Mit mentalen Techniken zur Psychose?

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Hallo Christian

Eine weitere Frage:

Wenn wir mit mentalen Manifestationstechniken wie Affirmation und Visualisierung arbeiten, mit welchen intensiv und regelmässig etwas "dargestellt" wird, das (noch) NICHT ist und uns dabei möglichst von Widerständen losreissen ... wie verhindern wir dabei, in eine handfeste Psychose zu geraten?

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

Ich persönlich kenne niemanden, der mit Manifestationstechniken in eine Psychose "hineingerutscht" ist. Vielleicht kanst Du mir ja mal ein Fallbeispiel schildern.
Es soll jedoch Fälle geben und gegeben haben, wo "Positives Denken" und damit auch das Aufsagen von Affirmationen, den Anwender buchstäblich krank gemacht haben.

Dies lag meines Erachtens jedoch nicht an den Affirmationen, sondern an den Gedanken und Gefühlen, die diese an die Oberfläche brachten.

Ein Beispiel:
Nehmen wir mal die Affirmation: "Ich bin vollkommen gesund!"
Wenn jemand krank ist, entspricht diese natürlich nicht der inneren Wahrheit und die Gedanken und Gefühle werden dies widerspiegeln.
Je öfter nun der Kranke diese Affirmation ausspricht, je öfter werden Gedanken und Gefühle von Krankheit auftauchen und dies kann letztlich noch kränker machen.

Diese, nennen wir sie einmal Einsprüche, gilt es zu bearbeiten oder eine andere Formulierung zu verwenden wie beispielsweise:
"Ich entscheide mich für vollkommene Gesundheit."
"Ich bin auf dem Weg zur vollkommenen Gesundheit." oder meine Lieblingsformulierung:
"Ich liebe es vollkommen gesund zu sein!"

Insbesondere die letzte Formulierung sollte ja der Wahrheit des Kranken entsprechen. Somit wird es zu keinen Einsprüchen kommen und die Affimation damit wirksam sein.

Positive Gedanken sind meines Erachtens nur positiv, wenn sie von positiven Gefühlen begleitet werden. Dies erreiche ich unter anderem mit Affirmationen, die meiner Wahrheit entsprechen.
 
Hallo Christian,

das halte ich für eine ganz wichtige Aussage!
Wenn ich Affirmationssätze aufsage, wie "es geht mir rundum gut", während mir Kreuzschmerzen Tränen in die Augen treiben, erziele ich gar nichts. Der Spannungsbogen zwischen einer offensichtlich beschwichtigenden Lüge und der Realität bringt nichts Positives hervor. Deshalb glaube ich, alles positive Denken muss sich auf dem Boden der persönlich erlebten Realität abspielen, die freilich verbessert werden soll. Es ist dann auch von persönlicher Mentalität bestimmt, welchen Spannungsbogen zwischen Realität und erwünschtem Ziel ich für gerade noch glaubwürdig halte.

Viele Grüße, Horaz
 
Danke Christian,:)

das halte ich für eine sehr wichtige Aussage.
Deshalb werde ich das in einem anderen Tread zur Diskussion stellen.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Christian

Vielen Dank für Deine Erläuterung, welche tatsächlich etwas Grundlegendes in meinen Augen geklärt hat:
Eine Affirmation muss keine Lüge sein. Sie soll es auch nicht.

"Ich entscheide mich für vollkommene Gesundheit."
"Ich bin auf dem Weg zur vollkommenen Gesundheit."
"Ich liebe es vollkommen gesund zu sein!"

Diese gesundheitsbezogenen Sätze können wir hier tatsächlich sehr gut gebrauchen ;)
Würdest Du dem Satz, welcher mit "Ich bin ..." beginnt, somit keine höhere Bedeutung/Wirkung zuordnen als z.B. "Ich liebe es ..."?
Manche Leute sehen in Sätzen, welche exakt mit "Ich bin ..." beginnen ja regelrechte Schlüssel zu sich selbst.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

"Ich bin.." befindet sich sicherlich auf einer höheren Ebene wie z.B. "Ich liebe es.." und zwar nicht nur auf der Identitätsebene, sondern sogar auf der göttliche Ebene.

Vielleicht hilft Euch diese Anschauung:
Nach der Bibel (altes Testament) ist "Ich bin" der Name Gottes.
Wenn wir nun alle "Kinder Gottes" sind, so ist das Göttliche natürlich auch in uns.
Das Göttliche kennt keine Krankheit, keine Armut, kein Leid. Es ist vollkommene Gesundheit, Reichtum und Glückseligkeit.
Habe ich dies ver-inner-licht, d.h., befinde ich mich auf dieser Bewusstseinsstufe, so gilt selbst für einen Kranken die Wahrheit:
"Ich bin vollkommene Gesundheit!"
Eine weitere Erkennnis ist dazu jedoch unerlässlich:
"Ich bin nicht mein Körper!"

Ein weiterer Vorschlag für alle, die sich noch nicht auf dieser Ebene befinden.
Streicht das "Ich bin", "Ich liebe es" usw. und affirmiert das, was Ihr wirklich wollt:
"Vollkommene Gesundheit!"

Solange eine Affirmation durchweg gute Gefühle bei Euch auslöst, seid Ihr auf dem richtigen Weg.
 
ein fallbeispiel... das vielleicht nicht, aber ich kenne jemanden, der sich mit schamanischen techniken beschäftigt hat und sich jetzt von anderen schamanen bzw. deren hilfsgeistern angegriffen fühlt. ich denke, da hat sich eine waschechte psychose mit verfolgungswahn manifestiert...

meine meinung: wenn sich geistig labilie menschen mit diesen esoterischen themen beschäftigen, dann ist immer die gefahr einer psychose gegeben.
 
Eine weitere Erkennnis ist dazu jedoch unerlässlich:
"Ich bin nicht mein Körper!"
da bin ich allerdings anders informiert. mein letzter stand ist, dass die negierungen nicht registriert werden, die affirmation würde in diesem fall also tatsächlich lauten "ich bin mein körper". und ich persönlich finde an körperlichkeit auch nichts unpassendes...
 
Hallo Alanis,

Eine Erkenntnis ist noch lange keine Affirmation.
Ich meine mit "Ich bin nicht mein Körper", dass wir uns davon lösen sollten uns über unseren Körper definieren.
Unser wahres Selbst, sozusagen das Ich bin "borgt" sich diesen Körper nur für eine sehr kurze Zeit.
Das was uns wirklich ausmacht, was wir wirklich sind, ist unsterblich.
Natürlich sollten wir unseren Körper gut behandeln und mit ihm in einer positiven Art und Weise kommunizieren, denn in einem gesunden und zufriedenen Körper lebt es sich nun mal besser.

Zu deinem anderen Posting:
Gefahr besteht insbesondere dann, wenn wir die Erdung verlieren und dies gilt selbstverständlich in großem Maße für labile Menschen.
Fest im hier und jetzt und mit der Erde verwurzelt und offen "nach oben" zu sein ist meines Erachtens der Königsweg.

Bewusste Fokusierung auf das Hier und Jetzt, bewusstes Atmen und energetische Methoden wie z.B. das EFT, können helfen diese Erdung zu fördern.
 
Eine Erkenntnis ist noch lange keine Affirmation.
Ich meine mit "Ich bin nicht mein Körper", dass wir uns davon lösen sollten uns über unseren Körper definieren.
Unser wahres Selbst, sozusagen das Ich bin "borgt" sich diesen Körper nur für eine sehr kurze Zeit.
Das was uns wirklich ausmacht, was wir wirklich sind, ist unsterblich.
Natürlich sollten wir unseren Körper gut behandeln und mit ihm in einer positiven Art und Weise kommunizieren, denn in einem gesunden und
zufriedenen Körper lebt es sich nun mal besser.

hallo christian,
ich weiß schon, was du gemeint hast. trotzdem habe ich es so gelernt (frag mich bitte nicht wo), dass die seele das 'nein' oder 'nicht' nicht wahrnehmen kann.
die affirmation "ich bin nicht mein körper" würde somit das gegenteil bedeuten.

gruß
alanis
 
Hallo alanis,
ich kenne das auch so, allerdings in Bezug auf das Gehirn: es streicht ein "nicht" in einem Satz einfach. Beispiel: wenn ich zu jemand sage "denk ja nicht an einen lila Elefanten", dann denkt der sofort an einen lila Elefanten.
Genau aus diesem Grunde soll es so wichtig sein, positive ohne Negation zu formulieren. Also z.B. "halt das Glas bitte gut fest" (zu einem Kind) statt (laß das Glas ja nicht fallen!".

Mir leuchtet das total ein, und ich denke, so stimmt es auch.

Interessant ist im Zusammenhang dieser Diskussion, ob und wie sich Seele (von der Christian spricht) und Verstand/Gehirn verständigen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Christian:
"Ich entscheide mich für vollkommene Gesundheit."
"Ich bin auf dem Weg zur vollkommenen Gesundheit."
"Ich liebe es vollkommen gesund zu sein!"
nach meinen Erfahrungen fordern gerade Absolutheitsforderungen ;) wie zum Beispiel "vollkommen", innere Widersprüche heraus. Ich rate daher, ein wenig "bescheidener" anzusetzen - oder aber eben auch hier eine kognitiv - emotionale Bearbeitung in Kauf zu nehmen.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo,

ich denke wir sollten, um es be-greifbarer zu machen, uns auf die Begrifflichkeiten "Bewusstsein" und "Unterbewusstsein" verständigen.
Denn zwischen diesen beiden "Instanzen" kommt es ja immer wieder zu Konflikten.
Arbeiten beide jedoch zusammen, stehen sozusagen auf der gleichen Seite, so nennen wir dies Konguenz und dies sollte das Ziel sein.
Affirmationen, die von beiden Instanzen "abgesegnet" sind, haben eine imense Kraft.
Gibt es jedoch einen Konflikt, so "gewinnt" immer das Unterbewusstsein.

Kongruenz kann ich erreichen durch eine geeignete Formulierung und/oder auch durch das Auflösen der bewussten und unbewussten Ein- bzw. Widersprüche.
Diese Thematik und viele diesbezügliche Lösungswege sind auch ein Schwerpunkt meines Buches.

Zielaussagen bzw. Affirmationen sollten immer positiv formuliert sein.
Die Energie, Aufmerksamkeit und der Fokus sollte immer dem gelten was wir wollen und nicht dem, was wir nicht (mehr) wollen.
Wenn man sich in einem negativen Zustand befindet, so sollte man nicht sagen : "Ich will das nicht", sondern sich lieber die Fragen stellen:
"Was wil ich (anstatt)?" und "Wie will ich mich jetzt fühlen?"
 
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