Salicyl- u. Benzoesäure, Azo-Farbstoffe, Carbonsäure

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.783
Carbonsäuren sind Oxidationsprodukte primärer Alkohole (Zwischenprodukt: Aldehyd). Siehe auch:
u8-4

In einem anderen Forum wird über die Zusammenhänge der im Titel genannten Stoffe geschrieben. Sie treten ja oft gemeinsam auf.

... Hi, das ist ja eine recht komplizierte Sache. Ich hab diese Arbeit gefunden

https://www.db-alp.admin.ch/de/publ...df?PHPSESSID=f61f50c01912fba88da74ecf22f3d54a ...

... Salicylsäure und Benzoesäure sind sogenannte "aromatische Carbonsäuren" (Benzolcarbonsäuren); die Fettsäuren haben nicht mit Benzol zu tun. ...

... Vanillin und Eugenol enthalten ebenfalls einen Benzolring und können im Körper zu Benzolcarbonsäuren abgebaut werden.
Solche Stoffe sind allerdings im Pflanzenreich weit verbreitet...

... Suche nach einer Lebensmittel-Liste, die eine Vielzahl an Nahrungsmitteln aufweist, die sowohl Angaben zum natürlichen Benzoesäure-Gehalt enthalten als auch zum chemischen.
https://www.lebensmittelintoleranz.org/demo/benzoate.pdf

natürlicher Gehalt von Benzoesäure in Lebensmitteln und Salicylate-Intoleranz - Lebensmittel- & Haushaltschemie - ChemieOnline Forum

Mehr zu Carbonsäuren:
carbonsäuren

...
- Methansäure, "Ameisensäure" , HCOOH: Stärkste Carbonsäure, in roten Ameisen und Brennesseln enthalten, ätzend.
- Ethansäure, "Essigsäure" , CH3COOH: Herstellung aus verdünntem Ethanol mit Essigsäurebakterien, Verwendung als Gewürz, Konservierungsmittel (E260), in Putzmitteln (gegen Kalk), zur Herstellung von Lösungsmitteln, Aspirin, Textilien, etc.
- Propansäure, "Propionsäure" , C2H5COOH: Propionsäure wird von den lochbildenden Bakterien im Emmentaler-Käse hergestellt.
- Butansäure, "Buttersäure", Kürzeste Fettsäure, kommt im Milchfett (siehe "Ester") vor, Geruch von ranziger Butter.
- 2,4-Hexadiensäure , "Sorbinsäure". Kommt in der Eberesche vor, wird als Konservierungsmittel verwendet (E 200), ist ungefährlich, wird vor allem in Form ihrer Salze verwendet (K-Sorbat).
- Ethandisäure , "Oxalsäure". Kommt in vielen Pflanzen vor (Rhabarber, Sauerampfer, Endiviensalat,etc.), ist gefährlich, da es im Körper mit Ca zu Ca-oxalat reagiert. Kann chronisch zu Nierenschäden und Harnsteinen führen und in grösseren Mengen tödlich sein (da es den Ca-Spiegel stört).
- "Fettsäuren". "Lange" Carbonsäuren C4 bis C22, meist gerade Anzahl von Kohlenstoffen, können gesättigt oder ungesättigt sein (siehe "Ester").
- Benzensäure, "Benzoesäure". Kommt in vielen Harzen und auch in Heidel- und Preiselbeeren vor, Konservierungsmittel (E 210) für saure Lebensmittel.
- 2-Hydroxy-benzensäure, "Salicylsäure". Kommt in der Spierstaude und in Kamillenblüten vor, wirkt gegen Schmerzen, Entzündungen und Fieber. Besser verträglich ist der Essigsäuresalicylester ("Aspirin") - siehe "Ester".
- 1,4-Benzendisäure, "Terephthalsäure"

Hydroxycarbonsäuren
- 2-Hydroxy-propansäure, "Milchsäure" (E 270) Wird von Milchsäurebakterien aus Zucker hergestellt. Das passiert bei der Herstellung von Sauermilchprodukten und auch im Mund (=> Karies). Milchsäuregärung auch im Sauerkraut, in Futtersilos und im Sauerteig.
- 2-Hydroxy-butandisäure, "Apfelsäure" (E 296) Kommt - wie die Weínsäure - in Äpfeln, Trauben und anderen Früchten vor.
- 2,3-Dihydroxybutandisäure, "Weinsäure" (E 334) Kommt in vielen Früchten vor, kristallisiert bei der Weinherstellung als "Weinstein" (Kaliumhydrogentartrat*), wird als Säure in der Nahrungsmittelindustrie verwendet.
- 3-Carboxy-3-hydroxy-pentandisäure, "Citronensäure" (E 330) Ist die weitestverbreitete Pflanzensäure, spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und wird in der Nahrungsmittelindustrie verwendet (Brause, Limonaden, Marmeladen, etc.).
Wird heute mithilfe eines Pilzes aus Melasse hergestellt.
...
salicylate, carbonsäuren

