Candida und Gluten

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Warum wird Gluten bei Candida-Diäten ausgeschlossen?

Viele Candida-Diäten schlagen vor, Gluten aus der Ernährung auszuschließen. Es wird nicht erklärt, warum dieses spezielle Eiweiß ausgeschlossen wird und andere Eiweiße nicht. Normalerweise sind Zucker die hauptsächlich zu vermeidenden Nahrungsmittel. In diesem Artikel erläutert Ron Hoggan seine Theorie, warum Gluten für Menschen mit Hefeproblemen ein Problem darstellt.

Date: Fri, 14 Feb 1997
From: Ron Hoggan

Wenn wir annehmen, dass eine Hefeübersiedlung stattfindet, wenn "freundliche" Darmbakterien von Antibiotika abgetötet werden und die Hefe, zusammen mit anderen Sachen, die ausreichende Absorbtion behindert, dann haben sie recht. Vor allem da einige B-Vitamine die Bakterientätigkeit im Darm zur Aufnahme benötigen.

Was mich stört ist, dass ich bezweifle, dass diese wiederholten Candidabesiedlungen ohne Probleme mit Gluten oder Laktose stattfinden könnten. Sicher, Antibiotika töten die "freundlichen" Bakterien ab. Aber das sollte ein sehr kurzfristiger Zustand sein, auf den eine Wiederbesiedlung des Darums durch bakterielle Kulturen folgt.

Was stoppt diese Rückkehr der Bakterien? Ein Zustand, bei dem geschädigte und abgeflachte Darmzotten Fäulnis der Nahrung im Darm in Folge von Malabsorbtion verursachen. In diesem Fall wird die Candida mit Nahrung versorgt, so dass sie mit dem Wachstum fortfahren kann.

Wenn Gluten/Kasein aus der Ernährung entfernt werden, wird sich die Situation schnell normalisieren, in den meisten Fällen. Dann wird die Rückkehr zu einer normalen Ernährung, nachdem die Wiederherstellung des Darms stattgefunden hat, nicht sofort Symptome hervorrufen. Vielmehr wird es Monate oder Jahre dauern, bis sich eine ausreichende Darmschädigung ergibt und die Symptome wiederkehren. Die daraus gezogene Schlussfolgerung ist, dass eine neuerliche Rückkehr von Candida stattgefunden hat. Das ist eine teilweise richtige Einschätzung. Aber es ignoriert das zu Grunde liegende Problem.

Das eigentliche Problem ist die durch Gluten verursachte Beschädigung des Darms, aber da Candida einfacher festzustellen ist, wird die zu Grunde liegende Krankheitsursache übersehen.

Wenn ich recht habe, dann haben Menschen mit wiederholten und chronischen Hefeinfektionen ein erhöhtes Risiko, Malignome im Magen oder Darm zu entwickeln, besonders Lymphome.
Wenn sie recht haben, dann sind sie dabei, ein Nahrungsmittel zu essen, das von zweifelhaftem Nährwert ist und als Ursache einer Vielzahl anderer Erkrankungen ermittelt wurde. Es ist eine schiefe Gleichung, aber ich weiß nicht, wie ich sie davon überzeugen soll, dass sie sich in die Höhle des Löwen begeben. Es ist zu schade!

Best Wishes,
Ron Hoggan Calgary, Alberta, Canada
https://gluten-free.org/hoggan/hyeast.txt
 
Hallo Rohi,

da könnte etwas dran sein.

Ich habe 8 Monate Nystatin nehmen müssen bei gleichzeitiger streng zuckerfreier Diät, bis ich Candida endlich los war, und zwar dauerhaft.

Seither habe ich auch keine Scheideninfektionen mehr, die ich seit Einnahme der Pille fast permanent hatte. Als die Darmpilze weg waren, war auch die Vaginalpilze fort.

Insofern halte ich die These, dass man die Pilze in Stuhlproben oft nicht feststellen kann, da man u. Umstanden an Nestern vorbeigefischt hat oder die an der Darmwand kleben bleiben, für fragwürdig. Ich hatte jahrelang immer Pilzbelastung im Stuhl und dann nie mehr.
Außerdem sind die Vaginalpilze eine Folge von Pilzen, die aus dem Darm da hingelangen. Sind im Darm kaum noch welche, kann sich die Scheide auch nicht mehr infizieren.
Daher ist zumindest in meinem Fall davon auszugehen, dass die Laborbefunde richtig waren.

