Sucht, Geister und die Überwindung

Sucht, Geister und die Überwindung.

Ein Schlafbedürfnis haben wir alle, wir brauchen die Verbindung mit dem
Ursprung um uns wieder aufzuladen.

Lieber weissnicht,

kann auch trotz Schlafes diese Ursprungs-Verbindung blockiert sein? Ist die Erinnerung an die Träume dafür eine Bedingung?

Interessanter Weise träumen "Geburts-Blinde" auch teilweise optisch und können Personen oder auch Gegenstände aufzeichnen und die Wissenschaft staunt.

Herzlichst
Kayen
 
Ich habe es gefunden, dieses Erforschen des selbst, aber es ist sehr fremd.
Danke für den Hinweis "wer bin ich?"

Liebe LieberTee,

letztendlich wiederholt sich alles. Ich stelle hier nochmals den Kernpunkt ein.

1. Wer bin ich?

Der aus den sieben Elementen (dhatus) bestehende physische Körper bin ich nicht; ich bin auch nicht die fünf Organe der Wahrnehmung, mit denen ich höre, fühle, sehe, schmecke, rieche und Klang, Berührung, Farbe, Geschmack und Geruch wahrnehme; auch bin ich nicht die fünf Organe der Tätigkeiten des Sprechens, der Bewegung, des Greifens, der Ausscheidung und der Zeugung mit ihrer jeweiligen Aktion; ebenso bin ich nicht eine der fünf Formen der Lebensenergie (prana, usw.), die Atmung und Stoffwechsel bewirken. Mein denkender Geist bin ich nicht und auch nicht die meinem Geist unbewußt bleibenden Eindrücke.

2. Wenn ich dies alles nicht bin, was bin ich dann?

Was bleibt, wenn alles eben Genannte als "dieses nicht" ausscheidet, ist allein das Gewahrsein - und das bin ich.

3. Was ist Gewahrsein seinem Wesen nach?

Gewahrsein ist seinem Wesen nach Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit (Sat-Chit-Ananda).


Nun stellt sich mir dann auch die Frage nach dem Schöpfer des Sein-Bewusstsein?:idee:

Im übrigen erwarte ich dahingehend keine Antwort. :)

Herzlichst
Kayen

Hier noch eine Homepage über Gewahrsam, Liebe und Urvertrauen.

Glücklicherweise gibt es auch zwei Ausnahmen hinsichtlich der zweiten Gleichung. Die erste Chance besteht darin, einem Menschen zu begegnen, der einen bedingungslos liebt. Dann kommt es zu einem zähen Ringen zwischen Finsternis und Licht, und nur, wenn das Licht die Oberhand gewinnt, kann es zu einer Übertragung des Urvertrauens kommen.

Liebe und Urvertrauen | Gewahrsein.net
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Kayen,

kennst Du die Suchbilder von früher, die die immer in den Fernsehzeitungen oder im Apothekenblatt oder so waren?:idee:

Man starrt wie blöd auf die Stelle und sieht es nicht. Und manchmal macht es einfach "Klick". Und dann fragt man sich, wie kann es sein, dass es vorher nicht sichtbar war.:confused:

Irgendjemand hat hier mal gesagt, Gott und seine Schöpfung sind ein. Und dann gab es auch noch den Satz in diesem indischen Irrgarten, der hieß, wozu ein Weg, der hat auch nur ein Ziel, also besser keinen Weg, oder so ähnlich jedenfalls.

Es ist wohl anscheinend doch ein Weg. Jedenfalls für mich. Nur das mit dem Ziel, das ist offenbar nicht da. Denn wie kann mir etwas ein Ziel sein, das ohne mich existiert? :)))
phil_44.gif


Mir platzt jedenfalls der Schädel, wenn ich nicht einfach drüber lache und mich an der schönen Sonne, der herrlichen Wind und und nicht zu beschreiben...
JC_boogie.gif
freue.

Gut dass es immerhin Smilies gibt, die drücken ja auch schon einiges aus.

Lieben Gruß
phil_45.gif
:D
LieberTee
 
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Liebe Kayen,

kennst Du die Suchbilder von früher, die die immer in den Fernsehzeitungen oder im Apothekenblatt oder so waren?:idee:

Man starrt wie blöd auf die Stelle und sieht es nicht. Und manchmal macht es einfach "Klick". Und dann fragt man sich, wie kann es sein, dass es vorher nicht sichtbar war.:confused:

Irgendjemand hat hier mal gesagt, Gott und seine Schöpfung sind ein. Und dann gab es auch noch den Satz in diesem indischen Irrgarten, der hieß, wozu ein Weg, der hat auch nur ein Ziel, also besser keinen Weg, oder so ähnlich jedenfalls.

Es ist wohl anscheinend doch ein Weg. Jedenfalls für mich. Nur das mit dem Ziel, das ist offenbar nicht da. Denn wie kann mir etwas ein Ziel sein, dass ohne mich existiert? :)))
phil_44.gif


Mir platzt jedenfalls der Schädel, wenn ich nicht einfach drüber lache und mich an der schönen Sonne, der herrlichen Wind und und nicht zu beschreiben...
JC_boogie.gif
freue.

Gut dass es immerhin Smilies gibt, die drücken ja auch schon einiges aus.

Lieben Gruß
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:D
LieberTee


Liebe lieberTee,

danke für Deinen lieben Gruß. Was Deinen Schädel und die verdeckte Sicht auf die Lösung angeht, bin ich ganz bei Dir.

