Lilith, Adams erste Frau

Für mich scheint die Tatsache, dass Eva aus der Rippe Adams erschaffen wurde, dafür zu stehen, dass Adam sie sich selbst erschaffen hat, sozusagen eine Frau nach seinen Vorstellungen. (Gott hätte ja auch nochmal etwas Staub anrühren können.)

Um aber mehr zu haben als eine lebende Wichsvorlage, muss Adam in die unheimliche Leere und Dunkelheit der Nacht hinabsteigen. Er muss seine Überlegenheit, die Macht zu unterdrücken und das Recht zu bestimmen zurücklassen, um der transformatorischen Kraft der Lilith zu begegnen.
Diese hat für mein Empfinden nämlich ähnlichkeit mit Kali, der indischen Göttin des Todes und der Erneuerung.

Warum Maria eifersüchtig sein soll verstehe ich nicht.
 
Ich kehre zum Kern der Lilith-Geschichte zurück.
Lilith wird von Gott aus dem gleichen Stoff geformt wie Adam.
Lilith als die weibliche Seite Gottes zu bezeichnen, ist deshalb keine verwegene Interpretation.
Lilith, die erste Frau Adams ist also gleichwertig.

Die biblische Version, dass Eva aus einer Seite/Rippe Adams geformt wurde, degradiert die Frau bereits zu einem Teilaspekt des Männlichen, der Abhängigkeit und Minderwertigkerit suggeriert. Den Hinweis von Leòn auf Bachofen, der den Meinungsumschwung an den Wendepunkt zwischen "Matriachat" und Patriachat legte, finde ich völlig zutreffend.

Lilith verlangte nach Gleichwertigkeit und als sie ihr nicht gewährt wurde, sie aufbegehrte und Adam verließ, wurde sie dämonisiert. Die Macht ihrer Weiblichkeit, ihrer Sexualität, wurde damit zwar anerkannt, aber verteufelt. Mit den geschichtlich immer wiederkehrenden Mitteln, sie tötet Kinder, sie verführt wehrlose Männer (gerne im Schlaf) und treibt es mit dem Satan.

Befreiung aus dem mythologischen und allgegenwärtigen Geschlechterkampf kann es nur geben, wenn die Beherrschung des einen durch das andere Geschlecht, durch Gleichwertigkeit bei aller Akzeptanz der Unterschiede ersetzt wird. Dann könnten Mann und Frau durch eine vollkommene und beherrschungsfreie Verschmelzung in neue Sphärenhöhen aufsteigen. In denen nicht mehr 1 + 1 = 2 oder 1 + 1 + 1 = 3 ergibt, sondern aus (1 + 1)zur variablen Potenz, eine ganz neue Qualität entsteht. Aber natürlich ist auch das nicht mehr als ein "Mythos", der von der gegenwärtigen Realität so weit entfernt scheint, wie von der mythologischen Weisheit alter Geschichten.

Viele Grüße, Horaz
 
Salve Horaz

Die biblische Version, dass Eva aus einer Seite/Rippe Adams geformt wurde, degradiert die Frau bereits zu einem Teilaspekt des Männlichen, der Abhängigkeit und Minderwertigkerit suggeriert.

Ich würde eher sagen, dass biblisch gesehen Eva ein Sinnbild für das Geschöpfliche ist, Adam ein Sinnbild für den Schöpfer. So wie Eva aus der Seite Adams genommen wird, schafft Gott die Welt aus sich selbst, aus seiner weiblichen Seite wahrscheinlich, dem kalten Nichts.

Lilith verlangte nach Gleichwertigkeit und als sie ihr nicht gewährt wurde, sie aufbegehrte und Adam verließ, wurde sie dämonisiert.

Wenn es in der Bibel heisst, dass Lilith in die Wüste verbannt wurde, so erinnert das stark an die "Frau in der Wüste" aus der Offenbarung, welche für die Kirche steht. Die Wüste ist ein sicherer Rückzugsort, wo sie vor dem Drachen sicher ist. Der Drache schafft es aber trotzdem, indem er seinen Sohn, den Anti-Christen, vorschiebt, diese Frau zu verführen. Sie wird zur Hure Babylon, welche auf dem Tier reitet.
 
