Antrag auf GdB

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22.03.10
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Hallo zusammen.
Ich habe nun all meinen Mut zusammen genommen und bereite einen Antrag auf "Grad der Behinderung" vor.
Die meisten meiner Freunde Und Verwandten meinen, ich hätte gute Chancen auf 30 oder 40%.
Ich wollte mal hier in die Runde Fragen, wie eure Meinung dazu ist.
Meine Beschwerden vom Kopf abwärts:

#Augen: Kurzsichtig auf beiden Augen mit 0.8 / Leicht erhöter Augeninnendruck.

#Speiseröhre: Reflux mit Geschwür in Speiseröhre

#funktionelle HWS-Beschwerden

#chron. Thorakalsyndrom bei starker Spondylochondrose der mittleren/unteren BWS

#lumbales Überlastungssyndrom bei starker präsakr. Discopathie und Spondylochondrose L5/S1

#Spondylitis hyperostica der LWS

#Arthrose im linken Knie mit viertgradigen Knorpelschäden der deutlich lateralisierten Patella und der patellaren Gleitbahn

#Linker Fuss: Sprunggelenkprobleme <-- Verdacht auf Arthorse

#Beidseitig Senkfuss
#Links wahrscheinlich Knickfuss

#Übergewicht mit BMI von 46,6

__________________________________________

Hm - das war es erst einmal.
Ich bin gespannt auf eure Komentare.

:wave:

*hubs - ich hoffe, ich habe es in der richtigen Rubrik gepostet...
 
Hallo Peter,

wenn Du Jahrgang 1967 bist, bist Du erwachsen. Wieso möchten dann Deine Eltern, daß Du einen Behindertenausweis beantragst? Was wären die Vorteile? Was wären die Nachteile für Dich?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Peter

ich denke, wie schwerwiegend die von dir aufgeführten Beschwerden sind kann nur ein Arzt beurteilen der dich physisch präsent vor sich hat und dich körperlich untersuchen kann.

Deine Liste liest sich für mich ein wenig so, als würdest du möglichst viele Symptome zusammenkratzen (Kurzsichtig auf beiden Augen mit 0.8? -> Brille auf, fertig) um den von dir erhofften (!?) Behinderungsgrad zu erreichen.

Du weisst es selbst: dein Gewicht ist viel zu hoch, deine Beschwerden dürften zu einem grossen Teil direkt oder indirekt daher stammen.

Meiner Ansicht nach sollte dein vordringliches Ziel sein, dieses Übergewicht abzubauen und dadurch deine Lebensqualität zu erhöhen, und nicht, als Invalide eingestuft zu werden. Denn dann hast du noch weniger Grund, aktiv zu werden.

Gruss - BunnyDog

PS: was wurde aus deinem Mc Fit - Programm?
 
Hätte ich mir eigentlich denken können, das ein Mensch mal wieder nur auf sein Gewicht reduziert wird.
Da heisst dann bei Krebs oder so wahrscheinlich auch: fettsack nimm ab!!
Und Arthrose im Knie hat mein Arbeitskollege auch, und der hat kein Übergewicht! Also erzählt mir nicht, das kommt a l l e s vom Übergewicht!

Da darf man sich nicht wundern, das die allermeisten Übergewichtigen auch an Depressionen leiden.
Und, Oregano, wenn ich von Verwandten spreche, meine ich nicht meine eltern! Meine Mutter ist nämlich tot und mein Vater will nichts von mir wissen, WEIL ICH SO FETT BIN!

Antwortet ihr auf alle Fragen hier so nett?
Ist ja echt lustig!

So - habe fertig!

Ach ne - ich muss ja sagen FETTIG!

