Samhain / Halloween / Allerseelen und Allerheiligen

Samhain / Halloween / Allersellen und Allerheiligen

Hallo Leon

Von unseren orientalischen Vorfahren ist selbiges ja sogar schriftlich überliefert: Abraham wurde - laut Überlieferung - von Gott daran gehindert, seinen Erstgeborenen zu opfern. Damit gilt der Brauch des Menschenopfers bei den "Abrahamiten" als abgeschafft.
Sorry, das ist absolutter Blödsinn. Die Juden haben nie Menschen geopfert und deshalb musste es auch gar nicht abgeschafft werden.
Wenn Du die ganze Geschichte des erstgeborenen liest, dann merkst Du auch, dass der Anlass des angeblichen Opfers nicht von Abraham oder der Kultur kam.

So und jetzt kommt meine Frage: Kann es sein, dass das christliche Ritual des Abendmahles (Umwandlung von Blut in Wein) ein (symbolisch transformiertes) Relikt des Menschenopfers ist?
Es geht hier nicht um das wiederholen des Opfers, weshalb ja auch gegessen und getrunkenj und nicht geopfert wird, sondern um die Einverleibung des blut und leibes Christi. Dazu muss man wissen, dass das Essen von Blut den Juden absolut verboten war.
Anders gesagt heisst es: "der mensch lebt nicht von Brot allein, sondern vom Wort Gottes. Gleichzeitig heisst es auch: "Am Anfang war das Wort und das wort war bei Gott und das Wort wurde Fleisch und lebte unter uns". Anders gesagt, zwischen dem Wort (dh auch der bibel) und Jesus besteht eigentlich kein Unterschied (nur andere Formen). ER ist also die wahre Speise und den wahren Trank. Durch des Abendmahl wird ER aufgenommen, einverleibt. Er lebt ja nicht nur irgendwo im "Himmel" sondern auch IN jedem der IHN aufgenommen hat (und soll dort eben möglichst wachsen)

Und wenn ich das dann weiter spinne: Was ist denn mit den (christlichen und anderen) Märtyrern? Ich muss ich da auch irgendwie an eine (wiederum veränderte) Form des "Menschenopfers", eben als Selbstopferung, denken!
Erstens unterscheiden sich in den allermeisten Fällen die christlichen Märtyrer von anderen Märtyrer: Christliche Märtyrer haben ihr Leben nicht AKTIV "geopfert" sondern sind durch andere ungerechtfertigt getötet worden, weil sie an Ihrer Überzeugung festhielten, oder anderen geholfen haben.
Andere (angebliche) Märtyrer opfern sich selbe und aktiv und töten dadurch zB Ihre Feinde. Bsp: Selbstmordanschläge.
 
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hallo Beat,

warten wir mal ab, was andere dazu sagen.

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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Hallo Phil

Es steht uns also wirklich schlecht an, darüber richten zu wollen. Als damalige Zeitgenossen wäre uns das alles ebenso normal vorgekommen, wie uns heute so manches normal vorkommt.

Einerseits ja, andererseits ist es auch nicht gut, dass man Schlechtes schlechtes sein lässt nur weil es heute ebens schlechtes gibt.
Anders gesagt: Bin dafür das man schlechtes als solches puplik macht, ob es früher oder heute ist, ist egal. Und in einem 2. Schritt schlechtes zum guten verändert, dort wo man es noch kann.
 
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Hallo Leon

Solche Phänomene gab es - so vermute ich - letztendlich in allen früheren Kulturen.
Zumindest in der jüdischen Kultur war es nicht so und ich denke auch in einigen wenigen anderen nicht
 
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Hallo Beat,

Du hast ein Recht auf Deinen Glauben!

