Übersäuerung als Ursache für die Entstehung krankheitserregender Mikroorganismen
ihr seid ja hier offenbar die beiden einzigen, die den Unsinn der so genannten "latenten Übersäuerung" anzuprangern wagt. Selbstverständlich gibt es diese nicht, denn wenn der Urin basisch oder sauer wird, heisst das ja bloss, dass die Nieren ihrer Pflicht und Schuldigkeit schön nachkommen, den Blut-pH konstant zu halten und den Organismus somit eben vor einer (echten, akuten, und keineswegs latenten) Azidose oder Alkalose zu bewahren.
Nach soviel OT-Unsinn und -Geschwafel muss ich doch auch nochmal meinen Senf dazugeben, auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass es sich lohnt, an dieser Stelle noch weiter zu diskutieren.
Übersäuerung entsteht nach Ansicht des Autors des Artikels, auf den sich dieser Thread primär bezieht, und auch nach Ansicht anderer Experten, primär durch anaerobe Stoffwechselvorgänge im Körper. Einmal finden diese in unseren Zellen selbst statt, sofern nicht ausreichend ATP über die Mitochondrien synthetisiert werden kann. Ein gesunder Mensch produziert 90 Prozent seines täglichen Energiebedarfs über die Mitochondrien. Wird jedoch aufgrund von Schwermetallbelastung, Mikronährstoffmängeln, Belastung mit anderen Zellgiften wie Antibiotika, usw. diese Art der Energieerzeugung gestört, so findet die ATP-Synthese auch im Plasma der Zelle statt, und dort eben auch über anaerobe Prozesse.
Bei der anaeroben Energieerzeugung bzw. Gärung fallen jedoch eine Reihe von "sauren" Stoffwechselprodukten an, was auf Dauer eben zu einer Übersäuerung des Organismus führt. Jedem bekannt dürfte dieser Effekt sein, wenn man nach übermäßigem Sport einen Muskelkater hat.
Nachzulesen bspw. hier:
Lerneinheit: Gärung und anaerobe Atmung - ChemgaPedia
In diesem Milieu scheinen sich nun auch besonders Hefen und andere pathogene Erreger, bspw. auch Bakterien, usw. besonders wohlzufühlen, deren Stoffwechsel wiederum weiterhin die Übersäuerung unseres Organismus vorantreibt und ihn mit allerhand Stoffwechselgiften dieser Keime überflutet. Unter den Stoffwechselgiften, die dabei entstehen, finden sich bspw. Ameisensäure oder Ethanol. Die Wirkungen dieser Stoffe im Körper brauche ich wohl nicht näher zu erläutern, bzw. befürchte ich sogar, dass sehr häufig die Wirkungen dieser Gifte erst einmal sogar auf ganz andere Ursachen geschoben werden...
Bei Bakterien existieren eine ganze Reihe verschiedener Gärungstypen, von denen die Wichtigsten in der Abbildung unten
gezeigt sind (alle Endprodukte sind in blau dargestellt).
Der Candida-Experte Scheller zu den Stoffwechselgiften von pathogenen Hefen:
Da etwa 100 unterschiedliche
Stoffwechselgifte von diesen Hefen
produziert werden – im allgemeinen
scharfe Säuren, aber auch ein Nervengift,
das Acetaldehyd, welches
gefährlicher ist als das Formaldehyd
– können wir uns vorstellen, mit welcher
Toxinflut der Organismus beoder
überlastet wird. So finden wir
bei den hyperkinetischen Kindern (unseren „Ritalin-Patienten“) immer
Candida im Blut.
Quelle: www.hausdorothee.ch/pdfs/BerichtCandidaImBlutEScheller.pdf
Daher ist es ganz wichtig diesen Teufelskreis zu unterbrechen! Also einmal die Entstehung von Hefen und anderen pathogenen Keimen erst einmal im Darm zu verhindern und weiterhin die mitochondriale Zellatmung zu unterstützen. Wie die Therapiekonzepte dazu auszusehen haben, das ist eine große Herausforderung für einen jeden Behandler. Eine wesentliche Säule dabei ist sicherlich ein individuelles Ernährungprogramm aufzustellen. Allein mit der Empfehlung viel Obst und Gemüse zu essen, ist es jedenfalls sicherlich in den meisten Fällen nicht mehr getan.