Für mich scheint die Tatsache, dass Eva aus der Rippe Adams erschaffen wurde, dafür zu stehen, dass Adam sie sich selbst erschaffen hat, sozusagen eine Frau nach seinen Vorstellungen. (Gott hätte ja auch nochmal etwas Staub anrühren können.)

Um aber mehr zu haben als eine lebende Wichsvorlage, muss Adam in die unheimliche Leere und Dunkelheit der Nacht hinabsteigen. Er muss seine Überlegenheit, die Macht zu unterdrücken und das Recht zu bestimmen zurücklassen, um der transformatorischen Kraft der Lilith zu begegnen.
Diese hat für mein Empfinden nämlich ähnlichkeit mit Kali, der indischen Göttin des Todes und der Erneuerung.

Warum Maria eifersüchtig sein soll verstehe ich nicht.

Hallo Valentin,

Sehr interessante Aspekte, die du da ansprichst. Hab ich mir noch gar nie so überlegt.

Wieso soll Maria eifersüchtig sein? öööööhm. Das hab ich aus der analytischen Psychologie C.G. Jungs zusammenkonstruiert. Die Anima ist die weibliche, innere Persönlichkeit des Mannes. Die letzte Phase der Entwicklung ist Sophia, welche im Gegensatz zu den vorgehenden Phasen, die Eifersucht überwunden hat. Maria ist die vorletzte Phase, also immer noch eifersüchtig....................................verstehen Sie Spass?????????? :kraft: :fans:
 
Hallo ratio

ich weiss nicht so recht, welche Maria Jung gemeint haben soll. Die Mutter Jesu? die ist doch mit dem Herrn Geist fremdgegangen, die darf sich doch gar nicht wundern, wenn Adam dann auch fremdgeht.


Noch was generelles:
Wenn Lilith die weibliche Seite Gottes ist, was ist dann eigentlich Adam?
na? merkschwas?

Gruß Valentin
 
Hallo Horaz,

Lilith verlangte nach Gleichwertigkeit und als sie ihr nicht gewährt wurde, sie aufbegehrte und Adam verließ, wurde sie dämonisiert.

Offenbar ist diese Dämonisierung dann keine rein christliche Erfindung .... bereits bei den Altsumerern wurde sie als die "Dunkle Göttin" bezeichnet Inanna und der Huluppu-Baum - Wikipedia .

Die Macht ihrer Weiblichkeit, ihrer Sexualität, wurde damit zwar anerkannt, aber verteufelt. Mit den geschichtlich immer wiederkehrenden Mitteln, sie tötet Kinder, sie verführt wehrlose Männer (gerne im Schlaf)
(off topic: vielleicht finden es manche Männer deshalb irritierend, wenn sie nachts um ein Uhr von der Partnerin "heimgesucht" werden?:D)

Und im Ernst: ich denke, dass Lilith - bzw. das Lilith - Thema, in den alten Mythologien, bis hin in die Volksmärchen, immer wieder auftaucht. Und sei es in Gestalt der Knusperhexe in "Hänsel und Gretel": eine unabhängige, selbstbestimmt lebende, vermutlich heilkundige Frau (Bewahrung der Fruchtbarkeit, die durch die diversen Backwaren symbolisiert wird, wobei ich an "heidnische" Kultbrote denken muss).
Auch die "weiße Frau" in den weniger bekannten regionalen Volksmärchen und "Hel" (Holle, Berchta, Prechta etc.), steht meiner Meinung nach für das Lilith - Prinzip.

