Nystatin bei Leaky Gut?

  • Themenstarter exMarkus83
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exMarkus83

Wie verhält sich das denn mit der Einnahme von Nystatin bei Leaky Gut? Es besteht ja dann angeblich die Möglichkeit, dass das Nystatin dann resorbiert werden kann, was ja beim Gesunden nicht der Fall ist. Weiß da jemand näheres?
 
Richtig, man geht mittlerweile davon aus, dass Nystatin dann (noch) stärker absorbiert wird, und deshalb auch kontrovers diskutiert wird. Aber nicht nur das...bei dauerhafter Einnahme soll Nystatin auch das leaky-gut verstärken. Deshalb auch die Empfehlung einer zeitlich begrenzten Einnahme.
 
Hab heute meinen Laborbefund bekommen: Zonulin erhöht, spricht für leaky gut. Sollte man das Nystatin dann weglassen? Ich mein, wenn man ein Candida-Problem hat und im Moment auf Antibiotika angewiesen ist, muss man doch irgendwie gegensteuern. KH reduzieren und Laktobazillen mach ich schon.
 
wenn du, aufgrund einer Grunderkrankung, Antibiotika einnehmen musst, würde ich eher auf Amphotericin B zurückgreifen. Allerdings stellt sich bei Einnahme eines Antimykotikum die Frage, ob dein Pilz auch empfindlich gegen den Wirkstoff ist.
Wurde der Pilz isoliert/angezüchtet/bestimmt ?
Wurde ein Antimykogramm erstellt ?
Hast du überhaupt einen positiven Pilzbefund ?
Was ist die Ursache für dein leaky gut ?
 
Die Ursache fürs Leaky gut werden die Unmengen an Antibiotika sein, die ich in den letzten 1,5 Jahren genommen habe. Irgendwas habe ich mir da im Darm eingefangen, hatte halt vermutet, dass es ein Pilz ist. Stuhlprobe ist im Labor, mal sehen, was rauskommt. Ich hatte allerdings im LTT sehr hohe Werte gegenüber Candida, von daher denke ich, dass der mit reinspielt. Auch starke Blähungen und Afterjucken soll ja auf Pilzbefall deuten.
 
Vigier, habe ein paar ältere Kommentare von dir gelesen und den Eindruck bekommen, dass du dich ganz gut auskennst. Weißt du, ob es eine Möglichkeit gibt, eine systemische Beteiligung von Candida nachzuweisen? Eine Blutkultur dürfte, vor allem wenn kein Fieber vorhanden ist, wohl immer negativ sein. Macht es Sinn die Antikörper bestimmen zu lassen?

Ich frage, da mein LTT extrem hoch war (60 Einheiten). Wenn die Lymphozyten auf Candida reagieren, dann heißt das ja auch, dass zumindest mal Candida im Blut gewesen sein muss. Was die SM zu systemischer Mykose sagt, kennst du ja. Ich habe da Zweifel, ob das so stimmt ("Dann würden Sie nicht mehr so rumlaufen, sondern lägen auf der Intensivstation")

Habe jetzt schon wieder eine 30 Tage Hochdosis Ceftriaxon Therapie angefangen. Es ist zum Verzweifeln. Ich weiß noch nicht mal, ob meine Probleme wirklich von einer Borreliose kommen, irgendetwas Infektiöses ist es auf jeden Fall.
 
Ok, ein paar Tipps habe ich :

Wichtig ist, eine Stuhlprobe möglichst direkt beim Labor abzugeben, so dass sie nicht ein paar Tage auf dem Postweg ist. Schon ein-zwei Tage können reichen, dass die Viecher in der Probe absterben, und dann nicht vom Labor erfasst werden.
Also, möglichst den Stuhl auffangen und direkt beim Labor abgeben, und dafür sorgen, dass sie ohne Zeitverzögerung in der Brutkammer landen.
Auf ein Antimykogramm bestehen...sonst therapierst du in´s Blaue !

Such´dir einen Mykologen !
Prof. Tietz, Berlin kannste vergessen.
Probiere einen Termin bei Prof. Cornely, Uni-Klinik Köln zu bekommen...und zwar in der dortigen Ambulanz für Infektionen. Den bekommst du aber nur auf schriftliche Anmeldung deines behandelnden Arztes. Ruf dort an, dann schicken die dir ratz-fatz das Anmeldeformular !
Verschwende deine Zeit nicht mit Selbstbehandlung.
Meide candida-info.de !
Der Admin (Krasny) dort ist mit seinem Wissenstand teilweise 10 Jahre zurück, und beißt Jeden aus dem Forum, der seine Theorien anprangert .
Glaub mir, dort wird und wurde Keiner gesund.

Eine systemische Mykose ist verdammt schwer nachzuweisen...oftmals ist es eine reine Verdachtsdiagnose, da Candida das Immunsystem umgehen/austricksen kann, und so keine Immunantwort trotz Infektion hervorruft.

