Selbstmordgedanken

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22.03.11
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Hallo Leute

Erstmal möchte ich sagen, dass ich schon sehr lange Zeit ein Forum gesucht habe, wo man sich den Frust von der Seele schreiben kann, ohne blöde Sprüche zurück bekommen zu müssen.

Ich habe mich heute erst hier registriert und schon einige Themen gelesen und gemerkt dass man hier in aller Ernsthaftigkeit miteinander kommunizieren kann.

Wird wohl ein etwas längerer Beitrag werden, also danke denen im Voraus die sich die Zeit nehmen...

Angefangen hat eigentlich alles mit einer körperlichen Krankheit genannt Trichterbrust, das heisst das Brustbein ist nach innen verbogen... Ich weiss leider nicht ob ich das seit Geburt hatte oder erst später. Jedenfalls wurde ich schon in der Schule im Sport oder Schwimmbad von den andern ausgelacht und gehänselt...

Im Alter von 14 jahren war ich in Therapie wegen Zwängen,
(kenne leider kein Fachausdruck) an denen ich ebenfalls sehr gelitten habe.

Die Trennung meiner Eltern war evtl. Auch noch ein Beitrag zu meiner jetzigen Situation ich wohnte dann danch bei meiner Mutter und Ihrem Freund mit meiner Schwester... Da zu dieser Zeit gerade Sommerferien waren und ich meinen Schulabschluss hatte, kam danach die Lehre... Da ich sehr gerne meine Mitmenschen mit etwas kreativität begeistere habe ich mich für den Beruf Koch entschieden. Hatte sogar 2 Stellen im Angebot, aber hab mich leider wie ich nach 2 jahren feststellen musste für den falschen Entschieden...

Mein Chef ist Alkoholiker(schwer) und es macht mir nicht wirklich Freude den ganzen Tag zugemeckert zu werden wenn er noch nicht seinen "Normpegel" erreicht hat... Ausserdem läuft es auch in der Schule nicht so wahnsinnig. 1. Lehrjahr= super. 2. Lehrjahr= mittel 3. Lehrjahr= miserabel. Ich habe in der zwischenzeit (leider) auch viel gekifft, um mir ablenkung zu verschaffen. Ich arbeite jedes wochenende, ausser Ferien, so kann ich au mit niemandem was unternehmen, da die Freunde unter der Woche arbeiten wenn ich freihab.

Amschlimmsten zu schaffen macht mir der immense unfreiwillig ausgeübte druck von Familie und Freunden zu schaffen, der mich den Lehrabschluss noch unmöglicher erscheinen lässt als er ist...

So habe ich mir schon manchmal gedacht ob es nicht besser wäre das zu beenden... Schon einige male bin ich am bahnhof gestanden und hab gedacht SPRING! Aber ich hatte zu viel Angst davor...

Mittlerweile bin ich jede Nacht am grübeln und hab so auch viel zu wenig schlaf, wie zum beispiel heute, est ist 3:15 und ich schreibe was mich belastet von meinem Ipod aus in ein Forum, ich werde wohl direkt in die Berufsschule gehen um 7:00...



Ich weiss das ich teils sehr unverständlich geschrieben habe (ipod), und lange gebraucht hab um auf den Punkt zu kommen... Ihr müsst mit sicherheit auch nicht antworten, es sei denn ihr wollt es, denn es hat mir auch so gut getan meinen Frust niederzuschreiben... Ich weiss auch nicht ob ich das hier ins richtige thema gestellt habe, wenn dem so ist korrigiert mich bitte... Danke, das ich eure zeit in Anspruch nehmen durfte...

Danke

Liebe Grüsse,
Subtilitas
 
Warst Du denn auch schon mal in den letzten Jahren in psychiatischer Behandlung? Hast Du noch Zwänge?
Wahescheinlich Zwangsstörung im Vorlauf, Leistungsabfall und Sui-Gedanken - das hört sich schon nach einer psychischen Erkrankung an.
 
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Hallo flummi,
Nein, zwänge habe ich glücklicherweise keine mehr, und in psychiatrischer behandlung war ich seitdem auch nicht mehr.
Aber ich habe ebenfalls den Verdacht auf evtl. Depressionen.
( vergleich aus anderen foren, symptome)
Grüsse
 
Nein, zwänge habe ich glücklicherweise keine mehr, ...
Toll! Das ist bestimmt größtenteils der frühen Intervention von psychiatrischer Seite zu verdanken.
Wenn nämlich eine Zwangsstörung einmal chronifiziert ist - als Point-of-no-Return gelten fünf Jahre Krankheit - dann kann man nicht mehr gesund werden und muss für den Rest des Lebens Medis nehmen. Je eher man psychiatrisch interveniert (zeitweilige Medi-Einnahme plus Psychotherapie), desto besser sind die Heilungschancen. Eine Bekannte hat eine solch chronifizierte Erkrankung und muss zwei starke Medis nehmen - lebenslang.

und in psychiatrischer behandlung war ich seitdem auch nicht mehr. Aber ich habe ebenfalls den Verdacht auf evtl. Depressionen,
Ja dann geh mal zu einem Psychiater. Der kann dir bestimmt helfen. Schilder ihm die Situation genauso wie Du es hier getan hast; hast gut rübergebracht wie deine Lage aussieht. Bei Depressionen kenn ich mich nicht aus was den Chronifizierungs-Zeitraum angeht, aber ich vermute, dass man mit zwei Jahren Krankheits-Vorlauf noch gut aus der Sache rauskommt.
 