Befreiung aus dem mythologischen und allgegenwärtigen Geschlechterkampf kann es nur geben, wenn die Beherrschung des einen durch das andere Geschlecht, durch Gleichwertigkeit bei aller Akzeptanz der Unterschiede ersetzt wird. Dann könnten Mann und Frau durch eine vollkommene und beherrschungsfreie Verschmelzung in neue Sphärenhöhen aufsteigen. In denen nicht mehr 1 + 1 = 2 oder 1 + 1 + 1 = 3 ergibt, sondern aus (1 + 1)zur variablen Potenz, eine ganz neue Qualität entsteht. Aber natürlich ist auch das nicht mehr als ein "Mythos", der von der gegenwärtigen Realität so weit entfernt scheint, wie von der mythologischen Weisheit alter Geschichten.
Ich kann mir den Scherz, dass 1 + 1 (männlich + weiblich) durchaus auch 3, 4, 5 oder mehr ergeben kann, leider nicht verkneifen :rolleyes:.
Ich finde aber in jedem Fall, dass Du das sehr schön beschrieben und ausgedrückt hast! Partnerschaft und die Prinzipien von "Gleichheit" (im Sinne von Gleichberechtigung) und Gleichbehandlung statt Herrschaft und Untergebenheit - oder anders betrachtet: weg vom Jäger und Beutetierprinzip https://www.symptome.ch/threads/die-frau-als-beutetier.19689/page-4#post-150952 zu einem gemeinschaftlichen und partnerschaftlichen Leben. Und auch da gebe ich Dir Recht: ein langer Weg, denn es ist einfach aber nicht leicht ;)!

Mit herzlichen Grüßen
Leòn

P.S.: Novalis
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die so singen, oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit wieder gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
 
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Hallo ratio,

Hallo Leon,

Hmmmmm......würde sagen, Maria ist eher der Prototyp gezähmter Weiblichkeit. Eva ist der Prototyp der Sünderin und dazwischen gibts noch Helena :)

aus der "christlich - humanistischen abendländischen" Sicht kann man das sicher so sagen. Ich bezog mich auf die jüdisch - feministische Auslegung Für eine Versöhnung mit Lilith und dort kommt Maria natürlich nicht vor ;)!

Hallo Juliette,

Ich habe einmal gelesen, das in früheren Zeiten, Priester die jungen Frauen in die Sexualität eingewiesen haben, damit auch die spirituelle Seite in der Frau geweckt wurde, wie du richtig sagtest Horaz, Herz und Sexualität, gepaart mit Spiritualität.
Ja, da gibt es zum Beispiel Hinweise bezüglich des Vesta - Kultes, vor allem aber auch ältere, nicht besonders gut überlieferte Bräuche aus dem Zweistromland siehe zum Beispiel Döbler, Hans - Ferdinand: "Eros - Sexus - Sitte", 1971.https://www.zvab.com/displayBookDetails.do?itemId=30113506&b=1
www.ruhr-uni-bochum.de/ngg/Bibliographie Sexualitaet.doc


Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo ratio

ich weiss nicht so recht, welche Maria Jung gemeint haben soll. Die Mutter Jesu? die ist doch mit dem Herrn Geist fremdgegangen, die darf sich doch gar nicht wundern, wenn Adam dann auch fremdgeht.


Noch was generelles:
Wenn Lilith die weibliche Seite Gottes ist, was ist dann eigentlich Adam?
na? merkschwas?

Gruß Valentin

Hallo Valentin,

Würde sagen: Adam = Herrn Geist.......Folglich: Lilith = Mutter Gottes

Wie heisst es doch: ...........der Heilige Geist (=Adam) wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten (=Lilith) wird dich überschatten.

Dazu hab ich folgenden Text gefunden:
Wir haben das Evangelium: die Frohbotschaft gehört! Die Frohbotschaft von der "Kraft des Höchsten". Die "Kraft des Höchsten" bekommt Gestalt unter uns Menschen und dies mit Hilfe einer Frau. Ist das nicht wunderbar? Ist das nicht die Geschichte des grössten Wunders, des Wunders aller Zeiten?

