Leben im Diesseits

Die Weltanschauungs-Diskussionen hier im Forum sind meistens never-ending. :D

Hoi Kathy, :wave:

Unsere Diskussionen sind aber trotzdem spannend. Es sind manchmal ganz interessante Fragestellungen drunter und man kann auch nie wirklich vorhersagen, wie es weitergeht oder ob es überhaupt weitergeht. :lolli: :romeo: :brav:
 
Hallo Puistola,

So, warum lebst Du dann noch?
Es ist nicht so, wie Du schreibst, der Mensch bedarf nicht der Rettung vor der Lampe. Es ist unsinnig und abstossend, wenn die Religionen den Menschen unter Vorgabe der Rettung von seinem einzigen Leben entfremden, und als Ersatz die Lüge von der Gewissheit ewiger Konsequenz des hiesigen Tuns anbieten. Damit erschleichen sie sich die Kontrolle über das Gewissen, über das Handeln und das Sterben.
Der um die Endlichkeit des eigenen Leben Wissende ist in Gewissen, Handeln und Sterben frei.


Die Lampe ist künstlich, das Sonnenlicht natürlich. Wenn Religionen zur Lampe werden, sind sie schädlich. Allerdings macht unser Dasein schon mehr Sinn, wenn die Fülle des Lebens grösser ist, als was wir kennen.

Mein Satz lautete viel bescheidener als jener Sokrates': "Ich glaube, zu wissen".

Es gab nichts befreienderes in meinem Leben als zu verstehen, dass das Leben im Jetzt endlich ist, dass ich dafür und nur dafür Verantwortung trage.
Die Vorstellung eines bewusstes, womöglich gar ewiges Erleben der Totseins, in das Konsequenzen des Jetzt-Lebens hineigetragen würde, dann auch noch zynischerweise "ewiges Leben" genannt, war eine Last, die ich mit Freuden abgeworfen habe.
Dieser "Frohen Botschaft" der religiösen Organisationen brauche ich nicht.
Welche Freiheit!


Das siehst du schon richtig. :cool: Unsere Realität ist nichts, eine Täuschung. Was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, existiert gar nicht, sondern nur das was wir hoffen und vielleicht glauben existiert. Das Leben funktioniert auch ohne Gott. Die Maschine unseres Daseins ist vorprogrammiert und es hängt nicht an uns, ob und wie es abgelaufen ist und ablaufen wird. Unsere Handlungen sind aber kausal und definieren uns. Wir sind, was wir tun, und wir glauben, was wir tun. Daher spielt es keine Rolle, ob alles vorbestimmt ist, denn wir sind, wer wir sind, wir ändern uns, wenn wir uns nach dem kausalen Plan ändern sollen, wir erreichen, was wir erreichen sollen und wir werden dort enden, wo wir hingehören. Aber wie gesagt: Unser Dasein ist eine Täuschung. Was wir gut finden, ist vielleicht schlecht, was wir für erlöst halten, ist vielleicht verdammt, was wir gross finden, ist vielleicht klein, kurz: der Erste wird der Letzte sein.

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Hoi Kathy, :wave:

Unsere Diskussionen sind aber trotzdem spannend. Es sind manchmal ganz interessante Fragestellungen drunter und man kann auch nie wirklich vorhersagen, wie es weitergeht oder ob es überhaupt weitergeht. :lolli: :romeo: :brav:

Hallo Ratio

Unsere Diskussionen fand ich auch immer sehr spannend. :D Du nimmst mir ja meine Aussage nicht übel, gel? :eek:) Ich konnte nicht so lange am PC sitzen (kein Drucker) um alle Diskussions-Themen zwischen dir und Beat zu verfolgen. Werde trotzdem immer mal wieder vorbeischauen. :wave:

Lieben Gruss

Kathy :hexe:

PS.: Dein nächster Beitrag gefällt mir auch. :)
 
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Ich bitte Dich doch sehr, Deine Meinungen NICHT in einen Rahmen zu schreiben, der mit "Zitat von Puistola" überschrieben ist. In diesem Rahmen hast Du gar nichts zu suchen, ausser gekennzeichnete Kürzungen vorzunehmen.

