Zunahme von psychischen Störungen

Oh, da habe ich noch etwas vergessen:

In jedem Falle finde ich es besorgniserregend, dass durch den Auslösemoment Arbeitsbelastung (Stress) die Erkrankungsrate steigt. - Und das in Berufssparten, in deren Händen zum Teil eine sehr hohe Verantwortung liegt.
Überdurchschnittlich starke psychische Belastungen treten demnach bei Sozialarbeitern, Telefonisten und Helfern in der Krankenpflege auf.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Aber psychische Belastungen müssen nicht gleichzeitig psychische Krankheiten hervorrufen.
Dann wären ja alle Soldaten im 2.Weltkrieg psychisch krank geworden.Deren Schizophrenierate war aber genau so hoch wie zu Friedenszeiten.
 
Hallo Asiate,

nein sicher nicht! Aus einer Belastung resultiert m. E. erst mal gar nichts und dann vielleicht eine Störung. Es wird sich dann zeigen, wie der Organismus damit umgeht, bzw. wie gut er "gewappnet" ist damit umzugehen (in physischer wie psychischer Sicht) - und ob daraus eine "Krankheit" entsteht. Der Krankheitsbegriff ist ohnehin überprüfungswürdig, so denke ich!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Aber psychische Belastungen müssen nicht gleichzeitig psychische Krankheiten hervorrufen.
Dann wären ja alle Soldaten im 2.Weltkrieg psychisch krank geworden.Deren Schizophrenierate war aber genau so hoch wie zu Friedenszeiten.

Woher weißt Du das denn?
Zum einen standen sie ja bekanntlich meist unter Drogen (Vorläufer von Extesy u.ä. - auch der "Führer" wurde regelmäßig vom Leibarzt "hoch" gespritzt) ... zum anderen hat damals ganz sicher niemand genauer untersucht ;)
Wobei ich es für ganz gewaltige (und wirkliche) Schizophrenie halte, grundlos andere Menschen über den Haufen zu schießen und danach, mit Leuten die es vielleicht eher verdient hätten, zu feiern ...
Nietzsche hat mal sinngemäß in "Wille zur Macht" behauptet: Der Mensch sei die schizophrenste Lebensform bzw. hat sich dazu gezüchtet. Und zumindest hier hatte er wohl nicht ganz Unrecht?

Lieben Gruß
 
Das habe ich aus Eva Edelmans "Natural Healing for Schizophrenia"

Meinst du Schizophrenie oder Multiple Persönlichkeitsstörung?
 
Hallo Asiate,

nein sicher nicht! Aus einer Belastung resultiert m. E. erst mal gar nichts und dann vielleicht eine Störung. Es wird sich dann zeigen, wie der Organismus damit umgeht, bzw. wie gut er "gewappnet" ist damit umzugehen (in physischer wie psychischer Sicht) - und ob daraus eine "Krankheit" entsteht. Der Krankheitsbegriff ist ohnehin überprüfungswürdig, so denke ich!

Ich kann die Definitionen auch nicht ganz nachvollziehen ...
Klingt mehr nach Festlegung als nach Erkenntnis ;)

Aber ich denke schon, dass sich bei (schwerer) Belastung eine Veränderung im Denken ergibt. Diese hatte bisher ja auch durchaus Überlebens-Vorteile!
So konzentriert man sich mehr aufs Wesentliche, hat u.U. den "Zufallsgenerator" schneller gestellt usw. - nur um einen Ausweg zu finden.
Wenn es keinen Ausweg mehr gibt wird es fatal! Dann hört dieser Prozess nicht auf, und der Mensch "dreht durch".
Es ist also nix für den Dauerbetrieb ;)

Da es heutzutage für den einzelnen Menschen immer schwieriger erscheint annehmbare Auswege zu finden, könnten m.E. dadurch die "psychischen Krankheiten" zunehmen.
Gerade in Ländern in denen der Druck - auf einen großen Teil der Menschen - am größten ist, sind ja auch diese "Kranheiten" am stärksten bzw. am weitesten verbreitet.
Offenbar haben sie aber auch günstige Nebeneffekte, die man (gerade in wirtschaftlicher Hinsicht) benötigt.
Und so ist keiner (von denen die es könnten) wirklich daran interessiert das Problem zu lösen ...
Und so werden dann HokuspokusErklärungen in die Welt gesetzt, die nicht mal einer Minimalprüfung standhalten würden ... wenn wirkliche Wissenschaftler zugange wären ;)


Lieben Gruß
 
Also ich habe gelesen das z.B. die Schizophrenie in allen Ländern und Bevölkerungsschichten überall ungefähr gleich ist.
Interessanterweise ist die Heilungsrate in Ländern wo es keine medikamentöse Unterstützung gibt höher als in Industrieländern.
Auch gibt Abram Hoffer für Leute die keine Pillen nehme eine Erholungsrate von 50% an.Für Leute die Medikamente nehmen 10% und Leute die sich orthomolekular deswegen behandeln lassen 90%.
 
