Wer von euch erhöht/senkt selbständig die L-Thyroxin Dosis?

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Hallo miteinander,
bei mir wurde schon vor ein paar Jahren Hashimoto diagnostiziert, aber der Arzt fand eine Behandlung noch nicht nötig (Zweitmeinung eingeholt: der auch nicht).
Im Oktober 2014 ging aber nichts mehr und so habe ich mit L-Thyroxin angefangen. Erst vorsichtig über 25 und 37,5 auf 50 und damit ging es mir acht Monate gut, bis ich das Gefühl hatte, wieder in Unterfunktion zu rutschen (Wattekopf und eingeschlafene Hände). Und der TSH war auch schlechter geworden, ebenso die freien Werte. Es wurde dann gesteigert über 62,5 auf 75 und die habe ich von Ende November bis Anfang April genommen. Ging mir damit sehr gut, nur Anfang März wurde es langsam schlechter, eben wieder der Kopf und die Hände schliefen auch wieder ein.
Mein TSH war letzte Woche dann bei 0,8, fT3 bei 42 % und fT4 bei 31 %.
Leider war meine Ärztin nicht da und so hatte ich die Vertretungsärztin am Telefon, die meine Werte supergut fand und meine Beschwerden kämen nicht von der Schilddrüse. Ja nee iss klar.
Sie war dann aber doch damit einverstanden, dass ich ETWAS mehr nehme und zwar jeden zweiten Tag 100. Fand ich nicht gut und daher habe ich jetzt einfach 87,5 genommen. Nach zwei Tagen war der Matschkopf weg und meine Hände sind auch wieder ok. Vom Gefühl her war die Steigerung richtig.

Eine Überfunktion ist aber bei den freien Werten noch nicht in Sicht, oder? Habe da schon etwas Angst vor. Einerseits. Andererseits möchte ich auch, dass es mir gutgeht und wenn das heisst, dass das TSH im Keller ist..... von mir aus.
Hat jemand von Euch einen supprimierten TSH? Was sagt Euer Arzt dazu?
Ich lese immer wieder, dass die Ärzte nur auf das TSH gucken und die Patientinnen senken müssen, sobald das unter die Norm rutscht.
:mad:
Und: wer von Euch steigert denn (mit Werten) selbständig die Dosis?
Hab mich nicht so recht getraut.
LG
Blunty
 
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wer von euch erhöht/senkt selbständig die l-thyroxin-dosis???

Hallo Blunty,

ich variiere immer nach Befinden; auf meinen TSH-Wert nehme ich weniger Rücksicht, d.h. ich lasse die Parameter nur ca. 1 bis höchstens 2x im Jahr untersuchen.

Bei 0.8 sehe ich keine Überfunktion; ich hatte auch schon unter 0.3 und bin sehr gut damit zurecht gekommen (0.3 wird übrigens häufig als Untergrenze
angegeben).

Hier gibt es Näheres dazu:

Einige Schilddrüsenpatienten berichten, dass ihr TSH supprimiert ist – also unter dem Grenzwert liegt, und sie sich damit sehr wohl fühlen, ohne Überfunktionssymptome zu entwickeln. Ihre freien Schilddrüsenhormone befinden sich dabei keineswegs an der Obergrenze der Skala, sondern deutlich darunter. Die meisten Ärzte glauben, dass bei einem supprimierten TSH trotz normwertiger fT3/fT4-Resultate bereits eine latente Hyperthyreose vorliegt, die das Herzinfarkt- und Osteoporoserisiko erhöht. Deshalb sollte das TSH, so die Meinung, nicht unter den Normbereich fallen. Diese Einschätzung führt dazu, dass sie das gute Befinden ihrer Patienten ignorieren und auf eine Reduktion der Hormondosis drängen.
Die Schilddrüse - Hormonzentrum an der Oper München

Liebe Grüße,
Malve
 
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Danke für den Link, da gehe ich mal gucken.
Steigerst du denn dann um.6,25 oder mehr?
 