Dem Bibelkundigen Kirchengeher fallen da sofort einige Parallelgestalten ein. Die glorreiche Judith etwa. Die kampfstarke Witwe. Von der Macht des Höchsten überschattet, schlägt sie dem schlafenden Holofernes den Kopf ab, löst also das Problem des Bösen mit List und Trug und brachialer Gewalt. Oder Jael, die dasselbe Problem mangels eines Schwertes mit einem Zeltpflock und einem Hammer löste, weil sie dem schlafenden Barak den Zeltpflock in die Schläfe hineinjagte und so den Feind demütigte. Und der Prophetin Deborah zur Inspiration verhalf, ein Siegeslied auf die Kraft des Höchsten anzustimmen und den grössten Sieg aller Zeiten zu bejubeln.................................
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leòn,

die Dämonisierung der Frau ist keine christliche "Leistung". Sie fing viel früher an.
In den wohl anzunehmenden matriachalen "Gesellschaftsstrukturen" waren sicher die Frauen dominant, "göttlich" und durch ihre Fähigkeit Kinder zu gebären, in ihrer Bedeutung weit über den Männern stehend.

Dann kam die neolithische Revolution. Die Menschen wurden seßhaft und zu Bauern und Viehzüchtern. Erst dadurch bekamen die Männer mit, dass sie bei Kindern wohl auch eine Rolle spielten. In ihrer Begeisterung darüber hoben sie nun ihre Rolle besonders hervor und in Verbindung mit ihrer stärkeren Körperlichkeit übernahmen sie die führende Rolle in ihren "Gesellschaften". Im Zuge der gesellschaftlichen Umschichtungen spielte auf einmal Besitz eine Rolle, über Grund und Boden, über Tiere - und über Frauen.

Wenn sich Frauen gegen manche Entwicklungen wehrten - sie hatten ja gegenüber ihren früheren Rollen einiges zu verlieren - wurden sie dämonisiert. Männer brachen in die Domänen der Frauen ein, wurden Priester und Heiler, alles Rollen, die früher die Frauen ausfüllten. Ihre besonderen Fähigkeiten wurden nun nicht mehr geschätzt, sondern als Konkurrenz empfunden. Die Dämonisierung war eine gute Möglichkeit, sie auszugrenzen. Lilith war mythologisch die erste Frau, die das voll auskosten durfte.

Viele Grüße, Horaz

PS: Auch wenn Bachofens Matriachats-Thesen heutzutage oft widersprochen wird, so sind sie deshalb nicht grundsätzlich anzuzweifeln.
Amazon.de: Der Mythos vom Matriarchat. Über Bachofens Mutterrecht und die Stellung von Frauen in frühen Gesellschaften: Uwe Wesel: Bücher
 
Hallo ratio,

ich denke, der Entwicklungsverlauf war eher anders herum!
Naja, vielleicht meldet sich eine/r der ExpertInnen für Matriarchatsgeschichte und frühe Kulturen mal zu Wort? ;)

Noch mal zu Horaz' ursprünglicher Frage, zu Lilith - Mythen:

Hier findet man einen sehr spannenden Artikel, von Shermin Arif: https://www.shermin-arif.de/arbeitsproben/Artikel_Lilith.pdf


Und auch unser alter Geheimrat ;) ist ganz offensichtlich nicht daran vorbei gekommen:

Lilith ist das, Adams erste Frau.

Nimm dich in acht vor ihren schönen Haaren,

vor diesem Schmuck, in dem sie einzig prangt.

Wenn sie damit den jungen Mann erlangt,

So lässt sie ihn so bald nicht mehr wieder fahren.
J.W.v. Goethe, Faust
liliths mytologie

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Off Topic
weil ich eigentlich über Lilith diskutieren wollte.

