Für Angehörige von suchtkranken Menschen

Hallo Jacky.
Ich kann deine Sorge und Verzweiflung verstehen.
Es gibt Verhaltensmuster, die du vermeiden solltest und es gibt Strategien, die du dir aneignen solltest.
Trotzdem gibt es keine Garantien für Erfolg.
An deiner Stelle würde ich mich an eine Drogenberatungsstelle in deiner Nähe wenden.
Oder zum Beispiel an das Blaue Kreuz, die scheinen sich neben Alkoholproblemen auch mit Medikamentenmissbrauch auszukennen:
Blaues Kreuz in Deutschland eV / Ueber Sucht / Wie geschieht Beratung
Der Hilfesuchende kann die Person sein, die selbst Probleme mit Alkohol oder Medikamenten hat, aber genauso derjenige, der von dieser Problematik mitbetroffen ist (z.B. Partner, Eltern, Kinder, Freunde, Arbeitskollegen, Arbeitgeber...). Daher kann die Beratung in Form von Einzelgesprächen, Paar- oder Familiengesprächen sowie in gemeinsamen Gruppengesprächen erfolgen
Wobei ich nicht weiss, was die betreffende Person konsumiert.
Wenn du mehr erzählen möchtest, kannst du gerne einen eigenen Thread dazu eröffnen.
Liebe Grüsse, Sine
 
wundermittel
hallo ihr Lieben,

ich freue mich sehr, euer Forum gefunden zu haben. Ich beteilige mich nur zu gerne am Thread hier, da ich da aktuell gerade mittendrinstecke.

Mein Freund (34) hat sich vor einem knappen Jahr zur Entgiftung von Koks entschieden.. da er davor ca 5 Jahre süchtiger Konsument ("User") war. Danach war er ein halbes Jahr in einer stationären Behandlung, und in dieser Zeit haben wir auch zusammengefunden.. eine tolle Sache, er ist mein Seelenverwandter.

Nun ist er seit knapp einem Jahr clean, und wohnt seit 3 Wochen in einer Nachsorge-WG. Jetzt fangen die Probleme an.. wobei ich sie selbst gar nicht als Probleme sehen würde.. aber lest selbst.
Während seines stationären Aufenthaltes lief unsere Beziehung sehr gut.. wir gehen offen mit dem Thema Drogensucht um, und ich habe mich da auch schon ziemlich gut reingefuchst.. Seine größte Angst ist, dass ich in eine Co-Abhängigkeit gerate.. und er mich damit runterzieht und deswegen selbst wieder runtergezogen wird, weil er mich ja liebt und nicht verletzen will.

Wir sind jetzt seit gut 2 Monaten zusammen (kennen uns von der Arbeit aber schon wesentlich länger..) und jetzt hat sein Therapeut ein ernstes Wörtchen mit ihm gesprochen. Wie er sich das vorstellt, eine stabile Beziehung führen zu können, wenn er noch nicht mal selbst stabil im Leben verankert ist. Wie er sich in die Beziehung einfinden will, wenn er noch nicht zu sich selbst gefunden hat.. und dass er aufpassen soll, dass er sich nicht selbst verliert. Das hat ihm so sehr zu denken gegeben, dass er die Beziehung (trotz vagen Zukunftswünschen und wirklich großer Liebe) eventuell beenden will, um Zeit für sich zu haben und zu sich selbst finden zu können. Was haltet ihr davon?

Ich glaube doch, dass dieser Weg zu zweit um einiges leichter ist, als wenn er ihn alleine beschreitet. Und ich stehe ja nicht hinter ihm und schubse, drängle und schiebe.. sondern ich steh hinter ihm, um ihn zu stützen.

Wir haben uns jetzt erst mal so geeinigt, dass ich in dieser Woche keinen Kontakt zu ihm aufbauen werde (keine SMS, keine Anrufe, keine Facebook-Nachrichten), um ihm die Zeit zu geben, die er braucht. Wenn er möchte, kann er mir natürlich trotzdem 24/7 erreichen. Am WE will er dann zu mir kommen (wir wohnen ca 150 km auseinander), um mit mir über seine Erkenntnisse zu reden.

Ganz ehrlich.. ich mag mir nicht vorstellen, ihn zu verlieren. Kann man diese Sachen denn im Anfangsstadium der Nachsorge wirklich nicht schaffen? Oder soll ich mich auf eine längere Beziehungspause einlassen, wie der Therapeut geraten hat?

Eine Beziehung mit einem suchtkranken Menschen bedeutet sehr viel Arbeit und Einfühlungsvermögen.. man sollte sich definitiv erkundigen, worauf man sich einlässt. Das ist mir klar, und ich glaube, ich habe meine Hausaufgaben gut gemacht. Aber im Moment bin ich wirklich ratlos.

Zur Ergänzung möchte ich noch anmerken, dass ich selbst nie etwas mit Drogen am Hut gehabt habe.. aber ich kenne mich ziemlich gut aus.
 
naturheilkunde
Hallo Angela1985,

es ist sicher sehr schwer unter solchen Bedingungen eine erfüllende Beziehung zu führen.

Es ist bei Suchterkrankungen schon so, dass sich der Betroffene manchmal auch unbewußt mental ablenken will. Da kommt eine neue Liebe natürlich sehr "gelegen". Wie gesagt, das kann unbewußt passieren.
Du schreibst, dein Freund hat gewisse Ängste, dich da mit "reinzuziehen" und selbst wieder abzurutschen.
Generell ist es so, dass man eine Suchterkrankung nur mit größtmöglichen Erkenntnissen um die eigene Person händeln kann, bzw. heilen kann.

Um das zu erreichen, ist es manchmal nötig, alles ablenkende für eine Weile pausieren zu lassen.
Der Therapeut deines Freundes scheint deinen Freund so einzuschätzen, dass er die Pause für die Arbeit an sich selbst zu brauchen scheint.
In dem Fall wäre es wahrscheinlich ratsam, dem Rat des Therapeuten zu folgen.


LGB
 
selbst Angehörige suchtkranken Menschen habe ich mit erleben müssen,wie die Sucht Menschen zerstört.Ich hoffe einestages gibt es ein Impfstoff , für Menschen die daran erkrankt sind ,damit sie ein gutes Leben leben können
,um Kontakt und Austasch zu dem Thema würde ich mich sehr freuen vom Mitglieder die ebenso erfahrungen gemacht haben ,mit einem Menschen den sie Lieben.
danke
mfg Zorah
 
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