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Ich danke herzlich für die rasche Antwort flummi, werde das schnellstmöglich tun.
Hoffe doch sehr das das hilft...

Grüsse
 
Wuhu,
ich schlage eindeutig eine Gesprächs-Psycho-Therapie vor, so rasch wie möglich.

Bei den Antidepressiva wäre ich etwas vorsichtiger -> zB: https://www.symptome.ch/vbboard/dep...156-depression-antidepressiva.html#post465121 - also können solche Medikamente auch die Selbstmordgedanken sogar unterstützen(!). Weiters sind viele Medikamente auch Ursache an weiteren Erkrankungen -> zB: https://www.symptome.ch/vbboard/histamin-intoleranz/84899-antidepressiva-histaminintoleranz.html - und aus eigenen Erfahrungen kann ich das leider nur bestätigen...

Mein lieber Subtilitas, wichtig wären auch Menschen, mit denen Du freundschaftliche Beziehungen aufbauen kannst; Durch Deine Arbeitszeit bist Du da freilich eingeschränkter - aber es gibt viele Menschen, die ähnliche Arbeitszeiten haben; Womöglich Kolleg(inn)en und/oder in einer Freizeitaktivität (Hobby) Gleichgesinnte regelmäßig treffen...

Was ist mit Deiner Familie? Gibt es weitere Geschwister bzw wie ist das Verhältnis zu der erwähnten Schwester? Hast Du noch Großeltern? Ich konnte mich auf einige Familienmitglieder verlassen; Und auch in schlimmer Zeit erst entstandene Freundschaften halfen mir... Die sehr leichtfertig verschriebenen Antidepressiva wirkten nämlich nicht, verstärkten lediglich meine organischen/körperlichen Symptome oder bescherten mir oben drein noch arge Nebenwirkungen; Ich musste mich selbst wieder aus dem Dunkeln führen...

Was auch nicht unter den Tisch fallen darf: Womöglich hast Du andere - organische/körperliche Erkrankungen, die sich auf Deine Seele/Psyche auswirken, lass Dich jedenfalls auch internistisch mit allem Pi, Pa und Po durchchecken, so etwas kann man auch unter dem Titel "Gesundenuntersuchung" machen lassen (würde bei nicht psycho-mäßig ausgebildeten Ärtzen NICHT von Deinem Seelenleid erzählen, dafür ist - wie schon erwähnt - die Gesprächs-Psycho-Therapie da)... :)

Ich weiß, in so einem Zustand kann man "Kopf hoch, es wird schon wieder" und ähnliches nicht (mehr) hören, drum sage ich so etwas auch nicht; Vor allem ist es aber wichtig, dass Du Dir selbst mehr (Eigen-) Liebe zugestehst, Du bist genauso wertvoll wie jeder andere Mensch... :kiss:
 
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Hallo Subtilitas,

ich finde, es gibt auch positive Punkte in Deinem Beitag: immerhin hast Du trotz widriger Umstände Deine Lehre bis hierhin geschafft! Nach dem 3. Lehrjahr ist doch Schluß, oder? Ich drücke Dir fest die Daumen,d aß Du das dritte Jahr auch noch schaffst! Auch wenn's schwer fällt.

Ob das Kiffen eine wirkliche Hilfe ist? Ich habe daran große Zweifel und würde Dir dringend empfehlen, davon weg zu kommen und nicht noch zusätzlich eine Droge namens "Pychopharmakum" einzunehmen, die evtl. - je nach dem, was es ist - auch noch zur Abhängigkeit führen kann.
Da schließe ich mich alibiorangerl an: besser eine Gesprächstherapie machen und Dir Unterstützung suchen.
Ob ein Wechsel der Lehrstelle im 3. Jahr noch sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. Aber es gibt doch in der Berufsschule Lehrer, mit denen man über die Situation an der Lehrstelle sprechen kann? Das würde ich auch tun!

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Subtilitas, herzlich willkommen hier , schön das Du hierher gefunden hast....

Wenn ich Dein "Leid" so lese , sind es doch mehr die unglücklichen Umstände , die Dir zu schaffen machen. Bei so viel Arbeit und wenig Freude in der Freizeit kann man schon mal verzweifeln...aber es klingt nicht so , als ob Du krank wärst.

