Zu viel Säure?

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Hallo,

ich habe mal Fragen zur Entsäuerung und hoffe, man kann sie mir beantworten:

Ich habe seit ca. 1 1/2 Wochen meine Ernährung (wegen chronischer Polyarthritis) komplett umgestellt. Kein Zucker, kein Kaffee, kein Fleisch, vur Vollkorn, Wasser, Tee etc. Und Nahrungsergänzungsmittel (Enzyme wg. Schmerzen, Chlorella, Sonstiges).

Jetzt messe ich täglich mehrmals meinen PH-Wert im Urin. Der liegt immer bei ca. 5-6. Das finde ich persönlich zu wenig. Ich las aber mal, dass man diese Säureausscheidung des Körpers tolerieren soll, denn nur dann kommen auch die Säuren aus dem Körper heraus. Man soll also nicht mit Basenmittel seinen PH-Wert im Urin "erzwingen". Doch da ich viel Obst und auch Gemüse esse, müsste mein Wert doch langsam mal ins Basische gehen, oder? Ist es wirklich ratsam, Basenmittel dazuzunehmen um die Säuren zu neutralisieren? Oder dauert es solange? Ist es eine "gesunde" Reaktion vom Körper, die Säuren auszuscheiden? Wenn ich Basenmittel nehme, was passiert mit den Säuren, bleiben sie im Körper?

Das sind leider ziemlich viele Fragen. Ich habe mir auch schon ein Säure-Basen-Buch gekauft. Da soll man nur ausnahmsweise mal Basenpulver zur Ergänzung dazunehmen und nicht seinen Urinwert ins Basische "prügeln".

Und von anderer Seite hört man dann, dass sinnvoll ist, wenn der Wert im Sauren liegt, denn das ist die Gewissheit, dass der Körper Säuren auch ausscheiden kann und diese nicht im Körper verbleiben.

Was ist nun richtig?

Ich denke, ihr habt da mehr Ahnung als ich und hoffe auf ein paar Antworten.

LG

Bebsi
 
Hallo Bebsi,

dein PH-Wert ist zu sauer, keine Frage. Aber es dauert nach einer Nahrungsumstellung eine gewisse Zeit, bis er sich normalisiert. Ich bin auch kein Freund von Basenpulvern, aber Leute, die wollen, dass das alles schneller geht, greifen gern danach.

Ich weiß nicht wie viel du schon in dieser Runbrik gelesen hast (auch WIKI?), aber ich möchte dich gerne besonders auf die Beiträge von Wero hinweisen, der seine Schilderungen mit all seinen persönlichen Erfahrungen gefärbt hat.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Bebsi,

das ist in der Tat zu sauer. Gewiss geht es ohne Basenpulver. Ein Beispiel dafür ist die von Horaz entwickelte und praktizierte Speisekarte (ABF). Ich verzehre eine Art Mischkost und nehme seit fast 30 Jahren Basenpulver, täglich mehrmals.

Die Entscheidung, ob Du Basenpulver benötigst oder nicht, kannst Du Deinem pH entnehmen. Die Einzelheiten dazu findest Du ebenfalls in unserem Wiki.

Ein guter pH hat mit „prügeln“ nichts zu tun, und ein saurer pH beweist, dass Du zu viel Säuren hast.

Viele Grüsse
Wero
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo

und danke für die Antworten. Ich habe jetzt noch einiges gelesen und mich informiert.

Es bleibt aber nur eine Frage, vielleicht könnte mir die Weto aufgrund seiner Kenntnisse beantworten:

Was passiert denn mit den Säuren, die nicht ausgeschieden werden? Damit meine ich: Jetzt schüttet mein Körper ja wahnsinnig viele Säuren aus, wenn ich Basenpulver dazunehme (kann ich übrigens das Urbase 1 nehmen? Das habe ich nämlich noch zuhause) wird mein Urin zwar Basisch, aber wo sind dann die Säuren? Müssen die nicht auch ausgeschieden werden oder reicht es einfach, sie zu neutralisieren? Sind sie dann - trotz basischem Urin - nicht mehr da? Werden Säuren im Körper dann auch noch gelöst?

