Schilddrüse und Psyche

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Malve

Eine Schilddrüsenerkrankung kann etliche psychische Symptome verursachen, die nicht mit echten psychischen Erkrankungen im Zusammenhang stehen.

So findet man bei einer Unterfunktion häufig

- Weinerlichkeit (Depressiviät)
- Reizbarkeit (das Gefühl alles wird zuviel)
- Konzentrations- u. Gedächtnisstörungen
- Benommenheit
[FONT=Arial, sans-serif]- Nervosität (Schreckhaftigkeit) [/FONT]
- ausgeprägte Ängstlichkeit (Panikattacken)
- Schlafstörungen

Eine Überfunktion kann folgende Symptome zeigen

- Unruhe (Rastlosigkeit)
- Übersprudeln vor Ideen
[FONT=Arial, sans-serif]- Ungeduld (Reizbarkeit) [/FONT]
- Wutausbrüche schon bei kleinsten Anlässen
- emotionale Labilität
- Schlaflosigkeit

Aus diesen Gründen werden Betroffene, die an solchen Beschwerden leiden bzw. solche Symptome aufzeigen, häufig als "psychisch krank" dargestellt.
Fehlinterpretationen kommen gehäuft vor, wenn die Symptome in bestimmten Lebensphasen auftreten, wie z.B. während und nach einer Schwangerschaft:​
"Eine Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes dar. In ca. 9% der Fälle kann sich eine post-partum Thyreoiditis mit erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten und auch Funktionsstörungen der Schilddrüse entwickeln. Depressionen können dabei ein begleitendes Symptom sein. Nicht selten wird die neue Situation besonders beim ersten Kind im Sinne einer mütterlichen Überlastungsreaktion angesehen, bevor an die Möglichkeit einer Schilddrüsenerkrankung als Ursache gedacht wird."

Psychische Auffälligkeiten im Alter werden ebenfalls oft falsch gedeutet:​

"Besonders im Alter werden neuropsychologische und physiologische Veränderungen wie Verlangsamung, Verschlechterung der Gedächtnisfunktion, Antriebsarmut, Müdigkeit, Verwirrung und Veränderungen der Wahrnehmungsfähigkeit häufig dem natürlichen Alterungsprozeß zugeschrieben."

Es ist nicht sinnvoll, Betroffene mit Psychopharmaka und/oder Antidepressiva zu behandeln; sie können den Schilddrüsenhormonstoffwechsel noch mehr durcheinanderbringen:
"Insbesondere trizyklische Antidepressiva und antipsychotisch wirksame Phenothiazine beeinflussen die Schilddrüsenfunktion, indem sie mit den verschiedenen Schritten der Schilddrüsenhormonbiosynthese interagieren. Diese Medikamente hemmen die Jodidaufnahme und die Schilddrüsenperoxydase und führen so zu einer verminderten Synthese von T3 und T4. Auf der anderen Seite steigern sie die Dejodierung von T4 zu T3 oder/und zu reverse-T3 durch eine Stimulation der Dejodase-Aktivität. Trizyklische Antidepressiva interferieren ferner über das noradrenerge und serotonerge System direkt mit der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse und können so die T3- und T4-Spiegel vermindern."

Eine psychologische Behandlung von Krankheiten der Schilddrüse ist nicht sinnvoll, da sich die Symptome durch die Therapie mit Thyreostatika oder Schilddrüsenhormonen meist vollständig zurückbilden. Wie bereits ausgeführt sind Krankheiten der Schilddrüse keine psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen. Sie werden nicht durch traumatische Kindheitserlebnisse, falsche innere Grundhaltungen oder Stress ausgelöst. Und sie sind deshalb auch nicht durch eine Psychotherapie, absolute Stressfreiheit oder Psychopharmaka heilbar. “Der durch zahlreiche Symptome verunsicherte und verängstigte Erkrankte benötigt in der Regel keine Psychopharmaka, sondern neben einer wirksamen [Anm.: Schilddrüsenhormon-] Behandlung einen Arzt, der zuhört, mitfühlt, versteht und Mut macht. [...] Eine klassische Psychoanalyse ist nicht sinnvoll. Die Schuld für die Erkrankung in der eigenen Psyche zu suchen, ist weder weiterführend noch wird es den eigentlichen Krankheitsursachen gerecht.”

Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Da solche Beschwerden sehr belastend sind, ist es für den Patienten umso schlimmer, wenn dann auch noch eine Fehldiagnose hinsichtlich der Psyche gestellt wird.

Liebe Grüsse,
Malve
 
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Guten Tag Malve,
mich würde interessieren, wie Du darauf kommst, dass die Schilddrüse nicht psychisch ist? Ich habe jedenfalls jetzt gerade eine lange Therapie hinter mir.
Von der Überfunktion bin ich jetzt in die Unterfunktion gerutscht. Die ganzen Symptome außer 2 davon passen auf mich.
Ich habe auch wohl keine normale Über-Unterfunktion, sondern Morbus Basedow. Eine Autoimmunreaktion der Schilddrüse. Da wird gesagt, dass diese Krankheit ein Hilferuf wäre, etwas für seine Seele zu tun.
Grüße
inchiostra
 
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Hallo inchiostra,

wer sagt, daß Morbus Basedow ein Hilferuf wäre, etwas für die Seele zu tun?