Das Gluten habe ich erst später abgesetzt und lebe immer noch zuckerfrei, um den Pilzen keine neue Chance zu geben. Auf 8 Monate Nystatin, das mit auch gar nicht bekommen ist, habe ich nicht noch einmal Lust. Außerdem ist Zucker ohnehin ungünstig für den Darm.

Interessant wäre es trotzdem zu wissen, ob der Verzicht auf Gluten ausreicht, mich vor erneuten Candidaschwemmen zu bewahren.

Viele Grüße
Claudia
 
Hallo Claudia,
Du verzichtest auf Gluten oder Zucker oder beides?

Nach dieser Theorie ist es ja sehr schwer zu sagen ob man Gluten weglassen sollte, wenn die Beschwerden immer erst Monate später kommen, weil man wieder einen Pilz hat. Ich verzichte ja seit etwa einem halben Jahr jetzt auf Gluten und ich weiß ehrlich noch nicht ob ich das weitermachen werde. Ich denke ich werde (nach weiteren Monaten Darmaufbau) ab und zu mal wieder Gluten essen, es aber bei einigen Ausnahmen belassen, z. B. mal ein Brötchen essen unterwegs, weil ne glutenfreie Ernährung ja doch nicht immer so leicht ist.
Liebe Grüße Carrie
 
Hallo Carrie,

Du verzichtest auf Gluten oder Zucker oder beides?

Ja. Da ich aber die glutenfreie Ernährung erst Jahre nach der Pilzbehandlung begonnen habe, hat bereits das Weglassen von Zucker bei mir gereicht, um die Pilze in Schach zu halten.
Die glutenfreie Ernährung habe ich nicht wegen der Pilze begonnen (von mögl. Zusammenhängen habe ich erst hier vor ein paar Tagen gelesen), sondern weil wir ständig Fettstuhl hatten und die Darmflora trotz jahrelanger Unterstützung mit Colibiogen und Symbiolact immer noch sehr wackelig war.

Nach all meinen vergeblichen Versuchen vorher blieb nur noch Glutenüberempfindlichkeit als Ursache für den Fettstuhl übrig. Das war es denn auch, keine Blähungen mehr, kein weicher Stuhl mehr, insgesamt weniger Ängste und ruhiger, Ekzeme deutlich verringert. Letzteres hat aber zwei Jahre gedauert, alles andere nur knapp drei Monate.

Nach dieser Theorie ist es ja sehr schwer zu sagen ob man Gluten weglassen sollte, wenn die Beschwerden immer erst Monate später kommen, weil man wieder einen Pilz hat. Ich verzichte ja seit etwa einem halben Jahr jetzt auf Gluten und ich weiß ehrlich noch nicht ob ich das weitermachen werde.

Wenn Du bei streng (wichtig!!!) glutenfreier Diät nach ca. 3-4 Monaten keine Verbesserung bei Verdauung etc. bemerkst, dann bist Du vermutlich nicht glutenüberempfindlich.
Glutenüberempfindlichkeit kann man durch einen Stuhltest auf Zöliakie nachweisen, allerdings nur, wenn man bei der Probennahme einige Zeit vorher Gluten gegessen hat.

Bist Du nicht glutenüberempfindlich, dann bilden sich bei Dir auch keine Fäulnis, Entzündungen im Darm etc., die den Pilzen als Nährmedium dienen können.
In diesem Fall reicht eine eingeschränkte oder strikt zuckerfreie Ernährung.
Meines Erachtens ist Glutenüberempfindlikeit höchstens ein zusätzlicher Risikofaktor für Candida und Floraentgleisungen. Es gibt noch genügend andere mögliche Ursachen.
Pilze sind Opportunisten, d.h. sie treten dann vermehrt auf, wenn sich ihnen günstige Bedingungen bieten. Das ist z.B. bei Antibiotikabehandlung der Fall, da dann gute Darmbakterien gekillt wurden und das Abwehrsystem geschwächt ist.

Bist Du jedoch definitiv glutenüberempfindlich, dann musst Du vermutlich (kommt auf Grad der Überempfindlichkeit an, manche vertragen nicht einen Krümel, andere etwas mehr) auch auf das eine Brötchen hier oder das Stück Kuchen da verzichten, sonst kannst Du dich gleich komplett mit Gluten ernähren.