Hallo Blunty,

ich bewege mich so zwischen 65 und 75µg, da kommen auch Steigerungen/Senkungen von über 6.5 vor. Ich brösele die Tablette, von daher ist es nie so ganz genau;).

Habe jedoch keine Probleme damit.

Liebe Grüße,
Malve
 
Danke dir.
:)
Ich warte jetzt erstmal sechs Wochen ab.
Und lese jetzt noch ein paar Beiträge über Hashi hier im Forum.
LG
Blunty
 
Hallo Blunty,

so lange du keine Überfunktionssymptome hast (und keinen M.Basedow) brauchst du dir um den (supprimierten") TSH keine Sorgen zu machen.
 
Die ersten beiden Wochen nach jeder Steigerung habe ich Hitzewallungen, danach ist das aber weg.
 
Blunty - ich denke das ist normal.

Wenn ich steigere (6,25µ) nehme ich diese 6,25 ca 10 Tage lang abends wenn ich ins Bett gehe. Dann merke ich kaum was von der Steigerung.

ciaociao, mondvogel
 
Ich habe auch 10 Tage lang 6,25 mehr genommen und nehme seit Samstag 12,5 mehr.
Ist das zu viel für meine Werte?

und nach den 10 Tagen nimmst du sie morgens mit dazu???
 
ja, ich nehme nach den 10 Tagen die gesteigerte Dosis morgens mit dem Rest....

Ich würde nicht so schnell steigern - erst mal schauen, wie Du nach 6 Wochen mit den zusätzlichen 6,25 zurecht kommst - nach 10 Tagen kannst du noch nicht sagen in wieweit die neue Dosis ausreicht....

alles Gute, mondvogel
 
hmmm....aber meine freien Werte geben doch eine Steigerung um 12,5 her oder schiesse ich damit übers ziel hinaus?
:-(
jetzt kriege ich doch etwas Angst.
:-(
 
nein - Angst brauchst Du nicht zu haben.

Der Körper braucht einfach länger, um sich mit an eine neue Dosis zu gewöhnen. Steigerst Du schneller, bekommst Du eventuell nicht mit, wann die Dosis stimmt. Andererseits merkst Du an zurückkehrenden UF-Symptomen , dass es eben noch nicht reicht.... (Es ist mir klar, dass diese 6,25er Schritte einem zu gering vorkommen. Mein HA z.B. hat nur den Kopf geschüttelt.) Ich komme damit gut zurecht.....

ciao, mondvogel
 
Danke dir.
Naja, ich steigere ja auch immer in 6,25-Häppchen.;-)
Nach 10 Tagen dann nochmal 6,25 und dann nach sechs Wochen zum Blut abnehmen.
Hab bei der Ärztin gar nicht gesagt, dass ich SEHR langsam steigere.
Eine Bekannte hat gesagt, man dürfte die Tabletten gar nicht teilen. Hab in der Apotheke gefragt und die meinten das auch. Naja. Meine Freundin steigert und senkt grundsätzlich in 25er-Schritten.
Wäre für mich vom Gefühl her zu viel, bin da vorsichtiger.
Ich glaube, ich lasse das dann jetzt so.
 
Juhu Blunty,

warum sollte man diese Tabletten nicht teilen dürfen? Könntest Du das noch mal erfragen?

Das Einzige was ich mir vorstellen kann, ist dass man beim Bröseln einen Brösel zu wenig zu sich nimmt - und nach einer gebröselten 75µTablette hätte man dann nach 4 Tagen nur 74,31µ zu sich genommen...oder was ist der Grund? Tja , das wäre dann natürlich viel zu wenig.....:rolleyes:.

hm...mondvogel
 
Ich kann nochmal nachfragen. Aber ich meine, sie hat gesagt, der Wirkstoff wäre eben nicht gleichmäßig in der Tablette verteilt.
Na ok, ich viertel die 25er, da kommt es nicht so drauf an.
:rolleyes:
 
Hallo zusammen,

mir wurde sogar gesagt, dass ich "Bröseln" dürfte (was ich auch mache, wenn ich an der Dosis Änderungen vornehme). Ich habe allerdings bisher selten etwas bemerkt, wenn es mal zu viel oder zu wenig gewesen sein sollte...