Ich werde mir jetzt auch Ruhe gönnen, bin geistig und körperlich etwas mitgenommen, zumal mich gestern eine Wespe in die Nase gestochen hat und sehe jetzt aus, wie ein natürliches, ungeschminktes Mitglied von Zirkus Krone.:)))

Drück Dich auch :kiss:

Herzlichst
Kayen
 
Das macht nichts, Kayen, dann brauchst Du Dir keine "rote Nase" zu kaufen.;)

Noch mal drücken:kiss:
LieberTee
 
Mein Denken lässt mich nicht in Ruhe, nicht tags, nicht nachts. Ich möchte es zwingen, aber es geht nicht. Hilft die Beobachtung? Manchmal hilft sie, aber auch nur bedingt. Trotzdem verändert sich etwas, das ich nicht verstehe.

Die unmittelbare Erfahrung ist nicht eine Erfahrung, die mit Denken verbunden ist. Sie bleibt aber doch nur in meiner Erinnerung, als "Lesezeichen", wenn ich sie auch gedanklich (im Nachhinein) wahrnehme.

Die Angst davor, entspricht der Angst vor dem Vergehen der Zeit. Daher ist das Wissen um die "Zeitlosigkeit" des unmittelbaren Augenblicks hilfreich.

Meditation kann helfen, sich dem bewusst hinzuwenden. Die Erfahrung ist aber von der Meditation unabhängig. Ist also die Meditation ein Art Werkzeug, die die Erfahrung des "nicht Denkens" oder "no-mind" befördern kann?

Ich weiß es nicht.

Ich habe hier nur so vor mich hin geschrieben. Ich hätte vielleicht auch einen eigenen Thread dafür eröffnen können. Irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, es gehört hier hin.

Es ist keine Antwort erforderlich, weil es Fragen sind, die ich mir selbst stelle.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Lieber Tee
dazu etwas kurzes, das mir heute ganz bewusst wiederfahren ist.
Ich hätte ganz viel zu denken, Wohnung, Arzt, kranker Kater etc. etc. alles würde mich in verschiedene Emotionen führen, und mich vom leben des Heute entfernen, und würde eine Unmenge an Kraft kosten.
Desshalb habe ich mich zwischendurch immer wieder entschieden
jetzt nehme ich die ganze Wahrnehmung auf das was ich mache.
- Blumen giessen, Blumen anbinden, Kochen, Essen, was ich gerade machte
so kann ich mich trotz all den laufenden Problemen zwischendurch etwas regenerieren und freuen.:)
Alles zu seiner Zeit, sei es die verschiedenen Emotionen wahrnehmen, oder die verschiedenen Sachen bewusst angehen.

Liebe Grüsse
KARDE
 
Hier noch eine Homepage über Gewahrsam, Liebe und Urvertrauen.

Liebe und Urvertrauen | Gewahrsein.net

Ich möchte noch einen Teil von dieser Seite des oben genannten Links zitieren, die mich etwas erschüttert hat:
Haben wir weder ein gut kontrollierendes Ego noch grenzenloses Urvertrauen, so sind wir ein geborenes Opfer. Uns fehlt dann jegliche Steuerungskraft, die persönliche ebenso wie die universelle. Wir werden zum Spielball der Steuerungskräfte, die uns für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren wollen. Solange man noch nicht oder sobald man nicht mehr von Urvertrauen getragen wird, macht es also keinen Sinn, sich vom eigenen Ego "befreien" zu wollen. Man würde dann nur eine immerhin noch kontrollierbare Selbstversklavung gegen eine unkontrollierbare Fremdversklavung eintauschen.

Leider habe im fortlaufenden Text nicht wirklich entdecken können, was die Möglichkeit denn ist ist diesem Fall.

Jemand, der jedoch ganz und gar ohne Urvertrauen ist, ist höchstwahrscheinlich selten. Meist ist es sicher irgendwann und irgendwo erlebt worden und duch Ereignisse überlagert oder erschüttert.

Mangelkinder sind wir wohl alle, oder jedenfalls fast alle, das ist wohl kulturbedingt und Produkt der letzten Kriege und der Nachkriegszeiten. Unsere Eltern mussten mit diesen Erschütterungen leben und haben sie zum Teil weitergegeben.

So könnnen wir nichts weiter tun, als dieses Urvertrauen in uns zu stärken.

LieberTee
 
Hallo Karde,

das freut mich sehr für Dich, dass Du das so gut kannst.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Ich habe noch was völlig Abgefahrenes zu Suche (Sucht:D) gefunden:

„Das ist wahres Lernen im Geiste des Zen, dass du lernst, dass es in Wirklichkeit nichts zu lernen und zu suchen gibt. Denn wo nicht gesucht wird, ist der ungeborene Eine Geist gegenwärtig.“...
„Alle religiösen Systeme und philosophischen Lehren sind in den Augen des Zen nichts weiter als gehirnakrobatische Spekulation und eine Anhäufung von intellektuellem Sperrmüll und deshalb ohne jeden Wert“, redet Zensho „Klartext“. Ein Gefangensein im Kreislauf von Geburt, Altern, Verzweiflung, Krankheit, Schmerz und Tod – das alles sind Bestandteile des Traumes, den die Menschen träumen.
Und laut Zensho gibt es nur eine Möglichkeit, um da herauszukommen, und die ist: „Aufwachen! Werde wach und hör auf zu träumen!“ „Es entspricht nicht dem wahren Geist des Zen, wenn du dich bemühst, mit gekreuzten Beinen alle Gedanken zu unterdrücken und so in einem Zustand stumpfer Teilnahmslosigkeit verharrst...“, und er versichert weiter: „...Bestenfalls erlangst du so eine vorübergehende Ausschaltung des Denkens oder einen Zustand des Yogaschlafs. Hier gibt es kein wirkliches Schauen, kein Erkennen und kein lebendiges Erleben deines ursprünglichen wahren Wesens.“
Der wahre Zen-Weg der Erleuchtung sei hingegen das mystische Sterben: „Stirb, und sei ganz tot! Dann tu, was immer du willst, und alles ist gut, so wie es ist.“ Denn in diesem Moment des totalen Loslassens geschieht zugleich ein „Auflösen in die grenzenlose Weite des Seins“ – das ist der Moment blitzartiger Erleuchtung.
Denn: „Es gibt keine stufenweise Erleuchtung. Sie hat keine verschiedenen Stufen und geschieht ganz plötzlich“, betont Zensho.
https://www.tao-chan.de/pdf/artikel_news_ages_06_2010.pdf

Einerseits beruhigend, andererseits auch wieder mal verwirrend. Es bestätigt mir allerdings, dass das "Erwachen", oder wie auch immer man es nennen will, etwas ist, was blitzartig sich ereignet...

