Clematis
ich muß zugeben: Seit ich diesen SPIEGEL-Artikel aus dem Jahr 2007 heute vormittag gelesen habe, bin ich etwas verwirrt. Die dort wiedergegebenen Forschungsergebnisse passen nicht zur allgemeinen (und auch meiner bisherigen) Auffassung bzgl. der Gesundheitsgefahren, die von radioaktiven Stoffen ausgehen sollen. DER SPIEGEL*47/2007 - Legenden vom bösen Atom
Hallo Bartel,
wieso sollte Dich das verwirren? Der Spiegel ist grundsätzlich sehr industriefreundlich und veröffentlicht selten (und dann nur, um den Schein der Meinungsvielfalt zu wahren) Texte, die irgend welchen Industriebereichen wirklich schaden können.
Radioaktivität bzw. deren Strahlung verursacht genetische Schäden, Krebs u.v.m. Bei geringer Belastung treten diese Schäden vielfach aber erst nach Jahren oder Jahrzehnten auf, sodaß dann natürlich abgestritten werden kann, daß es auf Tschernobyl oder jetzt den japanischen Unfall zurückzuführen ist.
Wer sich den Kreislauf der radioaktiven Partikel auf der UN-Seite anschaut wird auch feststellen, daß die Auswirkungen beim Menschen erst nach einiger Zeit auftreten. Bis das Grundwasser, der Regen, die Luft, die Pflanzen, die Tiere genügend Partikel aufgenommen haben, denen letztendlich der Mensch ausgesetzt sein wird, dauert es auch hier recht lange, zumindest in den weiter entfernten Gebieten.
In den Luftmassen über Frankreich wurde heute bereits von einer Anreicherung des radioaktiven Jod 131 in den Nachrichten gesprochen, angeblich unbedenklich. Durch die Bindung an Wolken und dann Regen, wird dieses Jod 131 aber bald irgendwo auf die Menschen herabregnen, in Boden, Pflanzen und Atemluft enthalten sein.
In Deutschland wurde am 16.3.2011 die Berichterstattung über die gemessene Radioaktivät verboten. Bis dahin gab es eine offizielle, staatliche Seite auf der man die Entwicklung täglich und über lange Zeiträume verfolgen konnte und das lückenlos. Wenn das alles so harmlos ist, warum sind diese Meßwerte jetzt plötzlich GEHEIM???
Noch heute findet sich in Waldpilzen, Wildschweintrüffeln u.ä.m. eine hohe Konzentration an Cäsium, die von Tschernobyl verursacht wurde. Vom Verzehr wird abgeraten...
Alles harmlos?
Merkel und Co. sind mit den AKW-Betreibern verbandelt, das jetzige Moratorium reines Wahlkalkül. Daß die sieben jetzt vorläufig abgeschalteten AKWs erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen, ist seit langem bekannt. Wenn Merkel das abstreitet und jetzt neue Überprüfungen fordert, dann kann man das nur als Sauerei bezeichnen. Von Haus aus ist sie Physikerin - und wenn sie ihre Doktorarbeit nicht wie Guttemberg abgeschrieben hat - sollte man meinen, daß sie genau weiß wie gefährlich die radioaktive Strahlung und folglich auch AKWs mit erheblichen Sicherheitsmängeln sind. Wenn sie die Unschuld vom Lande spielt, dann spielt sie Theater und sonst nichts.
Japan zeigt aber auch eines überdeutlich: es reicht nicht, wenn in Deutschland allein oder in einem einzelnen Land die AKWs still gelegt werden. DAS MUSS WELTWEIT GESCHEHEN!!! Die Strahlung von Japan wird auch Amerika und Europa und Afrika und Asien und Australien und Arktis und Antarktis erreichen... Es gibt keinen Ort auf der Welt, auf dem man vor Radioaktivität sicher ist, egal wo ein AKW undicht wird.
Jeder Unfall - La Hague, Scellafield, Harrisburg, Tschernobyl, jetzt Japan und weitere, die weniger publik gemacht wurden, die Atombombenversuche, erhöht die Radioaktivität, reichert sich überall auf unserer Welt an. Bei sog. Halbwertzeiten, die Milliarden Jahre betragen (Berechnungen gehen davon aus, daß der fast vollständige Abbau mindestens 1.000 Milliarden Jahre dauert), sind das Zeiträume, die so gut wie keinen Abbau in unserer Ära ermöglichen, statt dessen erhöht jeder Unfall die Radioaktivität BEVOR sie überhaupt abgebaut werden könnte, denn die Unfälle treten in einem Abstand von wenigen Jahrzehnten auf. Ein Unfall dürfte also nur alle 100 Milliarden Jahre auftreten, wenn ein Abbau der Radioaktivität überhaupt möglich sein soll.
Die radioaktive Strahlung ist eine Zeitbombe, die noch viele Milliarden Jahre lang tickt!!!
Und wer glaubt radioaktive Strahlung sei ungefährlich, der schaue sich auf You Tube die Filme an, die die Folgen der Uranmunition (Uran 238) im Irak und Afghanistan zeigen - am schlimmsten betroffen sind Neugeborene, mit genetischen Schäden und Mißbildungen, zahlreiche Totgeburten, bei denen einem die Haare vor Entsetzen zu Berge stehen! Erwachsene mit den abnormsten Krebsgeschwulsten usw. usf.
Trotzdem wünsche ich Dir einen schönen Sonntag...
Gruß,
Clematis23