P.S.: Habe ich jetzt alle Vorurteile bedient?
Ach nein, ich habe vergessen zu erwähnen, ließ genau mit BunnyDog, ich habe mir vorgenommen, falls ich einen GdB bekommen sollte, mich als erstes einen Rollstuhl zu kaufen und mich nie mehr zu bewegen. Weil das tun ja alle die so einen Ausweis haben. *schnarrch
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter, es ging mir in keinster Weise darum, auf dir herum zu hacken. Aber ich ziehe es vor, Klartext zu reden. Ich reduziere dich nicht auf dein Gewicht - und du solltest das auch nicht tun. Ich sagte nicht, alles käme vom Übergewicht, sondern zu einem grossen Teil.

Dass du unter deiner Situation leidest steht für mich ausser Frage. Deiner heftigen Reaktion nach hast du schon einige Verletzungen in Kauf nehmen müssen. Aber als neutraler Aussenstehender sehe ich vielleicht das Offensichtliche klarer als du: dein Übergewicht ist massiv, und es wird unweigerlich gesundheitliche Folgen zeitigen. Und die Wechselwirkung von Übergewicht und Depression dürfte ein weiteres Problem sein.

Vielleicht würde für dich eine Einstufung als Invalider eine gewisse Entlastung bedeuten, schon möglich, vielleicht aber würde es deinen Zustand noch mehr zementieren.

Jedenfalls kann ich mir nicht vostellen, dass dir ein GdB deine Lebensqualität zurück bringen würde. Und darum sollte es doch gehen, oder meinst du nicht?

Gruss - BunnyDog
 
Hallo Peter,

ich hatte nicht genau genug hingeschaut, und es tut mir leid, daß Deine Eltern für Dich nicht da sind.
Aber das ändert an der Frage nichts, was Du Dir von einem solchen Ausweis erwartest?

Gruss,
Oregano
 
Wer behauptet denn, das ein Gehindertenausweiß Lebensquallität zurückbringt? Also ich nicht.

Aber: Ab einer Stufe von 50 k a n n (nicht muss) er deinen Arbeitsplatz sichern!
Das ist der einzige Grund, warum ich mich für diesen Schein interessiere.
 
Ich meine mich zu erinnern, daß zur Ausstellung eines Behindertenausweises nur ein körperliches überwiegendes Symptome hergenommen wird. Keine Sammlung von verschiedenen Symptomen.
Dazu würde ich mich erst einmal gut erkundigen.

Grüsse,
Oregano
 
Du kannst Dich bzgl. GdB fürs erste schon mal schlau machen im Netz bei:
"Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertenrecht (AHP)"
https://anhaltspunkte.vsbinfo.de/nr/anmerk/26_4_2.htm

Stelle es Dir aber nicht zu leicht vor mit den Prozenten... 30% oder so könnten ggf. drin sein, wenn Du durch Arthrose tatsächlich beim Gehen deutlich behindert bist... oder auch durch die WS... kommt aber immer auch auf den Gutachter an...

Hier mal ein Überblick:
26.18 - Haltungs- und Bewegungsorgane - 1

Die Augen und andere solche Lappalien brauchst Du denen gar nicht erst aufzählen, damit riskierst Du allenfalls, als Hypochonder etc. eingestuft zu werden... so lange die Sehschärfe korrigiert werden kann (mit Brille etc.) gibt es dafür nichts. Schilddrüsenkranke kriegen auch nichts, wenn sie mit Hormonen (zufrieden stellend) behandelt werden können... ...
Hier was zum Sehorgan:
26.4 - Sehorgan - Seite 1
Also selbst mit fehlendem Auge inkl. nicht aufhörender Eiterung der Augenhöhle gibt es nur 40%...

Die Prozente der Einzelerkrankungen werden übrigens nicht einfach so addiert. Und Einzel-GdBs können einen Gesamt-GdB nur unter gewissen Umständen erhöhen, und auch nur, wenn sie selber mind. 30 betragen usw. usf.

Grüße
Lukas
 
Lukas,

danke, dieser Link für die Bewegung war sehr gut. Jetzt weis ich auch, warum ich nicht auf 50% komme.