Das Buch schein jedoch interessant. Und man kann reinschauen.:eek:

Zen-Worte der blitzartigen Erleuchtung - Mit umfangreicher Koan- und Mondosammlung: Amazon.de: Zensho W. Kopp: Bücher


Lieben Gruß
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich möchte noch einen Teil von dieser Seite des oben genannten Links zitieren, die mich etwas erschüttert hat:

Leider habe im fortlaufenden Text nicht wirklich entdecken können, was die Möglichkeit denn ist ist diesem Fall.

Jemand, der jedoch ganz und gar ohne Urvertrauen ist, ist höchstwahrscheinlich selten. Meist ist es sicher irgendwann und irgendwo erlebt worden und duch Ereignisse überlagert oder erschüttert.

Mangelkinder sind wir wohl alle, oder jedenfalls fast alle, das ist wohl kulturbedingt und Produkt der letzten Kriege und der Nachkriegszeiten. Unsere Eltern mussten mit diesen Erschütterungen leben und haben sie zum Teil weitergegeben.

So könnnen wir nichts weiter tun, als dieses Urvertrauen in uns zu stärken.

LieberTee


Danke liebe lieberTee:kiss:schaffen diese Zeilen doch für mehr Klarheit.

Wenn ich in mir einen kurzen Abgleich mache, würde ich sagen mein Ego war nie sonderlich ausgeprägt, fühle mich aber auch nicht unbedingt fremdverklavt. Es ist eher wie auf einem unsicheren Boden leben mit einem krassen Selbstschutz.

Eine Möglichkeit das Urvertrauen herzustellen ist das annehmen der bedingungslosen Liebe oder aber
alle Lebenssituationen anzunehmen wie sie sind und dabei beobachten. (So ähnlich verstehe ich es aus dem Text)

(Hat der liebe weissnicht ja auch schon ewig gepredigt:kiss::wave:)

Vielleicht ist es dabei beruhigend, einen Engel an seine Seite zu bitten um aufzupassen und sich beschützt zu fühlen :):wave:

Herzlichst
Kayen
 
Ich habe noch was völlig Abgefahrenes zu Suche (Sucht:D) gefunden:

Das Buch schein jedoch interessant. Und man kann reinschauen.:eek:

Zen-Worte der blitzartigen Erleuchtung - Mit umfangreicher Koan- und Mondosammlung: Amazon.de: Zensho W. Kopp: Bücher


Lieben Gruß
LieberTee


Liebe LieberTee,

Der wahre Zen-Weg der Erleuchtung sei hingegen das mystische Sterben: „Stirb, und sei ganz tot! Dann tu, was immer du willst, und alles ist gut, so wie es ist.

dieses "stirb und werde" taucht sogar in Goethes Gedichten auf

Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

J.W. Goethe


Ich denke, das können nur die Menschen nachvollziehen, die ihren 2. Geburtstag feiern, ansonsten, wie soll man sich dieses stirb und werde vorstellen?

Es gibt ein Buch von Zensho W. Kopp, das heißt "der große Zenweg." Ich habe es gelesen und kann es auch empfehlen, es ist für mich das Beste von seinen Büchern.
Es umfasst eigentlich alle seine Vorträge; sein offenes Ego ist allerdings schonungslos und gewöhnungsbedürftig.

Alles in Allem sieht man ja schon bei den vorherigen Rezensionen, daß meine Vorgänger dieses Buch entweder mit 5 Sternen oder nur mit einem bewerten, dazwischen gibt es nichts. Entweder fühlt sich der Leser mit seinem Ego angesprochen, welches ganz natürlich bei einem Erwachten Meister nie gut davon kommt und in Zorn und Wut umschlagen kann, oder der Leser fühlt, daß es sich bei diesem Büchlein wirklich um etwas ganz besonderes handelt, daß - wenn man versucht das gelesene in die Tat umzusetzen - einen zu einem besseren Menschen werden lässt.

Zu guter letzt möchte ich mich in einem Punkt auch einem meiner Vorgänger anschließen: da dieses Buch für mich so wertvoll geworden ist, finde ich es schade, daß es 'nur' ein Taschenbuch ist.

Dieses außergewöhnliche Buch enthält eine Auswahl an Vorträgen eines der bedeutendsten spirituellen Meister der Gegenwart. Auf lebensnahe Weise zeigt Zen-Meister Zensho dem Leser einen Weg, wie er seine festgefahrenen Gewohnheiten durchbrechen und sich von Grund auf verwandeln kann. Durch diesen befreienden "großen Zen-Weg" gelangt er zu einem erfüllten und bewußten Leben, geprägt von der tiefen Wahrheit des Zen. Dabei wird er fähig, spirituelles Bewußtsein und aktives Leben in der Welt als eine einzige, allumfassende Wirklichkeit zu erfahren.


Herzlichst
Kayen
 
Liebe Kayen,

ganz lieben Dank für Goethes Gedicht. Ich bin zwar eher ein Schiller-, als ein Goethe-Fan, aber ich anerkenne, dass er vieles gesehen hat und freue mich echt darüber. Kennst Du " das Märchen" von ihm? Das ist auch sehr schön.

Ein Ausschnitt:
.....
"Drei sind die da herrschen auf Erden: die Weisheit, der Schein und die Gewalt. Bei dem ersten Worte stand der goldne König auf, bei dem zweiten der silberne und bei dem dritten hatte sich der eherne langsam emporgehoben, als der zusammengesetzte König sich plötzlich ungeschickt niedersetzte."