Hirtenvolk ? Wikipedia
Als Hirtenvolk wird eine ethnische Gruppe bezeichnet, deren primäre Lebensgrundlage die Viehzucht ist. Sie sind in der Regel unsesshaft, haben also eine nomadische oder halbnomadische Lebensweise. Hirtenvölker sind dort verbreitet, wo sich ein kontinuierlicher Ackerbau klima- oder witterungsbedingt (Kälte, Wassermangel) oder wegen Nährstoffarmut der Böden nicht lohnt, aber eine offene Graslandschaft vorherrscht.

Die ersten Hirten haben sich mit dem Ende der Eiszeit vor mehr als 13.000 Jahren, vermutlich früher als die Ackerbauern (die etwa seit 11.000 v. Chr. belegt sind), aus Jägern und Sammlern entwickelt. Der schnell folgende Ackerbau verdrängte diese Hirten (durch Wasser- und Felderkontrolle). Seither besteht zwischen Ackerbau und Viehzucht ein Konflikt (Kain-und-Abel-Motiv).


Für die Zeit vor der neolithischen Revolution haben wir wenige Informationen. Das wenige, was wir wissen, spricht dafür, dass die Rolle der Frau bedeutsamer war. Von matriachalen Strukturen sprechen deshalb Forscher, nicht von einem "Herrschaftssystems".

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz, und Andere :)

Off Topic
weil ich eigentlich über Lilith diskutieren wollte.
Auch Off Topic, aber andererseits über Lilith diskutieren, daraus folgt ja auch die Symbolik die aus ihrer Person herabgeleitet wird, und dabei ist es dann wieder Intesessant das in Zusammenhang mit der menschlichen Kulturellen und Gesellschaftliche geschichte zu sehen... :confused: - Ist das vielleicht nicht auch eins der Grunde dass es die Geschichte von Lilith gibt?


Hirtenvolk ? Wikipedia
(...) Die ersten Hirten haben sich mit dem Ende der Eiszeit vor mehr als 13.000 Jahren, vermutlich früher als die Ackerbauern (die etwa seit 11.000 v. Chr. belegt sind), aus Jägern und Sammlern entwickelt. Der schnell folgende Ackerbau verdrängte diese Hirten (durch Wasser- und Felderkontrolle). Seither besteht zwischen Ackerbau und Viehzucht ein Konflikt (Kain-und-Abel-Motiv).

Für die Zeit vor der neolithischen Revolution haben wir wenige Informationen. Das wenige, was wir wissen, spricht dafür, dass die Rolle der Frau bedeutsamer war. Von matriachalen Strukturen sprechen deshalb Forscher, nicht von einem "Herrschaftssystems".

Viele Grüße, Horaz

Hm Horaz das ist doch sehr Interessant.

Als erstes würde ich sagen dass, in Bezug auf Deinem Satz "(...) spricht dafür, dass die Rolle der Frau bedeutsamer war. Von matriachalen Strukturen sprechen deshalb Forscher, nicht von einem "Herrschaftssystems", es vielleicht korrekter wäre zu sagen das die Rolle der Frau als Bedeutsamer betrachtet wurde, nicht nur "war".

Was mir direkt einfiel, sorry in deinen Augen wahrscheinlich noch mehr Off-Topic", dass die von dir obengenannten Entwicklungen zusammenfallen mit der frühesten Geschichte des Hundes - also die "Domestizierung der Wölfe" - Ich würde es, anders als Traditionell betrachtet, eher das zusammenfinden von Wolf/Hund und Mensch nennen - was ja in betracht auf obengenannte Entwicklungen beim Mensch ein sehr wichtiger erfolgsfaktor gewesen sein könnte.

