Verständnisfragen zu Wachstum und Eindämmung

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22.04.14
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Im anderen Thread über Nystatin sind mir wieder mal viele Fragen durch den Kopf gegangen...

In den Artikeln im Internet zum Thema Pilzerkrankungen habe ich oft Mühe mit den Begrifflichkeiten...

1. Aushungern des Pilzes
Man redet ja allerorts davon, dass das Aushungern des Pilzes allein kontraproduktiv ist, weil der Pilz dann Hyphen bildet (sich also verwandelt in eine gefährlichere Form, die eine permeable Darmwand passieren kann).

Hierbei frage ich mich aber, was denn ganz genau der Unterschied ist zwischen einem Aushungern und einer Bekämpfung mit - sagen wir - Caprylsäure. Wenn ich Caprylsäure anwende, soll dies ja die Zellwände der Pilze schädigen, wonach sie dann nach und nach absterben. Wenn ich einen Pilz aushungere, kriegt er zuwenig Zucker und stirbt auch nach und nach ab. Was ist der Unterschied? Warum führt ein Aushungern zu einer Umwandlung des Pilzes in Hyphen und das Absterben durch Caprylsäure nicht?

2. Welche Mittel bzw. Medikamente schaden dem Pilz wie genau?
Das knüpft an die erste Frage an. Hat jemand eine Auflistung, welche Massnahmen wie wirken? Welche AM greifen den Pilz inwiefern an? Welche natürlichen Mittel greifen wie an?

3. Wir wissen wohl alle, dass vor allem die gesunde Darmflora unabdinglich für eine dauerhafte Heilung ist. Aber wie genau kämpfen denn die Darmbakterien gegen ein Übermass an Candida? Gibt es davon auch Herxheimer-Reaktionen?

4. In vielen wissenschaftlichen Berichten wird geschrieben, dass ein Pilz - egal ob Candida oder Schimmelpilz - sich innert Stunden oder sogar Minuten massiv vermehren oder vermindern kann.
Wenn das so ist, warum nimmt man denn Antimyotika über einen so langen Zeitraum?
(Anmerkung: Ich hatte in jüngeren Jahren sehr oft Vaginalpilze und kriegte dann jeweils eine Kapsel mit 200 mg Fluconazol. Danach war der Pilz innerhalb weniger Stunden verschwunden und kam für Monate nicht wieder. Da gehe ich davon aus, dass dieses AM so stark ist, dass es Pilze rasant schnell killen kann.)

5. Vielleicht wird diese Frage schon durch obige Antworten beantwortet:
Wenn man von Abtötung von Pilzen spricht, meint man damit ebenfalls die Abtötung der Hyphen?
Diese können ja inaktiv "schlummern" und bei einer späteren Immunsuppression wieder aktiv werden. Wie kriegt man es hin, dass auch diese inaktiven Hyphen verschwinden?

PS: Ich weiss, dass eine intakte Darmflora das A und O einer Gesundung ist. Darum soll es hier aber nicht gehen. Ich suche wirklich nach Fakten zu den obigen Themen. Merci!
 
1. Aushungern des Pilzes
Man redet ja allerorts davon, dass das Aushungern des Pilzes allein kontraproduktiv ist, weil der Pilz dann Hyphen bildet (sich also verwandelt in eine gefährlichere Form, die eine permeable Darmwand passieren kann).
Hallo Daenerys,

habe Dir unter dem Nystatin-Thread gerade geantwortet und weitere Links genannt. https://www.symptome.ch/threads/nystatin-hilft-es-ueberhaupt.65504/page-7#post-1125043
Zu 1. Sieh es so: wenn Du Hunger wegen Mangel an Nährstoffen im Darm fast stirbst, dann suchst Du schleunigst nach einer alternativen Nahrungsquelle. Und genau das tut auch der Pilz, wenn er "noch" fit ist.
Warum führt ein Aushungern zu einer Umwandlung des Pilzes in Hyphen und das Absterben durch Caprylsäure nicht?
Beim Aushungern ist er noch fit und sucht sich Alternativen, bildet dazu die Hyphen, um zu überleben. Mit geschädigten Zellwänden kann er sich nicht weiterentwickeln, also auch keine Hyphen bilden, um diese Alternative zu nutzen.

