Zustand nach RJT, schlimmer als vorher

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Hallo,

im März 2008 mußte ich mich einer RJT unterziehen.

Hatte große Knoten in der SChilddrüse.

Danach ging es mir sehr gut. Fast ein Jahr lang konnte ich wieder arbeiten.

Jetzt, geht es mir wieder sehr schlecht.

Herzrasen, müde, Durchfall, Gewichtszunahme, Schwitzen, innere Unruhe,

Kopfschmerzen, Halsschmerzen Heiserkeit, Kreislaufprobleme, Übelkeit,

Depression.u.s.w.

Mein HA hat die Werte kontrolliert, alles o.k.

Ich bestehe auf ein Szintigram, muß jetzt Tibon für 10 tage nehmen.

Das vertrag ich im Moment überhaupt nicht, obwohl ich es auch vor der RJT

genommen hatte, ohne Probleme.

Warum vertrage ich jetzt kein Tibon?

Warum muß ich überhaupt keine Schilddrüsenhormone einnehmen, abgesehen von den 10 tagen, für das Szintigram.

Wäre sehr dankbar für Antworten.

Herzlichen Gruß

Lila
 
Hallo Lila,

das klingt nach Unter- und Überfunktion gleichzeitig. Ist Dein Hausarzt denn auch Endokrinologe? Vielleicht hat er nicht alle wichtigen Schilddrüsenwerte gemacht? Könntest Du die Wert mal hier zeigen?

Was ist Tibon?

Hier wird erklärt, wie das mit der Medikation vor einer Radiojodtherapie aussieht:

..... Patienten mit Thyrogen, also künstlichem TSH (recombinat human TSH = rhTSH), eine RJT erhielten.

Eine Radiojodtherapie funktioniert nicht gleich in Unterfunktion (Hypothyreose) wie mit künstlichem TSH. Beide haben aus theoretischen Überlegungen Vor- und Nachteile für die Radiojodtherapie.

Ein Nachteil von Thyrogen ist, dass durch die Substitution mit Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4, Medikamentname L-Thyroxin, Euthyrox) vor der Radiojodtherapie eine höhere Jod-Konzentration im Körper besteht, und dadurch eventuell nicht soviel radioaktives Jod in den Schilddrüsenzellen aufgenommen wird, so dass diese zerstört werden. [B]Durch Messungen der Jod-Aussscheidung im Urin kann man dies auch feststellen [/B]

Ein Nachteil der Unterfunktion durch Hormonentzug über 4 bis 6 Wochen ist, dass in dieser doch relativ langen Zeit weiter verstärkt Wachstumsanreize an die Schilddrüsen- und Schilddrüsenkrebszellen ausgehen. Unter Thyrogen sind dies nur wenige Tage.
Ohne Schilddrüse leben?! (Selbsthilfe-Forum)

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lila,

Thybon ist ein reines T3-Hormonpräparat, das direkt ins Blut geht, schneller wirkt, allerdings aber auch schneller wieder abgebaut wird als T4. Vielleicht verträgst Du es deshalb nicht mehr:confused:...

Ich würde mich beim Endokrinologen/Nuklearmediziner vorstellen und ihn befragen.

Liebe Grüsse,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Lila,

lt. Dr. Pall, siehe Zitat, löst bei einer RJT ein nitrosativer-oxidativer Stress aus. Mir zumindest erging es nach der RJT anschließend schlechter. Auch eine kompl. Schilddrüsenentfernung brachte keine Besserung ein. Viell. solltest du dich mit dem Thema Nitro- und oxidativer Stress auseinandersetzen



Zitat Dr. Pall:
Ionisierende Strahlen lösen gelegentlich ein CFS-ähnliches Syndrom aus.
Radioaktive Bestrahlung ist dafür bekannt, dass sie den Transkriptionsfaktor NF-
κB ankurbelt, was wiederum zu erhöhter iNOS-Aktivität und in der Folge zu
Stickoxid führt.
Aus dem oben gesagten ergibt sich, dass das Beweismuster, das auf eine
erhöhte Aktivität der Stickoxid-Synthese bei der Auslösung von CFS schließen
lässt, recht augenfällig ist. Wie aber kann das Stickoxid die Auslösung dieser
Krankheiten bewirken? Die Wirkung beruht hauptsächlich auf seinem
Oxidationsprodukt, dem Peroxinitrit, wodurch der Mechanismus des NO/ONOOZyklusses
angestoßen wird, eines Teufelskreises, der für die Chronizität der
4
Erkrankungen verantwortlich ist. Der Mechanismus des NO/ONOO-Zyklusses, den
ich bereits auf meiner Website, in meinem Buch (8) und an anderer Stelle (13,
14) veröffentlicht habe, wird unten in Abb. 1 nochmals dargestellt.
Abbildung 1: Diagramm des NO/ONOO-Zyklusses – eines Circulus Vitiosus.