Der Alte führte nun den immer nach starr und geistentleert blickenden Jüngling der Reihe nach zu den drei Königen. Der eherne König gab dem Jüngling sein Schwert und sagte mit mächtiger Stimme: "Das Schwert an der Linken, die Rechte frei!" Der silberne König überreichte ihm sein Zepter und sprach in gefälligem Ton: "Weide die Schafe!" Der goldene König drückte ihm schließlich seinen Eichenkranz aufs Haupt und sprach: "Erkenne das Höchste!" Da erwachte der Jüngling und sein Auge glänzte von unaussprechlichem Geist, und das erste Wort seines Mundes war "Lilie" und sprach dann weiter zu dem Alten:

"Herrlich und sicher ist das Reich unserer Väter, aber du hast die vierte Kraft vergessen, die noch füher, allgemeiner, gewisser die Welt beherrscht, die Kraft der Liebe."

Hierauf fiel er dem schönen Mädchen um den Hals; sie hatte den Schleier weggeworfen und ihre Wangen färbten sich mit der schönsten unvergänglichen Röte. Der Alte aber sagte lächelnd: Die Liebe herrscht nicht, aber sie bildet, und das ist mehr."
Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie

Ich bewundere, dass Du so viele Bücher zu diesem Thema gelesen hast. Ich bringe dafür wohl nicht die nötige Disziplin auf. Ein bißchen sitzt auch die Angst dahinter, indoktriniert zu werden, zum einen, zum anderen, will ich meine eigenen Bezüge, meine Gedanken nicht verlieren. Es ist fast, als wenn ich nicht wollte, dass sie schon jemand anders gedacht hat, komisch, ich weiß nicht warum das so ist.

Ich habe wohl auch nicht so ein ausgeprägtes EGO (ich mag das Wort ja immer noch nicht:D), wobei ich schlicht das Gefühl hatte, ich komme einfach nicht mit den Füßen auf die Erde, ich komme nicht an in der Welt. Deshalb vielleicht die unbewußte Angst, das bißchen EGO auch noch zu verlieren, denn mit dem Urvertrauen hapert es natürlich bei mir auch.

Ist es bei Dir auch so ein Gefühl, nicht auf dem Boden zu sein? Nicht angekommen zu sein?

Ich bin froh, dass ich hier mal die Möglichkeit habe, darüber zu "reden", denn in meinem realen Leben habe ich kaum jemand, mit dem ich mich mal austauschen kann. Der einzige Mensch, wo es vielleicht im realen Leben möglich gewesen wäre ist mir wegen "emotionaler Verhedderungen abhanden gekommen":)))

Und wie man unschwer aus dieser Äußerung erkennen kann, handelte es sich um einen Mann. Mit weisssnicht habe ich auch so meine Probleme, ich mag diese Abgehobenheit und Strenge nicht. Deswegen war ich überglücklich, endlich mal einen weiblichen "Guru" gefunden zu haben, in Amma (siehe Glücksthread). Vielleicht sind Männer einfach anders und man muss als Frau einen anderen weiblichen spirituellen Weg gehen. Ich weiß es aber auch nicht.

Ich möchte garnicht vollkommen sein. Hinzu kommt, dass ich sowieso eher ein bißchen oberflächlich bin und gerne genieße. Diese Zen-Strenge ist nichts für mich. Das einzige, was mir einleuchtet, ist diese blitzartige Erkennen, das kenne ich wohl auch.

Am ehesten habe ich mich immer in der Schrift "Ich und Du" von Martin Buber wiedergefunden, obwohl ich die Sprache sehr kompliziert teilweise finde. Aber dieses Unmittelbar sein, was in dem Moment vorbei ist, wenn ich darüber nachdenke und dieses urplötzliche Erkennen, beides sagt mir was.

Bei Buber gefällt mir, das er sagt, es ist eine Gnade, aber sie ist nur möglich, indem ich mich hinwende. Wenn ich das nicht tue, und ich würde das mit Aufmerksamkeit oder auch Achtsamkeit oder Gewahrsein übersetzen, dann ist die Chance des Erlebnisses (des "no-mind-seins) geringer oder besteht gar nicht.
Die Beziehung zum Du ist unmittelbar. Zwischen Ich und Du steht keine Begrifflichkeit, kein Vorwissen und keine Phantasie; und das Gedächtnis selber verwandelt sich, da es aus der Einzelung in die Ganzheit stürzt. Zwischen Ich und Du steht kein Zweck, keine Gier und keine Vorwegnahme; und die Sehnsucht selber verwandelt sich, da sie aus dem Traum in die Erscheinung stürzt. (...)

Gegenwart (...) gibt es nur insofern, als es Gegenwärtigkeit, Begegnung, Beziehung gibt. Nur dadurch, daß das Du gegenwärtig wird, entsteht Gegenwart. (...) Insofern sich der Mensch an den Dingen genügen läßt, die er erfährt und gebraucht, lebt er in der Vergangenheit, und sein Augenblick ist ohne Präsenz. Er hat nichts als Gegenstände; Gegenstände aber bestehen im Gewesensein. (...)

Wesenheiten werden in der Gegenwart gelebt, Gegenständlichkeiten in der Vergangenheit. (...)

Gefühle begleiten das metaphysische und metapsychische Faktum der Liebe, aber sie machen sie nicht aus; und die Gefühle, die es begleiten, können sehr verschiedener Art sein. Das Gefühl Jesu zum Besessenen ist ein andres als das Gefühl zum Lieblingsjünger; aber die Liebe ist eine. Gefühle werden »gehabt«; die Liebe geschieht. Gefühle wohnen im Menschen, aber der Mensch wohnt in seiner Liebe. Das ist keine Metapher, sondern die Wirklichkeit: die Liebe haftet dem Ich nicht an, so daß sie das Du nur zum »Inhalt«, zum Gegenstand hätte, sie ist zwischen Ich und Du.
Martin Buber: Ich und Du

Den Bezug dazu habe ich mal bekommen durch einen sehr lieben Lehrer. Ohne ihn wüßte ich rein garnichts.