Zu 2. mußt Du Dich mal in die PDFs und weiteren Links des anderen Threads vertiefen.

Zu 3. Herxheimer-Reaktionen könnten theoretisch vorkommen. Dabei kommt es immer auf die richtige Dosierung und die Art des angewandten Mittels oder Medikamentes an. Daher ist ein kompetenter Arzt notwendig. Die nützlichen Bakterien schädigen oder fressen ein Übermaß an Candida, greifen Candida also an, ebenso wie sie schädliche Bakterien bekämpfen.

Zu 4. Die lange Einnahmezeit kann erforderlich sein, wenn sich der Pilz an verschiedenen Stellen eingenistet hat. Manche Mittel erreichen ihn nur schlecht, andere gar nicht.
(Anmerkung: Ich hatte in jüngeren Jahren sehr oft Vaginalpilze und kriegte dann jeweils eine Kapsel mit 200 mg Fluconazol. Danach war der Pilz innerhalb weniger Stunden verschwunden und kam für Monate nicht wieder.
Er kam aber wieder. Fluconazol hatte also nur den Pilz in der Vagina vernichtet bzw. andernorts nur eingedämmt, aber nicht gänzlich vernichtet wo er sonst noch war. Es war also nur eine Symptombehandlung, denn weitere Candidanester blieben, vermehrten sich fröhlich auf's Neue und zeigten sich dann wieder als sie zahlreich genug waren.
5. Vielleicht wird diese Frage schon durch obige Antworten beantwortet: Wenn man von Abtötung von Pilzen spricht, meint man damit ebenfalls die Abtötung der Hyphen?
Hyphen sind Bestandteil des Pilzes, siehe dazu hier:
https://de.wikibooks.org/wiki/Medizinische_Mikrobiologie:_Mykologie#Candida_albicans
https://de.wikipedia.org/wiki/Hyphe
Ob die Hyphen im menschlichen Organismus absterben wenn die Candidazelle abgetötet wurde, weiß ich leider nicht. Möglich wäre es. Bei Pflanzen können Hyphen in bestimmten Fällen eigenständig überleben.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch nach meiner Meinung ist ein "Aushungern" nicht möglich, denn auch unser Gehirn und das Nervensystem lebt vom Zucker. Den stellt der Körper über die Spaltung von Kohlenhydraten her. Der Pilz würde sich dann über unseren Körper her machen, während wir verhungern. Gemeint ist, dass man Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate reduziert und kein Überangebot bereit stellt. Das klappt aber nur, wenn der Pilz weitgehend zurück gedrängt wurde.
Herxheiner ist häufig bei Pilzbehandlungen zu beobachten. Absterbende Pilze produzieren Gifte. Man nimmt ebenfalls an, dass Pilze Schwermetalle speichern, die dann schlagartig frei werden (Amalgam). Um das zu vermeiden sollte man nicht mit dem Holzhammer arbeiten, sondern den Pilz allmählig zurück drängen.
Die fachgerechte Begleitung eines erfahrenen Arztes sehe ich vordringlich. Jeder Mensch und jeder Fall ist spezifisch und die richtige Wahl und Methode zu treffen nicht einfach. Auf jeden Fall ist es nicht kurzzeitig zu schaffen, sondern das Gegenteil zu erwarten. Eine Ernährungberatung wäre auch vorteilhaft.
 
Danke für eure Hilfestellung.
Da bliebe dann nur noch Frage 5 offen. Vermutlich ist das die ganze Krux an der Sache, nicht? Wenn man die Hyphen nicht vernichten kann, bliebe man ja für immer in der Risikogruppe für eine zu starke Candidaüberwucherung, weil die guten Darmbakterien zwar Candida im Zaum halten können, nicht aber die Hyphen. Oder?

