Was heißt eigentlich „Übersäuerung“?
Der Organismus versucht ständig, eine Balance zwischen Säuren und Basen im Blut, Bindegewebe, Zellen zu halten. Dabei sollte der Säureanteil nicht mehr als 20 %, der Basenanteil 80 % betragen. Verändert sich diese Balance zu Ungunsten der Basen, dann spricht man von einer Übersäuerung, bzw. einer Azidose. Dabei kommt es zu extrazellulären und intrazellulären Übersäuerungen. Bei der intrazellulären Übersäuerung kommt es zu einem Spannungswechsel der Zellflüssigkeit, das heißt, gesunde Zellen haben eine leicht negative messbare Spannung von ca. 60 mV, übersäuerte Zellen dagegen eine positive Spannung von mehr als 60 mV. Nervenenden reagieren nur auf höhere positive Spannungen, dadurch kommt es zu Schmerzempfinden. Erst dann wird eine Übersäuerung „spürbar“. Sind die Zellen übersäuert, so kommt es zu keinem Austausch von Stoffen mehr, das heißt, der Stoffwechsel wird stark reduziert oder gar ganz eingestellt. Die Folge sind Mangelerscheinungen, die sich in den unterschiedlichsten Erkrankungen auswirken können. Mangel an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelemente führen zum Ausfall ganzer Regionen und zu Entzündungen, die für weitere, weitaus schlimmere Erkrankungen führen. Fast 95 % aller Erkrankungen sind auf eine intrazelluläre Übersäuerung zurückzuführen.
Was ist eine Säure, was ist eine Base?
Säuren und Basen werden bestimmt an der Konzentration der Wasserstoffionen (H) in einer Flüssigkeit. Wasser gilt als neutral, wenn der pH-Wert (= Maßzahl der H-Konzentration) gleich 7 ist. Im Organismus sprechen wir von einer biologischen Neutralität bei einem pH-Wert von 7,4. Erhöht sich diese H-Konzentration, dann spricht man von einer sauren Flüssigkeit (z. B. Salzsäure), wird die Konzentration geringer, so spricht man von einer Base, oder auch Lauge (z. B. Natronlauge). Je höher die H-Konzentration desto niedriger der pH-Wert, desto höher die positive Ladung der Flüssigkeit, und umgekehrt. Das heißt aber, dass eine positiv geladene Zelle (=saure Zelle) unsere wertvollen Mineralien abstößt, da diese auch eine positive Ladung besitzen.
Wie kommt es zu einer Übersäuerung?
Bislang wurde der Übersäuerung eine falsche oder unausgewogene Ernährung zugrunde gelegt, da man über den Magen-Darmtrakt nicht hinausgedacht hat. Tatsächlich ist unsere Ernährung nicht grundlegend falsch, eher die Ernährungsweise, nämlich zuviel von den säuernden Produkten, wie z.B. Zucker (!), Milcheiweiße, tierische Fette, Genussmittel (Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten). Allerdings ist dies nur ein kleiner Teil der Ursache für die Übersäuerung. Der Einfluss der Umwelt, der Umweltschäden und unser eigenes Umfeld (Arbeitsituation, Familie, Stress, Ärger) ist viel größer, als bislang empfunden. Elektrosmog, Strahlenbeeinflussung und Verkehrssmog tragen ebenso bei, wie eine ständige Einnahme von Medikamenten. Freie Radikale zerstören die Immunabwehr des Körpers und führen zur Übersäuerung. Durch die Ionisierung von immer mehr an Wasserstoff gebundenen Moleküle werden immer mehr H-Ionen freigesetzt, die durch die Kanäle in das Zellinnere gelangen und dort eine Übersäuerung verursachen.
Kann ich mit basischer Ernährung einen übersäuerten Organismus wieder ins Gleichgewicht bringen?
NEIN – ein ganz klares eindeutiges NEIN! Basische Präparate und Nahrungsmittel, auch Nahrungsergänzungen haben als Grundlage Mineralstoffe, wie Kalzium, Magnesium, Kalium und viele andere mehr. Sollte der Körper es schaffen, diese Mineralien zu ionisieren, dann haben allerdings alle eine positive Ladung. Das ist das Dilemma. Kranke, übersäuerte Zellen besitzen ebenfalls eine positive Ladung und stoßen somit diese wertvollen Stoffe ab, die so dringend benötigt werden. Diese werden dann, wenn nicht ausgeschieden, abgelagert und können selbst wiederum zu Krankheitsbildern wie Ablagerungen, Steine u.ä. führen. Genauso paradox ist der Glaube, mit basischen Wickeln oder Bädern würde eine Zell-Entsäuerung herbeigeführt werden. Die Haut ist ein Ausscheidungsorgan und kein Verdauungsorgan!
Gibt es einen Weg aus diesem Übersäuerungs-Dilemma?
JA, der erste Schritt ist, durch eine pH-Verschiebung innerhalb der Zelle eine Umkehr der Ladung zu erreichen. Dies gelingt durch eine Versorgung der Zellen mit negativ geladenen Hydroxyl-Ionen (OH), die sich in der Zelle mit den H-Ionen zu neutralem Wasser verbinden. Durch diesen Ladungstausch wird die positive Spannung der Zelle umgekehrt und die positiv geladenen Mineralstoffionen können wieder in die Zelle gelangen und zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels dienen. Gleichzeitig werden Schlacken gelöst und abtransportiert. Hier können wieder erfolgreich entsprechende Nahrungsergänzungen eingesetzt werden.
So neutralisierte Zellen nehmen wieder am „Stoffwechselprogramm“ des Körpers teil und tragen wieder zur Verstärkung der Immunabwehr bei. Schmerzen verschwinden ebenso wie Entzündungen. Zellen erreichen wieder den Status, den sie vor Beginn der Übersäuerung hatten. Gleichwohl eine „Zellverjüngung“.