Karfreitags- und Osterbräuche

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https://www.osterseite.de/index.shtml?https://www.osterseite.de/osterbrauch.html
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Hier noch Gedanken eher der anderen Art zum Osterfest. Hier geht es um das Nachdenken darüber, wie Neues zustandekommt.
https://www.politik-poker.de/ostern-fest-der-auferstehung.php

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Hallo Uta,

da hast du ja schnelle und gute Rezepte entdeckt, da habe ich richtig Lust bekommen morgen mal die Backutensilien auszupacken.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Ostereier

www.my-smileys.de/smileys2/hasi_2.gif
Osterbräuche? Mir fällt dazu ein, wie sich im Mittelalter heidnische Vorstellungen mit christlich bedingten Notwendigkeiten verbanden und dann zum heutigen OSTEREIER - BRAUCH führten.

Zum einen gilt das Ei - wie auch Hase und Kaninchen - von alters her als als Sinnbild für Fruchtbarkeit und passt daher in den Kontext Frühling/ Aufbruch/ Fruchtbarkeit. -
Zum Anderen durften in der Fastenzeit vor Ostern, weder Fleisch noch Eier gegessen werden. Nun konnten die Hühner sich aber schlecht auf das christliche Brauchtum umstellen und mit dem Eier legen bis nach Ostern warten. Also wurden die Eier gesammelt, zwecks Haltbarmachung gekocht und kamen am Ostersonntag - nach Abschluss der Fastenzeit - auf den Tisch, bzw. in den Bauch.

www.my-smileys.de/smileys2/zoo_fox4.gif
 
Osterwasser

Dieser Brauch wurde von der katholischen Kirche regelrecht "annektiert":

Siehe bitte auch hier:

https://www.wdr.de/themen/freizeit/brauchtum/ostern_2005
/osterlexikon/index.jhtml#sw12

"Osterwasser
In der Nacht zu Ostersonntag weiht der Priester in der Ostermesse Wasser - das Osterwasser, Symbol des Lebens. Früher nahmen die Gläubigen das Osterwasser nach dem Gottesdienst mit nach Hause und füllten es in Weihwasserschalen. Sie glaubten, dass von dem Osterwasser eine schützende, wundertätige und heilende Wirkung ausginge.

Darüber hinaus hatte das Osterwasser früher eine weitere, besondere Bedeutung: Am frühen Morgen des Ostersonntag schöpften junge Frauen frisches Quellwasser, in dem sie auch badeten. Das so genannte Osterwasser sollte die Fruchtbarkeit fördern. Allerdings durften die Frauen beim Schöpfen des Osterwassers und während des Transports kein Wort sprechen, damit sich die magische Kraft entfalten konnte. In einigen Gegenden diente der Osterwasser-Brauch auch der Brautwerbung. Dabei besprühten unverheiratete Frauen die auserwählten Männer mit Osterwasser."
 
Hier etwas allgemein zu Ostern.

Das habe ich hier gefunden:

https://www.german-easter-holiday.com/ostern-osterfest/ostern/index.html

"Ostern leitet sich von dem Begriff "Ostara" (Osten), "Eostre" oder "Eoastrae" ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr - Freyja).
Zum Fest der Göttin Ostara wurde die frische, grünende Erde und die Liebe (Morgenröte) gefeiert. Die Tage sind länger als die Nächte und der Frühling hat sich gegenüber dem Winter durchgesetzt.

Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte.

Zu Ostarun (althochdeutsch Ostern) wurden wahrscheinlich als Opferbrauch Eier vergraben, Eier verschenkt und gegessen.

Das heidnische Fest der Ostera wurde wie andere germanische Festtage mit christlichen Gewand ummantelt, um das Heidentum in den Köpfen der Menschen in Vergessenheit geraten zu lassen.

In den romanischen Sprachgebieten läßt sich die Verbindung zum Passahfest in dem Wort für das Osterfest finden ( französisch: paques )

Ostern ist das theologisch bedeutendste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Auferstehung Jesu.