James
Ernährungsberater und einen guten Arzt... das ist, als wolltest du mir raten, zu Fuss auf den Mond zu wandern. Ich bin da an einem Punkt angelangt, wo ich Ärzte und Fachleute als Barriere sehe, die es zu überwinden gilt, um an die richtigen Untersuchungen zu gelangen und Massnahmen zu erhalten, die ich ihnen präsentiere. Mein Weg durch die Medizinwelt war ein steiniger. Hätte ich nicht jetzt bald 3 Jahre geforscht und nachgehakt, wäre ich wohl ein Pflegefall und könnte meinen Alltag kaum mehr meistern. Oder ich wäre in der Psychiatrie.
Auf Ärzte verlasse ich mich deshalb nicht mehr. Ich will selber alles verstehen und herausfinden, mit diesem Wissen zu Ärzten gehen und sie "überreden", mir die Heilungsmittel zu geben, nach denen ich verlange. Andersrum krieg ich nur Mist angeboten. Auch mein jetziger Hausarzt, der es wirklich gut meint und meilenweit von Ärzten entfernt ist, die Pilzerkrankungen, Nahrungmittelintorleranzen und Schwermetallbelastungen für unwichtig halten, hat grosse Wissenslücken. Anfang Jahr verschrieb er mir Symiboflor 2, ein Mittel das E.Coli enthält, obwohl in meiner Stuhlprobe ein reichliches Überangebot an E.Coli vorhanden war. Ist jetzt nur ein kleines Beispiel, aber solche beweisen mir immer wieder, das den meisten Ärzten nicht zu trauen ist. Auch den guten nicht. Und Ernährungsberater... uff, da wird mir grad anders. Die gängigen Meinungen der DGE sind mir ein Graus. Die DGE und ihre Ansichten sind veraltet und entsprechen nicht den neusten Forschungen. Womöglich gab es irgendwo auf der Welt auch gute und moderne Ernährungsberater geben, aber diese zu finden, wäre wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und ich denke, in punkto Ernährung habe ich genügend Wissen, das ich positiv nutzen kann.
 
Da bliebe dann nur noch Frage 5 offen. Wenn man die Hyphen nicht vernichten kann, bliebe man ja für immer in der Risikogruppe für eine zu starke Candidaüberwucherung, weil die guten Darmbakterien zwar Candida im Zaum halten können, nicht aber die Hyphen.
Hallo Daenerys,

das ist eine mögliche Auslegung. Andererseits dürften Antimykotika, die auf die vorliegende Pilzart abgestimmt sind -abstimmen mittels Kulturen ist daher besonders wichtig- auch die Hyphen angreifen. Wie aber überleben Hyphen? Hier eine Antwort darauf:[FONT=Helvetica, Arial]
Die Hyphen verzweigen sich und bilden widerstandsfähige Geflechte. Diese Geflechte werden Myzel genannt. Die Sporen sind der Teil des Pilzes, der für die Vermehrung zuständig ist. Sporen haben eine Dauerform und können praktisch ohne Stoffwechsel jahrelang überleben. Finden sie dann ideale Lebensbedingungen, fangen sie an zu keimen und ein Pilzgeflecht zu entwickeln.
MedizInfo®: Mykosen - Pilzerkrankungen
Der im nächsten Link eingangs geschilderte Fall, bei dem die Ärzte von einer Bakterien-Sepsis ausgingen und entsprechend behandelten, stellt meines Erachtens einen bei Pilzen typischen und groben Behandlungsfehler dar. Die Behandlung mit Antibiotika statt mit Antimykotika förderte die Verbreitung des Pilzes sogar noch. Sie kamen gar nicht auf die Idee es könne eine schwere Pilzinfektion sein und da war es schon zu spät!