Liebe Grüße,
Malve
 
Ich mache erst in 6 Wochen wieder einen Termin, da frage ich die Ärztin.
Ich hoffe, 87,5 waren jetzt nicht zuviel. Aber 75 reichten einfach nicht mehr.
?
Heute Morgen fühlte ich mich schon etwas aufgedreht. Aber ok, das ist bisher bei jeder Steigerung so. Mit 25 LT hatte ich auch schon Herzrasen. Deshalb habe ich auch soooo langsam gesteigert.
 
Mit 25 LT hatte ich auch schon Herzrasen.
Hallo Blunty,

Herzrhythmusstörungen werden in der Literatur genauso wie bei Überfunktion (zu viel Hormon) auch bei Unterfunktion (zu wenig Hormon) beschrieben.

Bei so geringen Steigerungen, wie du sie machst, brauchst du nicht so viel Angst zu haben, zumal du dich scheinbar gut selber beobachtest.
Dem Herzen geht es nicht nur mit zu viel SD-Hormon nicht gut, sondern ebenso mit zu wenig SD Hormon, z.B. Herzstolpern.

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"Im Laufe meiner klinischen Erfahrung habe ich festgestellt, dass schnelle Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz zwei Gebiete sind, die die Kardiologen besonders interessieren, wo aber der Einfluß einer SD-Unterfunktion wegen der vollkommen Abhängigkeit der Diagnose einer SD-Unterfunktion von Blutwerten, weit unterschätzt wird."
aus: Blanchard, S.59, Cardiac Manifestations of Hypothyroidism

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"Die kardialen Manifestationen einer Hypothyreose reichen von der Bradykardie über die linksventrikuläre systolische und diastolische Dysfunktion bis zu Veränderungen des Blutvolumens, Blutdrucks, und des systemischen Gefäßwiderstands. In letzter Zeit mehren sich die Hinweise, dass auch eine latente Hypothyreose das Herz/Kreislaufsystem schädigt."
G. Zettinig Hypothyreose und Herz, Universitätsklinik für Nuklearmedizin, Wien

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"Das häufigste Problem von Leuten, die Schilddrüsenhormone nehmen und mit Fragen zu uns kommen, betrifft die Sorge um ihr Herz. Die meisten dieser Patienten nehmen eine SD-Hormon Dosis, die zu niedrig ist, um sie fit zu machen, aber schon bei dieser niedrigen Dosis spüren sie, daß ihr Herz zu stark klopft oder daß es zu schnell schlägt oder daß die Schläge unregelmäßig sind, was sie Herzklopfen (palpitations) nennen.

Viele der Ärzte dieser Patienten haben sofort die Schilddrüsenhormone beschuldigt und angeordnet, die Dosis zu reduzieren oder sogar die SD-Hormone ganz abzusetzen. Wer sich daran hielt, dem ging es in der Regel vor lauter Unterfunktions-Symptomen miserabel. Aber wenn solche Patienten dann wieder einen Versuch mit SD-Hormonen machen, dann sind wieder die Herzsymptome das Problem.

Dr. Lowe hat herausgefunden, daß in den meisten Fällen nicht die SD-Hormone das eigentliche Problem sind, sondern die SD-Hormongabe hat lediglich ein darunter liegendes Problem zum Vorschein gebracht, dessen sich die Patienten bisher nicht bewußt waren. Indem man das tieferliegende Problem korrigiert, ermöglicht man den Patienten, eine SD-Hormon Dosis zu nehme, die hoch genug ist, um alle ihr UF-Symptome zu beseitigen. In unserem Interview morgen werden wird über diese anderen möglichen Ursachen sprechen. Einige davon sind seit langem bekannt, wie z.B. niedriger Blutzucker.

aus: July 18, 2010, Thyroid Hormone & the Heart:
A teleseminar with Bette Dowdell & Dr. John Lowe

Das heißt, wenn man SD-Hormone nimmt, dann muß man allgemein für eine gute Nährstoffversorgung sorgen, weil die SD-Hormone den ganzen Stoffwechsel ankurbeln, und wenn da Defizite sind, dann kann der Stoffwechsel an den Stellen wo evt. Mangel herrscht, diesen gesteigerten Anforderungen nicht nachkommen.
Wichtig ist die Labor-Überprüfung von Serum-Eisen, Serum-Ferritin, Transferrin-Sättigung. Wichtig sind besonders Jod, die B-Vitamine mit Folsäure, Vit D.

