Übersäuerung

Im neuen Heft von "Natur und Heilen" vom September 07 steht einiges über Entsäuerung.

Der Weg zur "intrazellulären Entsäuerung" käme aus der Krebstherapie.
Gute Informationen dazu im Buch "Krebs-die biologische und die medizinisch Tragödie" von Rudolf Pekar und Nikolai Korpan.

Folgende Ratschläge zur Entsäuerung werden gegeben:

- Für einen Zeitraum von 4 Wochen Askorbinsäure und Kaliumbikarbonat
(Es entsteht Kaliumbikarbonat)
150 g Ascorbinsäure und 300 g Kaliumbicarbonat
Als Alternative Urbase ll intra"
(enthält beide Substanzen im richtigen Zusammenhang)

- alle bitterstoffhaltigen Kräuter wirken basisch, wie Scharfgarbe, Löwenzahn, Kalmus, Kardamon, Gelber Enzian, Galgant, Tausendgüldenkraut, Engelwurz , Wermut.

Bitterkräutertee:
Angelikawurzel, Enzianwurzel, Schafgarbenkraut, Tausendgüldenkraut, Pomeranzenschalen.

Je 20g, 2 Teelöffel mit 1 Tasse kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen und vor dem Essen schluckweise trinken.

Im Tee sollen aber nur die wasserlöslichen Stoffe gelöst sein.
Eine stärkere Wirkung hätten Bitterkräuter-Tinkturen, wie Amara-Tropfen, Bitterstern oder Carvomin.


Liebe Grüße
Anne S.
 
hallo Anne,
vielen Dank für den interessanten Artikel.
Vor Ascorbinsäure, vor allem in der zitierten Menge, würde ich allerdings warnen. Bestenfalls ginge Kaliumascorbat, meiner Meinung nach. Wenn es auch nur ein Nachbau ist. ;-)

Vielleicht ist auch dies Textatelier Hess von Biberstein interessant? Zu den Bitterstoffen.
Und dann die Tips meiner Grossmutter: Alles, was sonst als Abfall gilt, mitessen. Strünke von Salat und Broccoli, was man so aus Chicoree rauszuschneiden pflegt usw.

LG
 
Hallo Haskushi

Vor Ascorbinsäure, vor allem in der zitierten Menge, würde ich allerdings warnen.
Wieso? Es gibt meines Erachtens keine Studie aus der eine Warnung abgeleitet werden müsste
 
hallo Beat,
das ist natürlich richtig.
Ich urteile aus meinen Erfahrungen mit Zystitis. Es wird häufig berichtet, dass Ascorbinsäure, die ja auch als Konservierungsstoff mittlerweile weitverbreitet ist, Probleme in der Harnblase macht.
Und medline liefert dies:
1: Kidney Int. 2006 Nov;70(10):1672. Related Articles, Links


Secondary oxalosis due to excess vitamin C intake.

Nasr SH, Kashtanova Y, Levchuk V, Markowitz GS.

Department of Pathology, Columbia University, College of Physicians and Surgeons, New York, New York, USA. [email protected]

Publication Types:
Case Reports

PMID: 17080154 [PubMed - indexed for MEDLINE]

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2: Nephrol Dial Transplant. 2007 Feb;22(2):328-31. Epub 2006 Nov 14. Related Articles, Links


Vitamin C deficiency in dialysis patients--are we perceiving the tip of an iceberg?

Handelman GJ.

Publication Types:
Editorial
Review

PMID: 17107966 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Die erste Arbeit leider ohne Abstract, die zweite mit. Ascorbinsäure wird als Oxalsäure ausgeschieden, die lange dafür bekannt ist, z.B. Urolithiasis zu fördern.
Mein Rat daher: bestenfalls als Kaliumascorbat, in dieser Form liegt der Stoff auch in Früchten vor. Die sagenhaften Erfolge, die Linus Pauling mit Vit C erzielte, sind m.E. darauf zurückzuführen, dass er tonnenweise Apfelsinen futterte, nicht Chemikalien. Jedenfalls habe ich das so verstanden.

:wave:
 
Hallo Hakushi

OK Oxalsäure ergibt bei gewissen menschen ein Problem, das ist so. Aber dann muss man auch oxalsäurehaltigen LM meiden wei rote Beete, Spinat etc
 
hallo Beat,
nein, von diesen Lebensmitteln würde ich nicht abraten.
- sie enthalten Ascorbinsäure sicherlich in weitaus geringerer Menge
- sie enthalten Ascorbinsäure als Kaliumascorbat, also mit einer sehr starken Base kombiniert.
- vielleicht hilft auch das Kalium, das ja bevorzugt in die Zellen strebt, das Vit C mit hineinzunehmen? Ich habe allerdings kein Zitat dafür.

Übrigens,
Anne, schreibt die Zeitschrift, die Du zitierst, tatsächlich 150g aber das soll doch sicher nicht die Tagesdosis sein ?

Pauling hat glaub ich maximal 2g täglich geschluckt.

Und ich würde mir keine Ascorbinsäure spritzen lassen. Es gibt naturheilkundlich angehauchte Schulmediziner, die das tun. Ich liesse es bei mir nicht machen.

Ascorbinsäure ist ja als Pulver im Handel erhältlich; deshalb, weil die Urologen jahrelang verkündet haben, bzw. immer noch verkünden, die "Ansäuerung des Urins", also die Senkung des pH-Wertes im Urin, würde Harnwegsinfekten und der Bildung von gewissen Steinen vorbeugen.
Das ist risikoreich; Näheres in dem Buch "Risiko saurer Urin".
 
Hallo Hakushi

Klar sind die erwähnten Lebensmittel normalerweise gesund und enthalten wenig Ascorbinsäure. Aber sie enthaklten viel Oxalsäure!

Und ich würde mir keine Ascorbinsäure spritzen lassen. Es gibt naturheilkundlich angehauchte Schulmediziner, die das tun. Ich liesse es bei mir nicht machen.
Na ja, das läuft unter besondere Situation erfordern besondere Massnahmen.
zB ist die Wirkung gegen Krebs gut belegt. Anders gesagt, wenn jemand Krebs hat, würde ich es ihm sogar empfehlen. Das allfällige Risiko saurer Urin ist sicherlich kleiner.
Im weiteren soll Vitamin C sogar eine SM Ausleitewirkung haben.
 
Hochdosiertes Vitamin C tötet Krebszellen

WASHINGTON (mut). Intravenös verabreichtes Vitamin C könnte sich zur Behandlung von Krebspatienten eignen. Das schließen US-Forscher aus einer Laborstudie.
Bei Konzentrationen von über 4 Millimol Vitamin C pro Liter starben die meisten Zellen von zehn unterschiedlichen Krebszellinien ab. Solche Konzentrationen werden im Körper erreicht, wenn etwa 8 bis 10 Gramm Vitamin C intravenös verabreicht werden. Normale Zellen starben selbst bei fünffach höheren Konzentrationen nicht, berichten die Forscher in der Zeitschrift PNAS (102, 2005, 13604).
Sie beobachteten, daß sich unter Vitamin C in Krebszellen vermehrt zellschädigendes Wasserstoffperoxid bildete. Bereits vor etwa 30 Jahren haben erste klinische Studien ergeben, daß Krebspatienten von intravenös verabreichtem Vitamin C profitieren.
Die Ergebnisse konnten allerdings mit oral verabreichtem Vitamin C nicht wiederholt werden. Jetzt wollen die Forscher erneut Studien mit Vitamin C bei Krebspatienten starten.


Hochdosiertes Vitamin C tötet Krebszellen=
 
Ja dann, wenn es eine Methode in die Ärztezeitschrift geschafft hat....
dann ist sie ja gewissermassen mit dem "Ritterschlag" versehen.

Natürlich gibt es auch ein Präparat dazu: Man googele nach Vitamin C und "Injekto".

Und dann sollte man auch wissen, wie "wissenschaftliche " Studien durchgeführt werden: Im allgemeinen wird ein marktbefindliches Präparat im Vergleich zu einem neuen getestet. Damit schälen sich die Interessenten an Studien heraus.

Man beachte auch was in der normalerweise Schulmedizin-orientierten Wikipedia zu finden ist:

Der Metabolismus von Vitamin C zu Oxalsäure führt bei Zuführung größerer Mengen (über dem UL Wert von 2 g/Tag) bei 40 % aller Patienten zum Risiko einer Nierensteinbildung.

de.wikipedia.org/wiki/Vitamin-C-Infusion

Und hier:
Ab etwa 1 g pro Tag steigen die Oxalat- und sekundär auch die Harnsäure-Konzentrationen im Blutplasma.[7]
Da ein Teil der Ascorbinsäure im Stoffwechsel zu Oxalsäure umgesetzt wird, besteht bei entsprechend disponierten
Menschen ein erhöhtes Risiko für Calciumoxalat-Nierensteine (CaC2O4).
Schon bei normaler Zufuhr stammen etwa 30 bis 50 % des Plasmaoxalats aus dem Vitamin-C-Abbau.
Ascorbinsäure - Wikipedia

Man beachte bitte auch, dass es sich hierbei

14.09.2005 - Medizin

Gesunde Waffe gegen Krebs: Vitamin C

Studie: Hohe Konzentrationen von Ascorbinsäure töten Krebszellen im Labor ab

Direkt in die Venen gespritztes Vitamin C könnte zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden.
Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Laborstudie, bei der Vitamin C zur
Entstehung von Wasserstoffperoxid (wird vor dem Zeugs nicht fürs Haarefärben gewarnt ? , SH)
führte, das die Krebszellen gezielt abtötet.
Doch auch im Kampf gegen Infektionskrankheiten könnte Vitamin C eine wichtige Rolle spielen.

wissenschaft.de - Gesunde Waffe gegen Krebs: Vitamin C

um Studien IN VITRO handelt, also nicht am lebenden Organismus, nicht einmal an Tieren, sondern an KREBSZELLINIEN.

Ich hatte eine gute Freundin, selbst Heilpraktikerin, die sich diese Therapie zwecks "höherer Weihe" vom Arzt verpassen ließ.
Sie wurde nur 64.
 
Ich wiederum kenne jemand, dem diese Vitamin-C-Infusionen jedes Mal sehr gut tun. Sie fühlt sich dadurch richtig gestärkt.

Was sagt das nun: der einen haben sie nicht geholfen, was sehr bedauerlich ist. Der anderen helfen sie.

Gruss,
Uta
 
Ja dann, wenn es eine Methode in die Ärztezeitschrift geschafft hat....
dann ist sie ja gewissermassen mit dem "Ritterschlag" versehen.



Warum so zynisch?
Diese negative Betrachtungsweise mag auf eine ganze Reihe schädigender Pharmazeutika, die dank Patentierung der Pharmaindustrie zu mehr und mehr Reichtum verhelfen, zutreffen. Auf Vitamin C aber nicht. Hier ist das Gegenteil der Fall. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis selbst die Schulmedizin oder "stellvertretend" die Ärzte Zeitung die längst erwiesenen Heilerfolge von Vitamin C nicht mehr verleugnen konnte.



Ich hatte eine gute Freundin, selbst Heilpraktikerin, die sich diese Therapie zwecks "höherer Weihe" vom Arzt verpassen ließ.
Sie wurde nur 64.



Es ist zwar bedauerlich, dass Deine Freundin "nur" 64 Jahre alt wurde (viele jüngere Krebskranke gäben etwas dafür, sie dürften 64 werden - und könnten es evtl. sogar, wenn Vit. C eingesetzt würde anstatt hochgiftige Chemo...), aber dies an dieser Stelle hier zu posten und damit provokant einen Zusammenhang zwischen Tod und Vit. C-Inf.-Therapie aufzeigen zu wollen, das ist ja nun wirklich alles andere als seriös!


Und zu "Studien":
Alleine schon in den knapp über zwei Jahren, in denen ich in einer ganzheitlichen Arztpraxis tätig war, habe ich Dutzende Kranke erlebt, denen Vit. C-Infusionen geholfen haben. Über Nebenwirkungen hatten Null Prozent geklagt. Grippefälle (grippale Infekte) im Anfangsstadium waren nach drei Tagen Vit. C wieder entweder völlig gesund oder doch deutlich besser als ohne Vit. C-Inf. (nach eigenen Angaben im Vergleich zu sonstigem Verlauf). Die echte Virusgrippe konnte im Verlauf dramatisch gemildert werden. Mitbehandelte Krebspatienten vertrugen schulmedizinische Krebstherapie wesentlich besser etc. ...
 
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Betr.: Pharmamarketing
Big Pharma is watching you
Von Karen Dente

In den meisten Ländern der Welt dürfen Arzneifirmen nicht direkt bei Patienten werben. Also behelfen sie sich damit, Artikel in Medizinjournalen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Ein Erfahrungsbericht aus den USA

Als frisch gebackene Ärztin wollte ich, vielleicht etwas untypisch, Journalistin werden. 2002 machte ich mich als freie Journalistin in New York selbstständig. Bald schrieb ich für Reuters Health und die New York Academy of Sciences, die Welt und das Deutsche Ärzteblatt. Es dauerte nicht lange, bis sich mir eine eigenartige Begleiterscheinung des Medizinjournalismus offenbarte: die Welt der Pharmawerber. Für kurze Zeit, und recht naiv, tauchte ich dort ein.

In den meisten Ländern der Welt, darunter Deutschland, ist es verboten, mit Arzneimitteln direkt bei Patienten zu werben. So müssen sich die Pharmafirmen an die Ärzte wenden. Eine Form sind kostenlose Nachrichtenblätter, möglichst praxisnah und relevant geschrieben, um viel beschäftigte Ärzte nicht mit komplizierten Sachverhalten zu langweilen. Manche Ärzte ziehen sie den Fachjournalen mit ihren schwer verdaulichen Texten vor. Andere lesen lieber die Journale.

Was viele nicht wissen: In beiden Publikationen ist eine wachsende Zahl der Berichte gekauft. Sie sind Schleichwerbung der Pharmakonzerne.

Im Sommer 2003 machte ich damit meine erste Erfahrung. Ich stieß auf eine Ausschreibung für eine medizinische Redakteursstelle bei einer Kommunikationsfirma. Man bot mir eine Vollzeitstelle an, doch ich beließ es bei der freien Mitarbeit.

Etwas unbehaglich war mir gleich. Die Arbeit wurde unter dem Vorwand der wissenschaftlichen Weiterbildung von Ärzten betrieben. Die Konzerne zahlten educational grants, also Weiterbildungsbeihilfen, zur Finanzierung unserer Arbeit und durften nicht direkt auf die Inhalte der Mitteilungen und Nachrichtenblätter Einfluss nehmen. Gesetze sahen vor, dass eine solche Trennung bestand. Wir verfassten Nachrichten zu Studienergebnissen auf Medizinerkongressen, zu neuen Arzneistoffen und deren Wirksamkeit. Das Material wurde von fachkundigen Reportern zusammengetragen, bei uns redaktionell bearbeitet und an Ärzte verschickt. Mir fiel die Aufgabe zu, das Geschriebene auf wissenschaftliche Richtigkeit zu überprüfen, wobei ich bald merkte, dass damit nicht Aufrichtigkeit gemeint war. Eine Berichterstattung im journalistischen Sinne war dies nicht. Wir waren eine Erweiterung der Marketingarmee der Pharmaunternehmen.

Das »Zusammengetragene« versuchte zwar objektiv daherzukommen, doch beim genaueren Hinsehen wurden häufig Ergebnisse vermittelt, die wegen eines fadenscheinigen Designs der Studien gar keine eindeutige Aussage zu den Vorteilen der beschriebenen Medikamente zuließen. Trotzdem wurden sie den Ärzten als solche verkauft. Pharmakonzerne finanzieren gern diese Art oberflächlicher Studien (seeding trials), die den weiteren Vorteil haben, dass viele Ärzte dabei als Forscher eingespannt werden. Sie können das Medikament in ihrer Praxis ausprobieren und sich schon einmal daran »gewöhnen«. Als ich der Redaktion die Lücken und Schwächen einiger Studien erklärte, wurde mir gesagt, man könne am Inhalt nichts ändern. Das sei der Wunsch des Klienten.

Ohne Geld von den Firmen blieben viele Fachschreiber unterbezahlt

Ich verließ die Agentur im Spätsommer 2003. Medizinischer Boulevardjournalismus war mit meinem ärztlichen Ethos nicht vereinbar.

Dass auch medizinische Journale mit wissenschaftlichem Anspruch von solcher Praxis nicht verschont sind, war mein zweiter Illusionsverlust. Ohne Zusatzeinnahmen von den Pharmafirmen blieben viele Fachschreiber eklatant unterbezahlt. Freilich ist die Praxis des Werbens bei den vermeintlich seriösen Publikationen komplizierter. Die Pharmafirmen brauchen dafür einen weiteren Komplizen, den Ghostwriter.

Es dauerte nicht lange, bis mich Edelman ansprach, eines der größten PR-Unternehmen weltweit. Man hatte mich durch die Alumnigruppe der New York University gefunden, wo man offenbar gezielt nach Leuten wie mir suchte. Ob ich nicht einen Bericht über Aids bei Waisenkindern in Rumänien schreiben wolle? Es war von Beginn an klar, dass dahinter die amerikanische Firma Merck stand (die nichts mit dem gleichnamigen deutschen Unternehmen zu tun hat). Der US-Konzern wurde damals in der Pharmabranche für seine hohe Geschäftsethik regelrecht verehrt. Der Skandal um das Merck-Schmerzmittel Vioxx hatte noch nicht für Schlagzeilen gesorgt.

Edelman sitzt in New York am Times Square. Die Büroräume der Penthouse-Etage erlauben einen Adlerblick auf die Umgebung, wo sich viele Medienriesen tummeln, die New York Times, Bertelsmann, Condé Nast und Reuters. Merck hatte die PR-Firma beauftragt, ein wenig Imagepflege zu betreiben und die philanthropische Seite des Konzerns aufblitzen zu lassen.

Man versprach mir 7000 Dollar für die Recherche, ich sollte komplette Freiheit über die Berichterstattung behalten. Man übte allerdings Druck aus, dass ich meine Kontakte bei einem renommierten Fachjournal nutzte, um Interesse für diesen Beitrag zu erschleichen. Ich weigerte mich. Später wurde mir nahe gelegt, dass der Bericht nicht unter meinem Namen erscheinen sollte. Die Namen zweier Ärzte, die für Merck in Rumänien arbeiteten, sollten in der Verfasserzeile erscheinen.

Es war meine erste Erfahrung als Ghostwriter. Pharmafirmen beauftragen PR-Firmen, die sich einen Schreiber suchen, um einen konzernfreundlichen Artikel zusammenzustellen. Dann finden sie einen Experten auf dem jeweiligen Fachgebiet, der dem Artikel Glaubwürdigkeit verleiht. Der Experte setzt seinen Namen gegen ein Honorar darunter.

Ein Kollege aus meinem amerikanischen Journalistenverband, den ich für diesen Beitrag interviewte und der mich um Anonymität bat, erzählte mir, wie er einmal als »geheimer« Schreiber engagiert wurde. Er arbeitete damals für eine Kommunikationsfirma, die ihn beauftragte, für einen Arzt dessen Studienergebnisse für einen Artikel zusammenzustellen. Ihm war ähnlich mulmig zumute wie mir, doch fühlte er sich isoliert. »Es gibt eine Menge Leute, die überhaupt keine Hemmungen bei so etwas haben«, sagte er mir.

Heute ist er bei einer Fachzeitung als Redakteur engagiert und beteuert, es bei dieser einzigen Erfahrung belassen zu haben. Besonders komisch kam ihm vor, dass der Artikel, den er für den Arzt schreiben sollte, sehr vielen Änderungen unterlag. »Es kam mir sehr merkwürdig vor«, erzählt er, dass es vonseiten eines Arztes so viele widersprüchliche und vielfache Änderungen gab. Vermutlich handelte es sich um ein Gerangel mit der Pharmafirma, die dahinter stand.