Benütze bitte das Quote-Ikon, wenn Du zitierte Texte zur Beantwortung in Absätze teilen willst.


Nun doch noch kurz zur Sache:
ratio schrieb:
Allerdings macht unser Dasein schon mehr Sinn, wenn die Fülle des Lebens grösser ist, als was wir kennen.

Mann kann allerlei Dinge machen, Sinn aber nicht. Dinge, Abläufe, Aussagen haben Sinn, oder eben nicht.
Warum ausgerechnet das Leben Sinn haben soll, ist mir nicht klar. Es ist so etwas grosses, dass es mit "Sein" auskommt. Da noch einen "Sinn" überzuordnen ist ein Bedürfnis, das ich nicht nachvollziehen kann.
Deswegen wird das ja auch meistens mit frei erfundenen ausserirdischen Rauschebart-Instanzen in Zusammenhang gebracht, die dann ganz nach Menschenart werten und abstrafen, unter Vermittlung und Aufsicht der meisterns in lange Gewänder gehüllten Grosschamenen. Und natürlich zugunsten von dessen Wohlfahrt.

P'la
 
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Puistola;187291 Nun doch noch kurz zur Sache: Mann kann allerlei Dinge machen schrieb:
haben[/I] Sinn, oder eben nicht.
Warum ausgerechnet das Leben Sinn haben soll, ist mir nicht klar. Es ist so etwas grosses, dass es mit "Sein" auskommt. Da noch einen "Sinn" überzuordnen ist ein Bedürfnis, das ich nicht nachvollziehen kann.
Deswegen wird das ja auch meistens mit frei erfundenen ausserirdischen Rauschebart-Instanzen in Zusammenhang gebracht, die dann ganz nach Menschenart werten und abstrafen, unter Vermittlung und Aufsicht der meisterns in lange Gewänder gehüllten Grosschamenen. Und natürlich zugunsten von dessen Wohlfahrt.

P'la


PS: Ich kann diesen Blöd-Sinn auch: Ztztztztztztztztztztztztztzztzzzzztzzzzzzzzzzzzzzz!

Hallo Pustla

Wo ist denn das Zitier-Icon??? Gibts bei mir nicht. Ich hoffe du kannst es verkraften. Wenn du noch ein bisschen weiterschlafen zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz willst dann nur zu. :sleep:

Das will ich schon hoffen, dass Mann nicht den Sinn machen kann. :eek:)

Desweiteren würde ich meinen, dass der Sinn des Lebens deswegen häufig mit Übernatürlichem verbunden wird, weil er eben, wie du sagst, etwas unermesslich Grosses sein muss. Genauer gesagt etwas Erhabenes und Erhabenheit schliesst Furcht und Bewunderung mit ein................noch Fragen?????????????????????????????????????????? :wave:
 
Hallo Pustla

Wo ist denn das Zitier-Icon??? Gibts bei mir nicht.

Das ist in der Taskleiste über dem Schreibfeld die 5. Icone von links.
Wenn Du die drückst, kommt [ QUOTE][/QUOTE ]

Zwischen die Klammers pastest Du den zitierten Text, ob aus einem Posting oder aus dem Intenet oder sonst einer Quelle.

Ich kann das schon verkraften, aber ein Dritter sieht nicht mehr, wer was geschrieben hat. Dazu gibt es ja in der Forensoftware diese Rahmen, um Deine eigene Schreibe, das was neu hinzukommt deutlich zu machen. Ich habe schon gesehen, dass hier in dieser Beziehung bunter Wildwuchs herrscht, naja, nicht jeder Moderator ist ein Feldweibel. Trotzdem scheinen die hier auch mit Härte vorzugehen: den Bodo haben sie gesperrt, keine Ahnung warum, werden wohl ihren Grund haben.

