Gottglaube VS Wissenschaft

Wissenschaft ist die Suche nach Erkenntnis, somit kann es ihr definitionsgemäß nur um die Wahrheit gehen. Geht es nicht um Wahrheitssuche, dann ist es keine Wissenschaft.

was ich bei solchen Diskussionen immer wieder interessant finde ist dass hier das Höhere oder Gott als nicht erwiesen gilt weil es/ihn die Wissenschaft nicht beweisen kann - das nicht beweisen können aber bei der Virenthese schnurz egal ist. Dort behauptet die "Wissenschaft" einfach mal krankmachende Viren ohne auch nur einen einzigen direkten Nachweis ;)

Gute Nacht:wave:
Therakk
 
Schon wieder dieser blöde Spruch. Heißt also, am besten unwissend bleiben, da man nichts völlig beweisen kann.

wie du richtig bemerkst, zeigt dieser "spruch", dass man nichts beweisen kann, sondern alles (auto, nachbar, welt, universum, religion, wissenschaft, glaube,...) im gehirn entsteht. wieso sich daraus ergeben sollte, dass man unwissend bleiben soll, kann ich nicht nachvollziehen

Für das tägliche Leben ist aber Wissenserwerb unerlässlich. Das gilt auch für die eigene Weltanschauung, auch wenn man sich nicht in allem festlegen kann.

genau! das ist der punkt!
man braucht ein modell für sein tägliches leben. aber man muss sich stets bewusst sein, dass es nur ein modell ist, und nicht die realität. und damit ist man selbst dafür verantwortlich, welches modell man wählt mit allen konsequenzen. dieses modell gilt nur für einen selbst und man kann daraus nichts für andere menschen ableiten.

Aus Deinen Worten schließe ich, daß Du keine Hoffnung hast.

?????
mir ist weder klar wieso sich daraus ergeben sollte, noch weswegen/wofür hoffnung wichtig sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
was ich bei solchen Diskussionen immer wieder interessant finde ist dass hier das Höhere oder Gott als nicht erwiesen gilt weil es/ihn die Wissenschaft nicht beweisen kann -

das bezieht sich aber nur auf "solche diskussionen". meines wissens ist der stand in der philosophie der, dass die existenz/nichtexistenz gottes (oder wie auch immer man das nennen mag) als als "nicht beweisbar" gilt.

das problem besteht darin, dass immer wieder über gott diskutiert wird, ohne dass vorher definiert wird, was das überhaupt sein soll, dessen existenz bewiesen werden soll. und den christen und juden verbietet sich damit die teilnahme an der diskussion, da sie sich gemäss den 10 geboten kein bild von gott machen dürfen.
aufgrund der besonderen wichtigkeit dieses gebotes steht es auch gleich am anfang.
dieses gebot sollten sich auch die sogenannten wissenschaftler zu herzen nehmen...aber das würde jetzt zu weit führen...
 
as bezieht sich aber nur auf "solche diskussionen". meines wissens ist der stand in der philosophie der, dass die existenz/nichtexistenz gottes (oder wie auch immer man das nennen mag) als als "nicht beweisbar" gilt.

was aber nicht heisst das es nicht existent ist;) In der Steinzeit war das Neutron auch nicht beweisbar..und in der Sache sind wir wohl noch nicht mal in der Steinzeit angelangt

wie gesagt: In anderen Bereichen ist es der Wissenschaft und ihren Anhängern scheissegal ob etwas als bewiesen gilt oder ob etwas bewiesen ist: Sie behaupten es und bestehen darauf. HIV wurde noch nie in einem direkten Nachweis isoliert und bewiesen (es gilt blos im allgeimen wissenschaftlichen Konsens als bewiesen) aber wenn gottesgläubige Menschen indirekt Gott erfahren haben gilt es nicht..

