Die Katharer - die "wahren Christen"

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Einer der Gründe für die Bildung der "Heiligen Inquisition" im Hochmittelalter, war das Aufkommen von häretischen ("ketzerischen") Gruppierungen, wie den Waldensern und den Katharern/ Albigensern.


Der Begriff Katharer (die „Reinen“ – von griechisch: καθαρός / katharós = rein) bezeichnet eine christliche Glaubensbewegung vom 12. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien, Spanien und Deutschland. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser (gelegentlich auch: Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt Albi, eine ehemalige Katharerhochburg. Sie selbst nannten sich veri christiani (die wahren Christen), oder boni homines bzw. Bonhommes, (gute Menschen). Gebräuchlich waren auch die Bezeichnungen Patarener bzw. Pateriner.

Die Katharer wurden im Zuge des Albigenserkreuzzugs und weiteren Feldzügen sowie durch die Inquisition als Häretiker verfolgt und vernichtet.

Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung Ketzer für alle Abweichler von einem herrschenden Glauben abgeleitet. Die katholische Kirche verwendete in ihrer Propaganda auch die volksetymologische Ableitung Kätzer, von lat. Cattari, abgeleitet von lat. Cattus, die Katze. Danach sollten die Katharer die Katze als Tier Satans auf das Hinterteil küssen.

Katharer - Wikipedia

Der Katharismus ist nichts weiter als eine christliche Religion, die sich auf das neue Testament beruft.

Heute scheint es, daß man die Ursprünge des Katharismus in verschiedenen Strömungen des Urchristentums suchen muß.

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Die Katharer können sich nicht vorstellen, daß ein einziges Wesen sowohl das Reich des Lichtes, wo das Böse nicht vorhanden ist, als auch die vergängliche Welt, in der sie leben und das Böse herrscht, hervorbringen kann. Deshalb ist für sie Gott ausschließlich im Guten allmächtig, seine Allmacht ist durch seine unendliche Güte begrenzt. Das unabhängige und gegensätzliche Schöpfungsprinzip für die Welt, in der das Böse waltet, wird von dem Fürst der Finsternis vertreten.

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llein durch die Feuertaufe, die Christus seinen Aposteln gespendet hat, erlangt man nach dem Ritus der Katharer das Heil durch Erkenntnis. Das Heil besteht darin, die Seele aus ihrem körperlichen Gefängnis zu befreien und ihr zu helfen, ihren Platz bei Gott einzunehmen, indem die ursprüngliche Einheit von Seele und Geist wiederhergestellt wird, die die Menschen durch Satans Herausforderung verloren haben. Diese Wiedervereinigung ist nur möglich, wenn die Seele Zugang zur Erkenntnis, die den Menschen von Christus offenbart wurde, gelangt.´
Diese spirituelle Taufe wird "consolament" in der Sprache des "oc" genannt. Das "consolament" wird nur den Gläubigen gespendet, die dies wünschen und zwar nach einer dreijährigen Initiationszeit in einem Haus der Vollkommenen, oder kurz vor dem Tode. In beiden Fällen erlangt der Getaufte den Rang eines Vollkommenen.

Die Vollkommenen, egal welcher Herkunft oder Geschlecht, leben in Arbeitsgemeinschaften. Die Männer ziehen zu zweit, predigend und Beitrag spendend, durch die Gegend. Ihre Regeln gleichen sehr strengen Ordensregeln. Sie essen kein Fleisch, da in den Tieren eine Seele auf Offenbarung warten könnte (Reinkarnation). Der Geschlechtsverkehr ist untersagt, da er die Befreiung der Seelen aus ihrem irdischen Gefängnis herauszögern würde.
Der einfache Gläubige ist diesen strengen Regeln nicht unterworfen. Er muß den Glauben haben und sich auf die Erkenntnis vorbereiten, die er durch das "consolament" auf dem Totenbett erlangen wird.

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Es gibt keine Gottesdienste, keinen Tempel und kein Kirchengebäude in der Kirche der Katharer. Sie ist rein geistig. Es finden einfache öffentliche Zermonien in Handwerksstätten, Privathäusern oder in freier Natur statt.

Die Kirche der Katharer ist in Diözesen aufgeteilt, ein gemeinsames Oberhaupt gab es wahrscheinlich nicht. Fünf Diözesen sind es in Okzitanien: Agen, Albi, Carcassonne, Toulouse und Razès. Jeder Diözese steht ein Bischof vor, der von einem "Älteren" und einem "Jüngeren Bruder" unterstützt wird. In der Hierachie folgen die Diakone, die für einen Teil der Diözese verantwortlich sind und danach die Gemeinschaften der Vollkommenen. Die Masse der Gläubigen bildet die Basis der Gesellschaft der Katharer............
Die Religion der Katharer

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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