Kulturgeschichtliche Erkenntnisse bringen mich dazu, etzwas anderes zu "glauben". Hier nur mal eine Aussage als Beleg:
https://web.archive.org/web/20170103054538/http://basisreligion.reliprojekt.de:80/rel-hist.htm
RELIGIONSGESCHICHTLICHER ANSATZ / RELIGIONSHISTORISCHER ANSATZ. Der RELIGIONSGESCHICHTLICHE ANSATZ oder: das "Programm" der "Religionsgeschichtlichen Schule" geht davon aus, daß es religionsgeschichtliche Entwicklungen in der Menschheit gibt, die wir auch in der Bibel wieder finden - hier allerdings in anderer Form.
Gerade die bekanntesten und dennoch unverständlichsten Erzählungen der Bibel, also etwa die Adam-und-Eva-Geschichte und die Geschichte, wie Abraham seinen Sohn Isaak opfern soll, lassen sich eigentlich nur religionshistorisch erklären.

Beispielsweise finden wir die religionsgeschichtliche Abschaffung von Menschenopfern und ihre Ersetzung durch Tieropfer in der Erzählung wieder, wie Abraham zunächst seinen Sohn Isaak opfern will, doch das Sohnesopfer schließlich durch ein Tieropfer ersetzt. Die Zeit, in der religionsgeschichtlich die Menschenopfer im Vorderen Orient abgeschafft wurden, ist in etwa dieselbe, in der es einen Stammvater Abraham gegeben haben könnte. Eine andere bedeutende Ur-Erzählung der Bibel ist ebenfalls am ehesten religionsgeschichtlich zu erklären, nämlich die Adam-und-Eva-Erzählung. Sie ist eine Geschichte gegen die kultische Prostitution, die es nicht nur im Vorderen Orient gab, sondern eigentlich überall in allen Vielgöttereien und die im Grunde nur im jüdisch-christlichen Monotheismus abgeschafft wurde.
Und auch viele Dinge um Jesus lassen sich sehr gut "religionsgeschichtlich" erklären, etwa die Jungfrauengeburt, die Erzählung von den Drei Königen, die Auferstehung, die Himmelfahrt und in gewisser Weise auch sein Tod (siehe Jesus und die Sünderin).


Hier noch ein Link zur Uni - Berlin:

www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Auditorium/MoEthAnt/Kap3.htm

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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Eines wird für mich auch in diesem Thread ganz deutlich: das woran man glaubt, lässt einem das sehen, was den eigenen Glauben, die eigene Vorstellung bestätigt. Und alles andere bleibt aussen vor oder wird verurteilt. Weiter haben es wir Menschen offensichtlich noch nicht gebracht.

Dabei wird seit Jahrhunderten die Dreieinigkeit gepredigt - aber offensichtlich nicht verstanden, denn wir organisieren unseren Lebensalltag, aber auch unsere Vorstellungen nach dualistischen Prinzipien - entweder/oder. Und dabei grenzen wir uns ab, erzeugen Reibung, urteilen und verurteilen was das Zeugs hält, sprechen Strafen aus statt Wiedergutmachung. Äonen von win-win-Verhalten weg. Da brauchts natürlich schon Trösterchen, auch als Religionsdoktrinen erhältlich.

Zurückkommend zu Samhain, dem Begegnungstag mit dem Jenseitigen: es täte uns wahrlich gut mal tiefer darüber nachzudenken, was an der Sache der Anderwelt dran sein könnte. Und gerade die wissenschaftliche Seite wäre dabei gefordert, sich vermehrt mit "nicht messbaren und reproduzierbaren" Phänomenen zu beschäftigen. Bin mir ziemlich sicher, dass sich hier ein weites Feld Wissen-zu-schaffen auftäte, wie es gerade auch von parapsychologischer Seite bereits bereits getan wird. Auf die Gefahr hin, dass unser Wertesystem möglicherweise kopf stehen würde.

herzlichst - Phil
 
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Hallo Phil

Eines wird für mich auch in diesem Thread ganz deutlich: das woran man glaubt, lässt einem das sehen, was den eigenen Glauben, die eigene Vorstellung bestätigt. Und alles andere bleibt aussen vor oder wird verurteilt. Weiter haben es wir Menschen offensichtlich noch nicht gebracht.
Erstaunt? Das Herz bestimmt, was der Kopf glauben soll. Das Herz sagt dem Kopf welche Argumente es braucht, um zu begründen wieso die Persion angeblich verstandesmässig etwas beurteilt.