Hier wird jedoch ebenfalls berichtet, wie wenig man noch über Pilzinfektionen weiß - Prof. Rieths Erkenntnisse werden wohl als "veraltet" ignoriert. Hier wird deutlich, daß schwere Infektionen überwiegend bei Immunschwachen auftreten. Im Gegensatz zu Prof. Dr. med. Rieth gehen die im Artikel genannten Ärzte jedoch davon aus:[/FONT][FONT=Helvetica, Arial]
"Der Hefepilz Candida albicans ist ein Bestandteil der normalen mikrobiellen Flora des Menschen." So ist der Darm bei fast jedem zweiten Gesunden von Candida albicans besiedelt. Ein Drittel aller Menschen tragen Candida-Keime im Mund. Und die Haut bietet vor allem in feuchtwarmen Bereichen beste Wachstumsbedingungen für den Hefepilz. "Für Candida albicans sind wir Menschen der ideale Nährboden. Wir geben diesem Pilz alles, was er zum Leben braucht: Kohlenhydrate, Wärme und moderate pH-Werte", erklärt Hube. Wenn Menschen verschimmeln - bild der wissenschaft
Prof. Rieth betrachtete den Candida albicans Befall als eine ernst zu nehmende INFEKTION und keinesfalls als normale Besiedelung!!! Ein intaktes Immunsystem wird JEDEN Candida Pilz sofort vernichten, d.h. sobald er eindringt und gibt ihm gar nicht erst die Möglichkeit sich häuslich nieder zu lassen.

Wenn heute jeder Zweite eine Candida albicans INFEKTION hat, dann ist bei jedem Zweiten das Immunsystem nicht mehr intakt - die Gründe brauche ich nicht zu nennen - sie werden hier an vielen Stellen schon genannt. Die Verharmlosung dieses Befalls hat gute Gründe, man müßte sonst zugeben, daß die Ursachen andernorts zu suchen sind und das wiederum würde das gesamte vermaledeite Gesundheitssystem ebenso auf den Kopf stellen wie das Wirtschaftssystem.

Dort werden Institute, Forscher und Ärzte genannt, die sich intensiv mit Pilzbefall beim Menschen befassen. Ein Ansatz zum Auffinden eines kompetenten Arztes.

Die beiden nächsten Links beschreiben wie Pilze in der Natur "arbeiten". Das ermöglicht m.E. ein besseres Verständnis, das man sich für die beim Menschen vorkommenden Arten zunutze machen kann:
scinexx | Feuerpilze und Sporenschleudern: ?berleben und Ausbreiten durch Pilzsporen
Symbiose - Pilzfinder.de[/FONT]
Mein Weg durch die Medizinwelt war ein steiniger. Hätte ich nicht jetzt bald 3 Jahre geforscht und nachgehakt, wäre ich wohl ein Pflegefall
Leider kann ich nur bestätigen, was Du hier sagst. Hätte ich auf die Ärzte gehört, wäre auch ich längst ein Pflegefall.

Sich selbst informieren ist richtig und hilfreich. Doch je nach Krankheitsbild brauchen wir dennoch einen kompetenten Arzt. So ganz aussichtslos ist die Suche nicht, denn es gibt sie, nur finden muß man sie! "Wer suchet, der findet!"

Bei Ernährungsberatern ist es noch schwieriger, weil deren Ausbildung generell auf DGE-Standards beruht. Betrachtet man die zahlreichen sich widersprechenden Ratschläge allerorten, können einem nur die Haare zu Berge stehen. Der beste Rat kommt m.E. vom eigenen Körper, sofern man nicht verlernt hat, seine Reaktionen richtig zu interpretieren. Aber auch das kann man wieder lernen!

Liebe Grüße,
Clematis
 
Hallo,

noch ein Gedanke:

Körperpflegeprodukte machen krank
Die Hautbarriere ist keine undurchlässige Barriere.
Körperpflegeprodukte machen krank

Wenn die natürliche Barriere der Haut - gegen das Eindringen von Candida - mittels Chemikaliencocktail wirkunslos gemacht wurde und nicht mehr richtig funktionieren kann, verwundert es dann noch, daß so viele von Candida befallen werden können?

Gruß,
Clematis
 
Danke für die weiteren Informationen. Sehr interessant und aufschlussreich! Ich konnte einiges an Wissen dazu gewinnen.