In der christlichen Lehre kommt die Ableitung Ostern von Osten. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen richteten sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenröte ( lat. aurora ), denn sie glaubten Jesu kommt von dort auf die Erde zurück.

Deswegen sind die Kirchen nach Osten ausgerichtet erbaut worden.

Nach der christlichen Forschung leitet sich Ostern auch evtl. von der christlichen Bezeichnung für die Osterwoche "in albis" ab, die man fälschlicherweise als Plural von "alba" (= Morgenröte) verstand und mit dem althochdeutschen "eostarun" wiedergab."
 
Gestern, Karfreitag kam in 3Sat eine Dokumentation zu Karwochenbräuchen in Spanien (googeln mit:"Trommeln in Calanda"):
Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang wird im aragonischen Calanda getrommelt, um die Passion Christi zu feiern. Luis Bunuel hat diesem Brauch in seinem Buch "Mein letzter Seufzer" ein Denkmal gesetzt.
Thomas Wingen geht den Trommeln von Calanda nach.
Das war sehr eindrücklich, wie diese Menschen da dauertrommeln und bis genau um 14.00 Uhr durchhalten.
Ich kann mir vorstellen, dass es mit "Morphischen Feldern" zu tun hat.
Dazu ein Link:
www.sheldrake.org/deutsche/zeitgeis.html
 
Hallo Pius,

ich verstehe nicht warum Trommeln nicht einfach Trommeln sein dürfen. Warum muss alles einfach und logische mystifiziert werden. Die Trommeln kommen glaube ich au dem Busch (Buschtrommel) und waren da wohl eine Verständigungsnummer die abends am Lagerfeuer auch noch den Takt zum Tanzen angegeben hat und umliegende Tanzwütige an das Lagerfeuer gelockt hat. Trommeln haben in der neuzeitlichen und westlich orientierten Telegraphenwelt eher den Status eines Musikinstrumentes und mit Einzug der extrem lauten Panzer nebst Kanonen waren Sie noch nicht einmal mehr auf dem Feld der Ehre (Schlachtfeld) zu gebrauchen. Die einfachste Trommel trägt der Gorilla mit sich rum und zeigt dem Gegenüber ganz deutlich mit welcher Volumenklasse er es zu tun hat. Auch Du wirst schon mal Deinen Bauch als pseudo-Trommel verwendet haben.

Trommeln haben wie moderne 300 bis 3000 Watt Bässe im Auto den Effekt das Sie durch "Mark und Bein" gehen und so bescheibt ein Anwesender des www.top10events.com/Inhalt/spa_land/feste/calanda.html den Klang der Trommeln als unter die Haut gehend, verrückt machend – bis hin zur Ekstase. Hier hast Du schon drei Attribute die ohne morphische Felder den Einfluss von großer Resonanz auf den Körper beschreibt.

- der Klang durchdring die Haut (lässt das Fleisch und die Organe schwingen)
- es betäubt den Hörer = Ohrenbetäubend (macht verrückt)
- es regt zu Extase an wie schon am Lagerfeuer (Trance tanzen)

Es ist alles in allem ein überwältigendes Gefühl wenn schon 20 Trommler (die es einigermaßen drauf haben) die Nachtluft durchdringen und die Massen anziehen. Ich hatte aber auch schon Leute im Schlepptau die völlig resistent daneben standen und teilnahmslos Ihre SMS weiter getippt haben und andere die völlig im Sog der Schwingungen aufgegangen sind. Es scheint also auch da Gradienten der Wahrnehmung zu geben.