LG Therakk
 
was aber nicht heisst das es nicht existent ist;)

...meine rede

wie gesagt: In anderen Bereichen ist es der Wissenschaft und ihren Anhängern scheissegal ob etwas als bewiesen gilt oder ob etwas bewiesen ist: Sie behaupten es und bestehen darauf. HIV wurde noch nie in einem direkten Nachweis isoliert und bewiesen (es gilt blos im allgeimen wissenschaftlichen Konsens als bewiesen)

auch wenn dein vergleich m.E. nicht ganz passt, meinen wir wohl das gleiche.
meine krtik an der sogenannten wissenschaft ist genau die, dass sich jemand irgendwelche fakten rauspickt, die ihm passen, und alle anderen ausser acht lässt.
also genau das, was religionisten mit ihrer interpretation irgendwelcher schriften machen.
letztendlich basiert auch alle wissenschaft - sogar die mathematik nur auf erfahrung (-> konstruktivismus). das vergessen die fast alle, weil der überbau inzwischen so gross ist.

aber wenn gottesgläubige Menschen indirekt Gott erfahren haben gilt es nicht..

in diesem satz kommt es auf die details an.
menschen haben eine tiefgreifende erfahrung. diese sollte man ihnen kaum absprechen können. (auch wenn es manche versuchen)
jede folgerung daraus ist aber ein konstrukt des geistes (auch die, das wort gott dafür zu verwenden) , das vom persönlichen, sozialen, historischen, ... hintergrund des betreffenden menschen abhängt.
aufgrund der prinzipbedingten arbeitsweise des gehirns ist es nicht möglich, eine erfahrung objektiv und eindeutig in worte zu fassen.
wenn also jemand versucht (z.b. jesus, buddha, ...) eine solche erfahrung weiterzugeben indem er sie in worte fasst, dann ist dies als metapher zu verstehen.
leider versuchen die menschen, die diese worte aufnehmen, diese wörtlich zu nehmen. . und sogenannte theologen kreiren eine riesigen überbau aus den metaphern, der dann nichts mehr mit der erfahrung zu tun hat (und zu tun haben kann) . das nennt man dann religion.
 
hallo paule


Religion = Wissenschaft?
Du weichst aus. ;)
Dein Computer wurde dank der Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftsgebiete entwickelt, unter anderen waren dabei auch die von dir erwähnten Chemiker beteiligt. Würden sich hingegen die Religionen zusammen tun, dann kämen dabei weder Erkenntnisse noch Technologien zustande. Religionen haben den Wissenserwerb behindert, nicht gefördert (Galileo kann davon ein Liedchen singen).
Deine Gleichung "Religion = Wissenschaft" funktioniert also nicht.


Gottesbild
Du erwähnst, dass man sich gemäß den 10 geboten kein Bild von Gott machen dürfe und fordest, dass sich "die sogenannten Wissenschaftler dies zu Herzen nehmen sollten".
Gottesbilder sind das, was du bei jedem Gläubigen vorfindest (und zwar ohne Ausnahme). Dass sich "Christen und Juden die Diskussion daran verbieten würden" ist mir noch nie aufgefallen, ich stelle das pure Gegenteil fest. Die Wissenschaft hingegen macht sich kein Bild von Gott. Deine Behauptung diesbezüglich entbehrt jeder Grundlage.


Mathematik
Deine Behauptung, die Mathematik beruhe "nur auf Erfahrung", ist nicht haltbar. Nehmen wir als Beispiel die Kreiszahl
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: heute kennt man den Wert auf unzählige Nachkomma-Stellen genau. Du willst doch nicht behaupten, diese hätte man - in welcher Form auch immer - "erfahren". Sie wurden berechnet. Würden intelligente Außerirdische, viele Lichtjahre von uns entfernt, diese Kreiszahl ermitteln, so kämen sie auf den selben Wert. Obwohl ihre Erfahrungen ganz anders aussehen dürften als die unseren.


Viren
@Therakk: Exoplaneten wurden auch noch nie gesichtet, trotzdem ist man sich ihrer Existenz sicher. Denn es gibt auch andere Wege außer dem direkten Nachweis. Das gilt auch für Viren. Dieses Thema ist zudem off-topic, ich denke, es ist in separaten Threads besser aufgehoben.


Gruss - BunnyDog
 
Religion = Wissenschaft?

Ich sage nicht, dass Religion und Wissenschaft gleich sind, sondern dass Religion und Wissenschaft leider nach den gleichen Prinzipien gehandhabt werden.
Ich schrieb auch "gleichwertig" und nicht "gleich". Was sich auf den Anspruch bezieht, "Recht zu haben" oder anders ausgedrückt, die Realität zu beschreiben. Beides sind nur Modelle.
Diese Modelle sind für unterschiedliche Zwecke. (Auch wenn oft versucht wird, sie für gleiche Zwecke zu missbrauchen).

Jede der beiden Seiten hat eigentlich ihren Sinn, der in der Praxis meist verloren geht. Und jede der beiden Seiten weist auf die "Fehler" der anderen Seite hin, ohne die eigenen Defizite zu sehen.

