Hochsensibilität

Ich muss eher aufpassen, nicht arrogant oder überheblich zu sein, weil ich die Dinge meistens so ganz anders sehe, als die nicht HSP.
Damit bist Du nicht allein, es wird öfter mal diskutiert und auch ich muss aufpassen, nicht manches Mal einen Mitmenschen schnell als Dumpfbacke zu demontieren - die auch etwas "dafür" kann, dass sie so ist. Die anderen können ja für ihre Persönlichkeit genauso wenig wie ich ;)

Du bist schon 80, wow - ... Das Alter "erkunden" klingt spannend.

Gruß
Kate
 
Mein jüngerer Sohn - mitte 50 - ist ebenfalls hochsensibel, aber anders als ich.

Er kämpft. Er will Bestätigung. Er neigt zum predigen, weil er die Welt überzeugen will, daß sie falsch liegt und so viel besser wäre, wenn die Menschen so wären wie er.
Er versucht verständnisvoll zu sein uind Menschen nicht vorschnell einzuordnen.
Das macht ihn beliebt, birgt aber auch Enttäuschungen, weil seine Sensoren eigentlich den ersten Eindruck anders sehen. Schwierig.....

Ich muss dagegen allzu oft meinen ersten Eindurck korrigieren - oder besser, die Distanz, die sich durch den ersten Eindruck ergeben hat, mit guten Gedanken überspielen..... Es bleibt aber der erste Eindruck im Hinterkopf und die entstehenden Kontakte sind eigentlich unehrlich. Nachdem aber Ehrlichkeit unglaublich wichtig für mich ist, sind solche Kontakte unbefriedigend und ---ich schüttle den Kopf, während ich das schreibe.......

Mein Sohn wurde schon von Kindheit an als Querulant eingestuft.
Immer andere Auffassungen, immer um Verständnis ringend, dabei überzogen in seinen Darstellungen.
Ein Suchender, der sich, seit er 50 ist, mit der Bibel beschäftigt. - Das irritiert die Freunde, ist aber für ihn selber hilfreich, auch wenn er mit der Kirche absolut uneins ist. Die Texte sinds, die Auslegungen, das zwischen den Zeilen erspürbare.

Er lebt sich schwerer als ich, denn ich konnte und kann mich immer in meine Blase zurückziehen, sehr gut und gern für mich sein.
Mein Sohn dagegen braucht Publikum - Menschen - Anerkennung...... es wird noch eine Zeit dauern, bis er sich fallen lassen kann...

Mein älterer Sohn ist vermutlich kein HSP, realistisch, sachlich, braucht Fakten, belesen, sehr verantwortungsvoll, pflichterfüllend - und doch immer wieder überraschend...
 
Ich habe den Eindruck, daß die Bedeutung von „Hochsensibilität“ eine weite Spannbreite hat.
Hier deshalb noch einmal ein Artikel dazu:
... Manche Menschen erleben die Welt um sich herum besonders intensiv. Sie haben außergewöhnlich feine Antennen für die Stimmungen ihrer Mitmenschen, bemerken mehr Details als andere und reagieren empfindlicher auf die Reize, die tagtäglich auf uns einprasseln. Grelles Licht, Gerüche, Krach und Gedränge machen ihnen zu schaffen. Auch innere Empfindungen wie Hunger, Harndrang, Aufregung oder Wut spüren sie besonders stark. Sie fühlen sich bei Lärm und Unruhe schnell überfordert, meiden Festivals und Rummelplätze, sind anfangs zurückhaltend und brauchen Zeit, um sich auf Neues einzustellen.

Nach einem Tag voller Sightseeing gehen sie beispielsweise am Abend ungern noch feiern, sondern ziehen sich lieber auf ihr Hotelzimmer zurück, genießen die Ruhe und nehmen sich die Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. Die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron gab diesen Menschen Mitte der 1990er Jahre einen Namen: Hochsensible. ...

Grüsse,
Oregano
 
Ich komm mit dem Video nicht wirklich zurecht. "traumatisiert" passt nicht in mein Leben.