Der Beweis dafür as auch darin Frauen eine Bedeutsame Rolle spielten liegt darin dass die enge soziale Verbindung zwisschen Hund/Wolf und Mensch vor Allem von Frauen gepfegt wurde. Die Männer hatten dabei den Vorteil dass sie den Hund mitnehmen konnten als "Hirten- oder Jagdhilfe". Obwohl die Männer zwar mit den Hunden arbeiteten, waren die Frauen (und sind sie es im Durchschnitt immer noch) die Männer überlegen in den Umgang mit Hunden. Die kommunikation verläuft besser und wenn es darum geht den Hund dazu zu bringen zu kooperieren erfolgt das im Grunde eigentlich nur aus Freiwilligkeit, mit den ersten Hunden kann es eigentlich auch nur so funktioniert haben.
Erst wenn der Hund dann mal abhängig wurde vom Menschen, wurde auch das strafen und Angstmachen benützt (konnte es erst auch benützt werden - als grausamer und weniger effektiven weg) den Hund sich "nützlich" verhalten zu lassen.

Hm - wenn ich jetzt mal weiterfilosofiere... Dass Hund und Mensch so gut zueinander gefunden haben liegt daran dass es viele übereinstimmungen gibt im Sozialen Verhalten. Dabei muss ich persönlich sagen, dass ich das durchschnittliche soziale Verhalten beim Hund (und Wolf!) weitaus Freundlicher, Gerechter und Friedlicher finde als das der Menschen.

Bei Hunde sind es übrigens die Hündinnen die im Grunde die Soziale Gruppe führen. Die sind Innenministerin und Präsidentin der Sozialen Gemeinschaft. Der Rüde im "Alphapar" wäre eher zu betrachten als "Minister von Auslandsbeziehungen", auch sehr wichtig.

Es ist aber interessant jetzt auch wieder zurückzukehren zum "Topic", die Gleichwertigkeit, und mögliche "überlegenheit" der Frau ist offenbar den Herren oft nicht so passend gewesen. Warum die doch lieber "Unterdrücken" (wie auch beim Hund) statt zusammenzuarbeiten....?

Muss man Lilith "verteuflen" weil man nicht umgehen kann mit die eigene Sexuelle energieen? Ich denke dass daraus schon einiges zu erklären wäre. Die angst vielleicht Unterlegen zu sein, eigentlich verwechselt mit ein ungesundes/unpassendes gefühl von Abhängigkeit, bzw. Angst für Abhängigkeit? Ein testosteronproblem? Hihi :))) Oder unterdrückung motiviert aus Hormongesteuerte drifte... Da sollten die Weisen religiösen doch wissen dass ungebremstes agieren auf Körperliche Drifte meist den Mensch kein wirkliches Glück bringt..., zwar vor allem Kurz-fristige befriedigung, oder sollte man sagen kurzfristige befreiung vom Gefühl das einem etwas fehlen würde...?

Ich sehe das "Verteuflen" der Lilith als bewusstes ansteueren auf Disharmonie zwischen Männliches und Weibliches - daher, schade! Da wäre es doch mal interessant heraus zufinden warum, und ob der Mensch nun so ein "Kluges Wesen" ist, oder eher nicht?

Harmonie ergibt, so stellt sich doch immer wieder heraus, viel mehr und ausserdem mit viel weniger aufwand.... Merkwürdig, wo kommt nun diese Lust auf Disharmonieeren her? Angst? ..... :idee: :confused:

Herzliche Grüsse
Kim
 
Kim, ich hoffe, du hast herausgelesen, dass ich die Rolle der Lilith entdämonisieren und die Rolle der Frau aufwerten will.
Dass Frauen, als Meisterinnen des Beziehungsknüpfens, auch den Kontakt zu den Wölfen hergestellt haben, halte ich für wahrscheinlich.
"Natürlich" haben Männer oft Angst vor den Fähigkeiten der Frauen (gerade auch im sexuellen Bereich :)), weswegen sie zum Verteufeln und Beherrschen neigen. Mein Thread ist ein winziger Versuch für gegenseitige Anerkennung und Harmonie zu werben.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz,

Kim, ich hoffe, du hast herausgelesen, dass ich die Rolle der Lilith entdämonisieren und die Rolle der Frau aufwerten will.

