Schilddrüsenunterfunktion und Depression?

Themenstarter
Beitritt
11.04.12
Beiträge
6
Hallo,

seit ca. drei Monaten habe ich Ein- und Durchschlafprobleme, später kam depressive Verstimmung (grundloses Gefühl von starker Traurigkeit aber keine weiteren Symptome einer Depression) hinzu. Bei einer Blutuntersuchung wurde Folgendes festgestellt:

TSH = 6,40 uIU/ml (Richtwert = 0,27 4,2)
fT3 = 2,78 pg/ml (Richtwert = 2,0-4,4)
fT4 = 1,28 ng/dl (Richtwert = 0,93 – 1,7)
Schilddrüsen-Antikörper Mikrosomale (SD-Peroxidase) = 417 IU/ml (Richtwert = < 35)
TSH-Rezeptor-Antikörper i. S. = 0,74 IU/L (Richtwert = < 1,0)

Eine Sonographie der Schilddrüse ergab, dass das Gesamtvolumen bei nur 4,0 ml liegt. Alle weiteren Werte ansonsten unauffällig.

Mein Hausarzt sagt, dass meine Schlafprobleme und Depression durch die Schilddrüse verursacht werden könnten. Nehme seit zwei Wochen 1 x morgens L-Thyroxin 50. Kann aber keinerlei Verbesserung meines Zustandes feststellen. Einen Termin beim Radiologen habe ich erst in drei Wochen. Das Schlimmste sind die Schübe von unendlicher Traurigkeit ohne Grund (privat und beruflich ist bei mir alles in Ordnung). Kann jemand aus Erfahrung sagen, dass die Ursache meiner Probleme tatsächlich mit den teilweise „schlechten“ Werten der Schilddrüsenuntersuchung zusammenhängen?????
 
Hallo schnuddel,

herzlich willkommen im Forum:)!

Du dürftest nicht nur eine Schilddrüsenunterfunktion, sondern den Werten nach auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto haben
Schilddrüse

Der TSH-Wert ist zu hoch (die heutige obere Grenze liegt bei 2.5, im Falle von Hashimoto sogar nur um die 1.0); das stoffwechselaktive fT3 ist in einem sehr, sehr niedrigen Bereich, d.h. der Körper ist unterversorgt. Die Antikörper weisen eindeutig auf eine Autoimmunerkrankung hin. Dazu passt auch die im Ultraschall diagnostizierte sehr kleine Schilddrüse.

Wenn Du seit 2 Wochen erst Thyroxin nimmst, kann man in der Regel noch keine große Veränderung erwarten; es dauert oft etliche Wochen, bis sich die Medikation bemerkbar macht. Normalerweise wird nach 6 Wochen eine Kontrolluntersuchung anberaumt; dann wird den Werten und dem Befinden gemäß die Thyroxindosis angepasst.
Es braucht meistens viel Geduld, bis eine wirkliche Verbesserung eintritt.

Liebe Grüße,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo und Danke für deine Antwort.
Was mich verwirrt: bei Hashimoto liegt doch eine Entzündung der Schilddrüse vor und mein Hausarzt sagt, eine evtl. Entzündung würde man auf dem Ultraschall sehen und meine Schilddrüse würde dieses typische "Merkmal" (der entzündete Bereich der Schilddrüse würde hell auf dem Ultraschallbild dargestellt werden) nicht aufweisen und somit wär die Schilddrüse nicht entzündet. Die Blutwerte sprechen ja aber schon für Hashimoto. Ich weis somit nicht was nun los ist. Hashimoto ja oder nein????



Hallo schnuddel,

herzlich willkommen im Forum:)!

Du dürftest nicht nur eine Schilddrüsenunterfunktion, sondern den Werten nach auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto haben
Schilddrüse

Der TSH-Wert ist zu hoch (die heutige obere Grenze liegt bei 2.5, im Falle von Hashimoto sogar nur um die 1.0); das stoffwechselaktive fT3 ist in einem sehr, sehr niedrigen Bereich, d.h. der Körper ist unterversorgt. Die Antikörper weisen eindeutig auf eine Autoimmunerkrankung hin. Dazu passt auch die im Ultraschall diagnostizierte sehr kleine Schilddrüse.


Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo schnuddel,

Hausärzte sind in der Regel keine Spezialisten auf dem Gebiet der Schilddrüse...Und ich bezweifle, ob das Ergebnis des Ultraschalls bei Dir korrekt befundet worden ist.

Ich würde mich an Deiner Stelle beim Facharzt >Endokrinologe/Nuklearmediziner vorstellen; er sollte Dir genau erklären können, was Sache ist.

Du hast Antikörper, und Du hast eine sehr kleine Schilddrüse; beides sind deutliche Hinweise auf Hashimoto
Willkommen auf den Seiten zur Hashimoto Thyreoiditis

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Schnuddel,

ich möchte Malve absolut zustimmen, wenn man auf dem Ultraschall nichts sieht heißt das noch lange nicht es ist nicht Hashimoto...! Bei mir selbst gab es nie "optische" Veränderungen und als da Jahre später mal geschaut wurde nicht mal erhöhte Antikörper - nur meine SD ist heute nur noch ca. 1/3 so groß wie eben vor 10-11 Jahren. Somit gilt Hashimoto bei mir dennoch als bestätigt :cool:.

Wie Malve eben schon geschrieben hat, suche am besten einen Facharzt auf :).

Übrigens, ob die 50 mcg LT reichen wird man erst sehen, Deine benötigte Dosis kann auch noch um einiges höher liegen. Sieh dazu auch mal hier:
https://www.kit-online.org/Die-Einstellungszeit


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo,

vielen Dank für den Link "Die Einstellungszeit mit Schilddrüsenhormonen bei Hashimoto Thyreoiditis". Das ist eine super Seite für jemanden der noch keine Ahnung hat.:fans:
--->


Hallo Schnuddel,

ich möchte Malve absolut zustimmen, wenn man auf dem Ultraschall nichts sieht heißt das noch lange nicht es ist nicht Hashimoto...! Bei mir selbst gab es nie "optische" Veränderungen und als da Jahre später mal geschaut wurde nicht mal erhöhte Antikörper - nur meine SD ist heute nur noch ca. 1/3 so groß wie eben vor 10-11 Jahren. Somit gilt Hashimoto bei mir dennoch als bestätigt :cool:.

Wie Malve eben schon geschrieben hat, suche am besten einen Facharzt auf :).

Übrigens, ob die 50 mcg LT reichen wird man erst sehen, Deine benötigte Dosis kann auch noch um einiges höher liegen. Sieh dazu auch mal hier:
Die Einstellungszeit mit Schilddrüsenhormonen bei Hashimoto Thyreoiditis | Kompetenznetz Immunthyreopathien


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Huhu,

ich kann den anderen nur zustimmen. Die erhöhten Antikörper sprechen für Hashimoto. Dein TSH liegt auch schlecht.

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass es ganz "normal" ist, wie du dich derzeit fühlst. Mir rutschte damals bei der Diagnose förmlich der Boden unter den Füßen weg, ich war ungeduldig und wollte endlich Besserung. Inzwischen weiß ich, die Einstellung von LT braucht sehr viel Geduld und Nerven!

Ich wünsch dir eine gute Besserung. ;)
 
Vielen Dank jule88 für deine aufmunternden Worte, manchmal ist es schon wichtig einfach zu hören, dass es Anderen auch so geht (man fühlt sich nicht so allein).