Das habe ich aus Eva Edelmans "Natural Healing for Schizophrenia"

Meinst du Schizophrenie oder Multiple Persönlichkeitsstörung?

Wie schon geschrieben: Ich kann mit den Definitionen nicht viel anfangen und halte sie für oberflächlich bzw. falsch.

Ist halte eine multiple Persönlichkeitsstörung mehr für eine Flucht als für eine Krankheit. Auch diese könnte m.E. beendet werden, wenn die betroffene Person bzw. deren Identität wieder "zurück könnte"...

Ich glaube die Auslöser dieser Erkrankungen sind sicher vielfältig - aber enorme Angst und enormer Druck scheinen mit die entscheidende Rolle zu spielen.
Von nix kommt nix!

Und wenn es an spezifischen Erregern, Umweltbedingungen o.ä. liegen würde wären die weltweiten Unterschiede in der Verteilung nicht so extrem groß.

Internationaler Spitzenreiter

Im internationalen Vergleich gibt es in keinem anderen Land mehr psychisch Kranke als in den USA. Nach einem kürzlich vorgelegten Bericht der Weltgesundheitsorganisation litten innerhalb der letzten zwölf Monate 26,4 Prozent der Amerikaner an Störungen der Psyche, in Deutschland waren es nur 9,1 Prozent, in Nigeria sogar nur 4,7 Prozent


Lieben Gruß
 
Ich frage mich gerade, wie solche Statistiken zustandekommen? Werden da die Packungen an Psychopharmaka gezählt, die über den Ladentisch gehen? Oder melden Psychiater Patienten einer Behörde, die dann zusammenzählt?

Es könnte ja auch sein, daß z.B. die USA in Sachen Statistik wesentlich genauer oder sogar letztlich ungenauer sind, weil sie alles, was nach "Störung" aussieht, gleich als Krankheit einordnen. Hier geht es ja auch um die Arbeitsfähigkeit (wahrscheinlich gibt es auch da eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung...) und damit Geld.
In einem Land wie Nigeria dagegen könnte ich mir gut vorstellen, daß manch ein Mensch mit Auffälligkeiten von der Familie und vom Clan aufgefangen wird und sich dann letztlich selbst wieder fängt, ohne jemals zum Arzt zu gehen.
Früher gab es auch in Deutschland in fast jedem Dorf den "Dorfdeppen": meistens ein harmloser, eben nicht ganz klarer Mensch, der von der Familie und der Dorfgemeinschaft akzeptiert und getragen wurde. Wenigstens meistens.
Da heute die Familienstrukturen nicht mehr so gut zusammenhalten und Dorfgemeinschaften auch nicht, werden dann die Kranken zum Arzt gebracht und tauchen dann auch in einer Statistik auf.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,
die Statistik in der Bundesrepublik kommt meines Wissens nach durch die Zählung und Auswertung der Krankschreibungen zustande. Sie wurde ja erst vor zwei Wochen veröffentlicht, aber ich finde kaum noch etwas darüber, im Internet!:schock:

Hallo Ixie und Asiate,
man sollte wirklich unbedingt zwischen psychischen BelastungenBelastung (Psychologie - Wikipedia), psychischen Störungen (der Krankheitsbegriff wird hier offiziell nicht mehr verwendet) Psychische Störung - Wikipedia und psychischen Behinderungen Sozialportal.de -rund um Soziales- unterscheiden!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich habe die Meldung von den ansteigenden Krankenzahlen auch gelesen, Leon.- Ich denke, sie hat auch mit der wirtschaftlichen Situation in Deutschland zu tun: solange jeder Arbeitsplatz sich gefährdet anfühlte, waren auch die Arbeitnehmer stark darum bemüht, nicht krank zu sein und schleppten sich mit allen möglichen Krankheiten trotzdem zum Arbeitsplatz.
Der viel gerühmte Aufschwung hat die Arbeitsplätze scheinbar sicherer werden lassen, und deshalb erlauben sich wahrscheinlich einige Arbeitnehmer mehr, jetzt auch krank zu sein, wenn sie krank sind.

Was hier vielleicht auch noch eine Rolle spielt: drohende Arbeitslosigkeit bzw. Burn-out im Sinne von Erschöpfung. Ist es nicht so, daß z.B. Lehrer, die einfach nicht mehr können, erst einmal über längere Zeit krankgeschrieben werden, um dann letztlich in Pension zu gehen? Da als Grund für das vorzeitige Ausscheiden aus dem Beruf soviel ich weiß, nur einer angegeben werden soll (also keine Mischung aus körperlichen und psychischen Beschwerden), ist es vielleicht (ich weiß es nicht) einfacher, mit "psychischen Problemen" in den Ruhestand zu kommen als mit "rein körperlichen"?