Ups, war doch mehr als eine Frage...:eek:)

LG

Bebsi
 
Hallo bebsi,

> Ich habe seit ca. 1 1/2 Wochen meine Ernährung (wegen chronischer
> Polyarthritis) komplett umgestellt.

Da hast du dir ja eine ziemlich üble Krankheit ausgesucht...

> Kein Zucker, kein Kaffee, kein Fleisch, vur Vollkorn, Wasser, Tee etc.
> Und Nahrungsergänzungsmittel (Enzyme wg. Schmerzen, Chlorella,
> Sonstiges).

Die Ernährungsumstellung geht in jedem Fall in die richtige Richtung, ist aber für eine cP sehr wahrscheinlich nicht konsequent genug. Die beste Ernährung wäre eine reine Frischkost über längere Zeit. Eine Bekannte, die ebenfalls an pcP leidet, hat ihre Krankheit damit gut im Griff, merkt aber sofort wieder Beschwerden, wenn sie erhitzte Nahrung verzehrt. Generell gehört die Behandlung natürlich in ärztliche Hände, denn neben dem Abstellen der Krankheitsursachen durch die Ernährungsumstellung ist häufig auch eine befristete medikamentöse Unterstützung nötig.

Ich hätte einige Anmerkungen zur Ernährungsumstellung:

Kein Fabikzucker ist sehr wichtig, auch nicht die beliebten Ersatzprodukte wie Dicksäfte, Ahornsirup oder ähnliches. Leider ist Fabrikzucker so ziemlich allen Produkten zugesetzt, was das ganze ein wenig schwierig (aber nicht unmöglich) macht.

Neben Kaffee würde ich in jedem Fall auch schwarzen bzw. grünen Tee meiden, der ähnlich nachteilige Wirkungen hat.

Vollkornprodukte sind sehr sinnvoll, man muß nur aufpassen, daß man damit nicht über's Ohr gehauen wird, denn die meisten Vollkornprodukte im Handel (auch beim Bäcker!) sind Mogelpackungen. Ein echtes Vollkornbrot besteht nur aus frisch gemahlenem und vollständig verwendetem Getreide, die meisten Vollkornbrote im Handel werden aber aus Fertigmischungen hergestellt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Fette, bei denen ich dringend zu naturbelassenen Fetten und Ölen raten würde. Butter und kaltgepreßte Öle (nativ extra) sind wichtig, auf Fabrikfette wie Margarine oder raffinierte Öle würde ich unbedingt verzichten.

Besonders wichtig bei allen rheumatischen Erkrankungen und ganz besonders bei der cP ist der strikte Verzicht auf tierisches Eiweiß (Fleisch, Wurst, Fisch, Käse, Quark, Eier, Joghurt, Milch).

Nahrungsergänzungen sind bei einer gesunden Ernährung nicht nötig und machen auch sonst keinen Sinn. Das Problem dabei ist, daß man damit zwar kurzzeitig eventuell einzelne 'Löcher' in der Versorgung stopfen kann, aber gleichzeitig immer mehrere andere aufreißt, weil der Organismus, um die isolierten Stoffe aufnehmen und verarbeiten zu können, viele ander Stoffe benötigt, die im Produkt fehlen. Es kommt dadurch zu einem relativen Mangel an diesen Stoffen und das hat leider auch wieder Folgen. Mit einer gesunden Ernährung fährt man allemal besser. Aber ich will sie dir nicht schlechtreden, ich kann verstehen, daß man bei Schmerzen alles nimmt, was irgendwie die Beschwerden lindert.

> Jetzt messe ich täglich mehrmals meinen PH-Wert im Urin. Der liegt
> immer bei ca. 5-6. Das finde ich persönlich zu wenig.

Das ist im Grunde irrelevant, weil ein solche Meßwert keine Aussagefähigkeit hat. Er kann ja, wie du später auch schreibst, beides bedeuten: Entweder er ist zu sauer, weil der Organismus viele Säuren ausscheiden (dann wäre er basisch) oder er ist sauer, weil der Organismus zu viele Säuren hat (dann wäre er sauer). Beides ist möglich und so kann man in den Wert alles hineininterpretieren, was man möchte.