Deshalb ist es um so wichtiger, dich bei einem Mykologen vorzustellen.
Normale Internisten etc. sind durch die Reihe überfordert


Viel Glück !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Tipps. Weiß nicht, ob sich das bewerkstelligen lässt mit Köln, da ich im September schon in Tübingen bin in der Infektiologie. Pilze sind auch sicher nicht mein ursächliches Problem, da ich schon vor der Antibiose krank war. Wenn ich meiner Ärztin jetzt noch mit Pilzen komme, dann lande ich mit Sicherheit auf der Psychoschiene.

Wegen dem Nystatin und leaky gut nochmal: Du hast geschrieben, das wird kontrovers diskutiert. Wer diskutiert da? Patienten? Heilpraktiker? Wurde da etwas publiziert? Ich denke ja nicht, dass die Schulmedizin dem irgendeine Bedeutung beimisst, oder?
 
Selbst meine Apothekerin hat mich darauf hingewiesen, dass man das Nystatin nicht zu lange nehmen sollte, da es den Darm durchlässig macht . Dies ist aber allgemein bekannt, und selbst Schulmediziner warnen davor.
Normalerweise wird empfohlen nach 2- max. 4 Wochen auf andere Antimykotika umzusteigen....bspw. Caprylsäure...auch wegen des Gewöhnungseffekts.
In Tübingen bist du sicherlich auch gut aufgehoben.

Candida ist IMMER nur ein Symptom einer gestörten/defekten Darmflora. In deinem Fall wahrscheinlich bedingt durch die Antibiose. Ob man den Darmpilz wirklich mit Polyenen , Diät etc. behandeln sollte, ist strittig. Die Gefahr besteht, dass der Pilz beim Angriff durch AM´s oder durch Nahrungsentzug in die Hyphenform übergeht, und dadurch in der Lage ist Blutgefäße anzuzapfen und auch zu streuen, sprich sich im gesamten Körper auszubreiten.
Wenn systemische Antimykotika, dann eines der Echinocandine, da sie fungizid (abtötend), und nicht wie die Azole nur fungistatisch (wachstumshemmend) wirken.
Leider scheitert dies an den enormen Kosten von mehreren hundert € pro Behandlungstag.
 
Ich hab den Eindruck, dass Tübingen hauptsächlich auf HIV spezialisiert ist. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Was würdest du mir raten zu tun, bis in den September? Die Stuhlprobe kommt bestimmt negativ zurück (Postversand), somit auch kein Antimykogramm möglich. Antibiotika werde ich zumindest die nächsten 4 Wochen weiterhin benötigen. Pilzsymptome sind da, vor allem starke Blähungen. Nachdem ich jetzt KH reduziert esse, ist es schon merklich besser geworden.

Mir geht's drum wenigstens die Vermehrung der Pilze unter Antibiose nicht weiter zu begünstigen und vor allem mir kein systemisches Geschehen einzuhandeln. Ich hab echt schon genug an der Backe, und mein Immunsystem ist schon reduziert durch Borreliose und chronische Chlamydieninfektion, dazu Virusreaktivierungen.

Meinst du also, dass lokale Antimykotika eher schädlich sind? Also nichts nehmen und ganz normal essen? Ich könnte statt Nystatin vermutlich auch Amphotericin Tabletten bekommen. Fluco ggfs. dann auch, wenn man Hausarzt wieder aus dem Urlaub da ist, aber ohne Resistenzprüfung ist die Anwendung von Fluco wohl fraglich. Außerdem wirkt es ja nicht im Darm.

Ich tendiere dazu, relativ KH-arm zu essen und Probiotika und Amphotericin Tabletten zu nehmen. Oder was würdest du an meiner Stelle machen?
 
Naja, wenn Tübingen HIV-spezialisiert ist, kennen sie sich sicher dort auch mit Mykosen aus. Geht , in der Regel, Hand-in-Hand.

Gute Frage...was ist der richtige Weg ?
Manche sagen , den Pilz nur mittels Probiotika (Mutaflor, Paidoflor) behandeln, Andere "verlangen" AM´s.. .

Da du die Antibiose anscheinend fortsetzen musst, würde ich auch zu einem raten. Aber eher zu Amphotericin B, statt zu Nystatin. Oder eben zu Caprylsäure.

Ob die Probiotika , während der Antibiose, überhaupt was bringen, ob sie sich währenddessen ansiedeln können, bleibt fraglich.
Mutaflor dient, wenn ich mich nicht irre, eigentlich auch mehr der Stimulation der vorhandenen Flora...soll heißen, es regt die anwesenden nützliche Keime an, sich zu vermehren.
Schaden kann´s nicht. Geht halt in´s Geld .

Ein gutes, hochdosiertes Probiotikum ist "VSL 3".
Ist die Flora völlig platt, wird dir letztendlich nur ´ne Stuhltransplantation (Fäkal-Transfer) helfen.
 
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