Ja, sicherlich doch! :)

Dass Frauen, als Meisterinnen des Beziehungsknüpfens, auch den Kontakt zu den Wölfen hergestellt haben, halte ich für wahrscheinlich.
:) Leider sind nicht ALLE Frauen da Meisterinnen (hier draussen gibt es momentan ein "Hörspiel" das lustigerweise das Thema für mich illustriert, (Gebell, Geschrei...) und unter Männer zum Glück oft auch diese (latente?) Talente ;) :D zum Beziehungsknüpfen in Harmonie.


"Natürlich" haben Männer oft Angst vor den Fähigkeiten der Frauen (gerade auch im sexuellen Bereich :)), weswegen sie zum Verteufeln und Beherrschen neigen. Mein Thread ist ein winziger Versuch für gegenseitige Anerkennung und Harmonie zu werben.

Ja, und das finde ich schön, ich habe den Thread von Anfang an mit Interesse gefolgt. Es wäre schön zu sehen dass wir im Allgemeinen sehr viele Gemeinsamkeiten haben, und dass Unterschiede und "Überlegenheit" in bestimmten Sachen "beim Anderen" eher was sind um sich über zu Freuen als um Angst für zu haben... Auch das sich zusammentun mit unterschiedliche Talente bringt denke ich in der Praxis wunderbare Synergie-Effekte (1+1 ergibt mehr als 2), wovon Du, in anderer Hinsicht in diesem Thread auch schon gesprochen hast.

Herzlichen Gruss
Kim

(Hm.. vielleicht liegt der Schlüssel darin die "latente" Talente in sich Selbst zu Er-Kennen, Wieder-Erkennen, zu lieben und zu entwickeln ....? Männer haben ja auch prominent anwesendere Talente die bei Frauen da im Durschnitt auch manchmal ein bisschen "verborgen" bleiben. Nun rede ich nicht von Muskuläre sachen, sondern von zum Beispiel der Kameradschaftlichen umgang - So gibt es da auch gleichgewicht, ich glaube nähmlich auch nicht in/an eine absolute Allgemeine überlegenheit von einer der Geschlechter über den Andern. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, zusammen gibt das doch ein guter Mix, oder müsste es die eigentlich geben.... ) :)
 
Hallo KimS
ich danke dir für diesen Satz:

ich glaube nähmlich auch nicht an eine absolute Allgemeine Überlegenheit von einem der Geschlechter über das Andere

Um wirkliche Gleichberechtigung und Frieden unter die Geschlechter zu bringen, ist das tiefe Verstehen dieses Satzes absolut notwendig. Außerdem wären die Folgen dessen äußerst weitreichend.
Von Dieter Duhm stammt das Zitat: "Es kann auf der Welt kein Frieden herrschen, wenn Krieg in der Liebe ist."

Die Dynamik der Geschichte von Lilith demonstriert diese Zusammenhänge sehr deutlich.

Gruß Valentin
 
Für die Zeit vor der neolithischen Revolution haben wir wenige Informationen. Das wenige, was wir wissen, spricht dafür, dass die Rolle der Frau bedeutsamer war. Von matriachalen Strukturen sprechen deshalb Forscher, nicht von einem "Herrschaftssystems".

Hallo Horaz,

Um zum religiösen Mythos der Lilith zurückzukehren zu versuchen. :rolleyes:

Der Wandel von der Jäger zur Hirtenkultur lässt sich auch am Gottesbild ablesen. Der höchste Gott der Jäger ist tangristisch ubiquitär, aber auch ein Partner des Menschen. Das Gottesbild der Hirten lässt sich wohl anhand der biblischen Patriarchen ergründen. Es ist viel autoritärer, allmächtiger. Gottes Stimme donnert und seine Augen blitzen etc. Weswegen? Hängt sicher mit der wirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Vielleicht mussten die Herden, die ja nun einen Besitz darstellten, geschützt werden, wodurch ein mächtiger Gott, der dich erwählt und schützt gefragt war. Bei den Bauern verändert sich das Gottesbild wiederum. Hier ist der höchste Gott der souveräne Herrscher über das Schicksal. Er lässt die Sonne scheinen, er lässt es regnen, er schenkt eine reiche Ernte oder auch nicht. Der Mensch ist ihm ausgeliefert und kann ihn nicht kritisieren. Er kann nur aus seiner Hand nehmen, was gewährt ist. Dieser Gott segnet den Menschen, er verflucht den Menschen und der Mensch weiss nicht wieso.
 