Desweiteren würde ich meinen, dass der Sinn des Lebens deswegen häufig mit Übernatürlichem verbunden wird, weil er eben, wie du sagst, etwas unermesslich Grosses sein muss. Genauer gesagt etwas Erhabenes und Erhabenheit schliesst Furcht und Bewunderung mit ein ...noch Fragen? ...

Nein, ich habe das nicht gesagt. Ich habe gesagt, das Leben sei so gross, dass es mit "Sein" auskomme und ihm nicht noch einen Sinn übergeordnet werden müsse. Von unermesslich steht da nix.
Erhaben? Das klingt so nach Ferdinand Hodlers Bergwelten, im Morgenrock dahertreten und so. Furcht? Wieso sollte ich mich vor dem Leben fürchten? Bin doch Teil davon. Bewunderung? Ja, uneingeschränkt.

Puistola

PS: Puistola, nochmal zum mitschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Puistola,

Mir gefällt das mit den Farben. Ich wäre in diesem Forum auch noch nie auf die Idee gekommen, dass die farbig gekennzeichneten Texte keine Zitate seien, auf die geantwortet wird. Mehrere Zitierkästchen sind irgendwie ermüdend, ich lese meistens nur eines.

Nachtrag: Oha, jetzt hab ich kapiert. Ich benütze halt immer das Zitier-Icon gleich unten rechts am Postings.

Nein, ich habe das nicht gesagt. Ich habe gesagt, das Leben sei so gross, dass es mit "Sein" auskomme und ihm nicht noch einen Sinn übergeordnet werden müsse. Von unermesslich steht da nix.
Erhaben? Das klingt so nach Ferdinand Hodlers Bergwelten, im Morgenrock dahertreten und so. Furcht? Wieso sollte ich mich vor dem Leben fürchten? Bin doch Teil davon. Bewunderung? Ja, uneingeschränkt.

Wenn z.B. jemand zwangsweise in die geschlossene Abteilung eingewiesen wird, da er sich dagegen wehrt oder Medikamente verweigert, dann hat diese Person m.E. ein Bedürfnis nach Sinn und v.a. ein Bedüfnis nach einem Sinn, welcher über die momentane Gegenwart hinausgeht. Dein Erwähnung vom "Sein" ist doch einfach ein billiger Trost auf Kosten der Unterdrückten.

Nun gut, wahrscheinlich gibt es schon einen (sexologischen) Grund, dass häufig vom "Vater im Himmel" und von der "Mutter Erde" geredet wird. Mann verkörpert wohl tatsächlich eher den Sinnaspekt und Frau den Seinsaspekt. Diesen Seinsaspekt gibt es aber auch im Wesen Gottes, nämlich in Shiva (dem Zerstörer), dem Sohn. :bang: :fans:
 
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Hallo Puistolo

Wollte nur mal darlegen, weswegen Shiva die weibliche Seite Gottes sein könnte. Shiva entspricht Yin. Yin ist bekanntlich weiblich, wie der kalte Tod, Yang männlich, wie das wärmende Leben. Betreffend deines epikuräischen Ansatzes (Tod = nichts) müsste das ganze allerdings ins Diesseits verlegt werden, wodurch es auch umgekehrt (gespiegelt) sein könnte, also weiblich = erhaltend, männlich = zerstörend. Schon Eriguena hat gesagt: Das Ziel ist weder geschaffen, noch schaffend...............hmmmmmmmmm Das Ziel wäre folglich "Nichts", also die weibliche Seite Gottes, die uns zerstören wird.
 
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Hallo Puistola

Ah, das ist ja beruhigend. Dann muss man nicht fürchten, dass es allzu viele "bekennende Christen" auf diesem schönen blauen Planeten gibt.
Exakt nur würde ich bedauern statt "nicht fürchten" sagen.

