Vegetative Dystonie

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.704
Im 19./20. Jahrhundert war die Diagnose "Hysterie" durchaus gängig, überwiegend für Frauen. Heute wird eher selten von Hysterie gesprochen. Eine der Diagnosen, die aber in die gleiche Richtung gehen, ist meiner Meinung nach die vegetative Dystonie:

.... Unter Vegetativer Dystonie versteht man einen Komplex funktioneller Beschwerden, der mit einer Vielzahl unspezifischer, umschriebener Störsymptome des Gefühlslebens, des Wahrnehmens und der Psychomotorik einhergeht. Störungen des Bio-Rhythmus sind damit verbunden (Schlaf-Wach-Störungen); die Grenzbereiche zur Neurologie und zur inneren Medizin sind offenkundig.“
Als Auslöser für Vegetative Dystonie gelten Reizüberflutung, Streß, Konflikte / Probleme: in der Partnerschaft, der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, hinsichtlich der Gesundheit, nach Geburten, in den Wechseljahren, nach Trennungen oder Todesfällen. Auch Einsamkeit oder Angst (vor Prüfung, Problemen, Auseinandersetzung) können Ursachen sein. Meist stehen Organbeschwerden im Vordergrund: Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, unklare, diffuse Beschwerden im Abdominal-, Herz- oder Halsbereich, aber auch Angst, Unruhe und gesteigerte Erregbarkeit. Oder die Betroffenen fühlen sich müde, antriebslos, niedergeschlagen, erschöpft.
Die konsultierten Ärzte oder Heilpraktiker attestieren den Patienten völlige organische Gesundheit. Dadurch fühlen diese sich schuldig, es fehlt ein offenkundiger Grund, ein Auslöser für ihren Zustand. Die Patienten geraten (immer mehr) unter Streß und in Beweisnot. Gedankenlos dahergesagte Sätze wie „Dir geht’s doch gut!“ oder „Sie haben wirklich keinen Grund zum Kranksein!“ bewirken, daß sie sich noch schlechter fühlen. Stellt der Behandler die Diagnose Vegetative Dystonie, wird dies oft wie ein Stigma empfunden: „Hab ich‘s wirklich mit den Nerven?“.....
Vegetative Dystonie - Heilkunde Aktuell

Die oben angeführten Beschwerden können alle u.a. auch auf eine Schilddrüsenfehlfunktion zurückgehen oder auf Giftbelastungen, falsche Ernährung, Allergien oder Intoleranzen, Depression .... Es gibt da viele Möglichkeiten.

Oft werden diese Möglichkeiten aber nicht wirklich abgeklärt, und der Patient bekommt eben die Diagnose "vegetative Dystonie" und wird evtl. mit Psychopharmaka behandelt.

Deshalb sollte sich jeder Patient selbst sehr genau erkundigen, ob nicht doch andere Ursachen da sein könnten, bevor er sich wirklich mit der Diagnose "vegetative Dystonie" zufrieden gibt.

Vegetative Dystonie - Erfahrungsberichte - Nebenwirkungen

Noch eine Definition:
Vegetative" Dystonie

Heute wissen wir, dass Dystonie keine psychogene Erkrankung ist, sondern eine Störung im Basalganglien-Thalamokortikalen Regelsystem.

Die im deutschen Sprachraum leider häufig verwendete, wissenschaftlich nicht anerkannte Diagnose einer sogenannte vegetativen Dystonie, hat nichts mit Dystonie gemein.

Das Wort "vegetativ" bezieht sich in der Medizin auf ein unwillkürliches Nervensystem, das solche Phänomene wie Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Verdauung regelt. Wenn leichtere oder schwer fassbare Unregelmäßigkeiten in diesem System auftreten, die nicht organisch erklärt werden können und somit schwer zu einer präzisen Diagnose zu zuordnen sind, greifen einige Ärzte den Begriff "vegetative Dystonie" auf, um eine Diagnose anzubieten. In der Regel verbirgt sich hinter dem Begriff eine Verlegenheitsdiagnose.
www.dystonie.de/v2/content/111200.htm

Gruss,
Uta
 
Vegetative Dystonie / Psychovegetatives Syndrom / Neurasthenie / Psychosomatik

egal wie man es nennen mag ,es kommt auf’s gleiche hinaus :

……überwiegend körperliche beschwerden ohne organischen befund, die als folge eventueller psychischer belastungen entstehen…………..gemeint ist damit ,das es seelisch bedingt sein könnte, vegetative dystonie als diagnose wird bei 20 bis 45 prozent der patienten gestellt und nur selten klar definiert. außer das eine völlige organische gesundheit vorliegt .