Außerdem sagt der Wert lediglich etwas über den Zustand des Urins aus. Alle Bereiche des Organismus verfügen über eigenständige Puffersysteme, um den PH-Wert konstant zu halten, daher kann man aus dem Urin-PH nicht auf diese anderen Bereiche rückschließen. Zumal bei einigen Bereichen eine größere Abweichung gar nicht tolerabel wäre: Würde bspw. der Blut-PH sich auch nur ein klein wenig stärker verändern, würdest du auf der Intensivstation liegen.

Ein dritter Aspekt: Der PH-Wert ist lediglich eine Momentaufnahme und kann sich schon in der nächsten Stunde wieder verändert haben. Es ist also gar nicht möglich sinnvoll darauf zu reagieren - und auch gar nicht nötig.

> Man soll also nicht mit Basenmittel seinen PH-Wert im Urin "erzwingen".

Man sollte sich gar nicht um solche Meßwerte kümmern, sondern um die Gesundheit. Der Meßwert ist ja nur eine Folge des gesundheitlichen Zustandes des Organismus.

> Doch da ich viel Obst und auch Gemüse esse,

Das klingt nach viel Obst und wenig Gemüse... ;) Mehr Gemüse als Obst wäre aber ratsam. Der Obstanteil sollte maximal 1/3 der Frischkost ausmachen.
 
Hallo Bebsi,

wenn Du Deinem Körper (über den Komplex Nahrung / Nahrungsergänzung) weniger Säuren und mehr Basen gibst, und wenn Du das (mit Hilfe des pH) im richtigen Verhältnis machst, wird er sich an die Arbeit begeben und ALLE überflüssigen Säuren ausscheiden.

Mit URBASE I habe ich keine Erfahrung. Ich würde es selbst nicht nehmen, weil Natrium enthalten ist.

Viele Grüsse
Wero
 
Hi Joachim und Wero,

vielen Dank für die Beantwortung meiner (doch vielen) Fragen.

Bei meiner Ernährungsumstellung bin ich auch wirklich konsequent.
Zucker meide ich wirklich total, ebenso Honig oder andere Süßungsmittel. Auch bei Vollkornbroten lese ich die Inhaltsstoffe genau durch - zum Glück ist das bei unserem Tegut-Markt deklariert. (Öko)
Auf tierisches Eiweiß verzichte ich auch, nehme nur Butter und Sahne (damit ich nicht zuviel an Gewicht verliere...)

Das mit der Rohkost fällt mir doch schwer. Bei der Ayuvedischen Ernährung wird gesagt, wenn man ein Typ ist der viel friert, was bei mir der Fall ist, sollte man auch viel warmes zu sich nehmen. Ich bin leider auch nicht sooooo der Gemüsefan, mag einfach mehr Süßes und das versuche ich mit Obst eben zu stillen. Ich weiß, der Gemüseanteil müsste höher sein, aber ich verzichte wirklich schon so viel, da möchte ich wenigstens etwas Spaß noch an der Ernährung haben. Aber ich arbeite daran....

Ich hoffe, durch diese Ernährungsumstellung wenigstens auf die Basismedikamente verzichten zu können - noch nehme ich sie nicht, weil ich denke, dass diese nur die Symptome unterdrücken und dabei sehr starke Nebenwirkungen haben. Es muss einfach noch einen anderen Weg geben. Irgendwas stimmt ja im Körper nicht - nicht umsonst sprießen die Autoimmunkrankheiten wie Pilze aus dem Boden...

Wenn es aber nicht bald besser wird, werde ich aber leider doch die Medikamente nehmen müssen - so richtig schön sehen meine Finger (und das mit 37 Jahren) nicht mehr aus...

Nochmals vielen Dank und falls ihr noch Tipps für mich habt - lasst es mich wissen. Ich bin für jeden Tipp dankbar!

LG

Bebsi
 
Hallo Joachim,

ich bin durch Dein Forum spaziert und weiß nun, was Du unter „gesunder Ernährung“ verstehst. Was hältst Du davon, wenn Du die Adresse in Dein Profil übernimmst?