Wenn es denn so einen nicht benennbaren IHN gäbe, wäre der doch hoffentlich nicht so kleinlich, sich nur jenen zu offenbaren, die ihren Katechismus brav gelernt haben und sich Christen nennen dürfen nach den kleinlichen Regeln irgendwelcher Sonntagsschulleerer und Päpste?
Das ist genau so wie Du schreibst. Er offenbart sich gerne allen. Er zwingt abver niemanden. Deshalb kann man ihn auch bitten "klopfet an und Euch wird aufgetan" hat er zugesichert.

Wenn ER schon mit seinen zwei selbstgebastelten Menschchen überfordert war,
War und ist er nicht. Die Entwicklung war die Folge der Freiheit die Er den Menschjen gab. Und bekanntlich hat jede Aktion auch eine Auswirkung, dh auch eine negative eine Negative.
wird ER ja, auch nach intensivem Training kaum fähig sein, so eine Synchronbeziehung zu vielen "bekennenden Christen" aufrechthalten zu können.
ER schon, die Menschen leider eher weniger als mehr. Der Mensch baut mit seinem freien Willen bzw der daraus entstehenden negativen Gedanken/Aussprache/Taten/Unterlassungen etc eine Mauer zwischen ihm selber und Gott auf.

Also kurz, die Vorstellung eines anthropomorphen ERs oder Gottes ist nicht haltbar.
Anthropomorphen nicht, sonst würde man Gott vermenschlichen, aber personell ist er schon. Wie gesagt, man kann IHN erfahren und Beziehung zu IHM haben. So kann man nebenbei auch Zeichen und (auch übernatürliche) Wunder mit bzw durch IHN erfahren.

Denn in einer Welt, in der ich den Lauf der Dinge nicht IHM anlasten kann, muss ich die Verantwortung selbst übernehmen. Was von mir auf Mitmenschen, die lebende und nicht lebende Umwelt ausgeht, muss ich verantworten. Ich bin verantwortlich für das Leben auf diesem Planeten, für mein eigenes Leben, ebenso wie Du und jeder Einzelne.
Das ist auch kein Widerspruch, stimme Dir auch im Wesentlichen zu. Gott hat uns die Entscheidungsfreiheit gegeben (damit wir frei entscheiden können ob wir IHN so wie er uns lieben möchten), dh mit dem Entscheid müssen wir auch die verantwortung für diesen Entscheid tragen. Die Folgen unserer Entscheide IHM anzulasten ist also wie Du schreibst nicht richtig.

Gerade Kranke, von denen hier doch einige vertreten sind, müssten es als unablässigen Hohn empfinden, wenn ER sich zwar einmal kurz durch seinen Sohn auf Erden verteten liess, und diesen freizügig Wünderchen vollbringen liess, aber danach melodramatisch am Kreuz mit österlicher Nachbesserung verabschiedet.
Das tut ER auch nicht und da ich eine tochter habe, die Kränker als jeder hier im Forumj ist, weiss ich auch in der Praxis ganz konkret wovon ich spreche.

Tschau zäme, das wäre es dann mit den Wundern, und wer's nicht glaubt wird eh verdammt.
Gott verlangt nicht, dass jemand einfach so an Wunder glaubt. Aber wer es wirklich wissen will, kann es prüfen. Ich selbst habe hunderte gesehen und wenn Du möchtest kann ich Dir sogar sagen, wo und wann Du dutzende sehen kannst, als Kostprobe sogar im Netz.

Nein, wir haben ganz einfach Angst vor dem Sterben. Da hilft ER nix.Find es schon was anmassend, wenn Du von WIR redest. Habe viele gesehen, die absolut keine Angst davor hatten, sogar Tage vor Ihrem Tod, von dem sie wussten das er bald da sein wird.

