Dauerhafte starke Muskel- und Gelenkschmerzen. Hashimoto?

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Hallo, ich bin 15 Jahre alt und habe jetzt seit 1,5 Jahren dauerhafte starke Muskel-und Gelenkschmerzen... bis jetzt wurde mir nur die Diagnose gestellt, dass ich Hashimoto habe!Rheuma und Borreliose wurden ausgeschlossen.
Können die Muskel-und Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit Hashimoto stehen? Ich meine so starke, dass ich mich kaum mehr bewegen kann?!
Ich weiß gar nicht mehr, wie es ist schmerzfrei zu sein.. ich nehme diese Tabletten ein:

Normalerweise: 1x L-Thyroxin (75mg), 1x Nexium Mups (nur zum Schutz des Magens), 2x Meloxicam(7,5mg;morgens und abends)

Zusätzlich: Ibuprofen 600mg, meistens 2-4x täglich weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalten/bewegen kann....

Habt ihr schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?
Kennt ihr Ärzte die sich mit so etwas beschäftigen?
Kennt ihr Medikamente die dagegen besser helfen könnten?
Kann das überhaupt im Zusammenhang mit Hashimoto überhaupt so sein
oder bin ich da auf einer falschen Fährte?

Ich bin echt froh über jeden Tipp, all die Ärzte, bei denen ich schon war wissen nicht so richtig weiter :(

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus :)
 
Mein herzliches Mitfühlen - mit 15 schon so von Schmerzen geplagt sein, das ist ja Horror!

Die Medikamente, die Du nimmst, sind ganz schön starke Hämmer. Sind die von einem Schmerztherapeuten verordnet worden oder vom Hausarzt? Ich würde auf jeden Fall zu einem Schmerztherapeuten gehen, damit der Dich evtl. auf andere Medikamente einstellt. Denn Ibuprofen + Meloxicam zusammen sind bestimmt u.a. für Magen und Darm gar nicht bekömmlich. Du nimmst ja auch Nexium dazu.

Aber auch das Nexium hat ja Massen von Nebenwirkungen:
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Bauchschmerzen; Durchfall; Verstopfung; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautentzündung; Hautausschlag; Juckreiz; Nesselsucht; Mundtrockenheit; Wassereinlagerungen in Armen und Beinen; Schlaflosigkeit; Schwindel; nervliche Mißempfindungen, Müdigkeit; Leber-Enzym-Werterhöhung.

Seltene Nebenwirkungen:
Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, Gesichtsschwellungen, allergische Reaktion, allergischer Schock); Blut-Natriummangel; Erregung; Verwirrtheitszustände; Depressionen; Geschmacksveränderungen, Verschwommensehen; Gleichgewichtsstörungen; Hörstörungen; Bronchialkrämpfe;
Mundschleimhautentzündung; Hefepilzinfektion im Verdauungstrakt; Lebeentzündung (mit und ohne Gelbsucht); Haarausfall; Licht-Überempfindlichkeit; Gelenkschmerzen; Muskelschmerzen; Unwohlsein; Schweißflussvermehrung.
Nexium mups 40 mg magensaftresistente Tabletten: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Auch deshalb wäre meiner Meinung nach eine neue Sicht der Medikamente wichtig.

Gelegentlich treten unter medikamentöser Behandlung Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Eine Unterscheidung zwischen krankheitsbedingten Gelenkschmerzen und Gelenkschmerzen als Nebenwirkung der Thyreostatika ist meist schwierig.
www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Therapie.html

Das würde zwar Deine heftigen Schmerzen erklären. Wie war das: hattest Du schon vor der Diagnose "Hashimoto" Gelenk- und Muskelschmerzen oder fingen die erst mit der Diagnose bzw. dem Thyroxin an?
Wie heißt überhaupt Deine Diagnose? - Denn die Indikationen für das Meloxicam sind ja eher in Richtung Rheuma/Arthritis/rheumatoide Arthritis/Morbus Bechterev.

Deine Schmerzen haben angefangen, als Du ca. 13 Jahre alt warst - also auch in der Pubertät. Siehst Du da einen Zusammenhang oder siehst Du überhaupt einen Zusammenhang zu irgendeinem Ereignis wie Umzug, Krankheit, Impfung, Unfall, neue Möbel/Teppiche, Zahnbehandlungen .....?

Gruss,
Uta
 
Hallo Berry,

wie Uta schon geschrieben hat, wäre eine Praxis für Schmerztherapie die richtige Adresse; dort werden einige Tests gemacht, nach deren Resultat sich die Behandlung richtet.

Muskel- und Gelenkschmerzen, Verhärtungen von Muskeln und Sehnen sind häufig Begleiterscheinungen von Hashimoto; oft werden die Beschwerden weniger oder verschwinden ganz, wenn die passende Hormonsubstitutiongefunden ist - allerdings gibt es auch Betroffene, die weiterhin einen empfindlichen Bewegungsapparat haben.

Wie sehen denn Deine Blutwerte aus bzw. der Ultraschallbefund?