Aber die Sache mit dem Absterben ist mir immer noch nicht klar. Deshalb:
Wenn man die Hyphenbildung verhindern will und deshalb Diät wie auch Bekämpfung mit Caprylsäure durchführt, stirbt der Pilz nicht sofort ab. Das dauert Wochen bis Monate. Also heisst das doch auch, dass einige Pilze in dieser Zeit dem Tod entgegenblicken, während andere noch munter ihr Dasein fristen. Allerdings, was tun die Pilze, welche die Caprylsäure noch nicht attackiert hat? Diese leiden dann unter dem Aushungern und können sich in dieser Zeit genauso in Hyphen umwandeln.

Etwas Interessantes habe ich auch noch im Internet gefunden. Viele berichten von der Herxheimer-Reaktion oder den die-off-Symptomen. Und fast immer ist die Rede von Mykotoxinen, die diese Reaktionen hervorrufen sollen. Nun habe ich aber mehrere Texte gefunden, in welchen steht, dass die Symptome des Absterbens nicht wegen der Mykotoxine aufträten, sondern wegen der proinflammatorischen Zytokine, welche durch den Tod der Pilze freigesetzt werden.
Als erstes bin ich auf dieser Seite auf diese These gestolpert: https://www.yeastinfection.org/yeast-infection-die-off/
Dann habe ich mich noch in der von ihnen angegebenen Quelle informiert (achtung, recht kompliziert):
https://jid.oxfordjournals.org/content/196/10/1565.full

Für mich persönlich war diese Theorie (bin nicht sicher, ob das wirklich bewiesen ist) interessant ist, ist die Tatsache, dass ich beim Absterben der Pilze massive Stimmungsschwankungen habe. Es fühlt sich an, als ob jemand gestorben wäre, manchmal stundenlang und es hört dann sehr abrupt auch wieder auf. Im Zusammenhang mit diesen Zytokinen habe ich gelesen, dass diese Depressionen fördern. 1+1=2 Ergo könnten meine Stimmungsschwankungen auch von den Zytokinen kommen und nicht von den Mykotoxinen. Ich teste es jetzt mal aus. Bin ja gerade wieder am Start mit einer Candida-Eindämmung. In den letzten 2 Tagen kamen die typischen Weltuntergangsstimmungen wieder. Heute habe ich angefangen, eine höhere Dosis Curcumin zusätzlich zum Kokosöl zu nehmen. Curcumin ist in der Lage proinflammatorische Zytokine zu supprimieren. Erste Festsellung: keine Stimmungsschwankung. Ich werde weiter berichten, falls das von Interesse ist.

Aufgrund der vielen neuen Infos und meiner Candidafacts-Auffrischung habe ich mir nun einen handfesten Plan zusammengestiefelt, den ich nächste Woche meinem Hausarzt unterbreiten werde. Hauptsächlich geht es natürlich um die Ursachenfindung und nicht per se um die Bekämpfung des Candida. Danke also für die Hilfestellung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man die Hyphenbildung verhindern will und deshalb Diät wie auch Bekämpfung mit Caprylsäure durchführt, stirbt der Pilz nicht sofort ab. Allerdings, was tun die Pilze, welche die Caprylsäure noch nicht attackiert hat? Diese leiden dann unter dem Aushungern und können sich in dieser Zeit genauso in Hyphen umwandeln.

Hallo Daenerys,

so sehe ich das auch. Beim Aushungern wandelt sich Candida nicht in Hyphen um, sondern fängt an sie zu bilden. Daher müssen Medikamente gegen Candida längerfristig eingenommen werden. Wir kennen das bei Antibiotika - werden sie zu kurz genommen bilden Bakterien Resistenzen und/oder viele überleben. Die Resistenz des Candidapilzes besteht darin, daß er sein Überleben mit Hyphen sichert.

Beides sehr informative Links, die man jedem Betroffenen wärmstens empfehlen kann.

