Hallo Sine, hallo Beat,
das ist ein schwieriges Thema, für mich persönlich. Deshalb habe ich mich bisher auch darum herumgedrückt, es in einer der Subrubriken von "Seele Psyche Geist" anzusprechen.
Sicher ist hier, ebenso wie wenn es um die Diskussion von anderen Weltanschauungen geht, ein hohes Maß an Umsicht und möglichst genaue Betrachtung und Differenzierung, erforderlich.
Ich finde die Betrachtungen von Reli - Info recht hilfreich und werde mich gelegentlich auf diese Homepage beziehen.
Zunächst einmal ist, so finde ich, der Jugendsatanismus
Relinfo: Jugendsatanismus vom "ideologischen" Satanismus zu trennen.
Der Jugendsatanismus ist in keiner Weise zu verharmlosen, sondern er ist ein ganz wichtiges Phänomen, das sehr viel Beachtung und auch Engagement benötigt. Er ist nur, so finde ich, zunächst aus einer anderen Warte, nämlich der jugendsoziologischen/ entwicklungspsychologischen und auch sozialarbeiterischen Sicht, zu betrachten.
Anders verhält es sich beim "philosophischen", oder wie ich es genannt habe, "ideologischen" Satanismus.
Hier wird allgemein angenommen, es handele sich mehr um eine Lebensphilosophie, bzw. um eine Weltanschauung, denn um eine Religion.
Denn Satan werde hier nicht als "Gottheit angebetet", sondern eher als "Vergöttlichung des Menschen" durch das "Prinzip Satan" verehrt. Meines Erachtens ist das zunächst einmal so stimmig. Ich habe den Eindruck, dass hier so eine Art stirnersches Weltbild zugrunde liegt, wie weiland ja auch bei Crowley.
(Max Stirner
Max Stirner - Wikipedia ).
Und es gilt vor allem für die "klassischen" Gruppierungen, wie der
Church of Satan Relinfo: Church of Satan und den
Temple of Set Relinfo: Temple of Set und vielleicht sogar noch für den
Order of Nine Angles Order of Nine Angles - Wikipedia .
Dies gilt aber meiner Meinung nach zum einen nicht uneingeschränkt für den oben kurz angesprochenen "Jugendsatanismus" und zum anderen nicht für gewisse Spielarten, von denen mir nur die folgende bekannt ist, nämlich der aus der Schweiz stammende
Schwarze Orden des Luzifer Relinfo: Schwarzer Orden von Luzifer , der aber offenbar auch in Deutschland eine Anhängerschaft hat.
Dass diese Art von Satanskult zur "Teufelsanbetung" mutiert ist, hängt meines Erachtens mit den Einflüssen zusammen, denen sich der ...äh, Headman (?) der "Bewegung" ausgesetzt hat. Vor allem die unsägliche Willigut - "Ecke"
Relinfo: Karl Maria Wiligut, auf die ich mich hier
https://www.symptome.ch/threads/heidentum-neuheidentum-naturreligoese-traditionen.11963/ schon mal bezogen habe.
Der Oberdenker dieser Gruppierung ist der Schweizer Markus Wehrli (Achtung, es gibt einen gleichnamigen Theologen an der Uni - Zürich!), der außerdem die Black Metal - Band "Mountain Kings" leitet.
Man sollte jetzt keinesfalls "typisch" sagen. Denn
weder die Metal- noch die Gruftie/ Gothic - Szene ist satanistisch. In aller Regel handelt es sich, wenn überhaupt, meiner Ansicht nach um Formen von Jugendsatanismus.
Das nehme ich bei diesem Markus Wehrli allerdings nicht an. Der reife Knabe ist Mitte vierzig!
Was ich eigentlich sagen will:
Beat hat natürlich Recht.
Die Meinung zum Satanismus und dessen Auswirkungen ist untrennbar mit dem Weltbild verbunden.
Und mein Weltbild besagt da folgendes:
Nicht jeder von dem man es vermutet, ist Satanist.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Praxis des Satanismus der Glaubens- und Meinungsfreiheit unterliegt.
Wenn dadurch nicht die Menschenrechte bzw. die Rechte Anderer betroffen, das heißt eingeschränkt oder genommen werden. Und wenn nicht weitere Gesetze, wie zum Beispiel der Tierschutz, übertreten werden.
Mehr Öffentlichkeit und Aufklärung, vonseiten der Satanisten, wäre wünschenswert.
Ansonsten haben bekennende Satanisten bei mir erst mal mit ganz viel Skepsis zu rechnen!
Herzliche Grüße von
Leòn