Dabei wird seit Jahrhunderten die Dreieinigkeit gepredigt - aber offensichtlich nicht verstanden,
Dreieinigkeit ist ein Begriff. Wie definirst Du ihn neu, bzw wie kommst Du darauf, dass dieser begriff die anderen alle falsch verstehen?

wir organisieren unseren Lebensalltag, aber auch unsere Vorstellungen nach dualistischen Prinzipien - entweder/oder.
Der PC läuft so, mann/Frau, Tag/nacht, kalt/warmtod/lebendig, Dreieinigkeitsdefinition falsch/richtig, ja Du hast recht. Aber wie kommst du dazu sdies alls grundsätzlich falsch zuu betrachten??

Und dabei grenzen wir uns ab
Logisch, es gibt die eigene Familie und die anderen, der eigene Verein und die anderen, die eifgene nation und die anderen, diese abgrenzung ist normal, schon nur, weil wir nur mit einer beschränkten zahl Leute tiefe beziehungen haben können. Nichts ist daran schlecht.

erzeugen Reibung,
auch das muss nicht schlecht sein.

urteilen und verurteilen was das Zeugs hält, sprechen Strafen aus statt Wiedergutmachung.
Jeder urteilt bewusst oder nicht bewusst. Alles andere ist keine zwingende Reaktion auf die Abgrenzung die durch spezifische engere Gemeinschaft im weitesten Sinn kommt. Mutter Theresa und Ihre helferinnen haben sich durch Ihre enge Beziehung zu gott von den anderen abgegernzt. Aber genau deshalb konnten sie in Indien sachen machen und Liebe zeigen, ie andere die diese menjschensicht eben nicht hatten, nicht machen konnten.
Da gab es kein win win verhalten, sondern nur ich gebe mich und mein Leben freiwillig aus Liebe zu Gott und deshalb auch aus liebe zu den armen Menschen hin.
Dies mit Religionsdoktrin zu bezeichnen finde ich als nicht Katholik gelinde gesagt anmassend und beleidigend.
 
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Einen wunderschoenen guten Abend :)

Hallo Mitras

Interpretierte Dein "reine Propaganda" (was meinst du eigentlich mit dem Wort Propaganda oder später Verschwörung?)

Habe ich Dir diese Frage nicht schon einmal beantwortet? ...

Das Wort Verschwoerung habe ich bisher noch nie gebraucht.
- Wie schon ein paarmal erwaehnt, stoert es mich gewaltig dass
im Stil von Revolverblaettern irgendwelche Behauptungen als
Tatsache hingestellt werden...

Ignoration der Menschenopfer.

Wie schon x-Fach dargelegt, werden von mir Menschenopfer nicht bestritten

Wenn diese Anerkannt werden, dann kann das Buch ja gut sein.

Lies es :)
oder lass es ;-)

Oder geh zu den Rezensionen ....
Hier :)
amazon.de/gp/product/customer-reviews/3927940410/

Es bleiben dann nebst denm sicher nachgewiesenen verschiedene Möglichkeiten offen, wie es genau war.
Wenn menschenopfer gemacht wurden, dann wiess man aus anderen kultueern, dass es meist entweder Feinde, oder dann eben besondere oder "reine" Leute waren, eben oft auch Jungfrauen.
Oder steht in dem Buch, dass es Beweise gibt, das keine Jungfrauen geopfert wurden?