Krankmeldungen: Häufig ist die Psyche schuld - Berufsalltag - FOCUS Online


Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das vermute ich auch, als einen Faktor. andererseits gibt es ja mehr ArbeinehmerInnen - also auch mehr Krankschreibungen. ;)

Was aber deutlich zu sein scheint, ist dass psychische Belastungssituationen weiterhin zunehmen und dass da heraus mehr Krankmeldungen resultieren.
Großstädter deutlich stärker von psychischen Erkrankungen betroffen

Die BKK betonten, dass die Fälle von psychischen Erkrankungen ansteigen. Zwar verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen noch immer die meisten Krankentage, doch sei der Anteil der psychischen Erkrankungen seit der Jahrtausendwende deutlich gestiegen. Besonders betroffen sind demnach Sozialarbeiter, Telefonisten sowie Helfer in der Krankenpflege. Inzwischen habe fast jede zehnte Krankmeldung einen psychischen Hintergrund. Bei diesen Krankentagen liegen Hamburg und Berlin an der Spitze. Dort fehlen Arbeitnehmer doppelt so häufig wegen psychischer Diagnosen wie etwa in Sachsen-Anhalt oder den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg.

Außerdem werde der Krankenstand durch die Zunahme von langwierigen Erkrankungen beeinflusst. Langzeitfälle mit mehr als sechswöchiger Krankheitsdauer verursachen laut BKK 42 Prozent aller Krankentage.

Auch interessant :D :

Süddeutsche am seltensten krank

Am seltensten sind Beschäftigte in Süddeutschland krank. Baden-Württemberg lag 2006 bei 10,5 Tagen, Bayern bei elf. Am häufigsten krank geschrieben waren Beschäftigte immer noch in Berlin mit 16,5 Tagen. Das Saarland und Brandenburg wiesen ebenfalls überdurchschnittliche Werte auf.
www.tagesschau.de/inland/krankenstand2.html

Jo mei, Ihr seids halt a g'sund's Naturvolk!:D

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Da fällt mir auf, daß Bd-Württemberg und Bayern ja auch sie Länder sind, in denen die Arbeitslosigkeit relativ gesehen im ganzen geringer ist als z.B. in Berlin, Brandenburg und im Saarland.

Gruss,
Uta
 
Mehr Arbeitsplatzsicherheit = weniger psychischer/ emotionaler Druck = weniger Krankschreibungen?

Das klingt ja durchaus plausibel! - Es wäre noch interessant zu wissen, wie sich die Betroffenheit der Angehörigen von "Problemberufen" ;) bundesweit verteilt... ich habe da ja eine Vermutung ....

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Mehr Arbeitsplatzsicherheit = weniger psychischer/ emotionaler Druck = weniger Krankschreibungen?

Das klingt ja durchaus plausibel! - Es wäre noch interessant zu wissen, wie sich die Betroffenheit der Angehörigen von "Problemberufen" ;) bundesweit verteilt... ich habe da ja eine Vermutung ....

Herzliche Grüße von
Leòn

ich frage mich gerade, ob Top-Manager auch psychisch krank werden. Es muss doch gewaltigen Stress erzeugen, das enorme Gehalt gewinnbringend anzulegen. :schock:

:D Kathy
 
ich frage mich gerade, ob Top-Manager auch psychisch krank werden. Es muss doch gewaltigen Stress erzeugen, das enorme Gehalt gewinnbringend anzulegen. :schock:

:D Kathy

Die haben wieder das entgegengesetzte Problem. Denen fehlt der Druck - daher fangen sie dann an anderweitig zu spinnen. :schock:
Und so verwundert es wohl niemanden wirklich, wenn diese Leute oft Stammkunden in den Domina-Studios sind ... :eek:)
 
hi gute morgen,

Mir wundert es nicht das psychische störungen zunehmen.Wen ich so in mein welt um mir herum einfühle kommt allererst dieses gefühl der verwirrung und der weglosigkeit,hofnungslosigkeit usw.
Darüber hinaus dan noch diese übermässige konsum von alle mögentliche sachen die noch mehr von den energiien im obenstehende anziehen.

Was ich schade finde an den allem ist das diese menschen nicht mal in der lage sind aus zu drucken warum sie sich so fühlen....

Der schuldfrage ist nicht angesagt eher der lösungsfrage,will man hier ein ausweg finden.


Wenn man sich nähmlich nur mit schuldfrage beschäftigd bleibt der wirkliche ursache verschollen.


alles liebe ,Brigit:kiss:
 
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