Mein lieber Herr Phil,
wie ich oben schon sagte, kann ich augenblicklich zu Ihrer ursprünglichen Frage nichts beitragen.
Wie Sie selbst feststellen, gibt es andere Erklärungen für das Dejavue und ich erlaube mir weiterhin, der Wahrnehmungs-Bewusstseins-These zu folgen.
Herrn Grufti's Beiträge haben mich inspiriert. Ich werde dem Link mal nachgehen.
Aus der "theologischen" Diskussion, welche Auffassung nun die richtige ist, möchte ich mich hier lieber heraushalten, weil sie nicht in diesen Thread gehört. [Ich werde mir noch mal Herrn Jensens Thread "Glauben und Psyche" anschauen, vielleicht ist der ja dafür geeignet.]
Faszinierend finde ich die Sicherheit, mit der vor allem die "Buchbesitzer" (Angehörige der Abrahamitischen Religionen) ihren Glauben zu Wissen erklären.
Ich halte es da bis auf weiteres mit dem Freiherren und Bergbauingenieur aus Weimar, und verabschiede mich vorläufig mit einem Ausschnitt aus dem Faust!
Herzliche Grüße Ihr Leòn
http://gutenberg.spiegel.de/goethe/f...05.htm#RTFToC6
FAUST:
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum-
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel-
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,

Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.