<seufz>
Liebe Freunde,
Damals war nicht gerade das Zeitalter der Streichelzoos.
Der einzige Fortschritt den die Menscheit geschafft hat,
ist dass das Toeten noch effizienter geworden ist. :-(
Sonst ist alles gleich geblieben. (Fuer die Perfektionisten,
ich meine nicht die Wissenschaft/Technik)
Natuerlich wurde damals geopfert (mehrfach wissenschaftlich
belegt) das wurde auch nie abgestritten.

Ich habe mich in dieser Sache schon eine Zeitlang beschaeftigt
und bin bemueht nur Sachen zu posten die ich aufgrund von
glaubwuerdigen Quellen auch belegen kann. Ein Teil meiner
Quellen ist offengelegt. Intressierte koennen da nachlesen.

Das ist alles was ich dazu zu sagen habe :)

Ich wuensche Allen einen schoenen Tag

Liebe Gruesse
Mitras

P.S.
Was damals fuer "Kraempfe" gedreht wurden ist in der
Heimskringla von Snorri Sturluson (ISBN: 3865390846)
anschaulich zusammengetragen ;-)
 
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Ave homines, moriturus vobis salutat!
Phil hat ganz recht mit dem was er sagt. Nur ein Narr oder ein Unwissender nutzt und begreift dieses Wissen nicht.
Tja, in jedem von uns steckt ein Narr und niemand ist perfekt - und ist daher auch in einem gewissen Maße unwissend.
So lauscht der Macht (ein bisschen von Star Wars, aber ich könnte es auch einfach "Chi" nennen.) und hört was sie sagt. Vielleicht erkennt ihr dann, was solange schon versucht wurde zu vermitteln. Bitte keine weiteren Fragen darüber.
Alles Liebe und viel, viel Erkenntnis
Tiger
 
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Die Sonne verschwindet langsam und die Welt neigt sich dem Ende zu.
Deshalb steht auf und haltet zusammen, nutzt die Liebe und tut, was nur wenige getan haben!
Steigt auf in die Lüfte, verhaart auf der Erde, werdet eins mit dem Wasser, spielt mit dem Feuer und werdet zur reinen Liebe und zum bloßem Licht. Denn nur dann, ja nur dann werden wir und die gesamten Existenzen ins reine Licht für immer eintreten können. Nur so, und nicht anders, kann ALLES (ich meine wirklich ALLES) gerettet werden. Nun folgt dem Ruf, wenn ihr ihn hört und blickt ins Auge eures Schicksals, welches ihr in der Lage seit selber zu bestimmen und wählen zu können.
Alles GUTE
Tiger
 
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Ach und noch was - morgen ist der keltische Winteranfang, der meteorologische ebenso - wenn ich mich nicht alles täuscht...

Nicht mit den astronomischen Jahreszeiten zu verwechseln.

Also ab in den Winterschlaf, in die Höhle, in die dunkle Welt - an Brigit (anfangs Februar) kommen die aufbauenden Frühlingskräfte wieder zum Zuge.

Phil
 
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Einen wunderschoenen guten Tag :)

Ach und noch was - morgen ist der keltische Winteranfang, der meteorologische ebenso - wenn ich mich nicht alles täuscht...

Nicht mit den astronomischen Jahreszeiten zu verwechseln.

Also ab in den Winterschlaf, in die Höhle, in die dunkle Welt - an Brigit (anfangs Februar) kommen die aufbauenden Frühlingskräfte wieder zum Zuge.

Phil

Wunderschoen :)

Zu Imbolc werde ich zur gegebenen Zeit was schreiben.

Liebe Gruesse
Mitras
 
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Hallo Mitras

Damals war nicht gerade das Zeitalter der Streichelzoos.
Der einzige Fortschritt den die Menscheit geschafft hat,
ist dass das Toeten noch effizienter geworden ist.