Wenn man sich die wissenschaftliche Entwicklung ansieht (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Hirnforschung, moderne Philosphie), dann stellt man fest, dass sie genau darauf hinausläuft, was die Menschen vor tausenden von Jahren schon feststellten und in metaphorischer Form in dem darzustellen versuchten, was eigentlich die Grundlage der Religionen ist. Allerdings ist davon meist nichts mehr zu erkennen.


Genau das sollte mein Hinweis auf die Chemiker aussagen. Mit deinem Sprung auf die Computer hast du genau das getan. Ich konnte darin keine Relevanz für die Diskussion erkennen.
Ich habe nie behauptet, dass man mit Religion Computer bauen kann. Das sind völlig unterschiedliche Ebenen. (Was natürlich nicht gilt, wenn du Computer anbetest - was ich mal nicht annehme.)

Religionen haben den Wissenserwerb behindert, nicht gefördert (Galileo kann davon ein Liedchen singen).
Stimmt in den allermeisten Fällen (der "letzten" Zeit).
Das bezieht sich darauf wie Religion leider fast ausschliesslich gelebt wird.
Nur gilt das für weite Teile der Wissenschaft ebenfalls, besonders in der Medizin. Deswegen gibt es dieses Forum.
Schön dargestellt von Ludwik Fleck in "Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache".


Gottesbild
Du erwähnst, dass man sich gemäß den 10 geboten kein Bild von Gott machen dürfe und fordest, dass sich "die sogenannten Wissenschaftler dies zu Herzen nehmen sollten".
Gottesbilder sind das, was du bei jedem Gläubigen vorfindest (und zwar ohne Ausnahme). Dass sich "Christen und Juden die Diskussion daran verbieten würden" ist mir noch nie aufgefallen, ich stelle das pure Gegenteil fest. Die Wissenschaft hingegen macht sich kein Bild von Gott. Deine Behauptung diesbezüglich entbehrt jeder Grundlage.

Meine Kritik an den Religionen besteht genau darin, dass sie sich ein Bild von Gott machen, obwohl sie es gemäss ihren eigenen Grundsätzen eigentlich nicht dürften.
Und wenn die Wissenschaft ein Gottesbild berechtigterweise in Frage stellt, dann eben dieses konkrete Bild. Sie macht für ihre Argumentation somit implizit ein Bild von Gott.

Die Behauptung, dass zu jeder Religion OHNE AUSNAHME ein konkretes Gottesbild gehört ist falsch.

Mathematik
Deine Behauptung, die Mathematik beruhe "nur auf Erfahrung", ist nicht haltbar. Nehmen wir als Beispiel die Kreiszahl
522359592d78569a9eac16498aa7a087.png
: heute kennt man den Wert auf unzählige Nachkomma-Stellen genau. Du willst doch nicht behaupten, diese hätte man - in welcher Form auch immer - "erfahren". Sie wurden berechnet.

Die Mathematik ist ein Gedankengebäude, das auf wenigen Axiomen beruht, aus denen alles weitere abgeleitet wird. Diese Axiome beruhen letztendlich auf Erfahrung.
Die Zahl PI macht beispielsweise erst Sinn, wenn du ein Zahlensystem zugrunde legst.
Aber Georges Spence Brown kann das in "Laws of Form" deutlich besser erklären als ich.

Würden intelligente Außerirdische, viele Lichtjahre von uns entfernt, diese Kreiszahl ermitteln, so kämen sie auf den selben Wert. Obwohl ihre Erfahrungen ganz anders aussehen dürften als die unseren.

Das ist eine verwegene und unbeweisbare Behauptung, auch wenn Heissenberg etwas ähnliches von der Physik behauptet hat. Das würde z.B. voraussetzen, dass diese Ausserirdischen ein identisches Denksystem haben wie wir.


Um nicht missverstanden zu werden. Wenn Du die Auswüchse der Religionen (z.B. die Kreationisten, oder auch nur die Standard-Religionen) angreifst, dann geschieht dies m.E. zu Recht. Insbesondere wenn Sie meinen aus ihren Vorstellungen Verhaltensregeln für andere Menschen als sich selbst ableiten zu können.
Wenn Du allerdings die existierende Wissenschaft an deren Stelle setzt, dann schaffst du einen Ersatz, der nach den selben Denkmustern funktioniert, also eine Ersatzreligion darstellt.
 
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