Renan
 
Danke ExLukas.
Mit so einer Antwort kann ich eher was anfangen.
Das das ganze nicht einfach wird, weiß ich auch.

Zum Thema Übergewicht habe ich folgendes durch Zufall gefunden:

Bundessozialgericht - B 9/9a SB 7/06 R - Urteil vom 24.04.2008

Die funktionellen Auswirkungen einer Adipositas per magna sind nicht nur bei Einschätzung eines aus anderen Gesundheitsstörungen folgenden GdB (erhöhend) zu berücksichtigen, sondern auch insoweit, als sie zu einer Einbuße der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr führen. Auch wenn eine Insuffizienz der Wirbelsäule in Verbindung mit funktionellen Störungen beider Hüft- und Kniegelenke noch noch keinen GdB von 50 oder jedenfalls 40 bedingt, ist "G" festzustellen, wenn die aus den Gesundheitsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates folgenden Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr durch funktionelle Auswirkungen der Adipositas per magna so weit verstärkt werden, dass die zumutbare Wegstrecke auf - weit - unter 2 km abgesunken ist.
 
Hallo Peter,

ich weiß ja nicht, wie sehr Du beim Gehen eingeschränkt bist durchs Gewicht und Arthrose... aber mit dem "G" ist es sehr schwierig... ich habe es in fünf Jahren gerichtlichem Kampf nicht erreichen können, obwohl ich einen GdB von 90 (rein körperlich, ohne psychische Erkrankungen***) habe, ziemlich gar nichts mehr geht, zum Zeitpunkt der Beantragung im Rollstuhl saß und Arthrosen, Arthritis, schwere Osteoporose am ganzen Körper, eine total kaputte WS auch mit Auswirkungen in die unteren Extremitäten etc. etc. habe. Und obwohl selbst der vom Gericht beauftragte Gutachter das "G" in meinem Fall befürwortet hat!
Aber vielleicht hast Du ja mehr "Glück"!

*** Ich schreibe es hier dazu, weil "aus psychischen Gründen" auch völlig Gesunde mit Leichtigkeit an die 100 Prozent bekommen können. Wenn man aber körperlich schwer krank ist, ist es ein harter Kampf. V.a., wenn man sich eben gerade nicht psychiatrisieren lassen will bzw. gegen eine solche von Ämtern angestrebte Psychiatrisierung rigoros ankämpft.


Ich bin übrigens - und war schon immer - dürr. Und trotzdem ist alles kaputt. :rolleyes:

Grüße
Lukas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon krass, was du da erzählst! :eek:

Ist wohl immer von der Tagesform des Gutachters bzw. Richter abhängig.
Beispiel von 2 Brüdern (auch Arbeitskollegen).
Beide haben jeweils 2 Bandscheibenvorfälle gehabt mit je einer identischen OP.

Der jüngere hat 50 % bekommen und der ältere "nur" 30%!

Ja das ist unser liebes Gesundheitssystem - immer GERECHT!
 
Hallo,

ich hätte nie geglaubt, das es so schwer ist die 50% zu bekommen. Ich kämpfe nun schon fast 2 Jahre und bin bei 40% angekommen.

Ich habe so grosse Probleme zu Laufen, da mein Fuss jetzt zum 3x versteift wurde. Er hat keinen Bodenkontakt und ohne Schuhe kann ich gar nicht laufen. Das der Fuss total kaputt ist, das interessiert gar nicht.

Der Fuss und damit die monatelange Nichtbewegung hat mich eine neue Hüfte gekostet. Ich brauchte davon 4 Stück, weil ich mir einen Keim eingefangen hatte.

Mein Problem ist durch die neue Hüfte läuft der Fuss nicht und ohne den Fuss läuft die neue Hüfte nicht. Es geht alles nur mit Gehhilfen und das jetzt schon 2 Jahre.

Renan
 
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