Das tönt für mich so nach, damals war es gar nicht so schlimm, heute ist es auch schlimm, also entschuldigen wir es.
Aber der Vergleich hinkt gewaltig! Es geht nicht um das wie getötet wurde, sondern um das was und das warum!
Wenn jemand aus "religiösen" oder ideologischen Gründen früher das Töten von Unschuldigen bewusst propagiert und als richtig anschaut, ist das eine Sauerei, ob es früher oder heute ist und soll nicht als eine bemerkenswerte "Kultur" oder was auch immer angesehen werden.
Die fast heutige perfektionierte effizientere Form solchen Tötens wäre die Naziideologie. Diese Ideologie ist aber sicher auch abzulehnen und nicht damit zu entschuldigen, dass heutzutage es noch effizientere Tötungsarten gibt.
 
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Wie ich vor ein paar Tagen schrieb, ist es sinnvoll, bei der Geschichtsbetrachtung auf folgendes zu verzichten:

1. Das Beurteilen geschichtlicher Sachverhalte mit heutigen (moralischen) Maßstäben

Wir leben im 20. Jahrhundert. Unsere heutigen Gesellschaften sind das Produkt einer fortwährenden, Jahrtausende andauernden ständigen Entwicklung. Unser heutiges Ethos basiert auf dieser Entwicklung und auf den heute geschaffenen Situationen. Um den Menschen in ihrer jeweiligen historischen Situation gerecht werden zu können, müsste man sich relativ genau in die jeweilige kulturelle (technische, ethische, moralische (Rechtsnormen) etc.) Situation der Epoche, hineinversetzen. Dazu gehören umfangreiche Geschichtskenntnisse. Insbesondere der Alltagsgeschichte.
Das ist bei nicht allzu weit zurückliegenden Ereignissen (sogenannte "Zeitgeschichte" und nahe Vergangenheit), wegen der guten Quellenlage (Medien, Dokumente, Zeitzeugen) leichter möglich als bezüglich der "fernen" Vergangengenheit.


2. Das Verteufeln bestimmter historischer Ereignisse
Sicher kann man bestimmte, zeitlich relativ nahe liegende Ereignisse gut kennen und einschätzen. Dass die Geschehnisse im dritten Reich zum Beispiel auch nach damaligen herrschenden ethischen Vorstellungen üble Verbrechen waren, ist klar.
Was ältere Ereignisse betrifft, gilt meines Erachtens, dass eine genaue Kenntnis der damaligen Situation sinnvoll für eine Beurteilung ist.


3. und schließlich die Verklärung von geschichtlichen Fakten.

Auch damit werden wir den Menschen früherer Epochen nicht gerecht. Wenn ich mir Produkte der "Historischen Darstellung", des "Reenactments" u. ä. heute ansehe, erkenne ich, dass viele Darstellungen gar zu euphemistisch sind, weil die realen Lebensbedingungen der Epochen (z.B. geringe Lebenserwartung, Nahrungsversorgungsdefizite, Kindersterblichkeit, Krankheit, Dreck, Frondienst, Arbeitszeit etc.) nicht berücksichtigt werden. Es findet fast zwangsläufig eine "Verherrlichung" statt.

Mit herzlichen Grüßen

Leòn
 
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Das sehe ich genau so! Fanatisierende und fundamentalistische Herangehensweisen sind wohl nicht das adequate Mittel frühere Zeiten zu verstehen. Es kommt mir vor, als würde ich mit dem Schweizer-Taschenmesser einen Radwechsel machen wollen. Da ist jede "Rückführung" und Hypnose vermutlich weitaus erhellender, wenn es schon sein muss.

Ansonsten einfach mal schauen, was die allgemein zugänglichen Fakten für ein Bild ergeben, aber dazu muss man sich halt schon a bissl reinknien.

herzlichst - Phil
 
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hallo Leon

Unsere heutigen Gesellschaften sind das Produkt einer fortwährenden, Jahrtausende andauernden ständigen Entwicklung. Unser heutiges Ethos basiert auf dieser Entwicklung und auf den heute geschaffenen Situationen
Das stimmt so nicht. Obwohl zB Japan in etwa gleich entwickelt ist wie die USA osder Westeuropa., ist der Ethos nicht derselbe. Ausserdem gibt es gewisse Grundsättze wie tue dem anderen das nicht an, welches du selber nicht gern hättest, was zeitlos ist, bzw von dem man nicht ohne driftigen Grund (und sei es nur ein egoistischer) abweicht.