Abgesehen davon, dass das Wort Trauma als Psychotrauma seit einigen Jahren relativ viel und häufig verwendet wird, könntest du dir vielleicht einmal etwas wie "generationen-übergreifende / transgenerationale Traumata" ansehen.
 
generationen-übergreifende / transgenerationale Traumata

ich hab da ein bissl quer gelesen, aber auch das passt nicht wirklich in mein Leben.
Freilich war meine Mutter traumatisiert. Krieg - Wohnungsverlust - der Ehemann gefallen - Das bleibt Bestandteil des Lebens. Aber bei mir lief alles rund.
Behütete Kindheit, jung geheiratet, Höhen und Tiefen erlebt aber keine Traumata.
Natürlich Sorgen, Ängste, aber ich hatte immer Sicherheit.

Nichts in meinem Leben war so tiefgreifend, daß ich es nicht verarbeiten konnte.

Ich denke, daß gerade meine HS mir geholfen hat, nicht alles überzubewerten. Ich kanns nicht besser ausdrücken.

Weshalb hab ich das Gefühl, daß viele Menschen ihre HS als Last empfinden.
Als ich vor Jahren zum erstenmal von HS überhaupt erfahren hab und die ersten Tests gemacht hab, ist mir sowas von ein Licht aufgegangen und endlich hatte das Kind einen Namen.Das hat mich sehr glücklich und zufrieden gemacht.
Meinem Sohn ist es ähnlich ergangen. Nicht mehr der Querulant zu sein, sondern eben hochsensibel in seiner Facette.
 
Als ich vor Jahren zum erstenmal von HS überhaupt erfahren hab und die ersten Tests gemacht hab, ist mir sowas von ein Licht aufgegangen
Das ging mir ähnlich und auch anderen, von denen ich weiß. Allerdings denke ich da jetzt nicht dauernd drüber nach, sondern versuche einfach beherzter als vorher, so zu leben, wie es mir gemäß ist.

Das
Ich denke, daß gerade meine HS mir geholfen hat, nicht alles überzubewerten. Ich kanns nicht besser ausdrücken.
finde ich nicht so abwegig und es kommt mir auch eine Passage aus einem Buch von Victor Frankl in den Kopf... aber um die gut wiederzugeben muss ich mir das Buch bei Gelegenheit nochmal vorknöpfen. Ich fand darin ungewöhnliche, aber sehr anregende Gedanken und Sichtweisen. Und in der Passage fand ich mich irgendwie auch wieder - wobei ich natürlich in keiner Weise behaupten möchte, dass ich etwas auch nur ansatzweise ähnliches erlebt habe wie er. Manche Gedanken kann man aber auch gut auf andere Situationen übertragen.

Gruß
Kate
 
Wenn ich mir das so durchlese, stelle ich es mir recht schwierig vor mit hochsensiblenen Menschen angemessen umzugehen.

Zum einen weiß ich kaum, ob mein Gegenüber hochsensibel ist, zumindest wenn ich die Person nicht ganz genau kenne, zum anderen machen sich viele kaum Gedanken darüber und plappern einfach drauf los, was so in ihnen steckt. Ich finde das gut, wenn man sich nicht jedes Wort überlegen muss, sondern authentisch sein darf.

Ich könnte mir vorstellen, dass hochsensible Menschen alles auf die Goldwaage legen und alles schnell persönlich nehmen und schnell beleidigt und enttäuscht sind bzw. sich verletzt fühlen; das ist schon sehr schwierig für Außenstehende, die das gar nicht beabsichtigen.
 
Wenn ich mir das so durchlese, stelle ich es mir recht schwierig vor mit hochsensiblenen Menschen angemessen umzugehen.

Hochsensibel hat nur am Rande mit dem zu tun, was man sensibel nennt.

HSP muss man nicht erkennen, man muss sie respektieren und ertragen..... mit ihren Eigenheiten.
Wer authentisch ist, wird selten Probleme mit hochsensiblen Menschen haben. Falschheit, falsches Getue - das ist ein Problem. Aber als HSP dreht man sich dann um und geht - oder man meidet solche Situationen von Haus aus.

Also, mir kann man durchaus auch grob kommen, wenn die Chemie stimmt und man ehrlich ist.
Drum sind mir ja diese "Gutmenschen" mit ihrer softigen Schleimerei so zuwider.

