse,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Malve,

vielen Danke für Deine schnelle Antwort. Die Diagnose "Autoimmunthyreoiditis" gilt als gesichert. Leider nicht, welche ;-) - es geht aber in Richtung UFU, also wohl eher Hashimoto.

Obwohl ich ja bei einen Endokrinologen war, scheint man es derzeit nicht für nötig zu halten, das weitergehend zu untersuchen, wohl wegen der "gerade-noch-Normwerte". (ich suche sie beizeiten mal raus, fahre allerdings in einer Woche auf Reha und bin etwas busy grad ;) ). Zu den Knoten kann ich leider überhaupt gar nichts sagen, da mir da niemals ein schriftlicher Befund gegeben wurde (es wurde immer nur Kurz-Sono gemacht und mündlich bestätigt "jaja, da sind Knoten" zzgl. ungefähre Größenangabe.

So, habe jetzt doch mal geschaut. TSH basal i.S. lag(25.06.) wunderschön bei 2,31 mU/l (Ref. 0,40 - 4,00) - unter den benannten 200mg Selen. Im Februar bei 3,25 mU/l.

11.09.08 (Rheumaklinik)
Thyreoperoxidase-AK 2,6 IU/mol (Ref. <12)
Thyreoglobuline-AK IU/mol (Ref. 60.9 (Ref. <34)
14.09.08 (Rheumaklinik)
TSH basal 2,77/ 2,48/2.53 mU/l (Ref. 0,27 - 4,2)
freies T4 16,1/ 15,6 pmol/l (Ref. 13.0 - 23.0)

02/08, also vor einem Jahr:
freies T3 i.S. 2,49 pg/ml (Ref 1,8 - 5,7)
freies T4 i.S. 11,9 pg/ml (Ref. 8,0 - 18,0)
Anti-TPO (MAK) i.S. 3,2 IU/ml (Ref. 1.0 - 16.0)
TSH-Rezeptor-AAK (TRAK) i.S. < 1.0 (Ref. <1.0)

Davor 2005:

TSH (sensitiv) 3,90 mU/l (Ref. 0,270 - 4,200)

mit der Bemerkung: Der basale TSH-Wert spricht noch für eine euthyreote Stoffwechsellage. TSH jedoch im obersten Referenzbereich. Verlaufskontrolle ratsam. Ggf. Bestimmung von Schilddrüsenantikörpern empfohlen. Bei Vorliegen von Schilddrüsenantikörpern oder bei Zyklusstörungen/ Kinderwunsch wird schon bei einen TSH im oberen Ref.-Bereich eine Substitution empfohlen.


Leider tut mir vom Tippen schon alles sehr weh aufgrund der anderen Wehwehchen.

Ich kopiere hier das Sammelsurium an "Verd.a." (d.h. unbestätigte Verdachtsdiagnosen) hinein, weiter unten, das, was gesichert ist (also, ein klitzekleiner Teil davon :D )

Verdachtsdiagnosen (unbestätigt/ nicht gesichert):

undifferentierte Kollagenose
("irgendwas Sklerodermieartiges")
beg. Antiphospholipidsyndrom
Systemischer Lupus Erythematodes
M.Behçet
seronegative Spondyloarthritis
Hypermobilitätssyndrom DD Ehlers-Danlos-Syndrom
M.Menieré
"Irgendwas Autoimmunes"
Somatoforme Schmerzstörung
Sneddon-Syndrom (12/08 Ärzteteam von einer gemeinnützigen Gesellschaft für behinderte Menschen, meinte nach Vorlage der anonymisierten Befunde, aus ihrer Sicht läge die Hautärztin der Klinik Buch richtig mit Verweis auf deren handschriftlichen Aufzeichnungen. Dort schreibt diese, man solle an eine Sneddon-Syndrom denken)
heriditäre Immundefizienz (12/08)

Oder, och nö, einfach mal "Alles" :p) - viel Spaß damit:

Befunde (bestätigt/ gesichert):
Hirn-MRT (postenzündlich oder posttraumtisch; "am ehesten Gliosenarbe"; Kontrolle jährl.)
Migräne mit prolongierter Aura
M. Meulengracht
Faktor VII activating Protease (Marburg Variante)
Knochenbefund Femur links ("am ehesten Knocheninfarkt" DD Knochentumor, bei Schmerzen Wiedervorstellung und Kontrolle jährl.)
Osteochondrose
Spondyloarthrose
Unkovertebralarthrose
Skoliose
Spondylose
Tietze-Syndrom
Ileosakralgelenksarthritiszeichen li pos.
Fingergrundgelenke Chondrome DD Erosionen
Spreizfüße
Protrusionen C3-C6 HWS
div. Mehrspeicherungen im Szintigramm
Angiomyolipom Niere links (5 x 2,5 cm); bereits eingeblutet (Kontrolle jährl.)
Pulmonal- und Mitralklappeninsuffizienz Grad I
VES (Ventrikuläre Extrasystolie/ Herzrythmusstörungen)
Bradykardie
Hypotonie
rezidivierende Lymphadenopathie
Autoimmunthyreoiditis (Thyreoglobuline-AK)
Urticaria
Livedo reticularis
Raynaud-Syndrom
rillenförmige Knochenatrophie Stirn
Lippenbandsklerose
Mechanic Hands mit Rhagaden a.d. Fingerkuppen
chron. Dakryozystitis
Sicca-Symtpomatik
Ösophagushypomotilität im unteren Ösophagussphinkter
(Speiseröhrenunterfunktion; Refluxoesophagitis Grad I)
rezidivierende Leukopenie
rezidivierende Aborte
chronische Corpus- und Antrumgastritis (Parietalzell-AK)
Untergewicht


Labor:

ANA 1:80 pos.; mal neg. (nukleoläres Fluoreszenzmuster) (zuletzt pos. 07/09)
intermittierender Complementmangel (C3)
ssDNS-AK (ca. 04/05, wurden danach nicht wieder getestet)
Cardiolipin-AK (rezid. mit mittleren Titern)
Antiphospholipid-AK (rezid. mit mittleren Titern)
Parietalzell-AK (09/08)
beta2-Glykoprotein erhöht(09/08)
Homocystein erhöht (09/08)
IgG4-Mangel (12/08)
Carboanhydrase i und II pos. (07/09)

rezid. Leukopenie
rezid. Lymphozytopenie
rezid. Thrombozytopenie

Kreatinin leicht erhöht (09/08)
BSG erhöht (09/08)
Bilirubin immer erhöht, aber das ist ja geklärt

kein HLA-B27
kein erhöhtes CRP
kein Rheumafaktor
keine ENA

Viele Grüße
Klio
 
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Hallo Klio,

ich beschränke mich in diesem Beitrag mal auf die Schilddrüse...

Dein TSH ist nun in der Norm (Obergrenze liegt bei 2.5 - nicht bei 4.2; der alte Wert ist mittlerweile überholt); sollte sich allerdings Hashimoto herausstellen, dann wäre ein Wert um 1.0 zu empfehlen.

Trotzdem rate ich Dir, beim Facharzt abklären zu lassen, damit die Schilddrüse eine endgültige Diagnostik erfährt:).

Du hast ja eine ganze Menge von Verdachtsdiagnosen:eek:)... Leider kann ich dazu wenig sagen, vielleicht bekommst Du zu den verschiedenen Punkten weitere Hinweise aus dem Forum...

Liebe Grüsse,
Malve
 
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