Dass die Geschehnisse im dritten Reich zum Beispiel auch nach damaligen herrschenden ethischen Vorstellungen üble Verbrechen waren, ist klar.
Eben. Deshalb gilt in früheren wie heutigen kulturen für mich das Argument nicht, das es halt so üblich ist oder so. Genau das wurdewährend des 3.
Reiches ja auch als entschuldigung gebraucht

3. und schließlich die Verklärung von geschichtlichen Fakten.

Auch damit werden wir den Menschen früherer Epochen nicht gerecht. Wenn ich mir Produkte der "Historischen Darstellung", des "Reenactments" u. ä. heute ansehe, erkenne ich, dass viele Darstellungen gar zu euphemistisch sind, weil die realen Lebensbedingungen der Epochen (z.B. geringe Lebenserwartung, Nahrungsversorgungsdefizite, Kindersterblichkeit, Krankheit, Dreck, Frondienst, Arbeitszeit etc.) nicht berücksichtigt werden. Es findet fast zwangsläufig eine "Verherrlichung" statt.

Da stimme ich Dir zu
 
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Hallo Beat,
leider kann ich Deine Antworten zu einem Teil nicht nachvollziehen.

Unsere heutigen Gesellschaften sind das Produkt einer fortwährenden, Jahrtausende andauernden ständigen Entwicklung. Unser heutiges Ethos basiert auf dieser Entwicklung und auf den heute geschaffenen SituationenDas stimmt so nicht. Obwohl zB Japan in etwa gleich entwickelt ist wie die USA osder Westeuropa., ist der Ethos nicht derselbe.
Genau, deshalb sprach ich ja auch von Situationen (Plural) und Gesellschaften (auch Plural). Selbstverständlich gibt es unterschiedliche Kulturen. Nur die entwickeln sich ständig - und mehr oder minder schnell.

Ausserdem gibt es gewisse Grundsättze wie tue dem anderen das nicht an, welches du selber nicht gern hättest, was zeitlos ist, bzw von dem man nicht ohne driftigen Grund (und sei es nur ein egoistischer) abweicht.
Beat, ich bezweifle, dass die goldene Regel in früheren Kulturen, sagen wir mal, zum Beispiel in der Steinzeit, gegolten hat. Da hatte die Sippe eindeutig Vorrang vor dem Individuum und auch vorrang vor einer fremden Sippe.
Die Idee von der Unverletzlichkeit des Individuums ist ohnehin eine jüngere.

Ein weiteres Beispiel: Im hohen Mittelalter verboten verschiedene Päpste den Einsatz von Armbrüsten, die als "unchristliche Mordinstrumente" betrachtet wurden. Ausgenommen war der Einsatz bei der Jagd und beim Kampf gegen Ketzer (Häretiker) und Heiden (in der Regel waren damit Muslime, aber auch nichtchristianisierte slawische Stämme) gemeint.
Von wegen "goldene Regel"!

Dass die Geschehnisse im dritten Reich zum Beispiel auch nach damaligen herrschenden ethischen Vorstellungen üble Verbrechen waren, ist klar.
Eben. Deshalb gilt in früheren wie heutigen kulturen für mich das Argument nicht, das es halt so üblich ist oder so. Genau das wurdewährend des 3.
Reiches ja auch als entschuldigung gebraucht

Nun, aber in früheren Zeiten galten offensichtlich andere Wertmaßstäbe, so war den christlichen Päpsten das Leben von getauften Christen offenbar heiliger als das von Nichtgetauften. Bei den arabischen und später osmanischen "Gegenspielern" war es ja genauso.
Dafür, könnte man beliebig viele Beispiele, aus verschiedenen Kulturen, anführen.
Mir geht es um eines:
Man sollte die jeweilige Gesellschaft im historischen Kontext betrachten, um bestimmtes Verhalten zu verstehen. Man sollte es dann weder "gut heißen" noch "verdammen". Einfach mal verstehen und stehen lassen. Aber das ist nicht leicht.

