Rücken-Infiltration, starke Kopfschmerzen!

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08.02.12
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Guten Tag zusammen, Meine Frau hat vor 10 Tagen eine Infiltration in den Rücken bekommen. Sie hat einen Bandscheibenvorfall auf Höhe L4 + L5. Es wurde Kortison und ein Schmerzmittel sowie Kontrastmittel (für Bildgebung während der Spritzenführung) punktgenau an die Stelle infiltriert, wo der Bandscheibenvorfall ist, resp. in der Nähe der Nervenwurzeln. Das Ergebnis ist recht gut, sprich: Sie hat nach ein paar Tagen kaum mehr Schmerzen. Das ist die gute Nachricht. Jedoch leidet sie seit der Infiltration an sehr heftigen Kopfschmerzen, begleitet mit Übelkeit und Erbrechen. Zum Glück nicht immer gleich stark und auch nicht täglich, aber halt immer und immer wieder. Der Spezialist, welcher die Spritze gesetzt hat, meinte das könne vom Kontrastmittel, oder vom Druck sein, welcher durch das gespritzte Depot verursacht wurde. Die Aussage vom Arzt: so eine Heftige und vor allem eine so lang andauernde Nebenwirkungen hätte er bis dato nie gesehen. Meine Frau ist jetzt seit über eine Woche krankgeschrieben und hat Bettruhe verschrieben bekommen. Natürlich erhält sie auch noch Medis geben die hefigen Kopfschmerzen. Nun meine Frage: Hat jemand schon so was erlebt? Wenn ja, wie lange dauern diese Kopfschmerzen an? Der Arzt meinte nur, dies sollte in ein Paar Tagen besser werden. Sieht aber im Moment gar nicht danach aus. Vielen lieben Dank für eure Hilfe.
 
Diese Kontrastmittel sind starke Histaminliberatoren. Es kommt zu einem starken Anstieg des Histaminpegels und Kopfschmerzen sind ein typisches Symptom.

Viele Schmerzmittel sind ebenfalls Histaminliberatoren oder DAO (ein Histaminabbauendes Enzym) Blocker und verstärken das Problem. Ich glaub Ibuprofen ist verträglich.

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Grüsse
derstreeck
 
Hallo Brummbaer,

ich hatte mal eine ähnliche Behandlung, war durch den Druck für ca. 5 Minuten querschnittsgelähmt. Sofort nach der Spritze mußte ich aufstehen und herumlaufen. Durch die senkrechte Haltung sollte das Einströmen der Mittel in den Kopf reduziert werden, da sonst starke Kopfschmerzen zu erwarten waren. Diese blieben mir erspart.

Kann es sein, daß Deine Frau danach liegen blieb? Dann sind die Mittel ungehindert ins Gehirn gelangt und verursachen jetzt die Probleme. So normal wie der Arzt das beschreibt ist das nicht, könnte aber auch am Alter liegen. Hat der Arzt sich vergewissert, ob die verwendeten Medikamente für ältere Personen geeignet sind? Siehe dazu die Priscus-Liste und die deBeer-Liste.

Ein guter Cranio-Sakral-Therapeut könnte helfen, die Kopfschmerzen zu lindern bzw. schneller abklingen zu lassen.

Gruß,
Clematis
 
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Hallo Clematis, danke für deinen Bericht. Meine Frau ist nach der Spritze aufgestanden und kurze Zeit später durfte sie sich hinsetzen für eine halbe Stunde. Danach sind wir nach Hause gegangen. Zuhause dan hatte sie sich jedoch hingelegt, da die Beine angefangen hatten zu schmerzen. Möglicherweise ist dann etwas zurückgelaufen in das Gehirn. War ja nur gerade 2 Stunden her seit der Infiltration.

Das mit dem Alter weiss ich nicht genau, ob er da was berücksichtigt hatte. Nach seiner Aussage hätte er möglicherweise etwas zu viel gespritzt. Aktuell habe ich sie zum Chiropraktor geschickt, da sie auch sehr verspannt ist im nacken. Dies könnte ebenfalls noch dazu beitragen, dass sie kopfschmerzen hat.

Liebe Grüsse Brummbär
 
Hallo zusammen, das ganze hat zum Glück ein Ende gefunden :freu:. Es ist im Rahmen der Infiltration zu einer Punktion der Rückenmarkshaut gekommen, was zum Glück ungefährlich ist, aber zu Verlust von Liquor führt. Dieser Liquorverlust führt dann vorübergehend zu einem Unterdruckkopfschmerz, welcher im liegen verschwindet, jedoch beim Sitzen oder Stehen wieder zurück kommt. Man nennt das ein postpunktionelles Synrom. Im Normalfall verschliesst sich dieses Loch in der Rückenmarkshaut von selbst wieder und alles normalisiert sich dann wieder. Aber in sehr seltenen Fällen heilt dieses Loch nicht spontan ab. Bei meiner Frau haben wir zwei Wochen lang auf eine spontane Heilung gehofft und dies ist leider aber nicht eingetreten. Das war der absolute horror! Zwei Wochen extreme Kopfschmerzen mit Erbrechen. Was dann aber letztlich geholfen hat, war ein Blutpatch. Das ist eine Eigenblutinfiltration, welche das Loch in der Rückenmarkshaut zum verschliessen bringt. Gleich nach der Infiltration des Bluts kam die Besserung. Das war eine echte Erleichterung. Grüsse Brummbär :wave:
 
Hallo Brummbaer,

es freut mich für Deine Frau, daß die Ursache gefunden und auch behoben werden konnte. Im Durchschnitt fließen nur 150ml Liquor zwischen Steißbein und Gehirn. Da kann schon ein kleiner Verlust Folgen haben.

Weiterhin gute Besserung!

Liebe Grüße,
Clematis
 
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