Behandlung von Arthrose mit Glucosamin(sulfat)

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Glucosamin

... Egal, ob Sie Glucosamin als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament einnehmen, es ist wichtig, dass es mit Schwefel in Sulfatform kombiniert wird. Schwefel wird benötigt, um das Glucosamin in das Knorpelgewebe Ihrer Gelenke zu transportieren. Insbesondere in den USA wird Glucosamin klassischerweise an Hydrochloride gebunden, die keinen Schwefel enthalten - in wissenschaftlichen Studien wurde allerdings ein erheblicher Unterschied zwischen Sulfat und Hydrochloriden festgestellt. Glucosaminsulfat ist eindeutig die bessere Form. Einige Patienten kombinieren Glucosamin mit Methylsulfonylmethan (MSM), was jedoch nur dann erforderlich ist, wenn Sie Glucosaminhydrochlorid verwenden. Wie bei MSM handelt es sich bei Sulfat um eine Schwefelverbindung und die Wirkung beider Stoffe auf Glucosamin ist identisch.
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Glucosaminsulfat verhindert den Knorpelverschleiß und unterstützt nachweislich die Regeneration des Gewebes. Allerdings gibt es noch keine eindeutigen Beweise dafür, dass dies auch auf das Knorpelgewebe zutrifft. Ein Teil seiner Wirkung wird auch seinem Schwefelgehalt zugeschrieben. Glucosaminsulfat ist die einzige bekannte Substanz, die über all diese Eigenschaften in Kombination verfügt. Die schmerzlindernde Wirkung setzt jedoch erst nach einer mehrwöchigen Einnahme/Behandlung ein, manchmal dauert es sogar noch etwas länger.
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Was ist Glucosamin?

Glucosamin ist ein relativ kleines Molekül. Es ist ein Amino-Monosaccharid oder einfacher formuliert: eine organische, wasserlösliche Zuckerverbindung, die ein natürlicher Bestandteil des Knorpelgewebes ist.
Glucosamin wird für die Bildung der Grundsubstanz des Knorpelgewebes benötigt, die hauptsächlich aus kettenförmigen Molekülen, den Glykosaminoglykanen, besteht.
Diese Glykane erhöhen die Elastizität des Knorpelgewebes sowie seine Fähigkeit, Stößen standzuhalten. Diese Eigenschaft des Knorpelgewebes, das unter anderem in unseren Gelenken zu finden ist, ist von besonderer Bedeutung. Der Körper kann Glucosaminsulfat normalerweise selbst bilden, indem er Glukose mit der Aminosäure Glutamin und Schwefel verbindet - dies ist jedoch nur in begrenztem Maße möglich. Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin fördern daher die Produktion dieser für das Knorpelgewebe so wichtigen Moleküle.

Glucosamin stimuliert die Produktion von Glykosaminoglykanen in den Knorpelzellen, die dafür sorgen, dass das Knorpelgewebe elastischer ist und Stöße besser abfängt. Das Glucosamin, das in den meisten kommerziellen Glucosaminpräparaten enthalten ist, wird aus dem Chitin von Schalentieren, insbesondere von Shrimps, gewonnen. Chitin sollte nicht mit Keratin verwechselt werden, dem Hauptbestandteil der äußeren Hautschicht des Menschen sowie von Haaren und Nägeln.

Verschiedene Glucosaminsalze

Glucosaminprodukte enthalten niemals reines Glucosamin. Stattdessen werden verschiedene Glucosaminsalze verwendet, insbesondere Glucosaminsulfat, seltener auch Glucosaminhydrochlorid. Darüber hinaus kommt auch Glucosaminsulfat zum Einsatz, das auf der Basis von Glucosamin aus Getreidepflanzen hergestellt wird.
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Die besten Ergebnisse bei leichter bis mittelschwerer Arthrose konnten mit einer Standard-Dosierung von 1.500 mg Glucosmainsulfat täglich erzielt werden. Die Einnahme unterliegt keinen Beschränkungen und wird häufig lebenslang fortgesetzt. Die Dosis sollte nicht reduziert werden, wenn die Wirkung einsetzt.

400 mg von 500 mg Glucosaminsulfat sind reines Glucosamin. Stark übergewichtige Menschen benötigen eventuell eine höhere Dosis. Selbst wenn eine Gewichtsreduktion erforderlich ist, können sie 20 mg Glucosaminsulfat je kg Körpergewicht einnehmen. Es können leichte Symptome im Gastrointestinaltrakt auftreten, die teilweise gelindert werden können, indem das Glucosaminsulfat zu den Mahlzeiten eingenommen wird.

Wann sollten Sie Glucosamin meiden?

Wenn Sie auf Glucosamin, einen seiner Bestandteile oder Schalentiere allergisch reagieren, sollten Sie von einer Einnahme absehen, da die aktive Substanz von Glucosamin aus Schalentieren gewonnen wird.

Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit wird ebenfalls von Glucosamin abgeraten, da hierzu noch keine wissenschaftlichen Studien vorliegen.
Glucosamin

Glucosamin wird oft mit Chondroitin kombiniert. Zu Chondroitin :

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Chondroitin besteht aus den beiden zuckerartigen Bausteinen Galaktosamin und Glocoronsäure, die ähnlich der Hyaluronsäure zu langen Ketten zusammengesetzt werden, in denen sich die zwei Einfachzucker immer abwechseln. Im Gegensatz zu Hyoluronsäure enthalten diese aber noch eine schwefelhaltige Seitengruppe, weswegen sie neben „Chondroitin" auch die Bezeichnung „Chondroitinsulfat" tragen.

Chondroitin hat u.a. die Aufgabe als Bestandteil des Knorpels für dessen Druckwiderstand zu sorgen – besteht ein Mangel an Chondroitin, geht dieser unmittelbar mit Arthrose (Gelenkverschleiss) einher.

Da das Chondroitinmolekül etwa 250 mal größer ist als das Glucosaminmolekül, wird Glucosamin im Verdauungstrakt besser resorbiert und dem Organismus schneller zugeführt.
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Chondroitin wird aus Knorpelgewebe von Schweinen und Kühen gewonnen, aber auch Haifisch und Vogelknorpel kommen zum Einsatz. Die Zusammensetzung des Produktes variiert aufgrund der Tatsache, dass Chondroitin in vielfacher Form in der Natur vorkommt und nicht als einheitliche Substanz definierbar ist.
Glucosamin & Chondroitin - Was ist das? - Was ist Glucosamin, Chondroitin, Glucosaminsulfat
Studien und Wirkung - Was ist Glucosamin, Chondroitin, Glucosaminsulfat

Grüsse,
Oregano
 
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