Was mir auch gut an ihm gefiel, war der Bezug zur Wirklichkeit, den er nach einer Phase "mystischer Verzückung" wieder aufgenommen hat, ausgelöst durch das, was er "Ver-gegnung" nannte, im Gegensatz zu "Begegnung" .

So "vergegnete" er einem Menschen, der in seiner Not zu ihm gekommen war, auf tragische Weise. Dazu aus dem Absatz mit dem Titel "Eine Bekehrung" aus Bubers "Autobiographischen Fragmenten": "Es ereignete sich ..., daß ich einmal, an einem Vormittag nach einem Morgen 'religiöser Begeisterung', den Besuch eines unbekannten jungen Menschen empfing, ohne mit der Seele dabei zu sein. Ich ließ es durchaus nicht an einem freundlichen Entgegenkommen fehlen, ich behandelte ihn nicht nachlässiger als alle seine Altersgenossen, die mich um diese Tageszeit wie ein Orakel, das mit sich reden läßt, aufzusuchen pflegten, ich unterhielt mich mit ihm aufmerksam und freimütig - und unterließ nur, die Fragen zu erraten, die er nicht stellte. Diese Fragen habe ich später, nicht lange darauf, von einem seiner Freunde - er selber lebte schon nicht mehr (er fiel zu Anfang des ersten Weltkrieges) - ihrem wesentlichen Gehalt nach erfahren, erfahren, daß er nicht beiläufig, sondern schicksalhaft zu mir gekommen war, nicht um Plauderei, sondern um Entscheidung, gerade zu mir, gerade in dieser Stunde. Was erwarten wir, wenn wir verzweifeln und doch noch zu einem Menschen gehen? Wohl eine Gegenwärtigkeit, durch die uns gesagt wird, daß es ihn dennoch gibt, den Sinn. Seither habe ich jenes 'Religiöse', das nichts als Ausnahme ist, Herausnahme, Heraustritt, Ekstasis, aufgegeben oder es hat mich aufgegeben. Ich besitze nichts mehr als den Alltag, aus dem ich nie herausgenommen werde. ... Ich kenne keine Fülle mehr als die jeder sterblichen Stunde an Anspruch und Verantwortung" (Buber 1963, 22).
Gestalttherapie: Die Politik des Ich-Du. Der Anarchist Martin Buber (Erhard Doubrawa)

Angesprochen hatten mich aber zuerst die Erzählungen über seine Kindheit, diese (unmittelbaren) "Ich-Du"-Erlebnisse im Gegensatz zu "Ich-Es"-Erlebnissen, wo alles zu materiellen Dingen und Objekten wird.

Aber diese Erlebnisse, ganz in der Verbundenheit zu sein, kennt die nicht jeder als Kind, dass man sich ganz und gar verlieren kann?

Lieben Gruß :)
LieberTee
 
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dieses "stirb und werde" taucht sogar in Goethes Gedichten auf

Ich denke, das können nur die Menschen nachvollziehen, die ihren 2. Geburtstag feiern, ansonsten, wie soll man sich dieses stirb und werde vorstellen?

Es gibt Situationen im Leben, in denen du "stirbst" ohne tatsächlich auf der Schwelle des Todes zu stehen. Obwohl es wohl ähnlich ist, wenn du nach sehr schwerer Krankheit mit Schmerzen und Fieber wieder auftauchst, dann bist du wohl auch jemand anderer...

Wenn du plötzlich einen geliebten Menschen verlierst; wenn sich dein Leben aus den Angeln reißt und nichts mehr Bestand hat, das du als Halt und Gewohnheit hattest; wenn du die Erfahrung der abgundtiefen "Scham" machst, wenn du dich zertreten und zerschlagen am Boden fühlst, körperlich oder seelisch - dann stirbst du in gewisser Weise. Manche sterben dann auch körperlich, an Entsetzen und Kummer oder sie töten sich selbst, weil sie diese Erfahrung nicht aushalten, in ihr nicht bestehen können, es nicht durchzustehen vermögen. Sie töten sich aus Verzweiflung über den Schmerz und die Ungewissheit.

Wenn du aber überlebst, bist du ein anderer. Ob das dann ein Tod des hier oft erwähnten EGO der Identifikation ist, weiß ich nicht.

Ich weiß auch nicht, ob diese Erfahrung auch aus einen unmittelbaren sehr schönen Erlebnis hervorgehen kann. Ich vermute es aber, dass es so ist. Es ist dann wohl das, was die Mystererinnen und Mystiker als Erleuchtungserlebnis bezeichnen.

Ich frage mich, ob man dies im Alltag wieder vergisst bzw. wieder vergessen kann. Ich denke es ist so. Es kann wieder in der Versenkung verschwinden, weil es nicht in unsere sogenannte "Normalität" passt und daher Angst macht. Es wird wieder überlagert von Gewohntem, von allem, das weniger unheimlich ist, weniger Angst macht.

Ich frage mich auch, ob so ein Blitzschlag gesund ist. Er ist in jedem Fall, ob schmerzhaft oder nicht - wobei auch das Glück oft als schmerzhaft empfunden wird, wenn es so groß ist - unheimlich, es ist unbekannt und macht einsam erst einmal. Mit wem sollte man es teilen können?

Wenn es in ein Gefühl der Verbundenheit mündet (aber wie???), mag es aushaltbar sein und kann integriert werden. Vielleicht hat es deshalb immer Klöster gegeben, weil, so einsam jeder auch für sich ist, so doch sichtbar und es wird dadurch etwas "normaler".