Hochsensibilität bedeutet - zumindest in meinem Fall - daß man ein Gespür hat für Situationen, für Momente, für Entwicklungen.
Ich glaube, daß viele "Querdenker" zu den HSP gehören.
Gerechtigkeitssinn, Ehrlichkeit, Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Vernunft - das kann ich erspüren, empfinden.
Räume, Situationen, Menschen - die können sowas von falsch sein - da bin ich ganz schnell weg.

Und ich kann kämpfen, für Sachen, die "die Anderen" nicht sehen, nicht verstehen, einfach gedankenlose Mitläufer sind.

Ich bin ganz sicher nicht sensibel, aber ganz sicher Hochsensibel - mit der Unterordnung Vielbegabt..... Damit bin ich nicht ganz einfach zu ertragen. Macht nix, denn ich bin sehr gern alleine.....
 
Hallo zusammen
Wenn ich mir das so durchlese, stelle ich es mir recht schwierig vor mit hochsensiblenen Menschen angemessen umzugehen.
Du kannst hier ganz gut beobachten, dass nicht jeder das Gleiche darunter versteht - ich würde z.B. dies
Hochsensibel hat nur am Rande mit dem zu tun, was man sensibel nennt.
nicht unterschreiben. Und auch, dass die (vermeintlichen) HSPs, die im Forum schreiben, auch sehr unterschiedlich sind.

Auch habe ich nichts gegen "Gutmenschen", wobei auch da wohl keine einheitliche Definition verwendet wird; oft scheint es aber (neuerdings?) negativ konnotiert zu sein. Ich fänd's schade, wenn da alles mögliche in einen Topf geworfen wird, das eigentlich Menschen als gewissenhafte, (mit-)fühlende Wesen ausmacht. Ohne Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft möchte ich mir keine Gesellschaft vorstellen. - Dass kein Mensch nur "gut" ist bzw. mackenfrei, ist dabei auch klar.

Ich finde das gut, wenn man sich nicht jedes Wort überlegen muss, sondern authentisch sein darf.
Authentisch finde ich in den allermeisten Situationen genau richtig. Banales Beispiel für eine Ausnahme: Die Oma fragt mich, ob mir ihr Kuchen geschmeckt hat und ich sage nicht, dass er mir nicht sooo gut mundete - zumal ich eh nur alle paar Jahre bei ihr Kuchen esse ;) Authentisch heißt ja auch nicht, dass man ungefragt in jeder Situation alles von sich gibt, was einem so in den Kopf kommt (und was vielleicht völlig zweckfrei, aber gleichzeitig verletzend ist).

HSP muss man nicht erkennen, man muss sie respektieren und ertragen..... mit ihren Eigenheiten.
Das gilt allerdings für alle Menschen. Und (vermeintliche) HSPs sind ja nicht unbedingt die absonderlichsten oder schwierigsten Exemplare Mensch auf diesem Planeten. Damit eine Beziehung tragfähig ist, müssen Menschen eben an grundlegenden Stellen zusammenpassen.

Aber als HSP dreht man sich dann um und geht - oder man meidet solche Situationen von Haus aus.
Das "man" an der Stelle möchte ich relativieren. Es soll (laut meiner Literatur) sogar oft so sein, dass HSPs wenn's geht jeden Konflikt (das Wort im weitesten Sinne gemeint) klären möchten - und damit manchen (bequemen?) Zeitgenossen nerven.

Hochsensibilität bedeutet - zumindest in meinem Fall - daß man ein Gespür hat für Situationen, für Momente, für Entwicklungen.
Und vielleicht auch für die Stimmung des Gegenübers. Und damit wären wir dann bei Sensibilität und Einfühlungsvermögen - und womöglich bei "Gutmenschen"?

:love:
 
Danke für eure Antworten, das ist gut hochsensibel zu sein, ein sehr feines Gespür für seine Umgebung, wie ich das verstanden habe.

Das habe ich auch, ich mags wenn Menschen autehtisch sind, ich hab ein feines Gespür für, Heuchelei spüre ich schnell und stößt mich ab.

Klar muss man nicht alles kundtun, wie den Kuchen bewerten bei Oma, die freut sich ja, dass man einfach da ist.

Das Wort Gutmenschen hat seit der Flüchtlingskrise einen negativen Touch. Es war sogar Unwort des Jahres 2015.

