Funktionsstörungen der Schilddrüse, Eisenmangel u.a. gleichen Depressionssymptomen

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Funktionsstörungen der Schilddrüse, Eisenmangel u.a. gleichen Depressionssymptomen

Körperliche Erkrankungen wie Funktionsstörungen der Schilddrüse, Eisenmangel und andere können ganz ähnliche Symptome hervorrufen wie sie bei Depressiven zu beobachten sind. Das sollte zur Diagnostik angefragten Fachleuten zwar bekannt sein. Manchmal mag es für den Jugendlichen jedoch einfacher sein, vor dem Gang um "Psycho" körperliche Krankheiten durch einen Allgemeinmediziner überprüfen zu lassen. Spricht dieser dann die Notwendigkeit einer Diagnose durch einen Facharzt für Kinder- udn Jugendpsychiatrie oder Psychotherapeuten aus, wird dies vom Jugendlichen oftmals besser akzeptiert.
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Es sind bestimmt nicht nur Funktionsstörungen der Schilddrüse, die ähnliche Symptome hervorrufen, wie eine Depression sie zeigt. Deshalb ist es wichtig, sich nach allen Seiten zu informieren, um alle möglichen körperlichen Ursachen auszuschließen, bevor dann eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung begonnen wird.

Gruss,
Uta
 
wundermittel
Funktionsstörungen der Schilddrüse, Eisenmangel u.a. gleichen Depressionssymptome

Hier werden die Symptome von Schilddrüsenfehlfunktionen (Über- und Unterfunktion) mit denen von Depression und Angst- und Panikattacken verglichen. Sie ähneln sich wirklich sehr.
Frauen sind häufiger betroffen von Fehldiagnosen. Das liegt u.a. daran, daß oft Schilddrüsenfunktionsveränderungen auftreten in sowieso schwierigeren Zeiten, z.B. in der Schwangerschaft oder nach der Schwangerschaft.

Wenn also jemand auf einmal ein verändertes Verhalten und Sich-Fühlen zeigt, sollte immer an die Schilddrüse (und damit an die gesamte hormonelle Situation) gedacht werden.

Wegen der Auswirkungen auf die Psyche besteht ein erhebliches Risiko, dass Schilddrüsenerkrankungen als psychische Störungen fehldiagnostiziert werden! Besonders zu Beginn der Erkrankung, wenn erst wenige Symptome vorhanden und die Blutwerte noch unauffällig sind, ist es für den Arzt unter Umständen schwierig die richtige Diagnose zu stellen. Erschwerend kommt diesbezüglich hinzu, dass bei Funktionsstörungen der Schilddrüse die psychischen Symptome den organischen Beschwerden vorangehen können. “Fast alle endokrinen Erkrankungen können psychische Symptome hervorrufen - eine Tatsache, die Ärzte bei der Diagnose oft nicht bedenken [...] Überschuss an Schilddrüsenhormonen kann zu Stimmungsschwankungen, psychomotorischer Unruhe, Angstzuständen, Depressionen oder psychotischen Symptomen führen. Hypothyreosen induzieren oft Depressionen, Lethargie, Psychosen oder Angstsymptome. Nicht selten geht bei Funktionsstörungen der Schilddrüse die psychische Symptomatik den organischen Beschwerden voraus.” (A. Bischoff: „Defekte Hormon-Fabriken schlagen aufs Gemüt“, Ärztliche Praxis 19.11.2003)

„Schilddrüsenfunktionsstörungen können wegen den psychischen Auswirkungen, vor allem bei monosymptomatischem Verlauf, als psychiatrische Erkrankungen verkannt werden [...] Hyperthyreosen werden aufgrund ihrer angstbezogenen psychischen Beschwerden am häufigsten als generalisierte Angststörung oder Panikstörung verkannt [...] Bei der Hypothyreose führen die klinischen Beschwerden Leistungsminderung, Müdigkeit, Interesselosigkeit, Antriebsarmut und Konzentrationsschwäche am häufigsten zur Verwechslung mit einer Depression.“ (G. K. Stalla, M. Tichomirowa, L. Schaaf: „Zentralnervensystem und Schilddrüsenhormone“, Mit Dt Ges Endok 2003, 2(27))

Frauen sind besonders gefährdet, dass Ihnen fälschlicherweise eine psychische Erkrankung unterstellt wird. Sie werden in unserer Gesellschaft immer noch als psychisch labiler eingeschätzt. „Bei Frauen werden doppelt so häufig Depressionen diagnostiziert wie bei Männern und ihnen werden öfter psychisch wirksame Arzneimittel (Psychopharmaka) verordnet, die ein hohes Abhängigkeitspotential in sich bergen. Viel zu selten findet die Tatsache Beachtung, dass .....
Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Wenn also eine Schilddrüsenerkrankung mit einer Depression verwechselt wird, dann wird oft durch die falsche Behandlung über Antidrepressiva zusätzlicher Schaden angerichtet, und die eigentliche Krankheit der SD bleibt bzw. verschlimmert sich .

Grüsse,
Uta
 
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