Sterben müssen jene, die sich so eine exclusive Beziehung mit IHM vorspiegeln genauso, wie wir, die wissen, dass das eigene Leben endlich ist, unbelastet von einer ungewissen Zukunft voller Drohungen.
Die Beziehung zu IHM ist nicht exklusiv und keinem vorenthalten der eine beziehung zu IHM möchte. Der irdische Tod werden alle erleiden, aber man kann auch leben, sogar wenn man stirbt. Die Zukunft ist für mich auch nicht ungewiss, sondern ganz einfach. Jeder wird anhand seiner Taten gerichtet, aber die Strafe für die Sünde hat ER schon für jeden getragen, der SEIN freiwilliges Opfer aus Liebe zu uns Menschen auch annimmt.

Wir Ungläubigen, Wissenden können unsere Kraft auf das Leben hier konzentrieren und auf das Sterben eines Tages. Ihr ER-Süchtigen müsst immer am Eigentlichen vorbeischielen für ein paar Pünktli mehr oder weniger im Sündenregister oder für ein paar festere Pantöffelchen, dass ihr besser über diese eh unpassierbare 7. Brücke zu den Jungfrauen kommt.
Wenn Du mit Ihr mich meinst, dann liegst Du völlig falsch. ER hat meine Sünden getragen, also bin ich frei, ich muss nicht mehr für meine Sünden büssen, da ER für mich gebüsst hat. Ich kann in Freiheit und aus Dankbarkeit Gutes tun und muss eben gerade nicht Pünktchen buchen gehen, wie es bei anderen Glaubensrichtungen ist. Das Evangelium ist die Botschaft der freiheit nicht der Knechtschaft! Und ER liebt uns so, dass er alles, sogar sein unschuldiges Leben für uns gegeben hat.
Deshalb kann ich mich auch auf das Leben hier konzentrieren, das spätere ist ja schon klar.

Ein roter Faden führt von der Aufklärung zur Deklaration der Menschenrechte:
Die Aufklärung ist aus dem Christentum heraus entstanden. Die Menschenrechte wie wir christlich geprägte Menschen es verstehen, verstehen anders geprägte Menschen anders. Betrachte doch nur die Stellung der Frau in anderen Glaubensrichtungen. Uns ist unsere christliche Prägung (nebst der hellenischen) gar nicht bewusst. Wir erachten alles wie die Menschenrechte nach unserem Verständnis als logisch, ohne zu merken, dass sie oft auf einem der obgenannten Basis beruhen.

Wir bedürfen, um das Leben und das Sterben zu meistern der Ethik, nicht der Religion.
Ethik braucht eine Basis, die ist immer im weiteren sinne religiös. Oder wieso sollen die rauen die anders sind, weniger Kraft haben, im Hirn (Schach) wie in den Muskeln gleichwertig sein? Das kannst du logisch nicht begründet ohne eine religiöse Basis im weiteren sinne zu beanspruchen.

Man lasse sich den Blick auf Leben und Sterben nicht durch IHN und sein kümmerliches Symptom des ewigen Lebens, also des bewusst erlebten andauernden Todes, verstellen. Den Tod gibt es nicht für jene, die gestorben sind, die sind eben nicht mehr. Den gibt es nur für die noch Lebenden, die sich einer vergänglichen Leiche gegenüber finden. Doch auch das Leben ist für uns Lebende reserviert. Wir haben es einmal. Mehr nicht, weniger nicht, das reicht.
Das Leben hier ist so völlig irrelevant klein im Vergleich zur Ewigkeit. Wieso soll das irrelevant Kleine wichtiger sein als die relevante Ewigkeit?

Nie würde ich - hier wie dort - religiöse Ansichten anderer verdammen, solange sie nicht an die Fundamente der Freiheit rühren.
Na ja einige religiöse Ansichten richten sich eben gerade gegen die Fundamente der Freiheit. In vielen Städten der welt könntest Du auf einer belebten Strasse kein grosses Kreuz auf der Brust tragen, ohne das Du bestensfalls blutig herauskommst, schlechtestenfalls ein Messer in derselben Brust hättest.