Das Unwort des Jahres 2015 lautet Gutmensch (Foto des Wortes im Duden durch eine Lupe fotografiert). (Bild: Imago)

Notorisch, ewig, eifrig, überzeugt, klassisch, grün, links, naiv, selbsternannt, moralisierend und heuchlerisch – das alles kann ein Gutmensch sein, gemäss den Belegstellen des Wörterbuchs der deutschen Sprache. Der Gutmensch ist permanent betroffen und schwingt gerne Keulen: die Holocaust-, Auschwitz- oder ganz allgemein die Moralkeule. Damit schlägt er zwar niemanden tot, aber er nervt gewaltig.

Denn das Wort Gutmensch ist eine Waffe. Das Wort «verhindert einen demokratischen Austausch von Sachargumenten», so das wichtigste Argument in der Begründung der Darmstädter Jury, die das «Unwort des Jahres» jeweils aus den eingesandten Vorschlägen der Bürger auswählt.


Ich mag gute Menschen und empathische Menschen,

diese heutigen Gutmenschen mag ich nicht. Die haben sich eingesetzt für Zuwanderer, die Allgemeinheit sollte das übernehmen, selbst hat kaum jemand einen aufgenommen - das ist meiner Meinung nach die Vorraussetzung für gute Taten, selbst aktiv werden und niemanden ungewollt beaufschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
diese heutigen Gutmenschen mag ich nicht.
...genau das mein ich auch.

Getrieben von Anleitungen, von Vorschriften, von Unselbständigkeit können wirkliche Empfindungen nicht mehr gelebt werden.
Kritik wird ängstlich sofort als Bedrohung empfunden, deshalb wird kaum noch ehrlich kritisiert sondern man arrangiert sich mit den Gegebenheiten und lernt, sie gut zu finden.
Diese Unehrlichkeit festigt sich, man maskiert sich mit schleimigem Getue, findet "alles" richtig, was als fortschrittlich und modern, was als sozial notwendig gilt.

Seltsamerweise können auch Gutmenschen aus der Haut fahren - immer dann, wenn es der eigenen Haut zu nahe kommt. Wenn kein Puplikum da ist, das man zu befriedigen hat.

Die Gesellschaft hat sich verändert, wird maipuliert, verliert immer mehr ihre Individualität. Das beschäftigt mich, macht mich wütend, kämpferisch aber auch ohnmächtig, weil ich das nicht beeinflussen kann.

Wäre ich jünger, würde ich vermutlich politisch aktiv werden, mit 80 erlaube ich mir, mich zurückzuziehen.
 
Und vielleicht auch für die Stimmung des Gegenübers. Und damit wären wir dann bei Sensibilität und Einfühlungsvermögen - und womöglich bei "Gutmenschen"?
Genau das ist es. "Gutmenschen" lösen bei mir Fluchtgedanken aus, denn ich halte sie für unehrlich und deshalb vergeude ich keine Zeit mit ihnen.

Ich hab aber vielmehr Seituationen gemeint, denen ich mich nicht aussetze. Feiern, Versammlungen, Ausflüge, Reisen, Unternehmungen..... Ich entscheide meist vorab, ob ich teilnehme, bin aber dann auch sofort weg, wenn ich mich nicht wohl fühle.
 
Buchtip:

.... Beschreibung
Frauen-Ratgeber zum Trendthema Hochsensibilität von Diplom-Psychologin Sylvia Harke.

Sylvia Harke arbeitet in ihrer Beratungstätigkeit hauptsächlich mit hochsensiblen Frauen und kennt deren Bedürfnisse und Lebensthemen sehr genau. Sie hat ein Selbstcoaching zur Persönlichkeitsentwicklung für hochsensible Frauen entwickelt, das gezielt im Alltag helfen kann, besser mit starker Empfindsamkeit umzugehen.

Hochsensible Frauen verfügen über eine erweiterte Wahrnehmung, ausgeprägte Empathie, Intuition und Kreativität. Andrerseits achten sie oft zu wenig auf ihre eigenen Bedürfnisse und grenzen sich nicht genügend ab. Deshalb sind sie anfällig dafür, in Beziehungen ausgenutzt zu werden oder an Burn-out oder Depression zu erkranken. Dieser Frauen-Ratgeber zur Selbsthilfe bietet viele Übungen zur Selbstreflexion. In einem Sensitiv-Test am Anfang des Buchs können Frauen checken, wie ausgeprägt ihre Hochsensibilität ist und welche Lebensbereiche besonders betroffen sind. Ermutigende Geschichten anderer hochsensibler Frauen, geführte Meditationen, Märchen und die Verbindung mit uraltem weiblichem Wissen helfen, eine authentische Selbstliebe zu entwickeln.