Es gibt für jede Krankheit auch eine Interpretation aus der "geistigen" Welt. Ob die immer ganz oder nur teilweise zutrifft, ist die Frage.
Meine Erfahrung ist: oft übersieht man körperliche Ursachen und Therapiemöglichkeiten, weil man so auf diese "geistigen" Interpretationen fixiert ist, daß man sie letztlich vergißt oder verdrängt.
Es kann nie schaden, sich auf allen Ebenen mit Krankheiten zu beschäftigen, und es ist sicher immer gut, wenn man z.B. Meditation macht, QiGong, TaiChi, Phantasiereisen, auch Psychotherapie, EFT und mehr. Aber man sollte eben die körperliche Ebene nicht vergessen.
Und man sollte die Verantwortung für den eigenen Körper und das eigene Befinden nicht an einen TherapeutIn abgeben, der (könnte ja sein) sich einen Patienten gerne erhält.

Hier wird auch beschrieben, was nach Ansicht der Verfasserin die Gründe für eine Schilddrüsenfehlfunktion sein können:

Die psychische Bedeutung des Organs
Hierzu Anja Müller: „Demütigungen, besonders in der Pubertät; sich immer zurückstellen, nicht aussprechen spontaner Gefühle; Schweigen, besonders in der Kindheit, bis der Druck im Hals stecken bleibt ( clio - Die Zeitschrift für Frauengesundheit - Nr. 53 "Hormone"). Große Anspannung; starke Ängste, Stress in der Arbeit, meist durch Unterforderung, durch Unterdrücktsein in der eigenen Kraft und geringe Wertschätzung. Überforderung, z.B. hohe Ansprüche an sich selbst und, wenn diese nicht einzulösen sind, Frustration und Resignation bei eigener innerer Enttäuschung. Verringerter Selbstwert und Selbstmut mit der Hoffnung, die Rettung kommt von außen. Die Schilddrüse als Temperamentsdrüse braucht den Ausdruck, das Sich-Zeigen, das Sprechen. Hilfreiche Sätze könnten je nach Befindlichkeit sein: „Ich lasse die alten Begrenzungen hinter mir und gestatte mir nun, mich frei und schöpferisch auszudrücken (Louise L. Hay: Heile Deinen Körper“ oder auch „Gesundheit für Körper und Seele). Oder: Wie kann ich mich selbst mehr engagieren für das eigene Glück, die eigene Kraft in meinem Leben?“
Naturheilmagazin für Naturheilkunde: Schilddrüse

Es geht im Link weiter, u.a. wird auch Dr. Dahlke zitiert, der sich ja viel mit den Bezügen von Organen und Seele/Psyche beschäftigt hat und zahlreiche Kassetten veröffentlicht hat.

Gruss,
Uta
 
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Da wird gesagt, dass diese Krankheit ein Hilferuf wäre, etwas für seine Seele zu tun.

Gibt es dafür irgendwelche Beweise? Wenn nicht würde ich das ignorieren.

Die Natur erzeugt keine Krankheiten als Signal für das Bewusstsein. Die Natur ist am Überleben interessiert.
 
Hierbei ist vllt noch zu Erwähnen, dass Schilddrüsenerkrankungen oftmals auch durch Borrelien ausgelöst werden und die Symptome sich daher überschneiden.
Allgemein stehen Borrelien unter starkem Verdacht, Autoimmunerkrankungen auszulösen.

mfg
 
Allgemein stehen Borrelien unter starkem Verdacht, Autoimmunerkrankungen auszulösen.

Es ist nicht bewiesen dass Borrelien Autoimmunerkrankungen verursachen. Borrelien werden allerdings oft mit einer Quecksilbervergiftung verwechselt die Autoimmunerkrankungem verursacht.

Die Quecksilber Autoimmunverbindung ist bewiesen.

Neben dem Gehirn ist die Schildrüse eines der Organe die am häufigsten von einer Quecksilbervergiftung betroffen sind.
 
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Hallo Uta,
lese gerade deinen Bericht. Ich will ja schon sehr lange sagen dass da bei mir auch was anderes ist, als nur die Psyche. Bei der Psychosomatik dachte ich immer wird beides behandelt. Ist aber nicht so. Ich war jetzt hintereinander in zwei Psychosom. Kliniken, dort wurde nie etwas körperliches behandelt. Wenn ich wie letztens eine Darmgrippe hatte, hieß es gleich "was haben sie für ein Problem"? Meine Nesselsucht "hauen sie auf einen Baum". Dann hieß es letzte Woche, weil ich mich röntgen lassen will, wegen meiner Schmerzen. Brauchen sie nicht, arbeiten sie an ihrem Problem. Das macht auch wütend und depressiv.
Aber, dass eine Krankheit oder Schmerz mir etwas sagen will wie: kümmer dich oder mach´nicht zuviel, daran glaube ich.
Grüsse
inchiostra
 
dass eine Krankheit oder Schmerz mir etwas sagen will wie: kümmer dich oder mach´nicht zuviel, daran glaube ich

Auf jeden Fall! Allerdings muß die Krankheit oder der Schmerz nicht unbedingt etwas über einen seelischen Schmerz aussagen wollen sondern es kann genauso gut sein, daß sie und der Schmerz etwas über ein Ungleichgewicht im Körper sagen.
Wenn ich von einem Insekt gestochen werde und die Stelle dick anschwillt und ich bin hundselend dabei fühle, dann ist es meiner Ansicht nach vor allem wichtig, daß ich schaue, daß ich mit dem Stich fertig werde.
Danach kann ich dann überlegen, ob mich auch Menschen/Situationen "stechen"...

Wichtiger scheint mir trotzdem, dafür zu sorgen, daß mich möglichst kein Insekt mehr sticht, wenn ich so empfindlich bin. Und/oder dafür zu sorgen, daß ich weniger empfindlich reagiere :).

Ich finde es nicht gut, wenn in einer psychosomatischen Klinik nur die Psyche angeschaut wird, der Körper (soma) aber links liegen gelassen wird. Der Mensch ist nunmal eine Einheit aus Körper, Geist und Seele.

Gruss,
Uta
 
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