Sucht, Geister und die Überwindung.
weissnicht schrieb:
Angst ist Zukunft, wenn es notwendig wäre, bei einem Unfall,
bei einem Schadensfeuer z.B.,
ist keine Angst,
sondern nur spontane Aktion um aus den Gefahren herausspringen.
Angst würde dabei stören und fatal wirken.
Ja es genügt vollkommen sich der Angst bewußt werden,
bedeutet zu erkennen diese psychologische Angst ist eine Bewegung vom
Verstand in die Zukunft.
Danke lieber weissnicht. Ich sehe das genauso! Aber um das so zu sehen, bedarf es doch einer gewissen Erkenntnis, die eben aus der Bewusstwerdung der Angst entspringt. Dorthin findet doch im persönlichen Leben des Menschen auch eine gewisse Entwicklung statt. Es verändert sich eben immer alles. Das meinte ich mit Weg, eben weil es mir zumindest (noch) nicht immer, aber immer besser gelingt, ganz nur im Hier und Jetzt zu sein. Das alles ist für mich auch ein Erkenntnis-Weg, den ich da sehe.
weissnicht schrieb:
Es ist besser sich auf keinen Weg zu befinden,
denn ein Weg hat ein Ziel,
dieses Ziel braucht Zeit um es zu erreichen.
Ja, da ist kein Weg, es ist alles da, hier und jetzt. Aber in meinem Erdendasein sieht es doch oft für mich so aus, dass es eben manchmal noch gewisse "Störfelder" gibt, die vom Ego kommen und mich daran hindern, ganz in der Ganzheit zu sein. Die Trennung kommt doch von dem Ich. Der Ich-Gedanke trennt uns vom Du. Dort wo kein Ich ist, entsteht ein Leerraum, der dann vom Leben, von Gott ausgefüllt werden kann. Ich fühle mich ganz in der Einheit, wenn da kein Ich mehr ist, wenn da nur Sein ist. Für mich sehe ich da ein Lernen und eine Entwicklung, das meinte ich mit Weg.
weissnicht schrieb:
Gottwerdung ist wohl nicht ganz treffend,
weil Gott und seine Schöpfung nicht getrennt ist.
Ja das ist natürlich so. Aber wir können uns doch auch abtrennen, wegdenken von dem Göttlichen. Wenn es so ist, wie Du sagst, dann sind wir Gott, ja das stimmt. Aber ICH sehe mich ja nicht als Gott. Jedenfalls eben nicht solange da noch ein vermeintliches Ich ist. Das ist ja die Illusion, die es zu überwinden gilt. Je mehr sich diese Trennung auflöst, je näher wir dem Ursprung sind, desto näher sind wir auch Gott, oder nicht? Da sehe ich diese Entwicklung, die vielleicht keine Zeit braucht oder bräuchte? Wenn wir voll im Ego sind, können wir nicht Gott sein, obgleich Gott ALLES ist und in uns die Göttlichkeit. Es ist natürlich immer da, nicht getrennt. Doch was ist, wenn ich es gerade vielleicht nicht sehe? Wir werden doch Gott, der Liebe so, auf unserem "Weg" immer ähnlicher, bis wir ganz auf ihm, in ihm ruhen. Dann die Verschmelzung, die Gottwerdung, dachte ich, dass man es so sagen kann. Auch in der Gita, die ich als heilige Schrift sehr schätze steht: "...und wirst in Brahman ganz verwehen."
So auch die Entwicklung, die Evolution in den Chakren, da ist doch ein Prozess. Vielleicht kein Weg, aber doch etwas, was bei mir Zeit brauchte, so meine Erfahrung. Jedenfalls innerhalb dieser Illusion, genannt Realität. Mit der bin ich ja stets konfrontiert.
weissnicht schrieb:
Aufwachen bedeutet.- in diesen Augenblick hinein erwachen,
dabei existiert natürlich kein Weg, daher kann es auch kein Ziel geben,
wenn wir es so wollen...
Ja das stimmt! Woher kommt jetzt mein Paradoxon? Also einfach wach bleiben? Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass ich manchmal auch wieder verwirrt (unbewusst, oder vielleicht ängstlich?) bin und "Ram, Ram singe", also sozusagen, eine Bewegung weg, von dem, was ist. Ich dachte, dass es mit der Zeit immer weniger wird, oder ist es nur eine Frage der Konsequenz? Wenn ich meditativ bin, ist da auch keine Angst. Aber manchmal wallt so etwas in der Art schon noch für Momente auf, in manchen Situationen, wie auch LieberTee sie beschreibt. Zum Glück reicht es bei mir nun eigentlich, dann kurz die Augen zu schließen und mir darüber bewusst zu werden, also wieder in den Augenblick hinein zu erwachen.
Dennoch, hier habe ich mein Leben, welches ich gerne Lebe, ich bin sehr dankbar dafür. Da zeichnet sich für mich auch ein "Weg" ab, Dinge die ich tun kann, um mich weiter zu entwickeln. Nicht in Gedanken auf ein Ziel, sondern in Freude und Dankbarkeit auf den Weg. Also eher nach dem Motto, der Weg ist das Ziel. Also wieder im Hier und Jetzt. Alles andere Illusion!?
Sind es nur die Begrifflichkeiten, die verwirren, oder sehe ich da etwas falsch?
Ich habe doch eine Geschichte, etwas, auf das ich zurückblicken kann. Mein eigener Weg. Mit Gott hatte ich nicht immer so viel am Hut, auch mein Sein war nie so leicht und selig. Ich denke, es geht immer weiter, ohne Ende, eben in die Unendlichkeit, zu Gott. So habe ich das verstanden.
Wenn ich nur im Augenblick bin, mich auf keinem Weg befinde, dann existiert das alles nicht, das ist besser, das stimmt.
Danke!
Herzliche Grüße
akim