Die erfahrene Seminarleiterin führt Frauen in „Wenn Frauen zu viel spüren“ Schritt für Schritt durch den eigenen Entwicklungsprozess und hilft ihnen, ihre vermeintliche Schwäche als große Stärke zu erfahren.

Rezension

"Dieses Buch verbindet Psychologie mit uraltem, weiblichen Wissen und Ritualen." ("Magazin 2000plus")
"Besonder spannend ist das Kapitel über die sieben Archetypen sensitiver Frauen, von der Kindfrau über die Heilerin bis zur Gelehrten." ("GlücksPost")

Grüsse,
Oregano
 

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... Doch bringt das Einteilen von Menschen in die Guten und die Bösen Klarheit? Niemand trägt nur Licht oder nur Schatten, niemand nur liebende oder nur ängstliche Anteile in sich. Die moralisierende Zweiteilung wird hier zur unlauteren Vereinfachung. Verbindung entsteht nicht durch Zuschreibungen, sondern eher durch eine an mein Gegenüber gerichtete Frage: "Wovor hast du Angst?“ ...

So weit das Caritas-Magazin.
Der Begriff „Gutmensch“ ist mit der Zeit immer mehr ins Negative abgerutscht und wird inzwischen so verwendet, daß ein „Gutmensch“ eher abwertend benutzt wird und damit auch das, was „gute Menschen“ den Menschen evtl. an Gutem geben. Gerade die Caritas ist da meiner Meinung nach ein gutes Beispiel: sie bietet Hilfe in vielerlei Hinsicht für Menschen, die diese dringend benötigen und anderswo nicht finden.
Vielleicht liegt das auch daran, daß die „Nichtgutmenschen“ oft so „moralisch“ sind, daß sie nicht auf die Idee kommen, sich bei Hilfsorganisationen oder im eigenen privaten Umfeld einzubringen? Erst recht, wenn sie noch hochsensibel dazu sind?

Ich plädiere für eine sachliche Auseinandersetzung mit Begriffen und mit Menschen. Nicht jeder muß meine Meinungen teilen; aber auch nicht jeder kann erwarten, daß ich seine Meinung teile. Die Vielfalt macht doch die Gesellschaft aus. Nicht jedes Hilfsangebot mag tatsächlich „gut“ sein, aber bei einer Vielzahl an Hilfsangeboten von guten und hilfsbereiten Menschen wird es auch viele gute Angebote zur effektiven Hilfe geben.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Daß wir uns recht verstehen - dieser Begriff "Gutmensch" hat nichts mit einem guten Menschen zu tun, sondern mit Falschheit.
So wie der Begriff "Querdenker" nichts mit rechtem Populismus zu tun hat, sondern mit hinterfragen und wehren gegen Vorschriften.

Ein guter Mensch wird tolerant und sachlich tun, was zu tun ist.
Ein Querulant wird protestieren gegen Bevormundung und nach Wegen suchen, dieser zu entgehen. Ich denke, daß es unter den Querdenkern viele HSP gibt. Sie wehren sich, weil die Empfindung, daß Dinge in eine falsche Richtung gehen unerträglich sind . Da schlägt der Kampfeswille, die Hartnäckigkeit, aber auch die Verzweiflung durch.

Natürlich werden "die Menschen" beide Begriffe anders auslegen, wenn sie es anders empfinden, andere Erfahrungen gemacht haben, sich mit der Umgebung in der sie leben, identifizieren.

Schliesslich aber ist das nur meine Meinung, meine Gedanken, meine Empfindungen..... die sich keineswegs mit anderen HSP decken können oder müssen.
 