Alles Gute
Claudia
 
Hallo Zusammen

Der Zusammenhang von Candida und Glutenunverträglichkeit ist oft sicherlich gegeben.

Wenn Gluten/Kasein aus der Ernährung entfernt werden, wird sich die Situation schnell normalisieren, in den meisten Fällen.
Aus erfahrung kann ich zuimindest sagen in recht vielen Fällen nicht!

Claudia, Deine erfahrung spriocht meines erachtens nicht für die genannte These. Nach antipilzbehandlung und entsoprechender diät (was ja nicht gluatnefrei ist) ging der Pilz ja weg.
Ausserdem kenne ich einige Fälle die Gluten wieder vertrugen, nachdem sie eine dARMSANIERUNG (INKL aNTIPILZBEHANDLUNG MACHTEN). Dies ist auch logisch, da Candida den Darm auxch undicht machen kann und gewisse Enzyme plockieren kann , was nötig ist, um eine UV zu bekommen.

Insofern halte ich die These, dass man die Pilze in Stuhlproben oft nicht feststellen kann, da man u. Umstanden an Nestern vorbeigefischt hat oder die an der Darmwand kleben bleiben, für fragwürdig.
Das ist keine These, ds ist mehrfach belegt., dass so etwas möglich ist. Aber es kommt nicht bei allen Leuten vor.

Außerdem sind die Vaginalpilze eine Folge von Pilzen, die aus dem Darm da hingelangen. Sind im Darm kaum noch welche, kann sich die Scheide auch nicht mehr infizieren.
Daher ist zumindest in meinem Fall davon auszugehen, dass die Laborbefunde richtig waren.

Da stimme ich Dir voll zu.

Interessant wäre es trotzdem zu wissen, ob der Verzicht auf Gluten ausreicht, mich vor erneuten Candidaschwemmen zu bewahren.Allgemein sicher nicht. Habe in Familie strickte Glutendiät fast 2 Jahre gemacht und Pilz kam sicehrlich 3 mal wieder, bis er endlich bis heute (unterdrückt) wegblieb.

Wenn Du bei streng (wichtig!!!) glutenfreier Diät nach ca. 3-4 Monaten keine Verbesserung bei Verdauung etc. bemerkst, dann bist Du vermutlich nicht glutenüberempfindlich.
Das muss nicht so sein! Es geht oft 3 bis 6 Monate, manchmal soar ein jahr!

Glutenüberempfindlichkeit kann man durch einen Stuhltest auf Zöliakie nachweisen, allerdings nur, wenn man bei der Probennahme einige Zeit vorher Gluten gegessen hat.
Davor muss ich entscheiden warnen! Dieser test zeigt nur an, ob man Zölliakie haben kann. Es gibt aber die latente Zölliakie (3 Artikel des deutschen Ärzteblatt auf Wunsch kann ich links angeben), die sogenannte IgG Allergie oder unverträglichkeit, die Unverträglichkeiten wie sie Prof Doris Rapp in "istr das Ihr Kind? versteckte allergien erkennen und bahandeln schildert (event gleich oder zumindest ähnlich wie die IgG "allergie") und die opiate belastung durch nicht richtig gespaltene Proteine (gladiomorphide).
Die meisten die Gluten nicht vertragen haben keine Zölliakie!!

Bist Du nicht glutenüberempfindlich, dann bilden sich bei Dir auch keine Fäulnis, Entzündungen im Darm etc., die den Pilzen als Nährmedium dienen können.
Ebntsprechend ist diese Aussage zu absolut. Wenn es fäulnis etc bildet, verträägt man es nicht, aber unbekehrt ist es nicht sicher.

Pilze sind Opportunisten, d.h. sie treten dann vermehrt auf, wenn sich ihnen günstige Bedingungen bieten. Das ist z.B. bei Antibiotikabehandlung der Fall, da dann gute Darmbakterien gekillt wurden und das Abwehrsystem geschwächt ist.
Das ist schön gesagt. Pilze sind Symptome und Ursache zugleich, sag ich immer
 
Hallo zusammen,

Claudia, Deine erfahrung spriocht meines erachtens nicht für die genannte These. Nach antipilzbehandlung und entsoprechender diät (was ja nicht gluatnefrei ist) ging der Pilz ja weg.