Laßt den andern glauben, was er will, aber fordert dafür auch von ihm, daß er dich nicht glauben läßt, was er glaubt.
Diese Forderung ist gerecht und billig; aber ungerecht und verwerflich, verwerflicher noch als die Intoleranz des Gläubigen ist die Intoleranz des Aufgeklärten, welcher von den andern ohne Unterschied verlangt, daß sie zwar nicht so glauben, aber so denken, so frei und gescheut sein sollen, wie er selbst. Man muß auch gegen die Unfreiheit und Dummheit tolerant sein

Absolut richtig, der autor wuchs übrigens in einer christlich geprägten Kultur auf.
Unfrei ist übrigens fast jeder, der sündigt, da er die Folgen der Sünden tragen muss.
Oder wohin geht derjenige mit seiner schuld hin? Wo kann er sie abladen? Wenn nirgends, dann ist er niemals mehr frei. Und jeder sündigt bekanntlich!!

Mann kann allerlei Dinge machen, Sinn aber nicht.
Na ja, wenn die Welt aus reinem Zufall allmählich rein zufällig (nebst der Emilisation durch die angeblichue Evolution) entstanden ist, dann gibt es keinerlei Dinge die Sinn machen. Welchen Sinn den ?
 
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Ja, mit diesem Einwand bin ich sehr einverstanden. Klar haben Tiere, sogar Pflanzen eine Seele, oder genauer, sind die beseelt
Na dann erklär mir bitte mal, wie eine Seele aus einem materiellen urknall heraus entstehen soll, ohne das da ein Gott irgendwie mitwirkt. Aus Materie soll Seekle entstehen? Denke dann müsste man die Physik umschreiben.
 
Hallo Puistola

Nun kommt wieder der Glaube ans Jenseits ins Spiel:
Wäre das so, müssten sich die Menschen um Ballongas reissen, um so schnell wie möglich da hin zu kommen. Doch halt, alle Jenseits-Vorstellungen sind mit Drohungen verbunden:

Nein, ich weiss wo ich hinkomme und es ist eher das Gegenteil der Fall. Wenn man frei ist, dann ist man auch frei zu leben und irgendwann mal zu sterben und wie Bonhöfer es sagte, das ist dann nicht das Ende, sondern der (wirkliche) Anfang.

Wer nicht glaubt, hat ein Leben frei dieser Drohung. Unbeschwert von Massregelungen im Diesseits zwecks Erringung angenehmerer Konditionen im ewigen, bewusst erlebten eigenen Tod. Er kann im Diesseits, oder besser gesagt, im Jetzt leben, hier wirken, Verantwortung tragen leiden, sich freuen. Kurz, er hat mehr von dem kurzen Ausschnitt des Lebens, als jener, der sich vorbereiten muss auf ein anderes Leben, das nicht wie der nächste Winter endlich ist.
Auch das stimmt nicht. Auch Du hast ein gewissen und auch Du weisst, wann Du Schuld auf Dich geladen hast. Deshalb kann man dann nicht ganz frei leben. Einiges was man verbrockt hat kann man auch nicht rückgängig machen, also muss man diese Schuld bis lebensende tragen, ausser eben, man kann die schuld ablegen, weil jemand dafür schon bezahlt hat.

Was als Trost angeboten wird, ist in Wahrheit Drohung. Eine Drohung, die so stark sein soll, dass sie die Menschen im Leben hält.
Das kann so sein, muss aber nicht. Das man für das leben rechenschaft ablegen muss ist weder Drohung noch Trost bzw kann sowohl das eine wie das andere sein. Freiheit ist aber zu wissen, dass egal was man getan hat, ER die Strrafe getragen hat und man deshalb keine Schuld mehr hat.

Die Hinterbliebenen sehen sehr wohl einen gestorbenen, sag meinetwegen toten Körper. Der bleibt eben übrig beim Sterben.
Und wo ist da der genannte Seele / Geist?