eine verlegenheitsdiagnose ?ist das nicht schrecklich ?

menschen, die an körperlichen symptomen leiden, fühlen sich missverstanden und werden oft als „eingebildete kranke" oder „simulanten“ bezeichnet wenn sie diese diagnose bekommen .

hier stellt sich mir die frage : „was bewirkt diese verlegenheitsdiagnose „!
werden dadurch nicht alle symptome die sowieso schon vorhanden sind verstärkt?
die zusätzliche enstandene emotionale belastung führt im laufe der zeit möglichweise zu mehr nervösen herzbeschwerden, innerer unruhe, nervosität, schweißneigung ………. eben zu den typischen symptomen einer vegetative dystonie /psychovegetatives syndrom / neurasthenie / psychosomatik oder wie immer man es nennen mag. letztlich geht es um seelische störungen, die sich in körperlichen beschwerden äußern, ohne dass sich ein organischer befund finden lässt.
es mag verschiedene auffassungen geben, was psychosomatisch ist und welche bedeutung psychosomatik hat, sie aber gänzlich zu verneinen außer acht zu lassen ist schlichtweg ignorant.
krankheiten selbst, genauer gesagt deren symptome lassen rückschlüsse auf die art der psychischen störung zu. schmerzkrankheiten z.b. lassen auf einen verdrängten seelischen schmerz schließen. eine funktionsstörung der entgiftungsorgane (z.b. leber, niere) zeigen an, dass die innere "entgiftung" nicht funktioniert usw. usw. kennt man das problem in der psyche und damit die eigentliche ursache, so lässt sich die krankheit an der wurzel packen und somit eine echte genesung erzielen. im gegensatz zu der reinen symptombekämpfung und symptomverschiebung, die von der schulmedizin fast ausschließlich betrieben wird. .solange psychosomatische krankheiten nur als verlegenheitsdiagnose betrachtet oder sogar mit "einbildung" abgewertet werden, sind die meisten erfolge der medizin für mich nur augenwischerei.

lg ory
 
krankheiten selbst, genauer gesagt deren symptome lassen rückschlüsse auf die art der psychischen störung zu. schmerzkrankheiten z.b. lassen auf einen verdrängten seelischen schmerz schließen. eine funktionsstörung der entgiftungsorgane (z.b. leber, niere) zeigen an, dass die innere "entgiftung" nicht funktioniert usw. usw.

Ja, so kann man das sehen, wobei ich der Meinung bin, daß es immer eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist/Seele/Psyche gibt; - das eine beeinflußt das andere.

Es geht mir nicht darum, psychosomatische Krankheiten abzulehnen.
Es geht mir darum, daß ein Patient mit der Diagnose "vegetative Dystonie" - wie im Link beschrieben - letztlich mit dieser Diagnose allein gelassen wird oder evtl. mit irgendwelchen Pillen erfreut wird.
Dazu kommt, daß oft gar keine Untersuchungen gemacht werden, die tatsächlich zur Ursache der "vegetativen" Symptome führen könnten. Dazu kann man hier im Forum ja genügend Beispiele finden.

Gruss,
Uta
 
Zitat:
Ja, so kann man das sehen, wobei ich der Meinung bin, daß es immer eine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist/Seele/Psyche gibt; - das eine beeinflußt das andere
.

gar keine frage…….körper, geist und seele .(eigendlich sollte es :geist,seele und körper heißen) stehen in der psychosomatik bzw. psychosomatischen erkrankungen immer in verbindung.


Zitat:
Es geht mir nicht darum, psychosomatische Krankheiten abzulehnen.


Ubs ………..die „ignoranz“ .....um gottes willen ich meinte nicht dein denken ……pardon :eek:)
.was ich meine ist : es gibt viele menschen die verneinen psychosomatische beschwerden gänzlich, d.h., psychosomatisch verursachte krankheiten gibt es nicht für sie.

Zitat:
Es geht mir darum, daß ein Patient mit der Diagnose "vegetative Dystonie" - wie im Link beschrieben - letztlich mit dieser Diagnose allein gelassen wird oder evtl. mit irgendwelchen Pillen erfreut wird.


……….aus erfahrung kann ich dir da nur beipflichten.

Zitat:
Dazu kommt, daß oft gar keine Untersuchungen gemacht werden, die tatsächlich zur Ursache der "vegetativen" Symptome führen könnten. Dazu kann man hier im Forum ja genügend Beispiele finden.


…glaube mir ,ich könnte ein buch darüber schreiben
lg ory
 
Oben