Gruss vom schnuddel
 
Hallo,

möchte hier nochmal zu meinem Problem als Themenstarter nachfragen. Ich weis nun, dass ich viel Geduld brauche bis ich auf die Schilddrüsenhormone eingestellt bin. Was mir aber zu schaffen macht, ist die Schlaflosigkeit. Mein Arzt hat mir nun ein Antidepressiva (Mirtazapin 15 mg) verschrieben, welches sich wohl auch bei Schlafproblemen bewährt hat und nicht abhänig macht. Hat jemand Erfahrungen mit dem Mittel Mirtazapin als Einschlafhilfe???
Ich weis, dass es besser ist ohne Medikamente einzuschlafen aber ich gehe langsam am Stock bei meinem Schlafmangel und solange die Schilddrüsenwerte nicht eingestellt sind, wird auch kein Arzt etwas unternehmen bezüglich Einschlafprobleme, da man erst abklären will, ob die Schlafprobleme nicht mit der SD zusammenhängen. Also, ich wär dankbar wenn sich jemand findet, der das Mirtazapin schon genommen hat und seine Erfahrung mir mitteilt. Vielen Dank im Voraus.
 
Hallo Schnuddel

Mit dem AD selbst habe ich keine Erfahrung

ADs hemmen die Thyroxinaufnahme,. müsste auch im Beipackzettel deines Thyroxin stehen, was aber nicht ganz so schlimm wäre, da du ja noch in der Einstellungszeit bist.Beim Absetzen muss man halt darauf achten , das bei der Ausschleicherei des ADs man daran denkt das die SD-Hormonwerte in die Höhe gehen..

mal was ganz Anderes, probiere doch erstmal vor dem Schlafengehen so eine Stunde bis halbe Stunde vorher mit Magnesium-einnahme, vieleicht lässt dich das schlafen , bevor du zu dem AD greifst..ein Versuch wäre es wert..

Magnesium ist ebenfalls für die Entspannung der Muskeln zuständig und wird aus diesem Grund häufig auch als "Einschlafhilfe" eingenommen. quelle:Magnesium Spurenelement - Magnesium Wirkung, Vorkommen und Anwendung - Gesund24h

drück dir die Daumen das du bald aus dem Dilemma herauskommst und mal eine erholsame Nachtruhe findest..

liebe grüße darleen:wave:
 
Huhu Schnuddel,

ich hab vor einem Jahr genau dasselbe Antidepressiva bekommen, weil ich nicht einschlafen konnte. Ich habs einmal genommen und nie wieder, weil ich danach wie benebelt war. Ich konnte super einschlafen, bin aber den nächsten Tag nicht mehr hochgekommen und hatte etliche Symptome nur von dem Antidepressiva.

Wie Darleen schon schrieb, Magnesium soll sehr gut sein. Ich fange damit auch ab heute an, weil ich gestern erst eine Blutentnahme hatte. ;)

LG, Jule
 
Hallo,

habe schon alles vor dem Schlafen ausprobiert:

120 mg Magnesium
Banane
warme Milch mit Honig

Bei mir ist es inzwischen so, dass ich nicht schlafen kann, weil ich schon vor der Bettruhe Angst bekomme wieder nicht schlafen zu können. Ein Teufelskreis.
Ich würde bestimmt wieder ruhiger werden wenn endlich die Schilddrüsenhormone eine Wirkung zeigen würden, aber nach vier Wochen Einnahmezeit ist dieser Wunsch wohl noch zu früh. Wie lange habt ihr eigendlich gebraucht, bis sich eine erste Wirkung des Schilddrüsenhormon gezeigt hat. Wenn ich hier in Erfahrung bringen könnte, wie lange eine erste Wirkung bei euch gedauert hat, beruhigt mich das vielleicht ein wenig. Ich habe Sorge, dass meine Probleme wie Depression, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck, Aggressivität etc. vielleicht doch nicht mit der Schilddrüse zusammenhängen.

Gruss vom Schnuddel

Huhu Schnuddel,

ich hab vor einem Jahr genau dasselbe Antidepressiva bekommen, weil ich nicht einschlafen konnte. Ich habs einmal genommen und nie wieder, weil ich danach wie benebelt war. Ich konnte super einschlafen, bin aber den nächsten Tag nicht mehr hochgekommen und hatte etliche Symptome nur von dem Antidepressiva.

Wie Darleen schon schrieb, Magnesium soll sehr gut sein. Ich fange damit auch ab heute an, weil ich gestern erst eine Blutentnahme hatte. ;)

LG, Jule
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben