Säure-Basenhaushalt (von Gräfin Wolffskeel v. Reichenberg)

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In der Zeitschrift NATUR-Heilkunde 4+5/2008 hat die Heilpraktikerin Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg einen Artikel über den Säure-Basen-Haushalt geschrieben. Mit ihrer Erlaubnis bringe ich die meiner Meinung nach wichtigen Punkte aus diesem Artikel - wobei mir so gut wie alles so wichtig zum Verständnis ist, daß ich kaum etwas verkürzt habe.

Autorin: Praxis für Naturheilkunde und psychologische Beratung


Säuren und Basen
Als Säuren bezeichnen wir alle organischen und anorganischen Verbindungen, die in Lösungen Wasserstoff-Ionen (H+) abgeen.
Als Basen bezeichnen wir alle organischen und anorganischen Verbindungen, die in Lösungen Wasserstoff-Ionen aufnehmen.

Der pH-Wert
Auf einer Skala von 0-14 zeigt er die saure (pH<7, neutrale (pH=7) oder basische (pH>7) Reaktion der Lösung an. In einer neutralen Flüssigkeit ist die Menge an sauren und an basischen Ionen ausgeglichen. Der Blut-pH liegt mit einem Wert von ca. 7.40 beim Gesunden im leicht alkalischen Bereich.
... muss der Organismus den Blut-pH-Wert in dem engen Bereich von 7,35-7,45 konstant halten. Bei allen Stoffwechselvorgängen fallen ständig H+-Ionen an, die durch die Nieren ausgeschieden werden müssen. Weiterhin sorgen Puffersysteme ds Blutes, der Atmung und der Nieren für die Konstanthaltung des Blut-pH-Wertes.

pH-Werte im Organismus:
Magen1,20-3,00
Vagina 3,40 - 4,20
Haut 5,50
Stuhl 5,50 - 6,50
Schweiß 6,60-7,00
Urin 5,50 - 8,5
Intrazellulär/Muskel 6,10 6,90
Mundhöhle/Speichel 6,70 - 7,20
Galle 7,00
Liquor cerebralis (Gehirnwasser) 7,30 - 7,40
Blutplasma / Bindegewebsflüssigkeit 7,35 - 7,40
Dickdarm 7,80 - 8,00
Pankreas 8,60

Säuren und Basen sollten im Gleichgewicht sein. Das klappt nur nicht nimmer. Dafür gibt es Gründe:
Innere Ursachen:
- Chron. Darmgärung
- Säurebildung bei Hunger und Fiebe
- Zuckerkrankheit
- Alkoholkonsum
- Chron. Nierenschwäche
- Allgemeiner Sauerstoffmangel bei Herzschwäche
- Schwere körperliche Belastungen
- Vergiftungen
- Örtlicher Sauerstoffmangel bei Durchblutungsstörungen
- Cortison-Therapie
- Kaliummangel

Äußere Ursachen:
- Ernährung mit hohem Fleischanteil, (zu viel Süsses...)
- Fehlerhafte Zubereitung der Gerichte (Fertiggerichte, zu hohe Temperaturen, Konservierungsstoffe usw.)
- Mangel an Frischkost
- Fehlende Flüssigkeitszufuhr
- Mangelnde Bewegung an der frischen Luft
- zu viel STress

Die Ernährung sollte sich zu 75% aus basenbildenden und zu 25% aus säurebringenden Lebensmitteln zusammensetzen.
(Hier folgt nun eine Aufstellung von Lebensmitteln,d ie in Stufe 1 (=stark basenbildend), Stufe II (schwach basenbildend), Stufe III (schwach säurebildend) und Stufe IV (stark säurebildend) aufgeteilt sind.

Als pH-neutral werden Butter, kaltgepresste Pflanenöle wie Oliven-, Sonnblumen- und Kürbiskernöl, Quellwasser und Leitungswasser angegeben.

Die Tabelle entspricht in etwa dieser:
www.saeure-basen-forum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=20&Itemid=39

Um den Säure-Basenhaushalt in Ordnung zu halten, müssen die Ausscheidungsorgane in Ordnung sein:

- Die Lunge: dort wird das ans Hämoglobin gebundene Kohlendioxyd abgeatmet.
- Die Leber: hier werden alls STickstoffverbindungen und organischen Säuren entgiftet.
- Die Nieren: dort werden alle harnpflichtigen Substanzen wie z.B. Phosphor- oder Schwefelsäure ausgeschieden.
- Der Magen: dort wird im Oberflächenepithel das Bicarbonat (Puffersubstanz) produziert. Ein chemischer Puffer wird von einer schwachen Säure und ihrer dissoziierten Form, einer Base, gebildet. Das Gemisch kann eine bestimmte Menge Protonen abgeben und aufnehmen, ohne daß sich der pH-Wert verändert.

Was hemmt die Entgiftungsleistung der Organe?
- Die Nieren müssen die Fremdstoffe oder Toxine als wasserlösliche Verbindung ausscheiden u. sind evtl. überfordert damit.
- Ein saurer Urin behindert die Niere in ihrer Arbeit.
- Rückvergiftungen aus dem Darm füren zu Störungen im Immunsystem, so daß Blähungen bis hin zu einem Reizdarm entstehen können.
Fehlen im Organismus Basen, kann auch das für eine natürliche Verdauung notwendige pH-Milieu im DArm nicht erreicht werden. Das schränkt vor allem die Wirkung der basischen Verdauungsenzyme erheblich ein.... Zum Teil werden äußerst giftige Stoffwechselprodukte freigesetzt, die u.a. die Darmschleimhaut reizen und zu Entzündungen führen können.
- Bei Darmpilzen muss der Körper zusätzlich mit den Giftstoffen der Pilze fertigwerden. .. Eine Veränderung der gesamten Darmflora wirkt sich auch auf andere Organe wie Nasennebenhöhlen, Atemwege oder Scheidenschleimhaut negativ aus.

Eine latente Übersäuerung kann sich so zeigen:
- Ein Überschuß an Säuren verhindert die Ausscheidung von Natrium im Urin > Bluthochdruck.
- Die roten Blutkörperchen werden in saurem Milieu starr und unelastisch. Dadurch können sich die feinen Blutgefäße verschließen (Herzmuskel, Gehirn oder Beine) und dort kleine Blutgerinsel bilden.
- Säureablagerungen in Muskeln und Sehnen können zu Schmerzen führen, wenn das Bindegewebe als Zwischenlager u.a. für überschüssige Säuren überlastet ist.
- Bei Übersäuerung holt sich der Körper die fehlenden Basen aus dem Ca der Knochen. Dabei übersteigt der Calciumverlust teilweise die Ca-Aufnahme durch die Nahrung > Osteoporose
- Steigt die Harnsäure im Blut, können sich Harnkristalle ausbilden (Bindegewebe und Gelenkknorpel) und können dort Entzündungen hervorrufen > Gicht
- Säuren, die sich an Bindegewebsfasern anhaften, verändern mit der Zeit den Aufbau der Haut > die Haut erschlafft.
- Tumorleiden: es wird diskutiert und angenommen, dass Krebs auch durch eine Übersäuerung zumindest begünstigt wird.
- Im Rahmen einer Entsäuerungsbehandlung sanken erhöhte Cholesterinspiegel deutlich mehr als bei Leuten, die nur die Lebensmittel mieden, die Cholesterin ansteigen lassen. Wahrscheinlich hängt das mit der Leber zusammen: bei Entsäuerung regeneriert sich auch die Leber, die für uns ein wichtiger Bicarbonat-Lieferant ist und offensichtlich gut auf eine Entsäuerung anspricht.
- Gerät die Verdauung ins Stocken, weil Leber und Bauchspeicheldrüse nicht genügend Sekrete produzieren können, bekommt das der Magen zu spüren. ER kann seinen Inhalt nämlich erst dann an den Zwölffingerdarm abgeben, wenn dort durch dei (basischen) Verdauungsenzyme ein alkalisches pH-Milieu geschaffen wurde. Ist dieser pH-Wert noch nicht erreicht, nimmt der Zwölffingerdarm keine weitere Nahrung aus dem Magen an. Die Mahlzeit bleibt dann länger als gewöhnlich im Magen liegen > Völlegefühl und Auftoßen.
- Auslöser von Sodbrennen: Im Magen werden aus Kochsalz, Kohlensäure und Wasser Salzsäure und (basisches) Natriumbicarbonat gebildet.
Die Salzsäure geht in das Mageninnere, während Natriumbicarbonat über den Blutweg zu den Organen Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Dünndarmdrüsen abtransportiert wird. Wenn diese Organe mehr Basen zur Verdauung benötigen, muss der Magen mehr Natriumbicarbonat herstellen, zugleich entsteht aber eine übermässige Salzsäureproduktion. Diese macht sich im Symptom "Sodbrennen" bemerkbar.
- Begünstigung von Nervosität: Übersäuerung erhöht die Empfindlichkeit der Nervenzelle für Reize. Durch die zusätzliche Einnahme von Basenpräparaten können Herzklopfen und Schlafstörungen vermindert werden.
- Müdigkeit und Konzentration sind abhängig vom Säure-Basen-Gleichgewicht: Alle Vorgänge im Gehirn sind vom Milieu abhängig. Isolieren Säureschlacken im Beindegewege den Informationsfluß, können die Nervenimpulse an die Gehirnzellen nicht ungehindert weitergegeben werden.

ENDE Teil 1.



Uta
 
Teil 2

Urinmessung:
Je nach Tageszeit kann der pH-Wert zwischen 5 und 8 schwanken. Deshalb ist es wichtig zu vermerken, wann der Urin gemessen wird.

Morgens vor dem Frühstück ist der pH-Wert wahrscheinlich sauer. DAs ist aber eher normal, weil über Nacht viele saure Stoffwechselschlacken aus dem Bindegewebe gelöst werden und dann mit dem ersten Urin am Morgen ausgeschieden.

1-2 Std. nach dem Frühstück Durch das Frühstück kommt die erste Basenflut des Tages in Gang. Jetzt sollte der pH-Wert im basischen Bereich liegen.

Kurz vor dem Mittagessen ist die Basenflut vom Frühstück abgeebbt. Jetzt herrscht Basenebbe. Entsprechend zeigt sich der Urin im sauren Bereich.

1-2 Std. nach dem Mittagessen hat der pH-Wert seinen höchsten WErt erreicht. a) weil das Mittagessen die 2. Basenflut ausgelöst hat, b) erreicht um diese Zeit die Stoffwechselaktivität der Leber ihren Höhepunkt.

Vor dem Abendessen Die Basenflut vom Mittagessen ist abgeebbt. Gibt es im Körper noch Basenreserven, so kann der Urin noch im neutralen Bereich liegen.
Meistens aber ist er jetzt wieder leicht sauer.
....
Die Basenflut
Wenn die Belegzellen des Maens aufgrund von Verdauung mit der Produktion von Salzsäure beginnen, wird zur gleichen Zeit Natriumbicarbonat in gleicher Weise mitproduziert. Es wird nun die Salzsäure in den magen abgegeben und gleichzeitig das Bicarbonat ins Venenblut. So wird während der Verweildauer der Nahrung im Magen der Basen-Pool im Blut aufrechterhalten. Diesen Vorgang bezeichnet der Chemiker Friedrich Sander als "Basenflut" im Organismus. Sie kann durch Urin-pH-Messungen nachgewiesen werden.
........
Ernährungsempfehlungen
- Unser Körper benötigt Säuren und Basen - in einem ausgewogenen Verhältnis- Rohkost nur in Maßen und niemals zu spät am Tag! Zerkleinern Sie Rohkost gut im Mund, denn schlecht gekaute Salate führen zu Fehlverdauungsprozessen und wirken daher nicht mehr basisch sondern säuernd. Äpfel und anderes Obst oder auch Rohkost aus Gemüse sollten nur bis 15 Uhr gegessen werden.
- Rohe Äpfel verursachen, wenn sie nicht vollständig verdaut werden, Gärungsvorgänge im Darm und sind oft die Ursache von hartnäckigen Blähungen.
- "Blonde" Tees wie Melissen-, Fenchel- und Lindenblütentee wirken im Gegensatz zu
"roten" Tees basisch.
- Will man den basischen Einfluß des Mineralwassers erhalten, sollte man entweder zu stillem Wasser greifen oder die Kohlensäure ausperlen lassen.
- Beim Ei hat nur das Eigelb eine basische Wirkung. Eier-Eiweiß verursacht hingegen Säure.
- Bei der Käsezubereitung entstehen weitaus mehr Säuren als bei den Sauermilcherzeugnissen. Je kräftiger der Käse, umso säurehaltiger ist er.
- Getreide, Reis und getreideähnliche Pflanzenprodukte enthalten verhältnismäßig viele Proteine (Eiweiß), die bei der Verdauung zu Aminosäuren abgebaut werden. Getreide und Mehle wirken daher insgesamt säuernd auf den Organismus.
- Beim Röstvorgang der Kaffeebohne entstehen säurehaltige Reizstoffe. Die Chlorogensäure ist dafür verantwortlich, daß Kaffee stark säuernd wirkt.
- Schwarztee wird durch seine Gerbsäuren und Tannine säurefördernd. Allerdings weniger als Kaffee.
- Ob ein basisches Lebensmittel in unserem Körper seine Wirkung entfalten kann, hängt auch davon ab, wie und wann wir essen.
- Eine hastig aufgegessene Mahlzeit führt im Darm zu erheblichen Fehlverdauungsprozessen.
- Die individuelle Leistungsfähigkeit des Verdauungssystems spielt eine große Rolle.
- Jüngere und kräftig gebaute Menschen, die viel Bewegung an der frischen Luft haben, können größere Portionen an Rohkost und schwer verdaulichen Hülsenfrüchten vertragen. Während ältere Menschen, aber auch sehr schlanke Personen, oft damit überfordert sind.
- Überschreitet die verzehrte Menge an Rohkost die Verdauungskraft des Einzelnen, vergären bestimmte Bakterien die nicht abgebauten Anteile im Darm. Dabei entstehen aus der primär basischen Rohkost sogar Säuren.
- Gut gekaut ist halb verdaut![/COLOR] ....

Obst und Gemüse
Voll ausgereiftes Obst wird in heissen Regionen basisch verstoffwechselt, in kalten Regionen und im Winter dagegen sauer. Alles Obst, das in Wärmekammern nachgereift wird, wirkt säuernd, weil die Stoffwechselprozesse im Obst nicht abgeschlossen bzw. unterbrochen worden sind. So können die Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sich nicht voll ausbilden.
Obstsorten, die in unserem Klima alkalisch verstoffwechselt werden, sind Bananen und Aprikosen. Säurehaltige Gemüsesorten sind nur in kleinen Mengen und nur zum Mittagessen erlaubt:
Tomaten, Spinat, Spargel. In Spargel-Anbaugebieten sind zur Spargelzeit Gichtanfälle, Hexenschuß, Lendenwirbelwsyndrome, Schulter-Arm-Syndrome und andere Gelenkerkrankungen gehäuft anzutreffen. ....

Die Rolle des Bindegewebes beim Verdauen
Unser Bindegewebe wird in seiner elementaren Bedeutung meist vernachlässigt und verkannt. Bei einem ERwachsenen wiegt dieses Stütz- und Transitgewebe ca. 18 kg. Es ist somit das größte Organ im menschl. Körper.

Es gibt zwei Arten von Bindegewebe:
- Faseriges Bindegewebe: hoch elastisch und mechanisch beanspruchbar (Haut, Sehnen, Muskelscheiden).
- Lockeres, sehr wasserreiches Bindegewebe, das viele unterschiedliche Zellen beinhaltet. Es hat viele lebensnotwendige Funktionen.
Hier mehr zur zweiten Art von Bindegewebe - dem lockeren Bindegewebe.

- Es ist ein System aus Eiweiß- und Zuckerstoffen.
- Seine Funktion: Stofftransport zwischen Blutgefäßenb und Organzellen in beide Richtungen.
- Das Bindegewebe stellt die Zwischenstation zwischen Gefäßen und Organzellen.
- Schlackenstoffe aus den Zellen passieren auch das Bindegewebe.
- Vegetative Nervenfasern enden im Bindegewebe
- Immunzellen sorgen dafür, daß das Bindegewebe ein aktives und regulierendes System wird.
- Das Bindegewebe passt sich durch REgulationsvorgänge über Nerven, Hormone, Organzellen und Bindegewebszellen ständig der jeweiligen Situation an.
- Ein großer Teil der immunologischen Vorgänge finden hier statt.
- Jede hochentwickelte Organzelle ist in weiches Bindegewebe eingebettet.

Nach Pischinger ist das Bindegewebe als Funktionseinheit für Organe und Gewebe zuständig für Ernährung und Entsorgung der Zellen... Das Bindegewebe ernährt jede einzelne Zelle. Somit hängt jeder Regulationsvorgang immer vom Zustand des weichen Bindegewebes ab.

Reicht die Pufferkapazität des Blutes nicht aus, so werden im Bindegewebe Säuren zur vorübergehend zwischengelagert. Sobald das Blut wieder Kapazitäten frei hat, werden aus dem Bindegewebszwischenspeicher die Säuren wieder herausgespült und zur Ausscheidung gebracht.

Ist ein Mensch gesund, so befreit sich der Organismus täglich von den zwischengelagerten Säuren! (Sander spricht von "Vorniere"). Ist nun diese Ausscheidung der Säuren gestört oder liegt zu viel Säure vor, bleiben diese im Bindegewebe liegen.
Bei den meisten chronischen Krankheiten kommt es zu dramatischen Veränderungen der Bindegewebsfunktionen.

Liegt z.B. irgendwo eine Entzündung vor, die einen Dauerreiz ausübt, aber trotzdem stumm verlaufen kann, kann die Regulationsfähigkeit des Bindegewebes überfordert sein. Die eigentliche Entzündung mag weiterhin stumm sein. Aber: es stellen sich schleichende andere Krankheitszeichen ein: z.B. Schmerzen in einem Gelenk, Herzrhythmusstörungen oder "unerklärliche" Allergien..
Wenn zu einem solchen schon belasteten Bindegewebe noch eine zusätzliche Belastung dazu kommt, z.B. durch einen akuten Infekt , Giftstoffe, Traumen, kann das zum Zusammenbruch der Selbstregulationsfähigkeit kommen. Dann können zunächst eher harmlose Dinge wie Hefepilze auf einmal wichtig und pathogen werden.
Durch ständige Überlastung des Bindegewebes kann es verhärten und letztlich seine Funktionsfähigkeit verlieren.

ENDE Teil 2
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uta,

ja, die Informationen sind gut! Ich will nur anmerken, dass Wero in seinen Threads und im Wiki sehr ähnliche Beschreibungen geliefert hat.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Uta,

auch ich fand eine Dinge sehr erhellend. Ich wusste bisher z.B. noch nicht, dass mein morgendlicher Salat sauer wirken könnte statt wie gewollt basisch, wenn die Busabfahrt schon zur Eile drängt. Auch die Aspekte zu den Tees fand ich interessant.
 
Teil 3

Die latente Übersäuerung

Bei vielen Stoffwechselvorgängen kommt es zu einer kurzfristigen Anflutung von sauren Stoffen, welche die Nieren nicht unmittelbar ausscheiden können. Das Bindegewebe kann die sauren Stoffwechselprodukte aber kurzfristig aufnehmen und so die Nieren entlasten. Während der Nachtruhe scheiden die Nieren dan die "zwischengelagerten" Säuren wieder aus. Dieses Phänomen erklärt, weshalb der Morgenurin üblicherweise am sauersten ist.

DA die heutige Ernährung überwiegend "saure" Nahrungsmittel wie Fleisch, Mehlprodukte, Zucker usw. enthält, entsteht oft ein Säureüberschuß. In der Folge kann der Organismus nicht mehr genügend Basen bilden, um dieses Überangebot an sauren Valenzen zu puffern. Ergebnis ist die latente Übersäuerung (Azidose), die mit einer Verringerung der Gesamtpufferkapazität - bis hin zur ERschöpfung - einhergeht. Ein sicherer Hinweis auf eine Störung im Säure-Basen-Haushalt ist das Fehlen von Schwankungen in der Meßlinie bei der pH-Wert-Bestimmung eines Tages. Liegen nun die Urin-pH-Messungen permanent im sauren Bereich, heißt dies, der Körper scheidet ständig Säuren aus (pH-Wert unter 6,5). Die Basenfluten, die nach den beiden Hauptmahlzeiten Frühstück und Mittagessen zu erwarten sind, reichen niciht aus, um den pH-Wert auch nur kurzfristig in den basischen Bereich zu bringen.

Lebensgewohnheiten ändern - mit einer Ausleitungs- oder Entgiftungstherapie beginnen.

Das Bindegewebe kann nun den Zellstoffwechsel nicht mehr optimal entlasten. Die so genannte Halbwertszeit der Schlackenstoffe verlänget sich dadurch von etwa 14 agen auf Jahre, der SToffaustausch der Organzellen wird gefährdet und verlangsamt. Daraus entstehende Organschäden sind die Konsequenzen. Das Abwehrsystem wird zunehmend in seiner Funktion behindert, es kommt zu immunologischen Fehl- oder Minderleistungen (Infektanfälligkeit, Pilzinfektioinen, allergische Reaktionen, Tumorgeschehen). Wird der Zustand nicht durch geeignete Maßnahmen - z.B. durch Änderung der Lebensgewohnheiten oder einer Ausleitungs- oder Entgiftungstherapie - geändert, beginnt ein Teufelskreis:
Mit zunehmender Verschlackung der Grundsubstanz (Zelle-Milieu-System, s.o.) entwickelt sich ein Sauerstoffmangel (Gewebehypoxie) im Gewebe. Dadurch werden aus den Abwehrzellen des Bindegewebes Entzündungshormone freigesetzt. Der Zustand der Mikrogefäße (Blutkapillare) und der Transitstrecke (Bindegewebe) verschlechtert sich abermals.

Somit kann jeder unnatürliche DAuerreiz, der durch chronische Übersäuerung hervorgerufen wird, ganz gleich auf welcher Ebene, Initiator für chronische Erkrankungen sein und letztlich auf Basis der sich aufschaukelnden Teufelskreis das leben (unnötig) frühzeitig beenden.

Ältere Menschen sind hier besonders gefährdet!
Ein 75-Jähriger beseitzt nur noch ein Viertel der Kapazität zur Säure-Basen-Regulation gegenüber einem 30-Jährigen. Kommen noch (unerkannte) Nierenschäden mit Funktionseinschränkungen dazu, folgt zwangsläufig eine chronisch, metabolische (im Stoffwechselprozess enstandene) Azidose.
...

ENDE Teil 3
 
Bindegewebe. Transitstrecke. Grundsubstanz.

Sehr gut. Nur zwei kleine Anmerkungen:

Es muss prinzipiell „latente Azidose“ heissen. „Azidose“ ist ein anderer Bereich.

„Ausleitung, Entgiftung“: Beides klingt nach einer temporären Aktion. Bei den Säuren und Basen gibt es keine temporären Aktionen. Man bringt sie ins Gleichgewicht - und fertig. Ein Leben lang.

Viele Grüsse
Wero
 
Es gibt sogar noch eine Sorte Azidose:

1. Die "latente Azidose" (F. SANDER), bei der die Bindegewebe-Depots sich mehr und mehr füllen.

2. Die "kompensierte Azidose", bei der die Ausscheidungsorgane auf Hochtouren laufen (mit Entzündungen, Erkältungen, Infekten, Katarrhen) und wobei die Alkalireserve des Blutes angegriffen wird, ohne jedoch unter den kritischen Wert von 7,0 abzusinken.

3. Die "dekompensierte Azidose", bei der die Alkalireserve unter den Normalwert gesunken ist, Blut und Gewebe die Säureflut nicht mehr bewältigen können und die "Vergiftung" des Körper durch Säuren einsetzt (chronische Krankheiten), wie zum Beispiel beim Koma des Diabetikers.
Azidose-Therapie zur Entsäuerung, Entschlackung und Darmreinigung

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du bringst richtig gute Links herbei, Uta.
Dr. Collier landet sogleich im Wiki.

Viele Grüsse
Wero
 
Das finde ich interessant...

Reduktion der Eiweißzufuhr auf 15 % des Tagesbedarfs. Nach 15.00 Uhr sollten nur noch geringste Mengen Eiweiß aufgenommen werden, da ab dieser Uhrzeit die Leber auf Kohlenhydratstoffwechsel umschaltet. Wird nun nach 15.00 Uhr der Löwenanteil an Eiweiß verzehrt, dann kommen die gespaltenen Eiweiße über den Pfortaderkreislauf als Störfaktor an. Die Eiweiße bleiben solange unbearbeitet liegen, bis die Leber in der Nacht um 1.00 Uhr wieder auf Eiweißstoffwechsel umschaltet. Nun bekommt die Leber „fauliges“ Eiweiß und hat ihre Mühe, das beste noch daraus zu machen. Denn wir benötigen von der Leber zusammengesetze Eiweiße für unseren Körper. Diese Eiweiße dienen dann zum Beispiel als Transporteiweiß für unsere Immunabwehr, für das Blut usw. Unser Körper kann 30000 bis 50000 Aminosäuren pro Eiweißkette durch die Nahrung energieneutral aufnehmen. In der modernen, denaturierten Nahrung sind hingegen Eiweißketten mit 500000 bis 1 Million Aminosäuren die Regel. Sie aufzuspalten kostet Energie.

Weil doch heutzutage in allen Diät-Ratgebern dazu geraten wird, abends nur noch Eiweiß und möglichst keine KH zu sich zu nehmen...
Ich denke, das werd ich mal testen.
 
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