Liebe Grüsse,
Malve
 
Ich weiß, dass Nexium auch die Nebenwirkungen Gelenk- und Muskelschmerzen hat… allerdings hatte ich die Schmerzen ja schon vorher, es könnte allerdings sein das sie durch Nexium dann noch weiter verstärkt werden.

Im Februar 2008 hat alles angefangen, ich fühlte mich schlapp, ausgelaugt und einfach nur schlecht (ich hatte aber keinerlei Gelenk- oder Muskelschmerzen), daraufhin ging ich zum Arzt, der mein Blut überprüfte.
Ergebnis war, dass ich eine Schilddrüsenüberfunktion und extremen Eisenmangel hatte. Daraufhin bin ich zu dem Radiologen meiner Mutter gegangen (sie hat eine Schilddrüsenunterfunktion, aber KEIN Hashimoto). Dieser hat mir Favistan 20 mg verordnet, weil meine Schilddrüse vergrößert war und die Antikörper so hoch waren, er diagnostizierte eine Schilddrüsenüberfunktion. Zwei Wochen war alles bestens, Favistan habe ich jeden Tag eingenommen, dann sind wir nach Thailand geflogen. Während des Thailandurlaubs musste ich ins Krankenhaus, da es mir so schlecht ging. Ich hatte Schüttelfrost, Atemnot, Fieber und Bluthochdruck. Daraufhin hat mir der Arzt in Thailand erst gesagt, dass ich Hashimoto habe (das zum Thema Ärzte in Deutschland!). Er gab mir einen Betablocker, Breitbandantibiotika und das Favistan wurde verdoppelt. Nach einer Nacht im Krankenhaus war es besser, nach zwei Nächten im Krankenhaus konnte ich zurück ins Hotel, wir mussten den Urlaub nicht abbrechen. 5 Wochen später, als ich schon wieder zu Hause war, bekam ich plötzlich starken Muskelkater in meinem rechten Bein , obwohl ich nicht besonderes gemacht hatte (wie z.B. Sport). Dieser Schmerz ging dann in das ganze Bein über und an einem Morgen hatte ich in meinem ganzen Körper diese Schmerzen. Ich bin an dem Tag noch zur Schule gegangen, als ich zu Hause war hatte ich so starke Schmerzen das meine Mutter mich sofort ins Krankenhaus bringen musste, daraufhin habe ich 2 Wochen lang im Krankenhaus gelegen und wurde nur mit Schmerzmedikamenten (Ibus und Voltaren) vollgepumpt. Fast ohne Ergebnis, sie haben dann – nachdem meine Eltern ein Schilddrüsenzentrum in Köln eingeschaltet haben - Favistan abgesetzt, mit dem Verdacht auf Thiamazolunverträglichkeit. Daraufhin habe ich eine Zeit lang keine Schilddrüsenhormone genommen, dann aber aufgrund der Schilddrüsenwerte mit L-Tyhroxin begonnen. Ich war dann nach einem viertel Jahr wieder im Krankenhaus, wo dann ein Schichtröntgen (wg. Verdacht auf Metastasen etc.) und eine Szintigraphie der Schilddrüse durchgeführt wurde, da ich immer noch so starke Schmerzen in den Gelenken hatte. Das Schichtröntgen ergab mittelschwere Entzündungen (waren schwarz dargestellt) aller Gelenke, die Szintigraphie eine vergrößerte Schilddrüse. Die Entzündungen der Gelenke lassen sich nicht im Blut nachweisen… Anfang dieses Jahres war ich in einer Rheumaklinik für Jugendliche in Sendenhorst, dort wurde mir gesagt das ich kein Rheuma habe und sie erstmal von einem Schmerzverstärkungssyndrom ausgehen. Die Tabletten (Meloxicam und Nexium) zusammen mit den vielen Therapien (Kälte/Wärme, Elektro, Schwimmen, Krankengymnastik (+KG Gerät), Massage, verschiedene medizinische Bäder) und Tensgerät haben sehr geholfen. In der alltäglichen Praxis lassen sich aber diese ganzen Anwendungen nicht durchführen… so schaffe ich es nur 3x wöchentlich zur Gymnastik-Gerät und 2x wöchentlich zur Elektrotherapie zu gehen (mehr gewährt die Krankenkasse nicht). Zu dem Meloxicam kann ich nicht viel sagen… ich weiß nur, dass es noch nicht so viele Studien darüber gibt. Meine Schmerzen haben mit 14 angefangen, da ich jetzt bald 16 werde ;-) Ich sehe keinen Zusammenhang in Bezug auf Familie/Umfeld/Veränderungen, außer der Pubertät.