Aus diesem Grund fasziniert mich vielleicht ein Mensch wie Dietrich Bonhoeffer. Er konnte mit wenigen nur teilen, zum Schluss mit niemanden. Das, was er für sich daraus gezogen hat, aus seinem Ringen, ist größtenteils verloren gegangen. Niemand interessiert sich dafür, am wenigsten natürlich die Kirche.
„Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müßte alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, daß auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und daß es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, daß Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern daß er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“[15]
Identität stiftende Glaubensinhalte sollen im Sinn einer Arkandisziplin im Hintergrund, geheim bleiben, und er setzte sich für eine Erneuerung von Formen monastischen Lebens ein. In diesem Sinn ist sein Satz zu verstehen: „Vor Gott und mit Gott leben wir ohne Gott.“
Zentral ist dabei der Gedanke, dass nur der mitleidende und ohnmächtige Gott helfen kann. Bonhoeffer betont damit auch, dass es ohne Kreuz keine Auferstehung gibt, und wendet sich damit gegen eine „billige Vertröstung auf ein Jenseits“.

Er sieht die Möglichkeit, religionslos und weltlich von Gott, Kirche, Gottesdienst oder Gebet zu sprechen, konnte jedoch nicht mehr ausarbeiten, wie eine solche neue Sprache und Praxis des Glaubens konkret werden könnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lösten diese Gedanken heftige Kontroversen aus, bis hin zum Entstehen einer Gott-ist-tot-Theologie. Heute gelten Bonhoeffers Prognosen vom Absterben der Religion – insbesondere im weltweiten Maßstab – teils als überholt, teils als unverstandener und uneingelöster Anspruch an Kirchen und Gesellschaft.
Dietrich Bonhoeffer

Wenn es heißt, der Schleier verschwindet spätestens mit dem Tod, dann heißt es wohl, dass wir in der Erfahrung des Sterbens, auch wenn sie nicht im Tod endet, immer allein sind. Da ist nichts teilbar.
 
Es gibt Situationen im Leben, in denen du "stirbst" ohne tatsächlich auf der Schwelle des Todes zu stehen. Obwohl es wohl ähnlich ist, wenn du nach sehr schwerer Krankheit mit Schmerzen und Fieber wieder auftauchst, dann bist du wohl auch jemand anderer...

... wenn sich dein Leben aus den Angeln reißt und nichts mehr Bestand hat, das du als Halt und Gewohnheit hattest; wenn du die Erfahrung der abgundtiefen "Scham" machst, wenn du dich zertreten und zerschlagen am Boden fühlst, körperlich oder seelisch - dann stirbst du in gewisser Weise. Manche sterben dann auch körperlich, an Entsetzen und Kummer oder sie töten sich selbst, weil sie diese Erfahrung nicht aushalten, in ihr nicht bestehen können, es nicht durchzustehen vermögen. Sie töten sich aus Verzweiflung über den Schmerz und die Ungewissheit.

Wenn du aber überlebst, bist du ein anderer. Ob das dann ein Tod des hier oft erwähnten EGO der Identifikation ist, weiß ich nicht.
Hier will ich noch ergänzen, dass in bestimmten Therapien, vornehmlich bei Suchterkrankungen Identitätskrisen bewusst angestoßen oder ausgelöst werden, um die bisherigen Identifikationen mit den daraus hervorgegangenen Suchtmustern zu "zerschlagen". Eine nicht ungefährliche Methode, da sie auch zum völligen Zusammenbruch und Suizid führen kann.

Wenn beides, ein regulierendes EGO und Urvertrauen fehlt, kann das passieren. Wenn also das, was dann völlig fehlt, nicht aufgefangen werden kann durch andere haltgebende Umstände, z.B. in dem Fall die sogenannte "Therapeutische Gemeinschaft", bis sich ein funktionierendes Ego, welches gebraucht wird, um schlicht sein Leben auf die Reihe zu kriegen, wieder aufgebaut hat, wird es lebensgefährlich.

Ein anderer kritischer Aspekt ist die Gefahr der Fremdkontrolle, die ist auch gegeben, vor allem, wenn kein Urvertrauen besteht. Das Urvertrauen ist ja entweder durch extremen Mangel in der frühen Kindheit gestört oder durch traumatische Lebensereignisse verletzt.
... fasziniert mich vielleicht ein Mensch wie Dietrich Bonhoeffer. Er konnte mit wenigen nur teilen, zum Schluss mit niemanden. Das, was er für sich daraus gezogen hat, aus seinem Ringen, ist größtenteils verloren gegangen. Niemand interessiert sich dafür, am wenigsten natürlich die Kirche.
Ich zitiere hier nicht, weil ich völlig mit den Aussagen der Personen übereinstimme. Vielmehr interessiert mich der Prozess und natürlich ist ein Respekt vor diesen sehr persönlichen Wegen damit verbunden.

Ich suche immer meinen eigenen Weg. Ich identifiziere mich sehr selten ganz und gar mit Texten oder Personen. Allerhöchstens mit bestimmten Ausschnitten. Manchmal finde ich mich wieder. Komischerweise finde ich dann aber keine Zitate. Dann habe ich das eher so "verdaut" oder verinnerlicht, dass ich es mit meinen Worten wiedergebe.

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hier will ich noch ergänzen, dass in bestimmten Therapien, vornehmlich bei Suchterkrankungen Identitätskrisen bewusst angestoßen oder ausgelöst werden, um die bisherigen Identifikationen mit den daraus hervorgegangenen Suchtmustern zu "zerschlagen". Eine nicht ungefährliche Methode, da sie auch zum völligen Zusammenbruch und Suizid führen kann.