Gruß
dshudshu
 
Die "Nahrungsergänzung" bitte hier weiterdiskutieren.

Viele Grüße
Baffomelia
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich soll grad auch mal 12 Tage meinen Ph/Wert messen 5x taeglich, nach dem Mittag ist er deutlich im Basenbereich, sonst auch eher im Saeurebereich, die Heilpraktikerin will dann den Durchschnittwert haben...

Ich bin mal gespannt wie es weitergeht. Mit Basenmittel nachhelfen finde ich auch nicht so gut, was soll man sonst noch alles nehmen! Manchmal weiss ich nicht mehr, ob ich meine Globulis genommen habe :confused:
 
Hallo Heidi,

ein pH-Durchschnitt über 12 Tage ist eine gute Information.
Ich glaube, Du hast Glück mit Deiner HP.

Viele Grüße
Baffomelia
 
Ja, Baffomelia,

ich sehe an den Werten, dass die sehr unterschiedlich sind, nach dem Mittagessen hab ich oft gute PH-Werte, am Morgen eher sauer.
Das würde man ja nicht sehen, wenn ich nur 2x am Tag messen würde. :)
 
Und die Eskimos?

Hallo zusammen
Bin ganz neu hier und erlaube mir trotzdem, gleich hier etwas anzufügen.
Ich lese mich seit einiger Zeit so durch die verschiedensten Säure-Basen-Berichte. Die Listen von basen- bzw. säurebildenen Lebensmittel sind ja bekannt. Und dass man weniger Fleisch und Fisch dafür mehr Obst und Gemüse essen soll weiss ich jetzt auch. Ein ungleiches (meist zu saures) Körper-PH-Gleichgewicht ist hier in unseren 'hochziviliserten' Industrienationen offensichtlich ein weitverbreitetes Problem und evtl. auch die Ursache von so manchem körperlichem Leiden.
ABER: Wie machen denn das z.B. die Eskimos? Ich meine die essen doch meistens Fisch und Fleisch. Und wohl sehr wenig Gemüse und Obst. Eskimos müssten ja total übersäuert sein. Haben Eskimos auch diese 'Zivilisationskrankheiten' wie wir Mitteleuropäer? Oder auch Südländer (Portugal/Griechenland etc.). Da werden doch Unmengen von Fisch und Meeresgetier verzehrt. Werden da wohl auch Gedanken zum PH-Haushalt gemacht? Oder ist das dort überhaupt kein Thema?

Gruss Daniel
 
Und die Eskimos?

Hallo Daniel,

Hallo zusammen
Ein ungleiches (meist zu saures) Körper-PH-Gleichgewicht ist hier in unseren 'hochziviliserten' Industrienationen offensichtlich ein weitverbreitetes Problem und evtl. auch die Ursache von so manchem körperlichem Leiden.

Der Säure-Basenhaushalt ist ein theoretisches - und imho falsches - Erklärungsmodell für die Entstehung einiger Krankheiten. Man kann nicht von einem Körper-PH-Gleichgewicht sprechen, weil die unterschiedlichen Bereiche des Organismus ganz unterschiedliche PH-Werte aufweisen und auch aufweisen müssen. Die Grenzen der Abweichungen sind teilweise sehr eng. Bspw. würde eine schon kleine Abweichung im Blut-PH Wert dazu führen, daß du auf der Intensivstation aufwachst - wenn überhaupt. Aus diesem Grund verfügt der Organismus auch über sehr effiziente Puffersysteme, die den PH-Wert konstant halten. Eine Übersäuerung kann daher nie durch den Säuregehalt der Nahrung entstehen, sondern ist, wenn sie überhaupt auftritt, immer die Folge des Versagens eines solchen Puffersystems. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, weil die kritischen Puffersysteme sogar mehrfach abgesichert sind.

Der Grund, weshalb eine basenreiche Ernährung manchmal hilft, liegt nicht darin, daß sie basenreich ist, sondern darin, daß sie einige Ernährungsfehler behebt, die zu ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten führen bzw. darin, daß bestimmte Auslöser für Beschwerden dabei gemieden werden.