Da Du Dich inzwischen zur Candida-Fachfrau entwickelt hast, sind Deine Berichte mit Sicherheit von Interesse. Bin mal gespannt, wie Dein Arzt auf Deinen Behandlungsplan reagiert. Vermutlich bist Du nun besser informiert als er und ich wünsche Dir, daß er mitmacht und Dich unterstützt.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Ojé, der Besuch bei meinem Arzt war wieder einmal eine Farce.
Dass meine Beschwerden mit seinen vorgeschlagenen Massnahmen (Probiotika und sonst nix) sich nicht in Luft aufgelöst haben, hält er offenbar für meine Schuld. Er vermutet, dass ich Symptome, die ich habe zu sehr spüren "möchte", dass ich mich darauf versteife und meine Psyche dann überreagiert. Psychosomatisch... ja, ja.

Aber er hat auch sonst ein paar Dinge gesagt, die seine Kompetenz echt minimieren:

1.
Von Candida wollte er gar nichts wissen. Das sei im Labor vom letzten Herbst negativ gewesen. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass im Laborbericht sogar explizit steht, dass Candida-Nachweise häufig falsch-negativ seien. Aber darauf ist es nicht eingegangen.

2.
Auch hat er meine weiss belegte Zunge angesehen (nur betrachtet) und gemeint, das sei kein Soor. Auch das halte ich für ...naja, sorry, einfach unrealistisch. Hat er mikroskopische Augen?

3.
Und wenn das Candida sei, meinte er so beiläufig, könne man das ratzfatz heilen mit Antimyotika. Das sei überhaupt eine total einfache Sache. Ooookey... :)

4.
Jetzt kommt's ganz dicke: Ich habe ihm erzählt, dass ich nach der Einnahme von Kokosöl (gestartet mit 3 Teelöffel täglich, später einmalig 3 Esslöffel) starke Symptome spüre. Dabei habe ich ihn auch noch auf die-off aufmerksam gemacht.
Darauf hin antwortete er: Von Symptomen durch das Absterben von Pilzen hätte er noch nie was gehört (ja, das erstaunt mich nicht).
Und: Die Symptome kämen davon, dass ich plötzlich täglich dieses Öl konsumieren würde. Das gäbe logischerweise eine Immunantwort und könne dann starke Symptome auslösen. Das sei bei allem so, was man plötzlich exzessiv konsumiert.
Also erstens... von den 3 TL Kokosöl (während 1 Woche) und 3 EL an einem einzigen Tag kann ich ja wohl kaum eine allergische Reaktion bekommen.
Und wenn solche geringe Dosen eine Reaktion hervorrufen würde, dann müsste ich ja auf alles allergisch sein. Auch auf das Olivenöl, das ich täglich in den Salat oder in die Pastasauce gebe oder zig weitere Sachen, von denen ich 2-3 TL bzw. EL täglich esse.

Also sein Fazit ist, dass ich mir das alles nur einrede und ich vermutlich einen Reizdarm habe, selbstverständlich psychosomatisch oder gar eingebildet.

Trotz allem will er sich nun überlegen, was man noch so untersuchen könnte. Zumindest war er einverstanden, das Zonulin testen zu lassen wegen Leaky Gut und eventuell lässt er sich sogar zu einer zweiten Candida-Probe hinreissen. Aber dies müsse er sich noch überlegen. Eigentlich ein Witz, denn das muss ich alles selber berappen. Leider finde ich kein Labor in der Schweiz, das diese Proben auch ohne Auftrag vom Arzt machen lässt. Es gibt ein ausländisches Labor, das ziemlich gut ist. Aber eben, dann sind die Pilzchen 2-3 Tage auf Reisen und leben wohl nicht mehr.

Vielleicht kennt ja jemand ein Labor in Süddeutschland? Da könnte ich zur Not auch mal hinreisen und dort eine Probe abgeben.

Zu meinen Gedanken, die ich mir um mein Immunsystem gemacht habe (um den Pilz überhaupt in den Griff zu kriegen), bin ich im Gespräch mit ihm gar nicht gekommen. Wenn er nicht akzeptieren kann, dass es ein Pilz sein könnte, kann ich mit ihm auch nicht über Ursachen diskutieren.