Wenn beides, ein regulierendes EGO und Urvertrauen fehlt, kann das passieren. Wenn also das, was dann völlig fehlt, nicht aufgefangen werden kann durch andere haltgebende Umstände, z.B. in dem Fall die sogenannte "Therapeutische Gemeinschaft", bis sich ein funktionierendes Ego, welches gebraucht wird, um schlicht sein Leben auf die Reihe zu kriegen, wieder aufgebaut hat, wird es lebensgefährlich.

Ein anderer kritischer Aspekt ist die Gefahr der Fremdkontrolle, die ist auch gegeben, vor allem, wenn kein Urvertrauen besteht. Das Urvertrauen ist ja entweder durch extremen Mangel in der frühen Kindheit gestört oder durch traumatische Lebensereignisse verletzt.
Ich zitiere hier nicht, weil ich völlig mit den Aussagen der Personen übereinstimme. Vielmehr interessiert mich der Prozess und natürlich ist ein Respekt vor diesen sehr persönlichen Wegen damit verbunden.

Ich suche immer meinen eigenen Weg. Ich identifiziere mich sehr selten ganz und gar mit Texten oder Personen.

Lieben Gruß
LieberTee


Liebe LieberTee,

ich sehe alles ganz genauso, wie Du es beschreibst.

In der Denkweise der Zen-Meister oder in der Sucht-Therapie zum Thema stirb und werde gibt es eine ganz wichtige Lücke des fehlenden Urvertrauens.

Wenn der Mensch durch nichts mehr getragen wird und das nicht gesehen wird und berücksichtigt wird, dann kann dieses "stirb und werde" in ein "stirb und dann gestorben" sein Ende finden. . .

Gut, dass Du es als Zitat so deutlich hier eingestellt hast, es ist das Wichtigste überhaupt und dieses wird bei mir jetzt erstmal im Hinterkopf präsent sein.

Dieses "Auffangen" in der therapeutischen Gemeinschaft sehe ich dann auch eher kritisch, denn jeder versucht im Auffangen seine eigenen Aspekte einzubringen, welche vielleicht garnichts mit der eigenen Identität zu tun haben und man im Aufgegangen werden. . . also im "Neuen Werden" am Ende genau dort ist, wo man vorher auch war. Also man ist überall, nur nicht in sich selbst.

Ich suche immer meinen eigenen Weg. Ich identifiziere mich sehr selten ganz und gar mit Texten oder Personen. Allerhöchstens mit bestimmten Ausschnitten. Manchmal finde ich mich wieder.


Helfen können z.B. "neutrale Personen" , die nur einen Anstoß an die eigene Identifizierung geben, sich dabei aber selbst nicht identifizieren (ist in dem Fall wichtig, damit es so zu keiner weiteren Ident. Übertragung kommt), so wie weissnicht es hier neutral mit seinen Worten weitergibt. Mancher empfindet dieses "neutral" sein, dann als abgehoben, ist es aber garnicht, sondern nur eine Einhaltung gewisser Regeln, damit keine Fremdeinflüsse zum wirken kommen.;)

Danke lieberTee, für Deine eigene Darstellung, die klar die wichtigsten Aspekte zusammenfasst und die meines Wissens bis jetzt kein Buch deutlicher zutage bringt.:kiss:

Herzlichst
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe hier gerade ein wenig gelesen und diesen Beitrag gefunden.
Wir können uns in das Getrenntsein hineindenken,
aber trotzdem sind wir immer mit dem Ursprung verbunden.

Eine Geschichte in der sich ein Sufi bei Gott beklagt,
wenn es mir gut geht,
sehe ich immer zwei Spuren im Sand, im Schnee.
Aber wenn es mir schlecht geht,
wenn ich gebrochen bin,
wenn ich verzweifelt bin,
sehe ich nur Eine,
wo bist DU dann?

Gott antwortet,
Du siehst nur eine Spur
weil ich Dich in dieser schweren Zeit trage
Etwas Ähnliches ist mir vor kurzem auf der Seite eine russischen hellsichtigen Heilers begegnet. Hier ein Ausschnitt:
Erinnern Sie sich! Alles was gemacht wird, geschieht zum Besten. Wenn wir beginnen werden, zu verstehen, dass alle Ereignisse im Leben zu einem bestimmten Ziel geschehen, wobei im globalen Maßstab gibt es nur ein einziges Ziel — unsere ewige Entwicklung, so werden wir verstehen, dass alles und immer zu unserem Besten geschieht, da in jeder unserer Handlung die Handlung des Schöpfers anwesend ist.

Und die Handlung Gottes ist Seine Liebe, die persönlich zu jedem und zu Allen zusammen gerichtet ist. Die Anwesenheit der Liebe Gottes in jedem Ereignis lässt maximal zu, die möglichen negativen Folgen unsere nicht schöpferischen Handlungen (negative Gedanken, Wörter, Gefühle, Emotionen) zu minimieren.

Eben so kann man die Empfehlung entziffern: Danken Sie Gott für alles Gute und Schlechte. In schwersten Minuten unseres Lebens trägt Er uns auf seinen Händen.
Grigori Grabovoi

Die obige Aussage hat mich beeindruckt, so wie auch die Geschichte des Sufi, die weissnicht hier erzählte.

Es hat etwas Tröstliches, immer getragen worden zu sein und auch weiterhin getragen zu werden.

Danke!

Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass es bei G. Grabovoi nicht um Meditation im Sinne von Ausschalten des Denkens und Verschmelzung geht, sondern um Konzentration.

Wir möchten klarstellen, dass die Methoden der Konzentrationen des Bewusstseins Grigori Grabovoi eben als Methoden der Konzentrationen gibt, und nicht der Meditationen. Der Unterschied besteht im Folgenden: bei bestimmten Meditation ist es erforderlich, den Prozess des Denkens abzuschalten und, zu versuchen sich im umgebenden Raum aufzulösen und mit ihm zu verschmelzen, und die Konzentrationen nach den Methoden von Grigori Grabovoi vermuten gerade das Vorhandensein während der Konzentrationen des Prozesses des Denkens, aber nur des richtigen Denkens und durch das Denken, durch die Konzentration auf der Aufgabe, an der Sie arbeiten, wird eben das Ziel der Steuerung erreicht. Die Einstellung während der Arbeitszeit an seinen Aufgaben auf das allgemeine Wohl beschleunigt den Prozess der Errungenschaft des Ergebnisses.