Ärzte sind längst nicht mehr die einzige Zielgruppe der Pharmawerber. »Krankenschwestern sind als Zielgruppe noch viel besser beeinflussbar«, sagt Diana J. Mason, die Chefredakteurin des American Journal of Nursing in New York, des Fachjournals für Krankenschwestern mit der weltweit höchsten Auflage. »Im Vergleich zu Ärzten sind Krankenschwestern es noch nicht gewohnt, mit maskierter Werbung umzugehen«, erklärt sie. Die Pharmawerber mögen Krankenschwestern, weil sie einen großen Einfluss auf ihre Patienten haben. In den USA informieren sich Kranke öfter als in Deutschland vorab über Medikamente und fragen dann die Schwester um Rat.

Wenn Diana Mason ein Manuskript auf dem Tisch hat, ruft sie immer den Hauptverfasser an und fragt, ob finanzielle Verbindungen zu privaten Firmen bestünden. Eine sichere Methode zum Herausfiltern der Ghostwriter ist das nicht. Was tun, wenn der vermeintliche Autor über die Verbindungen schweigt?

Viele renommierte Fachjournale haben ihre Richtlinien verschärft, indem sie von den Autoren eine Offenlegung finanzieller Verbindungen fordern. Trotzdem geschehen Verstöße immer wieder– selbst bei angesehenen Journalen wie dem New England Journal of Medicine (NEJM) oder dem Journal of the American Medical Association (JAMA). Eine Ermittlung des Center for Science in the Public Interest hat dies offen gelegt. 48 Prozent der im NEJM zwischen Dezember 2003 und Februar 2004 veröffentlichten Studien sind von privaten Firmen finanziert worden. Zirka fünf Prozent der Studienautoren hätten es versäumt, vorhandene Interessenkonflikte anzugeben.

....

Das mag ein extremer Fall sein. Doch die Ärzteschaft hat sich in der Vergangenheit als dankbarer Empfänger solchen Werbens erwiesen. Der ehemalige Chefredakteur des British Medical Journal schrieb vor einiger Zeit über die Allianz zwischen den Pharmaherstellern und Fachjournalen: »Pharmawerbung beeinflusst fast sicher die Verschreibungspraxis, obwohl die meisten Ärzte das abstreiten.«
...

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Gesundheit - Wirtschaft - ZEIT online


Zensurvorwurf
Pharmakritische Artikel verhindert
Pharmafirmen haben offenbar die Veröffentlichung medizinischer Artikel in deutschen Fachzeitschriften verhindert.

Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, Professor Michael Kochen, schildert im FOCUS zwei aktuelle Fälle, die er als „eine Bankrott-Erklärung für unser System der Medizin-Informationen“ bezeichnete.

Kochen hatte mit einem Co-Autor Beiträge für die „Zeitschrift für Allgemeinmedizin“ vom Thieme Verlag und „Der Hausarzt“ vom Verlag Med.Komm verfasst. Der Thieme Verlag ließ die August-Ausgabe mit Kochens Artikel über Magenmittel einstampfen, obwohl Kochen selbst als deren Mit-Herausgeber für den Inhalt verantwortlich ist. Anschließend lehnte der Med.Komm Verlag eine Veröffentlichung ab.
Kochen vermutet, dass die Pharmaindustrie die Publikation des kritischen Beitrags verhinderte. „Die Pharmafirmen Takeda und Novartis hatten sich bei Thieme massiv über die Texte beschwert“, sagte Kochen. Takeda habe sogar Anzeigen storniert.

