Hallo Jessy,
ich las gerade Deine Symptomliste vom 5. 4. 07.
https://www.symptome.ch/threads/unendliche-symptomliste-weiss-nicht-mehr-weiter.6643/
Da sind tatsächlich etliche Symptome des M. Wilsons enthalten und ich will daher darauf etwas eingehen.
Z. B. kann man bei M. Wilson folgendes haben:
1. Dauerschwindel – zeitweise heftiger Drehschwindel
2. Sehstörungen (verwaschen, verschoben, Doppelbilder)
7. Herzrasen/- klopfen
8. starke Nervosität und Unruhe
9. Menstruationsprobleme (ausbleiben der Regel bzw.verspätete Regel und dann noch zu lang)
10. Unterbauchbeschwerden
11. Blähungen
14. komisches Wackelgefühl im ganzen Körper
16. Depressionen
18. bin superblass – all meine Blutwerte, die direkt mir dem Blut zusammenhängen sind schlecht (Erythrozyten, Lymphozyten, Hämatokrit, Neutrophile)
19. Muskelzittern ab und zu
20. fühl mich ständig angespannt
Und auch die anderen Beschwerden können zum Teil von den Folgen einer Kupferspeicherung kommen. Also so gesehen, würde ich dazu raten, Dich auf M. Wilson untersuchen zu lassen.
Allerdings gibt es nur wenige wirklich gute Experten.
Hier ist die Seite des dt. Wilson-Vereines:
MorbusWilsonEV
Dort findest Du unter Fachkliniken auch Ambulanzen für die Krankheit.
Es ist nicht einfach bei dieser Krankheit eine Diagnose zu stellen. Hinzu kommt, dass die Werte sich durch einige Faktoren verändern, was die Diagnose erschweren kann:
Das sind z. B. Einnahme von Zink oder von Kupfer, Einnahme von Hormonen, Vitamin-C-Mangel.
Ebenso sollte man bei der Blutentnahme keinen Infekt haben.
Die Krankheit ist bei den niedergelassenen Ärzten fast unbekannt und wenn einer sie mal kennt, dann weiß er ín der Regel auch nichts zu den Fällen im Erwachsenenalter. Das heißt, wenn Du Deinen Hausarzt oder Internisten fragst, wirst Du vermutlich keine befriedigende Antwort bekommen. Die werden die Krankheit, die Symptome und die Diagnostik nicht kennen (auch wenn sie evtl. so tun, als wüßten sie Bescheid).
Noch ein Tipp:
Du hast etliche Beschwerden, die auf einen Mangel an bestimmten Stoffen hindeuten können:
Ohrensausen:
Hier liegen oft Mängel an Elektrolyten oder Mineralstoffen vor, z. B. an Eisen, Magnesium, Kalium
Dein Kaliumwert ist nicht allzu hoch, es könnte sein, dass Du immer wieder davon zu wenig hast. Ebenso halte ich einen Eisenmangel für möglich.
Augenprobleme:
Warst Du mal beim Augenarzt? Ist dort alles o.k. ? Wurde das Gesichtsfeld überprüft? Ein beginnender grauer Star ausgeschlossen?
Vielleicht hast Du Vitamin A-Mangel. Solltest Du M. Wilson haben, hast Du einen Zinkmangel (auch die niedrige Alk. Phosphatase spricht für einen Zinkmangel). Zink wird benötigt zur Aufnahme von Vitamin A. Vitamin A ist für das Auge sehr wichtig.
Herzrasen,-klopfen:
Eisenmangel führt zu einem pochenden , also heftigem Puls, der nicht schnell sein muss. Ist er zusätzlich noch schnell, dann liegt wahrscheinlich ein Kalium- und evtl. ein Magnesiummangel vor.
Menstruationsprobleme (ausbleiben der Regel bzw.verspätete Regel und dann noch zu lang):
Das Ausbleiben der Regel kommt bei M. Wilson öfters vor. Eine zu lange Blutung deutet auf eine Gerinnungsstörung hin. Gerinnungsstörungen treten auf, wenn die Leber krank ist.
Wurden die Gerinnungswerte mal bestimmt? Quick? PTT? Thrombinzeit? Sind die Werte normal?
Evtl. wäre noch daran zu denken, dass Du ein leichtes "v. Willebrand-Syndrom" hast, das ist die häufigste Gerinnungsstörung, die zu verlängerten Blutungen führt (habe ich auch). Ungünstig wirkt sich dabei ein evtl. Calciummangel aus, d. h. wenn die Blutung mal wieder lange dauert oder evtl. schon zu Beginn der Menstruation würde ich niedrig dosiert etwas Calcium einnehmen. Calciummangel fördert nämlich Blutungen.
Bei M. Wilson kann man, wenn die Nieren betroffen sind, über den Urin vermehrt Calcium und Kalium ausscheiden, das dann dem Körper fehlt (Nachweis im 24h-Sammelurin möglich).
Das Muskelzittern, die innere Unruhe werden verstärkt, wenn man noch Magnesiummangel hat (habe ich auch).
Bei M. Wilson hat man evtl. einen Vitamin E-Mangel und Vitamin B6 soll auch ganz sinnvoll sein.
Aber mache Dich nicht voreilig "verrückt". Solltest Du die Krankheit haben, solltest Du wissen, dass sie sehr effektiv behandelt werden kann. Dir würde es nach ca. einem halben Jahr besser gehen und auch danach noch wirst Du merken, dass die Therapie Dir hilft. Es ist also kein Grund zur Panik, wenn man diese Krankheit hat und es gibt Krankheiten, die ich für weitaus schlimmer halte.
Gruß
margie