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Hallo KimS
ich danke dir für diesen Satz:



Um wirkliche Gleichberechtigung und Frieden unter die Geschlechter zu bringen, ist das tiefe Verstehen dieses Satzes absolut notwendig. Außerdem wären die Folgen dessen äußerst weitreichend.
Von Dieter Duhm stammt das Zitat: "Es kann auf der Welt kein Frieden herrschen, wenn Krieg in der Liebe ist."

Die Dynamik der Geschichte von Lilith demonstriert diese Zusammenhänge sehr deutlich.

Gruß Valentin

Hallo Valentin,

Ich danke auch Dir. Erstens dass Du verstanden hast wie ich es sehe. Und ich weiss bei uns Frauen spielen manchmal auch Ängste eine Rolle, Angst vor Abhängigkeit, Angst überherrscht zu werden... Ich denke M und W sind da im Grunde eher gleich ;) nur dass die Damen weniger vom Testosteron geplagt werden, aber offenbar genauso stark irgendwelche Bedürfnisse haben, an sich wäre dass zu verstehen auch schon eine Tür die sich öffnet zu vor Allem mehr Zusammengehörigkeitsgefühl... Verständnis und Liebe ohne Krieg.

Ich denke die Tiefsten Bedürfnisse sind die von Liebe, Akzeptanz, das Gefühl dazu zu gehören und sich nützlich machen zu können, ohne grosse Schaden für irgendwelche andere Lebewesen im kleinen und im grossen Ganzen - zu Harmonieren eigentlich...

Vielleicht sind viele da vom Wege abgekommen, glauben ihre Tiefste Bedürfnisse erfüllen zu können dadurch dass sie keine zeit mehr haben Liebe zu zeigen, Verständnis zu haben, sogar eigentlich schlimme sachen Tun, Kriege anfangen, in dem sie Glauben damit erreicht man etwas durch dass mann erfüllt, geliebt und akzeptiert wird, und das gefühl bekommt dazu zu gehören.... Merkwürdige Leute, Menschen....

Da gefällt mir Dein Beitrag sehr, wobei ein Bild ensteht dass es wenn man wollte, die Welt anders aussehen könnte wenn man herausfinden würde dass ohne Krieg (und Furcht) in der Liebe alles eigentlich auch noch viel leichter wird, und das dem was man irgendwo in die Ferne als Ziel zu erreichen hofft einem ja schon eigentlich direkt umgeben könnte, schon umgibt! ... Um glücklich zu werden muss man, so denke ich, die Verbindung zu sich Selbst (in ihrer Vielseitigkeit) finden/haben, es so in alle(s) andere auch wiedererkennen zu können, und um so auch erfahren und sehen zu können dass es über Harmonie eher oder gar nur zum Glücklich sein kommen kann... Einfach aber nicht leicht - oder so leicht dass man es nicht mehr zu erkennen weiss?

Schön so vor dem schlafen gehen mal darüber zu träumen wie die Welt dann aussehen könnte.... (steht hier zwar als "zweitens", aber.. :))

:)

Lieben Gruss
Kim

PS: Hm :idee:, ja vielleicht ist da der grösste Schwierigkeit, Hindernis, beim zu sich Selbst finden, dass man auch in sich Selbst auch "Eigenschaften" findet die man oft als weniger Liebenswert betrachtet. Ist m.E. gar kein Problem, das gehört zu unser Wesen und wahrscheinlich haben die auch eine nützliche Funktion - es gibt da eigentlich meiner Meinung nach keine "Schlechte" (Charakter-)Eigenschaften, nur unpassendes/unangebrachtes Anwenden davon.
 
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