Herzliche Grüße
Anuka
 
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Wenn wir nur wüßten- wer wir sind?

Aber wer will das schon wissen?

Es würde das Suchen beenden.

Keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Gegenwart,
nur dieser Pulsschlag JETZT.

Gott fragt sich, wer bin ich?

Hallo weissnicht,

ich habe noch einmal diese Aussage von Dir ausgegraben aus diesem Thread.

Wer wir sind? - Das wollen wohl viele wissen!

Die Suche beenden - ist das sinnvoll?

Das Wort Suche ist vielleicht auch nicht das richtige Wort. Es ist eher eine Triebkraft.

Es ist die Triebkraft für die Aufmerksamkeit.

Denn was tust du, wenn du suchst, du richtest deinen Blick auf die Umgebung, in der du suchst, du schaust genau hin.

Es ist, als sei dir eine Stecknadel auf einen gemusterten Teppich gefallen. Um sie wiederzufinden, suchst du. Indem du suchst, findest du manchmal ganz andere Dinge, weil du sehr aufmerksam und konzentriert hinschaust.

Selbst, wenn du die Nadel nicht findest, so findest du etwas.

Nur wenn du dich nur auf die Nadel konzentrierst und alles andere aus dem Blick verlierst, findest du nichts.

Deshalb kann die Suche manchmal hektisch und verzweifelt machen. Sie kann aber auch Anlass sein, aufzuräumen, groß Reine zu machen.

Wenn du die Energie nutzt.

Die Suche einfach so beenden kann auch bedeuten, eben das zum Selbstzweck zu machen. Dann kommt nur ein Deckel drauf und alles gärt weiterhin im eigenen Saft.

Wer wir sind, kann nicht mit dem Verstand erkundet werden, der kann höchstens die Richtung einschlagen, das Ziel ist nicht sichtbar und nicht fassbar.

Es ist eben dann da, wenn das Denken nicht darauf gerichtet ist. So wie du besagte Stecknadel manchmal an einer ganz anderen Stelle wiederfindest, als du dachtest...;) (wenn du sie in einem unaufmerksamen Augenblick dort deponiert hast und es natürlich nicht im Bewusstsein hast...)

Zu überlegen, was unseren Ursprung ausmacht, die Richtung zu kennen, dort zu suchen, könnte zumindest helfen, nicht in der Sackgasse (z.B der Fremdbestimmung oder Selbstvernichtung) zu landen.

Lieben Gruß
LieberTee

Was unsere nicht stattgefundene Auseinandersetzung per PN angeht, sie ist nicht mehr so wichtig. Ich habe nur entdeckt, dass da einige schmerzhafte Verletzungen liegen, die ich aus verschiedenen Gründen unter den Teppich gekehrt hatte. Jetzt, wo sie sichtbar sind, ist es gut, sie anzuschauen, es ist nicht nur eine, es sind mehrere , eine schlimmer als die andere....meine Angelegenheit!
 
Die Suche einfach so beenden kann auch bedeuten, eben das zum Selbstzweck zu machen. Dann kommt nur ein Deckel drauf und alles gärt weiterhin im eigenen Saft.


Liebe LieberTee,

Du kannst Deine Fragen sehr schön formulieren und sie beschreiben auch mein Inneres.

Ich denke, das Wort "suchen" kann man vielleicht nicht so pauschalieren.

Die Suche völlig aufgeben, was würde das letztendlich bedeuten?
Meines Erachtens völliger Stillstand, keine Bewegung mehr.

Jede Frage beinhaltet suche, jedes Motiv beinhaltet das Wort suche, ja auch das sich Akzeptieren bedeutet suche; und zwar bei sich selbst zu forschen (forschen ist auch suche) was ändert sich durch meine Akzeptanz.

Also, ich denke suchen ja, aber es kommt auf das Motiv der Suche an.

Dient die Suche dazu, spontane Handlungen im nachinein nochmals anzuschauen, die ja häufig sehr reflexartig kommen, ist forschen völlig o.k. Wie soll ich sonst auch zur Erkenntnis kommen? . . . was hätte ich jetzt anders machen können oder sich sagen hey, das war jetzt richtig gut.

Steckt jedoch ein Riesenmotiv hinter der Suche; ich möchte jetzt noch was Größeres werden oder ich möchte jetzt unbedingt wundersame Dinge erleben u.s.w., das wäre eine irrationale Suche, die letztendlich nur wieder ein übermäsziges Verlangen beinhaltet, wie die Gier u.s.w.

Hier noch ein Zitat

"Ein Mensch, der ein neues Leben, eine neue Art zu leben, entdecken möchte, muss die außergewöhnliche Qualität der Stille erforschen. Aber Stille kann es nur geben, wenn die Vergangenheit gestorben ist - ohne jedes Argumentieren, ohne jedes Motiv, ohne zu sagen: «Ich werde eine Belohnung dafür bekommen, dass ich die Vergangenheit aufgebe.»
Krishnamurti, Jiddu Krishnamurti - Freiheit und wahres Glück"

Krishnamurti äußert sich auch dahingehend, ständig "Wissen" anzuzweifeln; nicht einfach alles hinnehmen, schlucken, das wäre kindisch.
In diesem Zitat frage ich mich, wie kann ich Qualität erforschen, ohne Argumente und ohne Motiv. Erforschen beinhaltet eine Frage und jede Frage ein Motiv.

Es ist nicht einfach . . .


Herzlichst
Kayen
 
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