Mal abgesehen vom Arztbesuch...
Mein Befinden ist soweit nicht so gut.
Nehme das Kokosöl wieder in niedriger Dosis (3 TL täglich) und bin auf zuckerfreier Diät. Habe komischerweise jetzt, wo ich den Candida eindämmen möchte, wo er womöglich abstirbt, erst so richtig typische Candida-Symptome. Luft, Luft, Luft, sag ich nur. Winden, Rülpsen, Bauch wie im 6. Monat. Und dann jeden Abend übelstes Sodbrennen. Das brennt mir bis zur Kehle hoch. Und wenn ich mich dann hinlege und die Säure in den Hals rutscht, wird mir saumässig übel und ich krieg Herzrasen. Schlafmangel inklusive. Bin ganz schön gerädert.

Wenigstens hab ich jetzt meine Atlas-Behandlung hinter mir und bin soweit zufrieden. Hab einen argen Muskelkater im Nacken, aber bin seit Jahren wieder mal ohne Ziehen im Nacken aufgestanden. Ach, und ich kann meinen Kopf drehen wie eine Eule! Herrlich!
Mal schauen, ob diese Behandlung noch etwas zu meinem Gesamtzustand beitragen kann. Wäre schön. Aber gemäss dem Therapeuten dauert es Wochen bis Monate, bis der Körper sich reguliert hat.

PS: Die Stimmungsschwankungen hab ich mit dem Curcumin soweit wirklich in den Griff gekriegt. Wenigstens etwas :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Pilz tatsächlich in die Schranken weisen können. Verdauung ist gut. Keine Blähungen mehr. Zunge ist wieder rot. Nagelpilz ist auch weg. Und zwar tatsächlich, seit ich meine Atlas gerichtet habe. Ich kann nicht 100% sagen, ob es wirklich deshalb hingehauen hat. Aber zumindest fühle ich mich jetzt körperlich besser.

Leider, und das ist etwas der Dämpfer, sind viele andere Symptome, die ich schon lange habe, noch da. Die hatten wohl nix mit dem Pilz zu tun.
 
Ich habe den Pilz tatsächlich in die Schranken weisen können. Verdauung ist gut. Keine Blähungen mehr. Zunge ist wieder rot. Nagelpilz ist auch weg. Und zwar tatsächlich, seit ich meine Atlas gerichtet habe. Ich kann nicht 100% sagen, ob es wirklich deshalb hingehauen hat.
Leider, und das ist etwas der Dämpfer, sind viele andere Symptome, die ich schon lange habe, noch da. Die hatten wohl nix mit dem Pilz zu tun.
Hallo Daenerys,

sehr schöner Erfolg und ich hoffe es bleibt so, was den Pilz angeht. Sollte er sich wieder melden, wäre vielleicht ein Blick in die Petroleum-Threads hilfreich. Klingt exotisch - und doch ;) ...

Daß der Atlas hier ebenfalls eine Rolle spielt ist gut möglich. Nervendisfunktion kann allerlei auslösen, z.B. auch ein nicht so aktives Immunsystem.

Behalte das, was wohl nichts mit dem Pilz zu tun hat, dennoch in diesem Zusammenhang im Gedächtnis, natürlich mit weiterer Ursachenforschung. Die Wege im Körper sind bisweilen "unergründlich" ;)

Liebe Grüße,
Clematis
 
Ja, ich muss jetzt auch etwas Geduld haben. Die Atlas-Korrektur wirkt ja noch Monate nach. Es hat sich auch bestätigt, dass meine Nerven wie auch die Hirnarterien wohl jahrelang komprimiert waren. Ich denke, das Hirn braucht sicher Zeit, um sich "neu auszurichten".

Habe mal kurz beim Petroleum reingeschaut. Klingt erstmal ziemlich verrückt. Aber wer weiss...? Werde mich noch etwas länger einlesen. Danke für den Tipp!
 
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