Ich habe nur zu Bedenken geben wollen, dass es durchaus möglich sein kann, dass ein Zusammenhang zwischen Gluten und Candida im Darm besteht, da Glutenüberempfindlichkeit den Darm entzündet und zu Fäulnis führt.
Pilze können sich in einem gesunden Darm nicht ausbreiten, in einem glutengeschädigten Umfeld haben sie es deutlich leichter. Vermutlich sind sie ein Zusatzfaktor, aber nicht die Ursache, wie Du es ja schon ausprobiert hast.

Ausserdem kenne ich einige Fälle die Gluten wieder vertrugen, nachdem sie eine dARMSANIERUNG (INKL aNTIPILZBEHANDLUNG MACHTEN). Dies ist auch logisch, da Candida den Darm auxch undicht machen kann und gewisse Enzyme plockieren kann , was nötig ist, um eine UV zu bekommen.
Kann ich mir vorstellen. Das war bei uns nicht der Fall. Die Glutengeschichte wurde erst Jahre nach der Pilzbehandlung entdeckt. Die Darmflora und der Fettstuhl reagierten nicht positiv auf die danach normale Pilzstruktur, wir haben überhaupt keinen sonstigen physischen oder psychischen Fortschritt bemerkt, nur eben keine Pilze mehr auf Haut etc.. Das Nystatin habe ich auch nicht gut vertragen.

Insofern halte ich die These, dass man die Pilze in Stuhlproben oft nicht feststellen kann, da man u. Umstanden an Nestern vorbeigefischt hat oder die an der Darmwand kleben bleiben, für fragwürdig.
Das ist keine These, ds ist mehrfach belegt., dass so etwas möglich ist. Aber es kommt nicht bei allen Leuten vor.
Ich vermute, es kommt nur bei wenigen Leuten vor, Ausnahmen bestätigen die Regel. Solche Aussagen machen nicht gerade Mut, den Stuhltest zu machen und den Ergebnissen zu vertrauen, für die man viel Geld bezahlen muss.
Wenn man das Test-Ergebnis im Zusammenhang mit den Symptomen sieht, kann man sehr wohl abschätzen, ob das Ergebnis richtig sein kann, was es vermutlich meistens ist. Zur Not eben eine Antipilzdiät durchführen.
Am wichtigsten sind ohnehin sorgfältige Anamnesen, dann bestätigen die Labortests meist nur, was man vorther schon weiß :).

Glutenüberempfindlichkeit kann man durch einen Stuhltest auf Zöliakie nachweisen, allerdings nur, wenn man bei der Probennahme einige Zeit vorher Gluten gegessen hat.
Davor muss ich entscheiden warnen! Dieser test zeigt nur an, ob man Zölliakie haben kann.

Das stimmt so definitiv nicht. Ich habe persönlich im Labor Enterosan angerufen und einen der Chefs dort gefragt. Der Zölitest auf Anti-Gliadin-sIgA kann auf Zöliakie oder auch Glutenüberempfindlichkeit hinweisen.

Eine Auskunft, ob eine Zöliakie oder Überempfindlichkeit vorliegt, ist nur über IgA und IgG (erhöht bei Zöli) und IgE (erhöht bei Überempf.) möglich.

Bei meinen Kindern, die zunächst auf Zöliakie getestet worden waren, waren alle Zöliakie-Parameter negativ. Das konnten wir nicht verstehen, da eine danach trotzdem eingeführte glutenfreie Diät massive Verbesserungen bei uns Dreien brachte. Nur der IgE war deutlich erhöht, passte alles nicht zusammen, wurde im Nachhhinein aber nur falsch interpretiert.

Erst im Forum habe ich vor einigen Monaten gelesen, dass es neben Zöliakie auch eine Glutenüberempfindlichkeit mit gleichen Symptomen gibt. Daraufhin habe ich die alten Testergebnisee herausgeuscht, im Labor angerufen und dann passten die Testergebnisse plötzlich.


Die meisten die Gluten nicht vertragen haben keine Zölliakie!!
Davon gehe ich auch aus. Das Gute an der Unverträglichkeit: Man kann sie wieder loswerden, sobald die Ursache beseitigt ist.

Bist Du nicht glutenüberempfindlich, dann bilden sich bei Dir auch keine Fäulnis, Entzündungen im Darm etc., die den Pilzen als Nährmedium dienen können.
Ebntsprechend ist diese Aussage zu absolut. Wenn es fäulnis etc bildet, verträägt man es nicht, aber unbekehrt ist es nicht sicher.
Da stimme ich zu :).

Viele Grüße
Claudia
 
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