Dr. John Lowe war ein amerikanischen Arzt, der sich enorm für SD-Patienten eingesetzt hat. Bis zu seinem Unfalltod 2012 hatte er einen Blog in dem er unzählige Fragen zur SD diskutiert hat. Es gibt 2 Bücher von ihm:

Dr. John C. Lowe The Metabolic Treatment of Fibromyalgia
2000, ISBN 0914609025

Dr. John C. Lowe, Dr. Gina Honeyman-Lowe Your Guide to Metabolic Health
2003, ISBN 0974123803

John Lowe wurde auch im Beitrag #1 von Paula3 erwähnt.

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"Bei Patienten mit Hypothyreose wurde ein deutlich stärkeres Fortschreiten von Herzinsuffizienz beobachtet."
2011 - Europäischer Kongreß für Endokrinologie
V Triggiani et al. Occurrence and prognostic impact of hypothyroidism in chronic heart failure

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"In der vom National Institute of Health (US Gesundheitsministerium) finanzierten Studie, die im Journal of Cardiac Failure veröffentlicht wurde, fand das Team heraus, dass eine SD-Hormonersatztherapie die Häufigkeit von Vorhofflimmern, einer bestimmten Art von Herz-Rhythmusstörung, bei Ratten, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die keine SD-Hormone bekommen hatten, deutlich reduzierte.

In der aktuellen Studie wird festgestellt, daß das Widerstreben, Menschen mit Herzkrankheiten eine SD-Hormonersatz-Therapie zu geben, seine Wurzeln wahrscheinlich darin hat, daß in mehrere Studien exzessive Dosen SD-Hormone … benutzt worden sind.
"
aus: 2014, Science Daily: New York Institute of Technology, "Thyroid hormones reduce animal cardiac arrhythmias."

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Man hat herausgefunden, daß eine SD-Unterfunktion ein Vorhersage-Marker für eine kardiovaskuläre Erkrankung ist.
Eine SD-Unterfunktion wurde ganz besonders häufig bei Frauen mit klinischer koronare Herzkrankheit gefunden und war mit mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert.

2006 Vasc Health Risk Manag
Otto Mayer, Jr et al. Hypothyroidism in coronary heart disease and its relation to selected risk factors
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In der Nationalen Studie - NHANES III - mit 7883 Teilnehmern hat sich gezeigt, daß eine subklinische SD-Unterfunktion in einer bei Studienbeginn gesunden Population ein starker und unabhängiger Prädiktor (Vorhersage-Marker) für kardiovaskuläre Mortalität ist.

NHANES III = National Health and Nutrition Examination Survey III
aus: Clinical Endocrinology News, Subclinical hypothyroidism predicts cardiovascular mortality in NHANES III

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weitere Studien sind verlinkt im
BLOG von Janie A, Bowthorpe Herz und Schilddrüse A healthy heart happens with T3 in the mix!
 
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Danke für deine Antwort und die Links!
Irgendwo stand mal, dass man bei Herzproblemen und bei älteren Menschen und bei Menschen, die lange in Unterfunktion waren, langsamer steigern muss.
Bei 12,5 war ich total gedopt. Habe mir beim Steigern lange Zeit gelassen, jetzt im Nachhinein würde ich nicht mehr 8 Wochen bei 25 bleiben. Das war zu lange und meine Unterfunktion war viel stärker als vor der Substitution.

Den Artikel aus der Welt kann ich leider erst am Montag lesen, meine je 20 freien Artikel diesen Monat sind auf Handy/Laptop/Tablet leider schon ausgeschöpft.
:-(
 
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