Magersucht - psychisch krank oder was?

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22.02.13
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Liebe Forumleser,
meine Enkeltocher - wird im Dezember 18 - hat Anorexie und ist jetzt zum 3. x innerhalb von 2 Jahren in eine Klinik gekommen. MSA hat sie trotzdem geschafft und geht weiter zur Schule um Abi zu machen.
Sie weigert sich mit mir oder ihrem Vater- meinem Sohn - über ihre Krankheit oder ihr Gewicht zu sprechen. Den Kontakt zum Vater hat sie so gut wie abgebrochen, weil er sie immer wieder auf ihr Untergewicht und das sie noch einmal in die Klinik gehen soll, angesprochen hat. Sie ist 1,63 cm groß und wiegt geschätzte 42/43 kg.
Sie lebt bei der Mutter, die die Krankheit nicht richtig ernst nimmt und auch nicht darauf achtet, dass das Erlernte aus den Klinikaufenthalten im Alltagsleben umgesetzt wird.
Der jetzige Aufenthalt, kam für uns überraschend, denn sie hat weder mir, noch ihrem Vater - der mit der Mutter das gemeinsame Sorgerecht hat und eigentlich gefragt hätte würden müssen, etwas gesagt.
Ich habe Sie jetzt 2 x über whats up angeschrieben, immer in der Angst, ein falsches Wort, dann bricht sie den Kontakt ab.
Wir stehen hinter ihr, würden helfen, wenn man uns ließe, aber wie gehe ich jetzt mit ihr um? Die jetzige Klinik ist nicht so streng, d.h., das Handy darf sie behalten und schreiben, wenn keine Therapie oder essen ist. Die anderen beiden male gab es das Handy täglich nur 1 Stunde Abends.
Vielleicht ist hier Jemand, der mir Mut machen kann und Tippsfür den Umgang geben kann.
Liebe Grüße
Die Ahnungslose
 
Hallo Ahnungslose,

das ist eine schwierige und traurige Situation. Ich finde es aber gut, daß Deine Enkelin überhaupt in die Klinik gegangen ist und wünsche ihr und der Familie viel Glück!

Vielleicht hilft dieser Leitfaden ein bißchen weiter?:
Magersucht - Leitfaden

Grüsse,
Oregano
 
Lieber Oregano,
Danke für Dein Einfühlungsvermögen und den Leitfaden. Es ist wirklich sehr schwer zuzusehen , wie das Kind immer dünner wird. Mein Sohn leidet und wir nichts machen können.
LG Ahnungslose
 
Liebe Ahnungslose,
beim Lesen deiner Zeilen spürt man deine große Sorge ,die Hilflosigkeit und deine Gefühle und kann sich als Mutti und Oma voll in deine Situation hineinversetzen.
Der Leitfaden ist sehr gut und deckt sich auch mit meinen Beobachtungen und mit Erzähltem.
Das mit dem Klinikaufenthalt finde ich auch sehr gut und ist für mich ein gutes Zeichen,dass deine Enkelin etwas verändern möchte.
Eine Schulfreundin hat das gleiche Problem mit ihrer Enkelin und diese ständigen Aufs und Abs waren für sie furchtbar und oft saß sie verzweifelt vor mir und wir suchten nach Lösungen.
Immer und immer wieder gab sie ihr zu verstehen,dass sie sie liebe so wie sie ist und immer für sie da sei.
Da sich ihre Enkelin nicht mehr öffnete war es in diesen Phasen der einzigste Weg.
Liebe Ahnungslose,seit einem Jahr geht es bergauf,sie hat ein tolles Verhältnis zu ihren Großeltern und spricht auch öfters von allein über ihre Krankheit.
Es ist eine schwere Erkrankung und für den Betroffenen so wichtig,dass liebende Menschen da sind die nicht aufgeben und immer da sind.
Großeltern sind sehr oft so eine Festung.
Ich hatte auch vereinzelt Schülerinnen mit dieser Erkrankung und ich wünsche deiner Enkelin von ganzem Herzen,dass sie recht bald gesund wird und sie ihr Abi schafft.
Bleib stark liebe Ahnungslose :kraft::).

Liebe Grüße von Wildaster
 
Sie weigert sich mit mir oder ihrem Vater- meinem Sohn - über ihre Krankheit oder ihr Gewicht zu sprechen.
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Der jetzige Aufenthalt, kam für uns überraschend, denn sie hat weder mir, noch ihrem Vater - der mit der Mutter das gemeinsame Sorgerecht hat und eigentlich gefragt hätte würden müssen, etwas gesagt.
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Wir stehen hinter ihr, würden helfen, wenn man uns ließe, aber wie gehe ich jetzt mit ihr um?
Nur eine Idee, ein Hinweis:

WENN bei der Problematik deiner Enkelin eventuell AUCH psychologische/psychische Dinge eine Rolle spielen, die vielleicht auch mit der Familie und/oder Familiengeschichte zu tun haben KÖNNTEN, was dann nicht nur mit der Elterngeneration sondern auch mit der Großelterngeneration zusammen hängen KANN (generationenübergreifend, transgenerational), dann KÖNNTEST du unter Umständen selber ein Teil des (Familien?)Problems sein - in welcher Form auch immer (die vielen betonten "könnte" wirklich als Möglichkeit zu sehen!).
Es geht dabei nicht darum, dass Eltern/Familie generell und immer ein Problem wären - überhaupt nicht!
Nur wenn dort ein Teil der Ursachen VIELLEICHT begründet ist, dann macht es die Sache sicher nicht einfacher, in dem Fall als Teil der Familie helfen zu wollen.

Nochmal, es kann so sein. Es gibt solche Fälle.

Alles Liebe - Gerd
 
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