Viele Grüße
 
Ist eigentlich der Eisenmangel damals behandelt worden? Und ist nach der Ursache für den Eisenmangel gesucht worden?
Ist überprüft worden, ob evtl. eine Eisenspeicherkrankheit vorliegt. Sowohl bei Eisenmangel wie bei der Eisenspeicherkrankheit gehören Gelenk- und Muskelschmerzen zu den Nebenwirkungen.
BAG-Leber

Auch bei Favistan gehören Muskel-und Gelenkschmerzen zu den (seltenen) Nebenwirkungen. Favistan Tabletten: Gegenanzeigen (allgemein, Schwangerschaft/Stillzeit, bei Kindern) - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Meinst Du denn, der Schüttelfrost, Atemnot, Fieber, Blutdruck usw. sind auf das Favistan zurückzuführen? Es könnte sich aber genauso gut um die Reaktion auf einen Stich, um eine Allergie oder Pseudoallergie handeln. Oder auch um eine allergische Reaktion auf das Favistan.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Medikamente in Thailand richtig waren, wenn Du Hashimoto hattest.
Oder wurden die Antibiotika gegeben, weil man eine bakterielle Infektion vermutet hat. Auf welche Bakterien denn dann?
Ist da in Deutschland noch einmal nachgeschaut worden, ob Du Dir evtl. in Thailand etwas eingefangen hast?

Noch einmal zurück zum Februar 2008: fällt Dir wirklich nichts ein, was damals anders war als vorher?

Gruss,
Uta
 
In Thailand weiß ich das ehrlich gesagt nicht was die Beschwerden ausgelöst hat. Meine ganze Familie hat das gleiche gegessen/getrunken und auch unternommen. Ich hatte auch keine Insektenstiche oder ähnliches auffälliges. Es ist plötzlich aufgetreten. Bakterien wurden glaube ich nicht gefunden, sondern es wurde prophylaktisch gegeben. Den Betablocker (sowie Sauerstoff) bekam ich, weil ich extremen Bluthochdruck hatte und keine Luft mehr bekommen habe. Im Nachhinein kam halt der Gedanke, dass es das Favistan gewesen sein könnte. Naheliegend, weil ich vorher nie etwas hatte und erst knapp 2 Wochen vor dem Urlaub mit der Einnahme des Favistans anfing. Auch sonst war ich immer die gesündeste aus der Familie. Hatte nie gesundheitliche Probleme. Außer den Eisenmangel mit dem wohl alles begann… und parallel dazu die Überfunktion der Schilddrüse festgestellt wurde.
Ich habe gegen den Eisenmangel Ferro Sanol duodenal (da sich das erst im Zwölffingerdarm öffnet und weniger Bauchschmerzen/Verstopfung verursacht) bekommen… nach den Ursachen ist nie gesucht worden. Welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es da? Es ist ebenfalls nicht überprüft wurden ob eine Eisenspeicherkrankheit vorliegt.

Liebe Grüße
 
Hallo Berry,

Ich denke auch es wäre schon wichtig dass auch noch untersucht wird wovon der Eisenmangel verursacht wurde.

Habe ich es richtig verstanden dass dein Schilddrüsenproblem eine Auto-Immune Ursache hat?
...und die Antikörper so hoch waren

Dann denke ich, wegen die extreme Muskelverspannungen, wäre es m.E. gut wenn Deine Eltern deswegen/darüber mal der Neurologische Klinik der Universität Heidelberg Kontaktieren (evt. name des Arztes sehe PN) und evt. einen Internist/Endokrinologe der sich auskennt mit (Auto-)Immunologie an der Uni Heidelberg (auch gleich wegen der Schilddrüse) kontaktieren, auf jedenfall kennen die sich da meines Wissens sehr gut aus mit möglichen (seltenen) Ursachen von abnormale Muskelverspannungen.

Wünsche Dir alles Gute, und wenig Schmerzen!

Herzliche Grüsse,
Kim
 
Ich habe gegen den Eisenmangel Ferro Sanol duodenal ... bekommen

Ist eigentlich inzwischen mal überprüft worden, ob der Eisenmangel tatsächlich behoben ist?

Hier noch einmal ein Waschzettel zu Favistan:
DE - ODDB.org | Medikamente | Gebrauchsinformation | Favistan | Open Drug Database
Problematisch dabei scheint mir u.a., daß manche Nebenwirkungen erst spät auftreten.

Hier noch eine Tabelle mit Blutwerten und deren Interpretation in Bezug auf die Schilddrüse und weitere Probleme:
Blutwerte
Vielleicht könnte das weiterhelfen bei den Laborwerten, die wichtig sind.

Ich wünsche Dir auch alles Gute!

Gruss,
Uta
 
Hallo BerryBooster!

Ich habe auch Hashimoto und bei mir sind die Muskel- und Gelenkschmerzen immer schubweise (über einige Monate) so heftig, dass ich immer vor mich hin brummele: aua, aua, aua...

In den Zeiten tut es sogar weh, die Zahnpasta-Tube auszudrücken. :mad: Meistens sind es aber nur Muskelschmerzen, wie man sie hat, wenn man eine Grippe kriegt.

Oftmals hat man bei Hashimoto auch Vitamin D-Mangel. Auch das kann mit Schuld an den Schmerzen sein.

Vielleicht wird alles etwas besser, wenn du den Autoimmunprozess ein wenig beruhigst, indem du Selen einnimmst. Ich selber vertrage es leider nicht, aber bei vielen hat es geholfen. Frag doch mal beim Arzt, ob du es versuchen darfst. Und lass ihn gleich mal den Vitamin D-Status prüfen.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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