Nicht, daß ich das alles verstehe :confused::schock:. Aber ich denke, da sind ein paar Informationen für die Praxis dabei, mit denen ein Histamin- bzw. Salicylintoleranter etwas anfangen kann.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,
toll, dass Du jetzt stärker Informationen zu Salicylaten sammelst. :)

Der Artikel oben klingt sehr kompliziert. Macht es Euch etwas einfacher:
Salicylate gehören in die große Gruppe der Phenole.
Ein Phenol sieht folgendermaßen aus: Benzolring + OH Gruppe (Sauerstoff -Wasserstoff)
Stellt Euch deshalb einen Krapfen mit Marmeladenfüllung vor. Um an die Marmelade zu kommen, müsst ihr von außen nach innen essen. Genauso ist es auch häufig in unserem Körper. Die Enzyme greifen außen an den Seitenketten an. Außerdem können solche Teile an Rezeptoren binden. Deshalb achtet darauf, ob Ringverbindungen mit OH auch an den Seitenketten sind.

Es gibt eine Rezeptorengruppe, die durch Phenole aktiviert wird. Sie heißt TRPV (transient receptor potential channels) Das V steht für Vanillin (auch ein Phenol). Sicherlich kennt ihr alle das brennende Gefühl im Mund, wenn ihr etwas sehr scharfes oder heißes gegessen habt. Da macht sich dieser Rezeptor bemerkbar.
Ein ähnlicher Rezeptor ist der TRPA1. Im internationalem Forum gibt es Diskussionen über beiden Rezeptoren
Salicylate Sensitivity Forum - TRPs Revisited
Salicylate Sensitivity Forum - New Theory for Food Intolerance - over-expression of TRP's
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo kibo,

vielen Dank für Deine Erklärungen :). Ich bin immer froh, wenn sich jemand in Chemie/Biochemie/Pharmakologie auskennt und in einfachen Worten sagen kann, was manche Texte sehr kompliziert ausdrücken. Ich hatte nur sehr schlechten Chemie-Unterricht und bedaure das immer wieder. Irgendwie geht da bei mir eine Klappe zu, und ich verstehe hauptsächlich Bahnhof :schock::confused:.

Da hier auch die Azo-Farbstoffe genannt werden, noch ein bißchen mehr dazu:
...
Azofarbstoffe - Warnhinweis für bunte Lebensmittel
...
Ob Bonbons, Limonaden oder Zuckerstreusel: Knallbunte Lebensmittel sprechen Kinder besonders an. Diese können jedoch künstliche Farbstoffe enthalten, die gerade für Kinder problematisch sind und deshalb mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden müssen.

Umstrittene Farbstoffe
...
Tartrazin (E 102),
Gelborange (E110),
Azorubin (E 122),
Cochenillerot A (E 124),
Allurarot (E129)
sowie der Farbstoff Chinolingelb (E 104).

Unerwünschte Wirkungen
Diese Farbstoffe sind dafür bekannt, dass sie bei entsprechend veranlagten Menschen so genannte Pseudoallergien auslösen können. Das sind Unverträglichkeitsreaktionen, die ähnlich drastische Krankheitsbilder bewirken können wie Allergien, ohne dass das Immunsystem beteiligt ist. Typische Symptome sind Nesselsucht, Asthma und Hautödeme.

Zusätzlich stehen die Farbstoffe in Verdacht, bei Kindern zu Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen zu führen.
...
Azofarbstoffe - Warnhinweis für bunte Lebensmittel | Lebensmittelklarheit

Azo-Farbstoffe werden auch zum Färben von Kleidung verwendet und kann so gefährlich werden:
...
vereinzelte Substanzen dieser Azofarbstoffe können im Körper zur Umwandlung in Krebs erregende Stoffe (zu so genannten aromatischen Aminen) führen. In der Schweiz sind solche gesundheitsgefährdenden Azofarbstoffe in Textilien verboten. Ein solches Verbot gilt aber nicht in allen Produktionsländern, weshalb ein Restrisiko bleibt, dass solche Ware auf Umwegen dennoch zum Konsumenten gelangt.

Tiefe Grenzwerte für Formaldehyd bei Öko-Labels ...
https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/d/wenn-kleider-krank-machen/

Grüsse,
Oregano
 
Oben