Hallo zusammen,

ich greife mal die im genannten Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache enthaltene Definition von "Gutmensch" auf:
ironisch, meist abwertend, oft spöttisch jmd., der in einer als moralisierend, selbstgerecht, naiv und realitätsfern empfundenen Weise der politischen Korrektheit entsprechende, als übertrieben altruistisch o. ä. eingeschätzte Auffassungen, Ziele und Forderungen vertritt
im öffentlichen Sprachgebrauch häufig dem politischen Konservatismus zugeordnete, oft als polemisches, herabwürdigendes Schlagwort geltende Fremdbezeichnung für politische Gegner, besonders des linken und alternativen Spektrums

Die Ausdrücke "in einer ... empfundenen Weise" und "eingeschätzte" geben deutlich wieder, dass es hier um eine subjektive Zuschreibung dessen geht, der jemanden als "Gutmenschen" bezeichnet.

Somit passt m.E. Kampfbegriff gut und ich empfinde es auch als "Unwort" (und benutze es i.a. nicht), das gezielt und oft pauschalisierend und vorschnell zur Abwertung des Gegenübers genutzt wird. So wie Oregano es hier auch schreibt:
Der Begriff „Gutmensch“ ist mit der Zeit immer mehr ins Negative abgerutscht und wird inzwischen so verwendet, daß ein „Gutmensch“ eher abwertend benutzt wird und damit auch das, was „gute Menschen“ den Menschen evtl. an Gutem geben.
Und da wird es dann auch anmaßend - und das mag ich z.B. garnicht und auch ich bin
... für eine sachliche Auseinandersetzung mit Begriffen und mit Menschen.

Überhaupt finde ich eine gewisse Vorsicht mit Bewertungen wichtig.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Daß wir uns recht verstehen - dieser Begriff "Gutmensch" hat nichts mit einem guten Menschen zu tun, sondern mit Falschheit.
So wie der Begriff "Querdenker" nichts mit rechtem Populismus zu tun hat, sondern mit hinterfragen und wehren gegen Vorschriften.
Ich empfinde das ebenso und viele andere auch; leider die Allgemeinheit / Mitläufer nicht.

Ein guter Mensch wird tolerant und sachlich tun, was zu tun ist.
Ohne große Worte; der macht da keinen Wind drum, sondern tut und schweigt.

... Ich denke, daß es unter den Querdenkern viele HSP gibt. Sie wehren sich, weil die Empfindung, daß Dinge in eine falsche Richtung gehen unerträglich sind. Da schlägt der Kampfeswille, die Hartnäckigkeit, aber auch die Verzweiflung durch.
Das sehe ich ganz genauso, manche Geschehnisse machen mich so fassungslos und verzweifelt, dass ich zeitweise nicht fassen kann, dass das tatsächlich alles passiert ist, wie es sich die letzten Jahre entwickelt hat und weiterhin entwickelt.
Ein Gefühl der Ohnmacht stellt sich ein, das kann ich alles gut nachempfinden.

Meine Basis ist meine Freude an Jesus und das Wissen um die Herrlichkeit in der unendlosen Ewigkeit beim Herrn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade die Caritas ist da meiner Meinung nach ein gutes Beispiel: sie bietet Hilfe in vielerlei Hinsicht für Menschen, die diese dringend benötigen und anderswo nicht finden.
Das ist ihr Job.

Da gibts auch genug Kratzbürsten, die ihren Job verfehlt haben, genauso wie bei den Krankenschwestern, die ihre Laune an den Patienten auslassen, das dürfen wir hier nicht vergessen.

Klar gibt es auch Menschen in solchen Diensten, die machen ihren Job mit Leib und Seele und Einfühlungsvermögen, mit all ihrer Kraft und helfen, pflegen, kümmern sich, hören zu und unterstützen.

Leider ist das auch so ein Phänomen unserer Zeit, dass diese Pflegekräfte mit vollem Einsatz ausgebeutet und bis zur Erschöpfung ausgenutzt werden. So dass sie nicht mehr an dieser Position arbeiten können, obwohl sie wollten.

Pflegenotstand, wo wir hinsehen, dafür hat der Staat kein Geld - aber selbstverständlich für Waffenlieferungen.

Schön finde ich, wenn jemand sich ehrenamtlich einsetzt und unterstützt.

Leider können sich das nur wenige Leute leisten, da sie unbedingt noch neben der Rente arbeiten müssen für Geld oder schon voll im Einsatz in ihrem Job sind, damit sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen.
Die Inflation ist hoch, Mieten, Nahrung, Benzin, Strom usw. alles, wirklich alles ist mittlerweile sehr teuer, daran verzweifeln auch viele und wissen nicht mehr weiter.