Mit freundlichen Grüßen

Leòn
 
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Hallo Leon


Zu 1:
Wollte damit nur sagen, dass die Entwicklung alleine nicht die Kultur ausmacht, so wie sich Menschen fast gleich entwickeln können, ohne gleich zu werden.
Will damit sagen, dass Glaubensbekenntnisse und Lebensphylosophien noch wichtiger sind. Diese sind die grundlage, auf der sich die Gesellschaften dann Entwickeln können.

Zu 2:
Dir da zustimme. Wenn etwas aber nicht galt, heisst das noch lange nicht, das man sich dessen nicht bewusst war. Auch heute handeln die meisten Leute nicht nach dieser Regel. Aber sie wissen, dass dies nicht richtig ist.

Zu 3:
Du hast recht. Aber damit ist nicht alles erklärbar bzw entschuldbar. Im 3. Reich galten Juden auch weniger als Deutsche. Trotzdem kann sich keiner (auch bei seinem gewissen) darauf berufen, wenn er Juden ohne Druck zB umgebracht hatte.
Man kann dem auch Gewissen sagen, welches die Wertmasstäbe nich beliebig verschieben lässt, ohne das man weiss, dass es eigentlich nicht richtig ist.
 
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Samhain / Halloween / Allersellen und Allerheiligen

Heute ist (noch) Allerheiligen:
Sammelfeste für alle heiligen Martyrer und übrigen Heiligen bzw. die Heiligen einer bestimmten Region begegnen im christlichen Altertum im österlichen Umfeld.

Der älteste Beleg findet sich bei Johannes Chrysostomos für Antiochien im 4. Jahrhundert am Oktavtag von Pfingsten mit der Bezeichnung "Herrentag aller Heiligen". Nach der Pascha Domini feierte man den Nachvollzug dieser Pascha durch die Heiligen. In der Ostkirche haben sich dieses Fest und dieser Termin bis heute erhalten. In der Westkirche wurde der Termin ursprünglich übernommen. Im 8. Jahrhundert heißt dieser Sonntag in Würzburg Dominica in Natali Sanctorum. In Irland entstand im 8./9. Jahrhundert - als der Zusammenhang zwischen diesem Fest und Ostern verblasste - ein neuer Festtermin: Der 1. November markiert hier den Winterbeginn und ist zugleich Jahresanfang. Hintergrundfolie ist nun nicht mehr Ostern, sondern die sterbende Natur, durch die die ewige Welt der Heiligen sichtbar wird. Durch die irisch-schottischen Missionare gelangte das Allerheiligenfest am 1. November im 9. Jahrhundert auf den Kontinent.

Im irischen Einflussbereich (z. B. USA) haben sich vorchristliche Brauchelemente erhalten, analog den Saturnalien vor dem römischen Neujahr. Am Halloween, dem Vorabend der Heiligen (= hallows), wird ein ausgelassenes Brauchtum gepflegt.

Andere Bezeichnungen für Allerheiligen: Godeshilligendach, Aller sintentag (Rheinland), Helgona messa, helmisse (Skand.).
Kirchliches Festjahr - Kirchenkalender / Festtage / Allerheiligen

Davon träumen die Norddeutschen (vielleicht):
In Österreich, Liechtenstein, den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz (siehe Feiertage in der Schweiz), den deutschen Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland, sowie in Luxemburg, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Polen, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Slowakei und Litauen ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. In Schweden fällt der Feiertag auf den Samstag nach dem 1. November. In den Niederlanden wurde Allerheiligen als gesetzlicher Feiertag 1960 abgeschafft.
Allerheiligen - Wikipedia

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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