Der Thieme Verlag argumentierte hingegen, die Autoren hätten ihm das Copyright entzogen.
Kochen entgegnete; „Es ist grotesk, wie hier die Wahrheit verdreht wird.“ Der Mediziner sieht die Informationsfreiheit in der Medizin gefährdet, weil Pharmahersteller gesundheitsrelevante Informationen unterdrücken könnten, indem sie den Verlagen mit Anzeigen-Stornierungen drohen.
Zensurvorwurf: Pharmakritische Artikel verhindert - News - Gesundheit - FOCUS Online




Vitamin C: aktiviert Krebsauslöser
Vorsicht Megadosen
Weder Vitamin C und E noch ß-Carotin haben die in sie gesetzten Hoffnungen als Krebsschutzstoffe erfüllen können. Im Gegenteil: Megadosen dieser vermeintlichen "Antioxidantien" überfluten den Körper mit Radikalen, insbesondere in Anwesenheit von Eisen. Besonders gefährdet sind Menschen, die zu gut gefüllten Eisenspeichern neigen (61). Zumindest ihnen und allen Rauchern ist daher dringend von Vitaminpillen abzuraten. Wahrscheinlich beruht die vereinzelt beobachtete therapeutische Wirksamkeit von Megadosen auf der massiven Bildung aggressiver Radikale, die z.B. auf Krebszellen zytostatisch wirken.
Krebsprophylaxe durch Ernährung

Und ich dachte, "freie Radikale" seien unter fast allen Umständen etwas zu Vermeidendes, weil sie zum "oxidativen Stress" beitragen, das hatten wir hier doch in einem anderen Thread, oder wars dieser? :confused:
 
Guten Morgen miteinander.

Ich hänge hier eine Frage an, die sich mir im Laufe der Beschäftigung mit dem Thema stellt:

Nehmen wir an, ein Mensch ernährt sich nicht sehr gut und gönnt sich dann ausnahmsweise eine basisch wirkende Mahlzeit.
Wie lange nach der Mahlzeit wird sich eine Veränderung des Urin -PH`s mittels Teststreifen ermitteln lassen?
Umgekehrt kann ich auch fragen:
Wie lange nach der Zufuhr von reichlich Industriezucker ( z.B. in der Form einer Cola ) macht sich eine Veränderung des Messwertes bemerkbar bei einer Person, die sich sonst ganz gut ernährt?

Kurz und bündig: Gibt es Erfahrungswerte, wie schnell sich nach einer Mahlzeit die Folgen davon im Urin feststellen lassen?
UND: Kann man aus Abweichungen davon irgendwelche Rückschlüsse ziehen?

Diese Fragen dienen einfach dem besseren Verständnis der Thematik meinerseits. Ich freue mich auf eure Vermutungen oder sogar konkreten Erkenntnisse!

Liebe Grüsse, Sine
 
Liebe Sine,
ich kann das eigentlich noch am gleichen Tag feststellen, Wero meinte aber immer, dass Änderungen erst nach langen Zeiträumen messbar sind.

Probier es am besten selber, dann haben wir noch eine dritte Meinung ;)
 
Dann füge ich gerne noch meine Erfahrungen hinzu:
Der Stoffwechsel funktioniert ja nicht einfach nach der Methode oben rein, unten raus (außer man trinkt sehr viel in kurzer Zeit). Es müssen viele Stationen im Körper passiert werden. Viel Flüssigkeit wird von den Zellen aufgenommen und so weiter. Bei Getränken kann man aber bereits nach einigen Stunden eine kurzzeitige Veränderung im ph-Wert feststellen. Bei fester Nahrung dauert das länger und wird nach einer Mahlzeit kaum meßbar sein. Wenn man aber über 2/3 Tage die Ernährung verändert, dann kann man fast sicher ein Ergebnis ablesen. Ich gehe aber dabei von einem einigermaßen normalen Säure-Basen-Haushalt aus. Wäre er bereits empfindlich gestört, müßte man mehr Geduld aufbringen, um Veränderungen messen zu können.