ABER: Wie machen denn das z.B. die Eskimos? Ich meine die essen doch meistens Fisch und Fleisch. Und wohl sehr wenig Gemüse und Obst. Eskimos müssten ja total übersäuert sein. Haben Eskimos auch diese 'Zivilisationskrankheiten' wie wir Mitteleuropäer?

Gut erkannt - das ist offensichtlich ein Widerspruch. Die Inuit* haben heute die gleichen Zivilisationskrankheiten, weil sie bereits vor langer Zeit auf 'Lagerfutter' - wie sie es nannten - umgestiegen sind. Als das noch nicht der Fall war, gab es die bei uns üblichen Zivilisationskrankheiten dort nicht. Das einzige, womit sie zu kämpfen hatten, war die Ostroporose, die sich aus dem hohen Verzehr tierischen Eiweißes ergab. Wenn du darüber genaueres lesen möchtest, lies mal "Gefährdete Menschheit" von Albert v. Haller. Er hat weltweit Völker beim Übergang auf die zivilisatorische (Fehl)ernährung beobachtet und das alles mit Bildern dokumentiert. Auch bei den Inuit. Sie waren also keineswegs übersäuert, sondern hatten lediglich die Folgen ihrer speziellen Ernährungsweise zu tragen. Warum die Inuit trotz fleischreicher Ernährung nicht krank wurden, hat einen einfachen Grund: Sie verzehren die Tiere roh und ganz. Und nicht nur erhitztes Muskelfleisch, wie der typische Europäer. Außerdem enthielt ihre Nahrung durchaus auch nennenswerte Mengen pflanzlicher Nahrung und wenn es nur der Mageninhalt eines erlegten Tieres war.

Oder auch Südländer (Portugal/Griechenland etc.). Da werden doch Unmengen von Fisch und Meeresgetier verzehrt. Werden da wohl auch Gedanken zum PH-Haushalt gemacht? Oder ist das dort überhaupt kein Thema?

Das ist im wesentlichen die gleiche Problematik. Die modernen Zivilisationskrankheiten haben ihre Ursache im starken Verarbeitungsgrad der Nahrung, nicht in ihrem Säuregehalt. Mit dem Maße, mit dem ein Volk seine Ernährung hin zu Konserven und Präparaten ändert, nehmen diese Krankheiten zu.

* Das Wort "Eskimo" war eigentlich ein Schimpfwort, daß man ihnen verpaßt hatte, es bedeutet so viel wie "Rohfleischfresser". Und da ich sie nicht beschimpfen möchte, benutze ich den ursprünglichen Namen "Inuit".
 
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Danke Joachim für Deine gut erklärte Antwort. Na, ich bin halt immer noch viel am Lesen und es dauert wohl noch seine Zeit, bis ich die Zusammenhänge so richtig verstehe.
Gruss Daniel
 
Hallo Joachim,

deine Antwort entspricht nicht unseren Erfahrungen, hier in dieser Rubrik.
Dass im Körper unterschiedliche PH-Werte das Milieu bestimmen ist klar.
Wäre ja schrecklich, wenn im Speichel das gleiche Milieu herrschte wie im Magen. Der Blut-PH ist stark abgepuffert, weil es bei einer Veränderung tatsächlich um`s Eingemachte ginge.

Der PH-Wert im Stoffwechselbereich, gemessen im Urin, kann ganz gehörig schwanken und zeigt uns an, wie weit wir vom Zustand "neutral" entfernt sind. Haben wir dauerhaft saures Milieu entstehen Salze, die zusammen mit anderen Stoffen Schlacken bilden, die im Bindegewebe, teilweise auch in den Muskeln eingelagert werden. Die Einlagerung von Harnsäurekristallen in die Gelenke nennt man Gicht. Wenn wir den PH-Wert messen, dann mehrfach am Tag, mindestens eine Woche und so haben wir einen Durchschnittswert mit Aussagekraft.