DnB heisst übrigens nicht nur "Deutscher Naturheilbund"

da fäll mir gerade noch ein Klassiker der Neuzeit ein mit dem ich auf die Trommel gekommen bin:
Pilli Pilli von Jasper van 't Hof
Bücher von Amazon
ISBN: B0000255Q4
 
https://www.heimat-bayern.de/brauch/bdm/april/osterbrunnen.html


Osterbrunnen

Das Verbreitungsgebiet der Osterbrunnen deckt sich geographisch mit dem Areal der Fränkischen Schweiz. In einer Zeit, als sauberes Trinkwasser ein kostbares und knappes Gut war, entstand wahrscheinlich der Brauch, Brunnen und Quellen zu schmücken, um so symbolisch Dank zu sagen. Lt. Claudia Schillinger sei der Osterbrunnenbrauch ein "wendischer Aberglauben", dessen Wurzeln bis in das Frühe Mittelalter zurückgehen. So ist ein Dokument aus dem Jahr 1322 überliefert, aus dem hervorgeht, dass der fränkische Gutsherr Mahkorn ein seinem Erlass forderte, dass die Brunnen und Quellen an Ostern grün geschmückt sein sollten, weil das neue Frühjahr kommt.

In Thüringen soll die Tradition der geschmückten Brunnen bereits sehr lange bekannt sein. So schreibt der oberfränkische Autor Fritz Federolf, dass es die Frühlingsgöttinnen Ostara, bzw. Eostra waren, denen zu Ehren ein Frühlingsfest mit Schmuck der Brunnen und Quellen ausgerichtet wurde. Dieser These widerspricht Dietz-Rüdiger Moser. Er schreibt, dass der österliche "Brunnen des Heils" aus dem die Gläubigen schon in alter Zeit das "Wasser des Lebens" schöpften, die Grundlage für die Brunnenverehrung sei. Die Textstelle in der Bibel, die für das Verständnis der Osterbrunnen relevant ist, findet sich in der Offenbarung von Johannes (Apoc 21,6), wo dem Durstigen von Gott die Teilhabe an dem "Brunnen des lebendigen Wassers" verheißen wird, der mit dem Auferstandenen, bzw. mit dem Ostergeschehen identisch ist. Der "Brunnen des Lebendigen" (nach Gen 16, 14) steht für das Geheimnis des Osterfestes selbst.

Trotz ungeklärter Herkunft, widersprüchlichen wissenschaftlichen Theorien und dürftiger historischer Quellenlage ist das Schmücken der Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz beliebter denn je. Auf den felsigen Hochflächen der Fränkischen Schweiz lebten ihre Bewohner lange Zeit vom Niederschlagswasser, das sie in Zisternen sowie in künstlich gedichteten Weihern und flachen Gruben auffingen. Die Ernte hing wesentlich davon ab, dass die Niederschläge zur rechten Zeit und in ausreichender Menge fielen. Quellwasser war auf Grund der geologischen Gegebenheiten knapp und musste mühsam und beschwerlich mit Wasserbutten oder Ochsengespannen transportiert werden. Einen flächendeckenden Ausbau der kommunalen Wasserleitungen gab es erst gegen Ende der 50er Jahre des 20. Jh. In dieser Zeit hatte die Bereitschaft unter den Bewohnern der Fränkischen Schweiz, die Brunnen österlich zu schmücken seinen Tiefpunkt erreicht. Es waren nur noch 28 Brunnen in 16 Gemeinden österlich geschmückt. Adolf Seyfried aus Ebermannstadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Osterbrunnen-Schmücken wieder aufleben zu lassen und ermunterte auf seinen vielen Fahrten über die Dörfer, die Bewohner an der Tradition festzuhalten.








Seine Botschaft war: "Wasser ist Leben" und seine Bemühungen wurden sowohl von den Kommunen als auch von den Schulen intensiv unterstützt. Inzwischen hat sich das Brunnenschmücken zu einer festen Größe entwickelt und ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor. Überregionale Reiseveranstalter bieten "Osterbrunnenfahrten" an und die örtlichen Tourismus- und Fremdenverkehrsverbände nehmen sich der Vermarktung an. Diese Entwicklung wird ambivalent diskutiert. So sprechen die Einen von "Sinnentleerung und Konsumverhalten" und würden den "Export" der Tradition in andere Regionen am liebsten verbieten, die Anderen von "Innovation und Wirtschaftsförderung" und einem positiven Effekt für die Fränkische Schweiz.
 
