Borderline oder und Multiple Persönlichkeitsstörung ?

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18.09.08
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Hallo,ich habe lange überlegt,wie ich darüber schreiben soll,werde einfach damit nicht fertig.In der Familie haben wir Jemanden der Multiple Persönlichkeitsstörung und Borderline hat. Sie ist 22.Jahre und hat einen 5jährigen Sohn.Seit einiger Zeit ist sie in Psychotherapie und da wurde festgestellt,man hat sie zwischen dem 9 und 12 Lebenjahr missbraucht.Ob einmal oder öfter ist nicht heraus zufinden,bis jetzt.Sie hat sich in der Pubertät geritzt und war sehr unzugänglich.Keiner in der Familie hat den Missbrauch erkannt.Als Kind ist sie bei einer Tagesmutter und im Kindergarten/hort gewesen.Sie wird im Mai mit dem Kind in eine Klinik gehen.
Die Mutter war alleinerziehend.Hoffentlich wird alles gut.Ich wollte mir es einfach mal von der Seele schreiben. Lieben Gruß Gretl.
 
Hallo Gretl, :)

das ist ein Thema welches immer wieder betroffen macht. Ich hoffe das der Frau geholfen werden kann und das sich es schafft diese leidvollen Erinnerungen zu verarbeiten.

Grüsse von Juliette
 
Danke Juliette,für Deine tröstlichen Worte.Wir machen uns immer noch den Vorwurf nichts erkannt zuhaben.Hoffentlich ist der Klinkaufenthalt gut für sie
und kann dann ihren Alltag besser ertragen. :)
Lieben Gruß Gretl.
 
Hallo Gretl, :)

ich glaube das viele Missbräuche nicht oder erst spät erkannt werden, weil man einfach nicht damit rechnet. Ich habe einmal ein Buch über einen Jungen gelesen, der ähnliches erlebt hat.

Ich drücke euch die Daumen.

Grüsse von Juliette
 
Hallo,
Borderline steht in meinem Befund, und wie ich durch Zufall jetzt erfahren habe, auch im Befund meiner 30-jährigen Tochter.
Was passiert da mit mir.
Eigentlich bin ich mutig, scheue kaum Auseinandersetzungen, wenn ich mich belästigt fühle - z.B.Radfahrer auf Gehsteig - gehts aber um mich, bring ich den Mund nicht auf. Hauptaussage, ich bin niemandem Rechenschaft schuldig, ich kann mich nicht verteidigen, wenn ich angegriffe werde weil ich gerne davon ausginge, der andere müsse doch selber nachdenken.
Konkret, ich bin jetzt 63 Jahre alt und meine Mutter machte mich als Kind und Jugendliche bei der ganzen Verwandtschaft schlecht. Ich verstand das zwar damals nicht aber ich stand schon damals auf den Standpunkt, dass ich mich nicht rechtfertigen will, wenn die so denken, sollen sie doch. DAmals gab es nur eine einzige Person,die sich von den Tiraden meiner Mutter nicht beeindrucken ließ und die mich behandelte, als wäre ich eine Prinzessin. Diese Frau eines Onkels und ein Psychologe, der verhinderte, dass mich meine Mutter in ein Erziehungsheim steckte, waren die einzigen Menschen, die respektvoll mit mir umgingen. Was soll dann das Leben noch bringen.
Allen und jedem mit einer gewissen Agggression zu begnen ist da wohl vorprogrammiert und wenn man dann erst mit 61 Jahren dahinter kommt, dass man leichter lebt, wenn man sich selber mag, ist die Bilanz halt 'lieber spät als nie' aber meinen Kindern hilft das nicht mehr. Ihnen vermittelte ich, weil ich mich ja selber nicht leiden konnte, dass ich nichts wert sei und auch keinen Respekt verdiene. Ein Mundwerk, wie ein Scherenschleifer und eine Lebensangst, wie eine Memme. Ist das Borderline oder nur ein günstiger Ausdruck, einen Namen für etwas zu haben, das man eigentlich nicht benennen kann.
Weder ich noch meine Kinder (zumindest die 79 u. 81 geborenen) erlebten im familiären Umfeld sexuellen Missbrauch - ich allerdings später. Defloration und Vergewaltigung 13.6.1966, am 19.9.66 wurde ich 18 und mein Traum, unschuldig in eine Ehe gehen zu wollen, war damit ausgeträumt, und mein Leben als Frau (ich wusste damals nichts, weil ich vollkommen unaufgeklärt war) war sozusagen erledigt.
Als einzigen Wert konnte ich nur Geradlinigkeit und Wahrheitsliebe ins Leben mitnehmen und da fehlte mir die Einteilung, den Diplomatie war für mich eben auch verlogen.
lg brigitte
 
Hallo Brigitte,

auch ich möchte mich für die klaren Worte bedanken. Du hast Mut! Übrigens: Geradlinigkeit und Wahrheitsliebe sind wunderbare Tugenden.

v.Grüße dedizione
 
Hallo Brigitte, :)
deine Zeilen haben mich sehr bewegt und ich möchte dir Mut machen und vielleicht in eine Therapie gehst.Die jungen Frau in unserer Familie von der ich 2009 schrieb,war in einer Klinik und hat sich mit Erfolg therapieren lassen.Sie führt jetzt ein ruhiges,ausgeglichenes Leben und wir sind sehr froh darüber.
Lieben Gruß Gretl. :)
 
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