Im sauren Milieu können sich erheblich leichter Störungen entwickeln als im basischen. Das Milieu wird natürlich entscheidend von der Nahrung bestimmt, da haben wir keine unterschiedliche Betrachtungsweise. Obst, Gemüse stellen die Basis dar; natürlich kein Zucker. Als ergänzender Hinweis, rohes Fleisch, roher Fisch sind Lebensmittel mit basischer Wirkung; erst die Veränderung durch Hitze bringt sie in den sauren Bereich.

Viele Grüße, Horaz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Horaz,

Der PH-Wert im Stoffwechselbereich, gemessen im Urin, kann ganz gehörig schwanken und zeigt uns an, wie weit wir vom Zustand "neutral" entfernt sind.

Der PH-Wert des Urins zeigt nur den PH-Wert des Urins an und nicht den anderer Bereiche. Ein saurer Urin kann bedeuten, daß der Organismus zuviele Säuren ausscheidet, also basisch ist, aber ebensogut, daß er einen Säureüberschuß hat, also sauer ist.

Was genau verstehst du denn unter "Stoffwechselbereich"?

Haben wir dauerhaft saures Milieu entstehen Salze, die zusammen mit anderen Stoffen Schlacken bilden, die im Bindegewebe, teilweise auch in den Muskeln eingelagert werden.

Es gibt aber im Organismus keine 'Schlacken'. So etwas wurde noch nie beobachtet. Was es natürlich gibt sind Stoffwechselzwischenprodukte, die aufgrund von Stoffwechselstörungen nicht weiter verarbeitet werden können. Das sind aber keine Schlacken. Die Ursache dieser Stoffwechselstörung liegt nicht in zuviel Säure im entsprechenden Bereich, sondern im Nichtvorhandensein der nötigen Stoffe, die die Zelle benötigt, um die Stoffwechselprozesse ordnungsgemäß ablaufen zu lassen. Sollte tatsächlich durch die gespeicherten Stoffwechselzwischenprodukte eine PH-Wert Verschiebung stattfinden, ist das nicht Folge von zu vielen Säuren in der Nahrung, sondern Folge der gestörten Stoffwechselprozesse. Das Ziel muß daher sein, die Zelle wieder mit allen nötigen Stoffen zu versorgen, damit die Stoffwechselvorgänge wieder ordnungsgemäß ablaufen können.

Die Einlagerung von Harnsäurekristallen in die Gelenke nennt man Gicht.

Die Gicht ist eine ganz typische ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Genauso typisch ist die symptomatische Behandlung der Erkrankung durch Meiden purinhaltiger Nahrungsmittel. Eine solche Behandlung ist nicht zielführend, weil sie lediglich ein Symptom zu vermeiden versucht, aber nichts an den Ursachen der Gicht ändert. Die findet man, wenn man fragt, weshalb der Organismus nicht mehr in der Lage ist, die Harnsäure vernünftig abzubauen und auszuscheiden. Man landet wieder bei den Stoffwechselprozessen und deren Störungen durch Ernährungsfehler. Die ursächliche Behandlung der Gicht kann daher nur durch Abstellen der Ernährungsfehler erfolgen - was eine symptomatische Linderungsbehandlung zur Unterstützung keineswegs überflüssig macht. Sie ist in den meisten Fällen auch notwendig.

Das Milieu wird natürlich entscheidend von der Nahrung bestimmt, da haben wir keine unterschiedliche Betrachtungsweise.

Richtig. Wir haben nur unterschiedliche Sichtweisen über die Ursache und die Krankheitsfolgen. Demzufolge unterscheiden sich auch unsere Ansatzpunkte.
 
Joachim schrieb:
Wir haben unterschiedliche Sichtweisen über die Ursache und die Krankheitsfolgen.

Hallo Joachim,

über die Ursache (die Ernährung) sind wir uns schon einig. Die Krankheiten sind auch unstrittig. Nur das dazwischen interpretieren wir unterschiedlich.

In Deinem Willkommensthread habe ich den Eindruck gewonnen, dass Dir die „latente Azidose“ weniger geläufig ist. Nun ist das kein Problem, hier paar Grundzüge zu skizzieren. Wenn es Dir recht ist, versuche ich das mal (in einem eigenen Thread). Vielleicht reden wir dann weniger aneinander vorbei.

Viele Grüsse
Wero
 
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