Schilddrüsenentzündung

Hashimoto-Thyreoiditis: Dies ist eine Autoimmunerkrankung: Körpereigene Abwehrzellen richten sich gegen Schilddrüsengewebe und zerstören Schilddrüsenzellen. Zu Beginn besteht gelegentlich eine leichte Schilddrüsenvergrößerung (Struma), auch eine vorübergehende Überfunktion kann auftreten. Im weiteren Verlauf wird das Organ zunehmend mit Lymph- und Faserzellen durchsetzt. Die Schilddrüse schrumpft, und es stellt sich eine Unterfunktion ein. Die typischen Symptome der Unterfunktion beginnen schleichend und äußern sich mit Antriebsarmut, Muskel- und Konzentrationsschwäche, Depressionen, Gewichtszunahme, Verstopfung, verlangsamtem Herzschlag, trocken-struppigen Haaren, trockener Haut, Kribbeln in Händen und Füßen und einer erniedrigten Körpertemperatur.

Morbus Basedow: Diese Autoimmunerkrankung wird durch stimulierende Antikörper ausgelöst, was zu einer Vergrößerung und Überfunktion der Schilddrüse führt. Die Entzündung kann mit den typischen Symptomen einer Überfunktion einhergehen wie zunehmender Nervosität, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust trotz Heißhunger, Wärmeintoleranz, Durchfällen, schneller Ermüdbarkeit der Muskeln und psychischer Labilität. Bei älteren Menschen sind die Symptome mit Antriebsstörungen, Muskelschwäche und Herzkreislaufschwäche oft weniger typisch. Für den Morbus Basedow ist eine genetische Veranlagung nachgewiesen.

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Riedel-Struma: Dies ist eine sehr seltene chronische Entzündung, bei der die Schilddrüse bindegewebig umgebaut wird. Aus unbekannten Gründen bildet sich hartes Narbengewebe. Dieser Vorgang wird als Sklerosierung oder Fibrosierung bezeichnet. Der Prozess geht auf die benachbarten Strukturen über, das heißt, der narbige Umbau kann sich in die umgebende Muskulatur fortsetzen. Die Schilddrüse fühlt sich "eisenhart" an. Langfristig stellt sich eine Unterfunktion ein.

Thyreoiditis durch andere Erkrankungen: Manche Allgemeinerkrankungen rufen begleitend eine Entzündung der Schilddrüse hervor. Dies sind vor allem Infektionen wie die Tuberkulose und die Syphilis, die Sarkoidose, eine entzündliche Erkrankung der Lymphdrüsen und der Lunge, sowie andere Erkrankungen des Immunsystems.

Post-Partum-Thyreoiditis: Darunter versteht man eine bei Frauen im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes auftretende Thyreoiditis, die durch Schilddrüsen-Antikörper ausgelöst wird. Sie geht oft mit einer leichten Über- oder Unterfunktion einher. Meist erholt sich die Schilddrüse spontan wieder, selten geht diese Entzündung in einen Morbus Basedow oder eine Hashimoto-Thyreoiditis über.

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Akute Thyreoiditis: Sie wird meist durch Bakterien ausgelöst, selten auch durch Strahlen oder durch einen Virusinfekt. Die Schilddrüse ist typischerweise schmerzhaft, druckempfindlich, geschwollen. Die Haut im Bereich der Schilddrüse ist gerötet und überwärmt, es bestehen Schluckbeschwerden und eine Lymphknotenschwellung im Halsbereich. Die akute Thyreoiditis entwickelt sich meist innerhalb von Stunden und geht mit Fieber einher. Die Schilddrüsenhormone sind meist nicht verändert, gelegentlich kann aber auch eine Überfunktion auftreten.

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Akut-subakute Thyreoiditis de Quervain: Sie wird vermutlich durch Viren ausgelöst. Die Schilddrüse ist meist einseitig geschwollen, beim Abtasten fühlt sie sich typischerweise derb an und ist meist sehr druckschmerzhaft. Diese Schilddrüsen-Entzündung entwickelt sich innerhalb von wenigen Tagen und geht mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit, gelegentlich auch mit Fieber einher. Häufig findet sich im Anfangsstadium eine Schilddrüsen-Überfunktion, die im Verlauf in eine Unterfunktion umschlägt. Die Thyreoiditis de Quervain ist selten. Der Begriff "subakut" beschreibt den etwas langsameren Beginn und Verlauf im Vergleich zu einer akuten Entzündung.

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