25.03.2011 - Panne beim Abschalten ISAR 1 verheimlicht

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
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Wuhu,
Fukushima ist näher, als wir meinen...

Panne beim Abschalten des Risikoreaktors ISAR 1
Fr, 25.03.2011 — 10:00
Statt dreimonatigem Moratorium muss endgültige Stilllegung kommen
Beim Abschalten des Reaktors ISAR 1 ist es vergangene Woche zu Problemen gekommen: Wie der Betreiber erst 5 Tage später informierte, hat EON den Reaktor Donnerstag vergangener Woche gegen 16 Uhr vom Netz genommen. Fünf Stunden später sank der Kühlwasserstand im Reaktordruckbehälter so rapide ab, dass sich die automatisierte Schnellabschaltung auslöste.
Nach Reagieren des Sicherheitssystems sei das Kühlwasser wieder auf Normalmaß angehoben worden.
Energie-Landesrat Rudi Anschober: "Die tagelange Verspätung der Information der Öffentlichkeit ist untragbar. Der Störfall ist ein weiterer Beweis, dass wir keine neue Untersuchungen und Studien, sondern eine endgültige Stilllegung von ISAR 1 brauchen."
Panne beim Abschalten des Risikoreaktors ISAR 1 » www.anschober.at
Land Oberösterreich - Landeskorrespondenz Nr. 59 vom 25. März 2011

Auch die Kronenzeitung (Print) bringt heute einen Artikel dazu:
+++ZITAT+++
Das bayrische Atomkraftwerk "Isar 1" bedroht Salzburg
Reaktor-Panne an der Grenze: Notabschaltung in Uralt-AKW!

Dramatischer Zwischenfall beim Herunterfahren des bayrischen Reaktors Isar. Der Stromkonzern nahm das AKW nach der Katastrophe in Japan vom Netz. Dabei sank der Pegel des Kühlwassers im Druckbehälter so schnell, dass die Notabschaltung nötig war! - Der Vorfall wurde tagelang verheimlicht.

Von Robert Redtenbacher
Für Salzburg ist der Uralt-Meiler eine Dauer-Gefahr: Nur 150 Kilometer entfernt von der Grenze ist Isar seit 1977 in Betrieb. Nach einem Zwischenfall zur Evakuirung, weil eine radioaktive Wolke zu rasch in Salzburg wäre.
Umso größer war die Ereleichterung, als die deutsche Regierung nach der Katastrophe von Fukushima verkündete, dass Isar heruntergefahren wird. Vorigen Donnerstag war es so weit. Dabei kam es aber zu einem dramatischen Zwischenfall: Fünf Stunden nach dem Abschalten sank im Druckbehälter des Reaktors der Kühlwasserstand rapide. Weil das Kraftwerk zu diesem Zeitpunkt weiterhin Energie erzeugte und auch die Brennstäbe noch "heiß" waren, war eine Notabschaltung des AKWs notwendig.
"Der Vorfall wurde dann knapp eine Woche lang geheim gehalten und kam erst durch die Recherchen des Energie-Nachrichtendienstes "Dow Jones" ans Licht", so der Salzburger Nationalrat Erich Tadler.
Erschreckend: Das bayrische AKW ist ein Siedewasser-Reaktor - genauso wie die Anlage in Fukushima...
+++ZITAT-ENDE+++
 
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Wuhu,
ein ö Ratgeber aus 2007...
Downloads zum Thema Sicherheit in Österreich - SIZ Bund - direkt: Strahlenschutzratgeber_2007.pdf

Tja, im "Notfall" sollte man also am Besten einen Trinkwasser- und Lebensmittel-Vorrat für zwei Wochen in innerstädtischen Altbauten "einplanen"... und wohl innert diesen 2 Wochen auf (belasteten Staub abwaschenden) Regen hoffen... aber danach... wird sich jemand die notwendig zu importierenden Trinkwasser- und Lebensmittel-Rationierungen noch leisten können?! Womöglich sollte man auch einen Strahlenanzug "bevorraten", damit man nach den zwei Wochen weiterhin zur Arbeit kommt um das nötige Kleingeld weiter zu verdienen :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch normale Härte. Ich habe, als Oberbefüchterin (wie mein Mann immer sagt) damit gerechnet das es zu einem Störfall kommen wird, wenn man gleich 7 alte Reaktoren auf einmal abschaltet.

Wie bereits anhand der Stellungnahme zur Laufzeitverlängerung gepostet, ist den Änderunganträgen der Grünen zu ersehen das die alten Dinger insgesamt schon um die 2500 meldepflichtige Störfälle erzeugt haben, https://www.symptome.ch/threads/kontra-atomkraft-was-sonst.87791/page-5#post-638219 Isar 1 über 270, von denen die meisten nie bekannt gemacht wurden. Da ist das doch nur einer mehr.

Ich bin natürlich dafür, dass die alten Dinger abgeschaltet bleiben. Ich habe auch nie die Laufzeitverlängerungsparteien gewählt. Alleine was nutzt es, wenn die Mehrheit es dann doch tut?

Aber ganz ehrlich, schau dir die Karten zur Verseuchung durch Tschernobyl an.
https://www.symptome.ch/threads/kontra-atomkraft-was-sonst.87791/page-10#post-641707
https://www.symptome.ch/threads/tschernobyl-und-fallout-ueber-europa-als-graphik.88295/
Wir wohnen ca. 450 km von München entfernt, aber man muss nicht nahe bei sein, um reichlich was abzubekommen.