Karfreitagsratschen

Am Gründonnerstag läuten die Kirchenglocken zum letzen Mal, bevor sie - der Legende nach - zur Erinnerung an das Leiden des Herrn verstummen und nach Rom fliegen. Als Ersatz treten am Karfreitag und Karsamstag die Ratschen in Aktion. Entweder ziehen die Ministranten mit den Ratschen von Haus zu Haus und "ratschen" vor den Häusern oder sie lärmen vom Kirchturm herunter, bzw. bauen sich vor der Kirche auf. Machen sie sich auf den Weg, so bekommen sie dafür Geld oder Süßigkeiten. Bevor sie mit ihrem Lärm anfangen sagen sie folgenden Spruch auf:

"Wir ratschen, wir ratschen den Englischen Gruß,
den jeder katholische Christ beten muss.
Fallt nieder, fallt nieder auf eure Knie,
bet`s drei Vaterunser und ein Ave Marie"

https://www.heimat-bayern.de/brauch/bdm/april/karfreitagsratschen.html
Literatur:

Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste.
Freiburg i. Br. 2000
Aiblinger, Simon: Vom echten bayerischen Leben. Bräuche, Feste, Zeitvertreib.
München 1980
 
So, pünktlich zum Karfreitag wieder ausgegraben: Karfreitags- und Osterbräuche! :)

Gibt es eigentlich irgendeine Gegend im deutschsprachigen Raum, in der es keine Osterfeuer gibt?

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Hallo Pius,

ich kenne diese Trommelrituale aus meiner Zeit im Ashram - damals wurde stundenlang getrommelt und Mantras gesungen für Frieden auf der Welt (es war gerade die Zeit des Irakkriegs) und ich war anfangs wirklich skeptisch. Tatsächlich muß ich sagen, dass ich mich irgendwann dann dazu gesellt habe und mit getrommelt habe. Auch heute bekomme ich noch eine Gänsehaut, wenn ich an die Wirkung denke. Der ganze Raum war energetisch aufgeladen, die Schwingungen konnte man förmlich spüren und ich bin der festen Überzeugung, dass man gerade mit der Trommel unglaublich viel bewirken kann. Heute ist mir die Trommel behilflich bei meinen schamanischen Reisen. Ich kann von meiner Seite nur sagen, dass ich gerade der Trommel in den letzten Jahren sehr schätzen gelernt habe. Auch auf Kinder hat die Trommel eine ganz besondere Wirkung, vor allem, wenn sie im Takt des Herzens geschlagen wird.

Hallo zusammen,

bezüglich Ostertradition muß ich von mir persönlich sagen, dass ich in den letzten Tagen doch sehr bewußt bemerkt habe, dass leider die Traditionen arg im Vordergrund stehen - gerade für die Kinder und die Ostergeschichte wie sie die Bibel beschreibt, steht doch sehr im Hintergrund. So dachte ich z. B. dass die Kindergartenkinder genau wie zu Weihnachten auch den christlichen Hintergrund kindgerecht erklärt bekommen. Leider habe ich vor kurzem festgestellt, dass das überhaupt nicht der Fall war. Es wurden lediglich die Bräuche erläutert, aber keines der Kinder wußte die Bedeutung. Das fand ich wirklich sehr schade und ich habe dann versucht zu improvisieren, da ich auf die Schnelle an kein kindgerechtes Buch rankam und im Internet auch nicht wirklich fündig wurde. Falls jemand von Euch noch die Ostergeschichte in kindgerechter Form hat, würde ich mich wirklich sehr freuen, wenn Ihr mir dies zukommen lassen könntet. Ich habe zwar mein Bestes gegeben, aber morgen habe ich nochmal eine ganze Menge Kinder hier und fände es schön, die Ostergeschichte nochmals zu besprechen. Der Hintergrund ist ja eigentlich auch sehr spannend und birgt unglaublich viel Potential auch Kindern schon gewisse Werte zu vermitteln.