Es ist unsinnig und abstossend, wenn die Religionen den Menschen unter Vorgabe der Rettung von seinem einzigen Leben entfremden,
Wenn Du "einzigen" mit "hiesigen" ersetzt, bin ich absolut einverstanden.

Dieser "Frohen Botschaft" der religiösen Organisationen brauche ich nicht.
Welche Freiheit!

Hab das Gefühl, das du die frohe botschaft nicht verstanden hast. Die mögliche Freiheit ist ja die frohe Botschaft.
 
Hallo Beat

wie schön, dass wir uns doch in allerlei Punkten recht nahe sind. Habe ich bei früheren Diskussionen gar nicht so gemerkt. :D

Lieben Gruss :)

Kathy
 
Hallo Kathy

Oh doch, wir waren uns immer einig, das der Mensch den freien entscheid hat und das er auch Verantwortung und die Folgen davon tragen muss.
Die grösste ifferenz ist nur, dass ich überzeugt bin, dass ER eben schon die Folgen der falschen Entscheide von uns Menschen getragen hat und wir deshalb frei sind, wenn wir SEIN Opfer annehmen.
 
wodurch es auch umgekehrt (gespiegelt) sein könnte, also weiblich = erhaltend, männlich = zerstörend. Schon Eriguena hat gesagt: Das Ziel ist weder geschaffen, noch schaffend...............hmmmmmmmmm Das Ziel wäre folglich "Nichts", also die weibliche Seite Gottes, die uns zerstören wird.

Ach so, macht nix.
 
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Nein, ich weiss wo ich hinkomme und es ist eher das Gegenteil der Fall. Wenn man frei ist, dann ist man auch frei zu leben und irgendwann mal zu sterben und wie Bonhöfer es sagte, das ist dann nicht das Ende, sondern der (wirkliche) Anfang.

Für Dietrich Bonhoeffer, ein sehr mutiger, freiheitsliebender Mann, war die Bergpredigt zentral. In jener Lehrveranstaltung Jesus von Nazareths fügte dieser den starren, befehlsartigen zehn Geboten die Menschlichkeit bei. Es ist sehr wohl möglich, dass von Nazareth damit einen Grundstein zu den Menschenrechten gelegt hat, und damit die Ordnung der Gesellschaft von den Ge- und Verboten des alten Testaments oder Hammurabis oder des Koran etc. in Richtung der freien Entscheide angestossen hat. Dass von Nazareth dabei auf die ihm geläufige Theologie zurückgriff ist entschuldbar, stand ihm doch philosophisches Rüstzeug nicht zur Vefügung.
Auch Bonhoeffer war als Theologe in dem kirchlichen System befangen (Lehrauftrag, Beamtung, Tradition), dass er seine Erweiterung der Bergpredigt zur Grundlage des freien Willens nicht von dem religiösen Ballast befreien konnte, den von Nazareth und zahlreiche Theologen nach ihm fleissig tradierten.
Die Philosophie hingegen hat sich immer wieder von diesem Ballast befreit. Sie hat aber nie den Einfluss der Theologie auf die Gesellschaft wettmachen können, da sie sich der Anbiederung an die Macht enthielt, und da sie auch keine bunten sonntäglichen Spiele für das Volk bereithielt.

Von dieser religiösen Befangenheit sind wir heute befreit, weil im Zuge der Napoleonischen Reformen, trotz zwischenzeitlicher Restauration des Gottesgnadentums, die Priester wenigstens in unserem Teil der Welt aus der Macht vertrieben wurden. Bonhoeffer hat, im Gegensatz zu den meisten seiner Berufsgenossen, nicht den über Jahrtausende gewohnten feigen Anschluss an die Macht gesucht, sondern sich gegen diese gestellt. Das konnte er nur, weil seine Theologie von der diesseitigen Freiheit der Menschen handelte. Das Bekenntnis zum Jenseits bleibt da nur noch Floskel.

Ich sehe nicht und niemals ein, warum, wozu dieses Leben ein Fortsetzung brauchen sollte.