Viele Grüße, Horaz
 
Nun ja, ohne genau Buch geführt zu haben meine ich auch, die Veränderung innerhalb einiger Stunden ablesen zu können.
Ich kann mir jedoch vorstellen, dass, wenn jemand stark übersäuert ist, die messbaren Erfolge länger auf sich warten lassen.
Und dass eine " Sünde " bei einem Menschen mit guten Werten sich schneller im Urin sehen lässt.
In diese Richtung gehen jedenfalls meine Vermutungen.
Danke für deine Antwort, Anne!
Liebe Grüsse von Sine
 
Danke auch für deine Antwort, Horaz!
Stimmt, irgendwo in meinen Überlegungen trat auch noch die Vermutung auf, dass viel Trinken viel hilft!
Die Menge des getrunkenen Wassers hat bestimmt auch einen Einfluss auf den Zeitfaktor.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo zusammen,
meine Erfahrung ist, dass es sehr lange dauert, um aus der Übersäuerung raus zu kommen. Vor ca. 4 Jahren bin ich aufgrund einer chronischen Zystitis auf das Thema Übersäuerung gestoßen. Als ich dann mittels Ernährungsumstellung versucht habe, meinen Säure-Base-Haushalt wieder in Griff zu bekommen, hat es noch ca. 1 Jahr gedauert, bis ich meinen PH-Wert dauerhaft stabilisiert habe. Zeitweise hatte ich sogar vermutet, das ph-Papier seit "defekt".
Es hat mich selbst sehr verwundert, denn ich war nicht der Ansicht, besonders ungesund zu leben. Als Vegetarier habe ich eigentlich schon immer viel Grünzeug gegessen, aber in den letzten Jahren hatte ich aus Streß und chron. Zeitmangel meine Ernährung sträflich vernachlässigt und meine Mahlzeiten hauptsächlich aus der Tiefkühltruhe und der Microwelle bezogen.

Die Säuren legen Depots im Bindegewebe an, daher kann es wirklich sehr lange dauern, bis diese Depots mobilisiert und neutralisiert werden. Diese Säure-Depots im Bindegewebe führen außerdem auch zu Cellulitis. Zusätzlich sind sie ein Auslöser bzw. Verstärker von Osteoporose. Der Körper versucht immer einen Ausgleich von Säuren und Basen im Gewebe zu schaffen. Wenn die Säuren Überhand nehmen, entzieht der Körper die basischen Mineralien (Kalium, Calcium und Magnesium) aus den Knochen, um die überschüssigen Säuren zu neutralisieren. Dadurch kommt es zum Abbau der Knochenstruktur, zum sogenannten Knochenschwund. Calcium-Brause-Tabletten oder teure Medikamente sind also nicht die Lösung, um Osteoporose zu verhindern oder zu beheben, sondern eine basenreiche Ernährung.

Meiner Erfahrung wirkt auch Basenpulver immer nur als kurzfristige Unterstützung. Langfristig hilft nur eine vernünftige und ausgewogene Ernährung und das dauert eben.

Der Ph-Wert unterliegt circadianen Schwankungen:
Morgens ist er leicht sauer 6,2 - 6,5, weil die Nieren über Nacht Säuren abbauen und ausscheiden, mittags und abends nach dem Essen (je nachdem was man ist) sollte er jeweils in den neutralen bis basischen Bereich (7 - 7,5) wechseln, ansonsten ist die Ernährung falsch)
darunter < 5 : sehr sauer
darüber > 8 : sehr alkalisch
Optimaler ph-Wert des Urin: 6,5 - 7,5

Interessante Beiträge dazu:
www.semmelweis.de/sanumpost/07/sbh.pdf
www.semmelweis.de/sanumpost/11/sbh.pdf

Liebe Grüsse
Tweetyole
 
So wie Tweetyole habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass nur die Umstellung auf basische Lebensmittel wirklich hilft. Durch das Einwerfen von Basenpulver kann zwar kurzfristig ein "Erfolg" am PH-Wert abgelesen werden, aber nur wenn das Bindegewebe nach und nach die geparkten Säuren entsorgen kann, stellt sich nachhaltig ein neutrales Milieu ein. Als momentane Hilfe mag Basenpulver seinen Zweck haben, wobei jeder Körper auf die isolierte Zuführung dieser Stoffe anders reagiert. Wenn der Körper aber die Voraussetzungen für Gesundheit entwickeln soll, hilft nur der "mühsame" Weg über die Ernährung.

Viele Grüße, Horaz
 
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