So, und nun wünsche ich allen ein frohes, sonniges Osterfest

Liebe Grüße

Chiara
 
Hallo Chiara,

ich finde die christliche Ostergeschichte für Kinder im Kindergartenalter, ehrlich gesagt, ein wenig heikel. Während die alttestamentarische Ostergeschichte - besser: Pessah/ Passahgeschichte (Aufbruch aus Ägypten) etwas positives hat - Aufbruch, auf zu Neuem, Zusammenhalt der Menschen usw., beinhaltet die christliche, neutestamentarische Geschichte ja zunächst einmal PASSION, Leiden, Tod und dann natürlich, in zweiter Linie, die Wiederaufersteheung.

Dass die Erzieherinnen im Kindergarten sich darum herum drücken, kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, das sollten wir als Eltern, die wir unsere Kinder ja am besten kennen, selber übernehmen. Und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem wir sie
als "reif" genug einschätzen und dann mit den geeigneten Mitteln.

(Meine Tochter hat im Konfirmandenunterricht das "Leben des Brian" gesehen, ohnehin die beste "Ostergeschichte" :D !)

Im ernst: am Osterfest wird meines Erachtens, mehr noch als z.B. bei Weihnachten deutlich, dass es eigentlich kein christliches Fest ist, sondern, wie andere auch, im Verlaufe der Christianisierung "vereinnahmt" wurde. An den vielen Bräuchen, die allesamt nichts, aber auch gar nichts, mit eigentlich christlicher Tradition zu tun haben, kann man das gut erkennen: Feuer - Licht, Geist, den Winter "vertreiben", Osterwasser - Hoffnung, Schönheit, auch Fruchtbarkeit. Eier, Hasen - auch hier wieder: Fruchtbarkeit. Alles deutet auf Ostara hin.

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Hallo Leòn,

tja, dass das eine heikle Sache ist, habe ich wohl schon bemerkt ;-) Ich persönlich denke nur, wenn man solch ein Fest feiert, dann gehört es auch dazu die Hintergründe zu erklären. Vielleicht ist das bei uns etwas schwierig, da ich eigentlich seit Jahren eher dem Buddhismus nahe bin und es dort das Osterfest in dieser Form nicht gibt. Ich wollte kurz vor meiner Schwangerschaft auch zum Buddhismus konvertieren, jedoch dann kam unsere Tochter zur Welt und ich habe einen langen Kampf mit mir ausgefochten ;-) So haben mein Mann und ich uns entschlossen, unserer Tochter den christlichen Weg nahe zu bringen, vor allem da wir sie nicht zu einer Außenseiterin machen wollten. Sie soll sich später, wenn sie das selbst abschätzen kann, selbst entscheiden. Für uns bedeutet das natürlich auch eine Gradwanderung und mir passiert es doch öfters, dass ich ihr eher die buddhistischen Werte vermittle (wobei diese Werte für mich durchaus mit den christlichen Werten einhergehen sollten). Da ich katholisch (sogar streng katholisch ;-)) aufgewachsen bin, kann ich mich auch noch an die neutestamentarische Ostergeschichte durchaus erinnern und so habe ich gestern versucht unserer 5-jährigen Tochter die durchaus spannende Geschichte zu erzählen (den blutrünstigen Teil habe ich selbstverständlich ausgelassen - für mich hat die Geschichte eher was mit der Stärke der Frauen zu tun (die ja von der christlichen Kirche sehr gerne verdrängt wird), dem Verrat der Freunde und der Erlösung der Menschen durch die Auferstehung). Es war wirklich nicht einfach, da ich u. a. auch verschiedene Begriffe wie "Verrat", "Kreuzigung", "Auferstehung" erklären mußte. Das war wirklich nicht einfach... aber ich glaube, dass ich es dann doch recht gut hinbekommen hat, da sie es kurz darauf auch ihrer Freundin erklärt hat, die auch ganz fasziniert war. Ich denke, in dieser abgespeckten Form kann ich das auch heute nachmittag den Kindern vermitteln. Ach ja - über den Tod habe ich mit unserer Tochter schon öfters gesprochen. Nicht, weil ich selbst das Thema so spannend gefunden hätte, sondern weil sie seit sie sprechen kann, mir von ihren Freunden "Isas" und "Nuni" erzählt die in einer anderen Welt leben. Sie hat mir mit 3 Jahren schon Geschichten erzählt, dass sie schon eine andere Mutter gehabt hätte und auch andere Geschwister. Damit mußte ich auch erst einmal lernen umzugehen.