Noch eine Bemerkung zu dieser besorgten Frage hier:
Und wo ist da der genannte Seele / Geist?
Ah, Du fragst nach einem dieser Deponieprobleme, die uns je länger desto mehr beschäftigen.
Erloschen sind Seele und Geist, zusammen mit dem Körper, mit dem sie eine unlösbare Einheit bildeten. Das vitale des Menschen, was ihn von der leblosen Leiche unterscheidet, dem sagt ihr "Seele" in der irrigen Annahme, das das wie ein Leintuch von der Matratze getrennt werden könnte, zur Wäsche mit weihrauchparfumiertem Vergebungspulver oder gar zum späteren strafweisen Wiedergebrauch.
Den höheren Steuerungsfunktionen, die Bewusstsein erzeugen sagt ihr "Geist". Diese Dreiteilung ist derartig praktisch, dass man fast nicht umhin kommt, sie zu übernehmen. Beim Sterben allerdings geht das so nicht: Dass der Körper nicht Plopp macht und zerfällt ist offensichtlich, dass keine Seele mehr "drin" auch, und der Geist kann ja schon länger vor dem Sterben langsam sich zurückgezogen haben durch den Verlust entsprechender Körperfunktionen. Jetzt wollt ihr also die Seele abgetrennt sehen und in einem grotesk verorteten Jenseits deponieren, je nach Tradition zur Wiederverwertung oder als Endlager. Aber da ist keine Seele mehr, denn der Mensch ist ja gestorben, hat seine Vitalfunktionen eingestellt, was bleibt ist eine zerfallende Leiche.
Ist das denn so schwierig, zu akzeptieren, dass das Offensichtliche so ist?, dass das Leben des Einzelnen ganz schlicht erlöscht, während das Leben als Ganzes in dieser rasenden Entwicklung steht, die es auf diesem Planeten zu der Bildung von Menschen und z.B. Wespen geführt hat und die noch lange weiterführen wird. Wohin? Keine Ahnung, woher sollten wir die Zukunft wissen, wenn wir die Vergangenheit nur bruchstückhaft verstehen? In unserem Zeithorizont können wir nur erkennen, dass sich die Spezies Mensch im exponentiellen Wachstum befindet und dadurch den Planeten recht heftig belastet. Ob das nachhaltig ist, entscheidet über den Bestand dieser Spezies, nicht aber über den Bestand des Lebens hier. Das gab es ohne Menschen, und das wird es auch ohne Menschen geben können.
Vom Leben an Anderen Orten dieses oder eines anderen Universums brauchen wir nicht zu sprechen, da jenes wohl unabhängig von unserem entstehen würde, wenn auch aus der gleichen Bestreben der Materie, sich gelegentlich zu komplexen, selbstreproduzierenden Formen zu organisieren.

Von Innen heraus geschieht das, ganz ohne irgendeines Old Rauschebarts Einhauchungen, die später dann zu dem angefragten Deponieproblem führen würden.

Schönen Abend wünscht
Puistola
 
wer patty smith kennt, kennt bestimmt auch den film "dream of life".
darin sagt sie zum tod ihres mannes: "er ist nicht gestorben, er ist vom traum des lebens aufgewacht."
ich fand das äußerst poetisch und schön.
 
wer patty smith kennt, kennt bestimmt auch den film "dream of life".
darin sagt sie zum tod ihres mannes: "er ist nicht gestorben, er ist vom traum des lebens aufgewacht."
ich fand das äußerst poetisch und schön.

Nein, kenn ich beides nicht, aber das ist eine sehr bewegende Art, das Ende zu benennen.

Danke
Puistola
 
Hallo,
ich möchte an dieser Stelle nur mal kurz anmerken, dass ich auch in dieser Subrubrik wert auf einen freundlichen und respektvollen Umgangston lege. Und ich bin wenig interessiert daran, verbale "Ausrutscher" in Beiträgen auszuputzen ;), wie in 18, 24, 27 und 29!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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