Aber lass uns doch mal über das Gute an Deiner Situation denken:
Du hast einen Ausbildungsplatz , den Du Dir aussuchen konntest.Du musstest nicht nehmen was man Dir vermittelt hat.Du wolltest Koch werden... Ob der andere Platz besser wäre , kannst Du nicht wirklich beurteilen. Du bist im dritten Lehrjahr , also hast Du es bald geschafft. Du wirst nach der Lehre sicherlich nicht in diesem Betrieb bleiben. Du hast einen Beruf gewählt , den Du weltweit ausüben kannst , bis hin zur Selbstständigkeit....ich finde das toll.
Du musst einen Weg finden , Dich so stark zu machen , das Du es bis zur Prüfung unter diesen Bedingungen aushältst.Denn Du machst den Abschluss , und wenn es nötig ist , es gibt mehrere Versuche bei der Prüfung.Später ist das total unwichtig . Macht Dir das Kochen denn Spass ?
Und dann kannst Du sagen , ich bin Koch und habe einen tollen Beruf.
Ich kenne viele junge Leute , die haben erst keine Ausbildung bekommen , dann machten sie irgendetwas .... jetzt sind die schon älter und haben eine eigene Familie und haben es alle geschafft .Auch , wenn es manchmal etwas länger gedauert hat , und schwierig war , ....
So , wie macht man sich innerlich stark ??? Deinen Chef musst Du ertragen bis zur Prüfung, der ist vermutlich schlimmer dran als Du ....seine Sucht wird ihm nicht nur körperlich , vielleicht auch geschäftlich ziemlich zu schaffen machen. Du musst immer im Kopf haben , was DU WILLST. Gemessen an der Lebenszeit ist es nicht mehr lange , wie Du das ertragen musst.Du bist doch sicher nicht alleine in der Küche ? Gibt es jemanden , mit dem Du reden kannst , ausser Deiner Familie ?

Wie wäre es mit etwas Sport ? Fitnesstudios haben oft lange auf , da kann man zu allen Zeiten hin.... Laufen ist prima , ich weiß aber nicht , ob Dir das liegt ....Es geht darum , Dich abzulenken , etwas zu machen , wo Du nicht immer an Deine Arbeit denken musst. Das kann auch etwas anderes sein. Schau Dich doch mal in der (Internet-)Welt um , wo Du gerne hin möchtest ...mit Deinem Beruf kann man überall arbeiten.

Eine Gesprächs-Therapie ist sicher gut , Medis brauchst Du aber sicher nicht...

LG K.
 
Angefangen hat eigentlich alles mit einer körperlichen Krankheit genannt Trichterbrust, das heisst das Brustbein ist nach innen verbogen... Ich weiss leider nicht ob ich das seit Geburt hatte oder erst später. Jedenfalls wurde ich schon in der Schule im Sport oder Schwimmbad von den andern ausgelacht und gehänselt...

Soviel ich über Trichterbrust weiss, prägt sie sich erst im Wachstum richtig aus.
Eine familiäre Häufung wird in 35 % beobachtet.
Schau Dir mal diesen Film an (gibt einige Passagen auf Schweizerdeutsch)
Trichterbrust – Kleiner Eingriff, grosse Wirkung
und lies hier
AKH Kinderchirurgie - Trichterbrust

https://www.tu-dresden.de/medkichi/profil/operativ/trichterbrust/trichterbrust.htm schrieb:
Muss eine Trichterbrust operiert werden?

Die Entscheidung zur operativen Korrektur der Trichterbrust wird heute meistens aus ästhetischen und psychischen Gründen gestellt. Dabei ist bei den einzelnen Altersstufen sehr unterschiedlich vorzugehen. Während bei den Kindern im Vorschulalter und etwa bis zum 12. Lebensjahr die Entscheidung zur Operation von den Eltern und den Ärzten getroffen wird und dabei große Zurückhaltung geübt werden sollte, steht bei den größeren Kindern der eigene Wunsch nach der Operation im Vordergrund. Dabei muss der Wunsch der Jugendlichen nach Korrektur sehr ernst genommen werden.
Zantos
 
Ich kenne das Gefühl, das du beschreibst, nur zu gut. Du bist mit deinem Leben wie es derzeit ist unzufrieden und weil du dich machtlos fühlst, es zu ändern, denkst du daran, es zu beenden. Aber du bist nicht machtlos! Es ist wichtig, dass du dir bewusst wirst, dass du die Macht über dein Leben hast und nicht andere. Man muss nicht immer alles richtig machen - keinesfalls muss man das, vor allem muss man nicht das tun, was andere für richtig halten.

Wenn dir die Lehre nicht gefällt, (ich habe es doch richtig verstanden, dass du noch in der Lehre bist?) dann steig aus! Kündige. Wenn dein Chef Alkoholiker ist, ist das dein gutes Recht.

Bevor man daran denkt, sein Leben zu beenden, sollte man sich unbedingt bewusst werden, dass man selbst all diese Entscheidungen treffen kann, die das Leben wieder besser machen können. Aber auch diese Entscheidungen sind mit Angst verbunden - das ist okay, akzeptiere die Angst. Sie geht vorbei.
 
hallo Subtilitas,

Du schreibst von dem enormen Druck, den Familie und Freunde auf Dich ausüben, kannst Du das näher beschreiben?
Habt Ihr keine Lehrlingsbetreuer/ Lehrlingsamt, wo Du Hilfe holen könntest?
Alles Gute und liebe Grüsse,
susie :wave:
 
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