Das dürfen wir auch nicht vergessen, was ist mit diesen Menschen, die noch dazu vielleicht hochsensibel sind, die drehen dann durch, gehts mir ja manchmal schon so, obwohl ich bestimmt nicht hochsensibel bin.


Ich denke, jeder Mensch hilft, wenn er ein Herz hat, Mitgefühl, Charakter und Respekt vor den Mitmenschen bzw. den Familienmitgliedern. Und so ein Mensch macht dann nicht viel Wind um seine guten Taten - das ist ein guter Mensch aus meiner Sicht.

Gutmenschen denken ja oft, sie hätten alle Moral gepachtet.
Denunzianten bilden sich auch ein, sie täten was Gutes für ihre Mitmenschen.

Es wäre der ganzen Welt geholfen, wenn sich jeder einzelne Mensch um einen einzelnen Nächsten kümmern würde - das wäre sehr schön.

Vielleicht liegt das auch daran, daß die „Nichtgutmenschen“ oft so „moralisch“ sind, daß sie nicht auf die Idee kommen, sich bei Hilfsorganisationen oder im eigenen privaten Umfeld einzubringen? Erst recht, wenn sie noch hochsensibel dazu sind?
 
Daß wir uns recht verstehen - dieser Begriff "Gutmensch" hat nichts mit einem guten Menschen zu tun, sondern mit Falschheit.
So wie der Begriff "Querdenker" nichts mit rechtem Populismus zu tun hat, sondern mit hinterfragen und wehren gegen Vorschriften.

Ein guter Mensch wird tolerant und sachlich tun, was zu tun ist.
Ein Querulant wird protestieren gegen Bevormundung und nach Wegen suchen, dieser zu entgehen. Ich denke, daß es unter den Querdenkern viele HSP gibt. Sie wehren sich, weil die Empfindung, daß Dinge in eine falsche Richtung gehen unerträglich sind . Da schlägt der Kampfeswille, die Hartnäckigkeit, aber auch die Verzweiflung durch.

Natürlich werden "die Menschen" beide Begriffe anders auslegen, wenn sie es anders empfinden, andere Erfahrungen gemacht haben, sich mit der Umgebung in der sie leben, identifizieren.

Schliesslich aber ist das nur meine Meinung, meine Gedanken, meine Empfindungen..... die sich keineswegs mit anderen HSP decken können oder müssen.
Hallo,

danke für deine Beiträge zu Querdenker und Co....Es stimmt mich auch besorgt,wie die Entwicklungen in den letzten Jahren verlaufen.
Der Begriff "Querdenker" war ursprünglich ein Kompliment,eine Art Auszeichung für Menschen,die außerhalb der Box denken,also auch mal Dinge hinterfragen.
Leider wurde daraus im Zuge der Coronamaßnahmen und der damit verbundenen Gehirnwäsche durch den Staat und die Medien ein Sammelbegriff für Spinner,Nazis und Reichsbürger,obwohl zum Teil nur Menschen waren und sind,die die massiven Grenzverletzungen des Staats angeprangert haben.

Während meiner Zeit im Gymnasium war ich stolz darauf,dass mein Geschichtelehrer mich als Querdenker bezeichnet hat.
Und es stimmt: HSP spüren sehr schnell und sehr direkt,wenn gewisse Entwicklungen in kritische Richtungen gehen.
 
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Wenn nur jede Definition immer klar und eindeutig wäre ... :rolleyes:! Das ist aber ganz selten so. Meistens überschneiden sich Begriffe, wie hier zu sehen ist:


Ich denke, daß in dem Moment, in dem ein wie auch immer „speziell“ gestrickter Mensch seine Strickart über alle anderen stellt und erwartet, daß das Jeder in seinem Umfeld exakt so sieht, wird es schwierig. - Abgesehen davon, daß ein Mensch, der sich seiner Hochsensiblität bewußt ist und dies auch so akzeptiert, ganz anders damit umgeht als ein Mensch, dem (noch) gar nicht bewußt ist, daß er evtl. hochsensibel sein könnte.

Es ist - denke ich - immer gut, die eigenen Grenzen zu kennen und die Grenzen von anderen Menschen zu achten.


Grüsse,
Oregano
 
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