Können Eltern verhindern, dass ihre Kinder drogenabhängig werden?

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Können Eltern verhindern, dass ihre Kinder süchtig werden?
- Oder im Umkehrschluss: Sind immer die Eltern / Erziehung / Kindheit schuld, wenn ein Mensch suchtkrank wird?

Man kann darüber spekulieren, warum denn ein Mensch suchtkrank wird.
Rein vom Zeitpunkt her als auslösender Faktor wird oft die Kindheit genannt.

Meine Frage an euch: Gibt es die optimale Erziehung, die garantiert, dass ein Kind später keine Drogen nimmt?
Ich vermute, niemand von euch hat das Rezept mit Erfolgsgarantie zur Hand!

Ich glaube, dass es sehr viele Eltern gibt, die sich Mühe gegeben haben, ihre Kinder gut zu erziehen. Mit all ihren Fehlern, die eben menschlich sind.
Und trotzdem läuft eines der Kinder in die Suchtfalle.
Selbstvorwürfe und Selbstzweifel werden die Eltern plagen!
Absolution oder Selbstzerfleischung?

Wie denkt ihr darüber?

Sine
 
Ich glaube,dass Eltern es vielleicht forcieren können dass ein Kind suchtkrank wird ,aber niemals daran "Schuld " sind .Denn trotz allem sind die Kinder eigenständige Menschen und entscheiden sich irgendwann diesen Weg zu gehen .Ich bin sicher es gibt tausende von Menschen die ein ähnliches Schicksal haben und auch nicht perfekte Eltern die nicht süchtig werden und einige darunter die es werden. Da dann den Eltern die Schuld zu geben finde ich zu einfach.
Mein Ex mann war Alkoholiker ,(istjetzt seit 14 Jahren trocken),er sagte immer ,ich war derjenige der getrunken hat weder meine Eltern noch Du ,es war meine Entscheidung.
Und heute fügt er an, so wie es heute meine Entscheidung ist nicht zu trinken.
Gruß Desertflower
 
Wenn ein Elternteil oder sogar beide selbst süchtig sind, geben sie meiner Meinung nach eine STeilvorlage, daß ein Kind auch zu Suchtmitteln greift. Das kann sein, muß aber nicht.
Aber in so einem Fall haben Eltern bestimmt ihren Anteil dazu beigetragen, daß ein Kind süchtig wird.

Was ich für ganz wichtig halte beim Zusammenleben von Eltern und Kind(ern) ist, daß Kinder das Gefühl vermittelt bekommen, daß sie wichtig, wertig, interessant usw. sind. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist ein guter Wall gegen die Suchtfalle.

Gruss,
Uta
 
hi,

Die frage ist nicht so einfach zu beantworten.
Man kan besser fragen,was hat jemand zu lernen,was sieht man für sachen dazu an.(energien,resonanz)
was versteht jemand davon wo er drinne steckt?

was darf man tun,was nicht?

lg brigit:wave:
 
Hallo,

ich denke nicht, daß allein die Eltern die Ursache sind.
Es sind ja viele Ursachen ausschlaggebend daß zu Drogen gegriffen wird. Schon der Gruppenzwang macht viel aus, wie auch die psychische Stärke, Willenskraft.
"Nestwärme" und ein vertrauenswürdiger Ansprechspartner für Probleme ist enorm wichtig. Spielt keine Rolle ob der/die AnsprechspartnerIn bei den Eltern oder außerhalb der Familie zu finden ist. Was passiert wenn sich ein Kind zu Hause nicht geliebt und ausgestoßen fühlt? Es sucht Zuwendung und Ansprache woanders. Und je nachdem wo es dies findet, spielen evtl Drogen eine gewichtige Rolle, Gruppenzwang. Oder es findet keine Zuwendung usw dann greift es evtl von selbst dazu um sich zu betäuben, um die Probleme nicht mehr wahrnehmen zu müssen.

Kurz zu meinem Vater, er war auch Alkoholiker. Er war das "schwarze Schaf" als Kind in seiner Familie, war aber damals nicht abhängig. Erst nachdem er berufliche Probleme bekommen hat, erst dann hat er überhaupt angefangen Alkohol zu trinken, vorher kein Tropfen. Damals war er verheiratet und hatte 2 Kinder. Evtl war er mit der Verantwortung für die Familie überfordert, evtl.. Ich weiß es nicht.
 
Hallo Sine,

Gibt es die optimale Erziehung, die garantiert, dass ein Kind später keine Drogen nimmt?

Nein, das denke ich nicht.

Veranlagung spielt definitiv eine Rolle,wie stark oder schwach ist jemand, wie kann er/sie mit Kritik oder Ablehnung umgehen, mit Problemen....
inwieweit ist man fähig den Genuß zu unterlassen weil man (spätere) Folgen sieht und erkennt ...usw.

Da ist ERziehung nur ein Teil. Ein wichtiger, aber eben nur Teil.
Und Vorbild sein, nicht nur was den Konsum von Suchtmitteln angeht, sondern Vorbild im Umgang mit Problemen, im Zwischenmenschlichen...

Durch eine liebevolle, offenherzige Erziehung ist zwar nicht gewährleistet dass Kinder niemals süchtig werden, aber solch eine Erziehung ist notwendig um miteinander Probleme lösen zu können, auch Suchtprobleme.

Weder Absolution noch Selbstzerfleischung. Am Besten jeden Tag aufs neue für die Kinder da sein, egal was kommt. Da muss man sich oft ganz schön selber zurücknehmen und seine Sorgen auch mal aussen vor lassen - sonst kann man nicht gut offen sein und zuhören. man ist verzweifelt und macht Vorwürfe - sich und anderen. Da ist dann kein Platz für Verständnis.

Sauschwer, aber ich denke lohnenswert. Trotzdem, auch so ist es nicht zu verhindern dass Kinder süchtig werden. Find ich.:D

lieben Gruß
Hexe:hexe:
 
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