In einem gebe ich dir bzgl. des Osterfest recht - die Bräuche haben nichts mit christlicher Tradition gemein.... aber trotzdem finde ich Bräuche wichtig und gut. So freue ich mich auch darauf morgen mit unserer Tochter und den Nachbarskindern ein lustiges Ostereiersuchen im Garten zu veranstalten.

So wünsche ich dir und deiner Familie auch einen schönen Ostertag

Chiara

Ach ja, das Leben des Brian ist ja absoluter Kult... könnte ich mir immer wieder ansehen und mir auch immer wieder den Bauch halten vor lachen.
 
hallo leon!

in wien, bzw. im osten österreichs habe ich noch keines gesehen und auch noch nicht davon gehört. was allerdings nicht´s bedeuten muß.



grüße
richter
 
Hallo Chiara,

genau das war es, was ich meinte: wir können unsere Kinder dann mit diesen Themen - und dann auch mit der Passionsgeschichte konfrontieren, wenn sie ihre Bereitschaft und damit auch die Fähigkeit signalisieren, es zu verstehen. Und da sind eben wir Eltern die ExpertInnen für unsere Kinder und nicht die ErzieherInnen.

Ich denke, offenbar ähnlich wie Du, dass bestimmte Grundwerte von Religionen miteinander vereinbar, wenn nicht gar identisch sind. Ich selbst hänge keiner institutionellen Religion an, (nehme die ethischen Aspekte aber gerne immer mit :D ) und bin der Überzeugung, dass es einfach menschliche Werte sind.

Als das Christentum die Religion der Mächtigen wurde, hat es die "bekehrten" Gegenden mit der ihr eigenen Doktrin überzogen und damit auch Bräuche, Riten, Gepflogenheiten, Orte etc., übernommen. Wie sagte doch der alte Geheimrat aus Weimar: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis...."


Herzliche Grüße von Leòn


Hallo RRichter,

danke für Deine Information! Also ist Dir das Osterfeuer aus Wien nicht bekannt. Vielleicht mögen sich der Horaz oder andere ÖsterreicherInnen dazu noch mal zu Worte melden?


Herzliche Grüße von

Leòn
 
Hallo León,

als Kind war ich sehr oft bei den Osterfeierlichkeiten im Stift Klosterneuburg bei Wien. Dort verstanden sich die Augustiner Chorherrn auf eine Inszenierung, die mir auch heute noch in bester Erinnerung ist.
Karsamstag abend wurde vor der Stiftskirche ein Osterfeuer entfacht, vor dem stand die Osterkerze. Der Prälat entzündete dann die Osterkerze an dem Osterfeuer. Dann zog er (mit einer Schleppe von Priestern hinterdrein) mit dem dreifach wiederholten Ruf "lumen christi" in die dunkle Kirche ein. Damit entstand ein kollektiver Sog, der wohl für alle das "Licht Christi" erlebbar machte.

Gruss, Horaz
 
Hallo Horaz,

ich danke Dir für diese sehr anschauliche Schilderung! - Ich finde, man kann hier sehr schön sehen, wie sich die christliche Idee mit dem vorhandenen heidnischen Brauch, verbindet, bzw. sich "darüber legt".

Herzliche Grüße von

Leòn
 
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