Jeder Pfeil stellt einen oder mehrere Mechanismen dar, durch die die Variable am
unteren Ende des Pfeils die Werte für die Variable an der Pfeilspitze ankurbeln
kann. Daraus wird deutlich, dass diese Pfeile eine Reihe von Kreisläufen bilden,
die sich potentiell ständig weiter in Gang halten und sich gegenseitig ankurbeln.
Ein Beispiel wäre das Stickoxid, das das Peroxinitrit erhöht, das wiederum den
oxidativen Stress fördert, der das NF-κB ankurbelt, der die Produktion der iNOS
erhöht, die wiederum das Stickoxid erhöht. Dieser Kreislauf alleine bildet schon
einen potentiellen Teufelskreis, und es gibt eine Reihe anderer Kreisläufe, die in
dieser Abbildung dargestellt werden und die alle zusammen einen viel
umfangreicheren Teufelskreis bilden können. Wenn man dieser Sichtweise folgt,
dann besteht die Herausforderung bei diesen Erkrankungen darin, das gesamte
Muster an Erhöhungen herunterzuregulieren, um wieder zu normalen Werten zu
gelangen. Sie werden bemerkt haben, dass der Zyklus nicht nur die chemischen
Verbindungen Stickoxid, Superoxid und Peroxinitrit umfasst, sondern darüber
hinaus noch eine Reihe anderer Komponenten, zu denen der Transkriptionsfaktor
NF-κB, oxidativer Stress, fünf inflammatorische Zytokine (im Kasten oben
rechts), alle drei Arten der Stickoxid-Synthase (iNOS, nNOS und eNOS) und zwei
Rezeptoren gehören, der Vanilloid-Rezeptor und der NMDA-Rezeptor, die auf der
neurologischen Ebene eine Rolle spielen.

Ich hoffe, das Anhängen der gesamten Datei von Dr. Pall hat funktioniert

LG Carmen
 

Anhänge

  • Dr. Pall deutsch.pdf
    207.4 KB · Aufrufe: 4
Danke für eure Antworten.

@Uma kann man eine Über-und eine Unterfunktion haben?:confused:

Gleichzeitig?

Oder habe ich dich falsch verstanden?

Aktuelle Werte habe ich nicht, mein HA ist in Urlaub, kann sie erst in ca.3 Wochen zeigen.

Aber Werte vom März 09 habe ich vorliegen, nützt das was?

FT3 3.7

FT4 1.02

TSH 1,10

Der Tc-Uptake 1,8

Ich nehme keine Schilddrüsenspezifische Medikation.

Aufgrund des leicht erhöhten Nuklid-Uptakes wird eine Suppressionsszintigram

zum Ausschluss einer Restautonomie der Schilddrüse empfohlen.

Das war im März, erst jetzt schickt mich mein HA zum Radiologen.

Und, ich vertrage dieses Thybon nicht.

Kann ich ohne Tabletteneinnahme zur Untersuchung gehen?

Danke, im voraus

Gruß

Lila
 
Hallo Lila,

ich gehe mal davon aus, dass die radiologische Praxis, zu der Dich Dein Hausarzt schickt, auch auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert ist? Dann würde ich mich gleich dahin wenden und Deine Situation schildern; dort sollte man Dir weiterhelfen können. Vielleicht könnte man dort auch nach den Werten schauen - die letzte Untersuchung ist ja nun schon eine Weile her.

Bezüglich Über- und Unterfunktion wird Dir Uta sicher noch antworten (es war ihr Beitrag, auf den Du Dich beziehst;)).

Liebe Grüsse,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast Du das Thybon vorher nicht genommen sondern nur jetzt vor dem Szintigramm?
Wie hat der Arzt das erklärt?

Es gibt Leute, denen es mit Thybon glänzend geht:
Thybon-Sucht? - Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
Ohne Schilddrüse leben?! (Selbsthilfe-Forum)

Die Methode, das Thybon über den Tag verteilt zu nehmen, weil es sich dann nicht auf einmal auf- und schnell wieder abbaut, scheint mir einen Versuch wert. Oft wird es wohl auch in Kombination mit Thyroxin genommen.

Wenn Dein Arzt nicht begründen kann, warum Du es nimmst, denn die Nebenwirkungen sind ja eindeutig, dann würde ich mit dem Nuklearmediziner telefonieren und ihn fragen, was er davon hält.

Gruss,
Uta
 
Das Thybon sollte ich nur 10 Tage einnehmen, speziell für das Supressionsszintigram.

Habe noch nie Medizin für die Schilddrüse eingenommen.

Mir wurde auch nichts verschrieben.

Da die Blutwerte lt.Aussage meines HA sehr gut sind.

Gruß

Lila
 
Hallo Lila,

wenn bei der RJT zu viel Schilddrüsengewebe zerstört wurde, was öfter vorkommt, tendierst Du jetzt zur Unterfunktion und brauchst Thyroxin.

Es ist wichtig, dass Du Dich über die Schilddrüsenwerte informierst, aber auch beim Arzt darauf bestehst, dass Dein Befinden berücksichtigt wird und nicht nur der Laborzettel behandelt wird. "Werte in der Norm" muss ja nicht heißen, dass alles bestens ist. Und Hausärzte sind selten Experten für die Schilddrüse. Hast Du Normbereiche zu den oben genannten Werten?

Was versprichst Du Dir speziell von einem Szintigramm? Die verbleibende Größe der Schilddrüse kann man auch im Ultraschall feststellen.

Viele Grüße
Irene
 
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