Und was ist mit den AKWs in Rumänien, Slovakei, Ungarn, usw. Die liegen auch alle nahe bei. Fest steht, dass die ganze östliche Grenze in Bayern und dem Osten Deutschlands zu Tschechien eine höhere Radioaktivität aufweist. Oder die AKWs in Frankreich, die oft an den Grenzen liegen. Da darf man gar nicht drüber nachdenken und von denen erfahren wir so gut wie nichts an Details.

Die österreichische Ärztezeitung hat mal einen Artikel zu den Folgen von Tschernobyl rausgebracht, der nicht von Lobbyismus verwässert wurde, da ihr keine AKWs habt. www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-1516-15082006/tschernobyl.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu,
... Die österreichische Ärztezeitung hat mal einen Artikel zu den Folgen von Tschernobyl rausgebracht, der nicht von Lobbyismus verwässert wurde, da ihr keine AKWs habt. www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-1516-15082006/tschernobyl.html
naja...
... Von Edmund Lengfelder und Christine Frenzel*
...
*) Prof. Dr. Edmund Lengfelder und Dr. h.c. Christine Frenzel; beide: Strahlenbiologisches Institut der Ludwig Maximilians-Universität und Otto Hug Strahleninstitut; Schillerstraße 42, 80336 München; Tel. 0049/89/21 80 75/833; Fax-DW 835; E-Mail:...
:rolleyes:

(...)

Ja, natürlich, einer von vielen Störfällen, doch es ist auch nur ein einziger ZU viel...
 
Ja, natürlich, einer von vielen Störfällen, doch es ist auch nur ein einziger ZU viel...
So lange ein Störfall keine Folgen hat sind Störfälle, aus denen auch zahlreiche Verbesserungen für die einzelnen AKWs selbst resultierten und die letztlich aufgrund der Erfahrungswerte für mehr Sicherheit bei den neuen AKWs gesorgt haben nicht wirklich ZU viel.
Zu viel sind die Störfälle, die zur Havarie werden, weil bekannte gravierende Sicherheitsmängel nicht beseitigt wurden oder aufgrund der Bauart nicht beseitigt werden können.

Und wenn man weiß, dass die Kühlwasserprobleme in Fukushima seit 1971 bekannt waren wie gemeldet wurde, dann gehört dieses Drama unter die Fälle, die vermieden hätten werden können wenn man die Reaktoren rechtzeitig umgerüstet oder falls nicht möglich abgeschaltet hätte.

Isar 1 hat zahlreiche bauartbedingte Sicherheitsmängel, die nicht zu beseitigen sind und nicht dem Stand der Technik entsprechen. Der Reaktor muss abgeschaltet werden, da er veraltet und marode ist und daher ein viel höheres Risiko birgt, als die neuen AKWs.
Wie der neueste Zwischenfall zeigt, den Du gespostet hast, funktioniert er dennoch genau so wie er soll. Und deshalb war er auch noch in Betrieb.

Es ist auch nicht so, als würden hier in D alle AKWs laufen können wie sie wollen. Die wirklich gefährlichen AKWs in D, bei denen aufgrund der Art der Störfälle mit einer Havarie zu rechnen ist, die werden und wurden von der deutschen Atomaufsicht vom Netz genommen.
Manche waren nur für kurze Zeit in Betrieb und andere hat die Atomaufsicht schon im Bau gestoppt.

Kernkraft ist eine Riesenschweinerei, verseucht die Umwelt auch im normalen Betrieb und hinterlässt hochgiftigen Abfall, von dem keiner weiss, wie er sicher entsorgt werden könnte. Ein Gau verseucht riesige Teile der Erde mit ernsten Folgen für die Menschheit. Sie ist superteuer und auch deshalb immer ein Risiko, weil jede Technik versagen kann. Das Einzige was daran sauber ist, wie die Lobby immer erzählt, sind die Anzüge der Lobbyisten.

Aber ich halte es für vollkommen illusorisch, dass D morgen komplett aus der Kerntechnik aussteigt. Ich wäre schon glücklich, wenn die gesamte Laufzeitverlängerung vom Verfassungsgericht für nichtig erklärt wird.

Die beiden Autoren der Ärztezeitung sind vollkommen seriös. Sie arbeiten seit Jahrzehnten an den tatsächlichen Auswirkungen von Tschernobyl und versuchen die Situation vor Ort mit vielen Hilfsaktionen und Behandlungszentren zu verbessern.
Das Otto Hug Strahleninstitut - Medizinische Hilfsmaßnahmen e. V. (OHSI-MHM), das sie leiten, hat gemäß seiner Satzung primär die Aufgabe, nach Ereignissen oder bei Situationen mit radiologischer Belastung der Bevölkerung humanitäre Hilfe zu leisten, die Gesundheit der Menschen zu schützen und die soziale Situation zu verbessern.
Die sind tatsächlich mit den Menschen vor Ort in Kontakt, die durch Tschernobyl geschädigt wurden. Aufbau einer vernetzten Datenverarbeitung der Patienten am Schilddrüsenzentrum Gomel

 
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