Auswirkungen von Schimmelpilzen in Wohnungen

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So - nun mache ich hier mal einen neuen Thread auf, weil ich über Schimmel ständig kreuz und quer durch alle Rubriken poste. Ich versuche hier also in Zukunft alles über Schimmelpilze zu schreiben und in anden Threads dann darauf zu verlinken.
"(damit ich's nur einmal schreiben muß und weil Doppelpostings ja nicht erwünscht sind)
Irgendwie ist es immernoch schwierig sich zwischen der
"Rubrik: Gifte bzw. Wohngifte"
und der
"Rubrik : Pilzerkrankungen - andere Pilze"
und der
"Rubrik : Wohn- und Arbeitsumfeld"
zu entscheiden.

Wenn es für Pilze schon eine eigene Rubrik gibt, dann sollte man eigentlich nicht unter (anorganischen) "Wohngiften", sondern unter Pilz (-infektionen) posten. Also poste ich Schimmelpilze unter "andere Pilze" ...

Rufe ich aber die Rubrik "Gifte und Wohngifte" auf, steht dort: Alles rund um Schimmelpilze und deren gesundheitliche Auswirkungen. Nun sind jedoch Pilze eher Pilze wie Wohngifte, doch wenn in der Rubrik: "Wohngifte" schon so deutlich gefordert wird: "Alles über Schimmelpilze" zu schreiben, dann mach ich das jetzt eben ...

Es wäre wohl sinnvoll, wenn man die Schimmelpilz Postings aus allen drei Rubriken zusammenführt, sonst schreibt man wieder alles dreifach ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon jede zweite Wohnung ist verschimmelt

Seit dem immer mehr Wohnungen gedämmt und abgedichtet werden, werden Schimmelpilze immer mehr zum Gesundheitsproblem ...

Schimmel nimmt dramatisch zu
"Über 80 Prozent der Haushalte in Deutschland haben ein Schimmelproblem, und sei es "nur" im Keller – so das Ergebnis der neuesten Erhebung unter den Sachverständigen vom VERBAND BAUBIOLOGIE (VB), Bonn. Frank Mehlis, Vorsitzender des VB, weist darauf hin: Wenn Schimmel in Mehrfamilienhäusern auftritt, ist nachbarschaftliches Handeln gefragt."
HaustechnikDialog, News vom 14.11.2011
https://baufuesick.wordpress.com/2011/11/14/zunehmend-schimmel-in-wohngebauden/

In rund 40 Prozent aller Wohnungen gibt es ein Schimmelproblem. In vielen Fällen ist der Schimmel hinter Fliesen, Wandverkleidungen oder unter Fußbodenbelägen verborgen. Selbst da, wo er sichtbar ist, wird er meist nur oberflächlich entfernt und überstrichen. Die Gründe: mangelndes Wissen um die gesundheitsschädliche Wirkung der Schimmelpilze.
https://www.gaea-umweltconsulting.de/startseite/index.html




Jeder sechste Deutsche verschimmelt schon
  • In 17 Prozent der deutschen Haushalte ist mindestens ein Raum von Schimmel befallen
  • 11 Prozent der Deutschen glauben, dass Schimmelbefall nur wenig Einfluss auf ihre Gesundheit hat
  • Mindestens 7 Prozent der deutschen Kinder leben in einem Schimmelhaushalt
Quelle: Für die repräsentative Studie "Wohnen und Leben 2012" wurden im Auftrag von immowelt.de 1.012 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt.

Immer wieder bekomme ich zu hören oder zu lesen, daß dieser Dämmwahn durch den nachträglichen Einbau eines Ventilators ausgeschaltet werden muß. Leider mußte ich nach der Wärmnedämmung sehr schnell feststellen, daß auch mein Immunsystem nicht lange unbeeindruckt blieb. Da half es mir auch nicht, daß ich gleich die Wandfeuchte maß und mir ein Hygrometer kaufte, daß bei über 50% rLF Alarm gab. Die Wand wurde trotzdem immer feuchter ! Also mußte ich die rLF auf 40% reduzieren, denn nur dabei blieben die gedämmen Außenwände trocken. Dumm das die nicht zu heizen waren, weil sie normalerweise von der Sonne aufgeheizt wurden. Nur bei 40% rLF blieben die Wände trocken, doch meine Schleimhäute trockneten mit aus. Allerdings mußte ich dazu tatsächlich alle 2-3 Std. lüften. Augenbrennen und MCS bekam ich trotzdem, weil ich im Winter die Fenster nicht auf Durchzug stellte (mir war's dazu zu kalt) und ich außerdem jede Nacht in meinen "Mief" lag. Dadurch nahm die Entzündungsreaktion meßbar zu.

Da Umweltmediziner und Baubiologen von Anfang an vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen der totalen Rundumisolierung gewarnt haben, baute ich mir sehr schnell empfehlungsgemäß einen Ventilator ein und zog die Isolationgummis zumindest aus einem Fenster. Nun saugt der Ventilator die Luft quer durch die Wohnung und bläst sie auf der anderen Seite wieder raus. (Andere Leute sagten mir, daß sie einfach per Zeitschaltuhr alle zwei Stunden ihre Dunstabzugshaube mit 50 W laufen lassen). Diesen Durchzug hatte ich zwar auch vor der Wärmedämmung in meiner Wohnung, doch nun hatte ich den vorherigen Zustand eben wieder hergestellt. Leider verpufften dadurch die eingesparten Heizkosten, doch die Gesundheit sollte es einem Wert sein.

Ich spüre einen sehr deutlichen Unterschied nach einer Nacht mit und einer Nacht ohne Ventilator. Zum ersten "dreht's" mich noch zwei Std. nach dem Aufstehen (Schwankschwindel), wenn der Ventilator ausgeschaltet war und zum anderen brennen mir dann am nächsten Morgen oft die Augen. Erst nachdem ich mir mit der "Brutalo-Methode" ein Luftloch in die Außenwand (zum Balkon hin) geschlagen hatte, konnte ich mir einen "gesteuerten" Ventilator einbauen.

Studie belegt: Kinder leiden unter ungesunder Raumluft.

Köln im Oktober 2010.

Ausreichende Frischluftzufuhr ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Die luftdichten Gebäudehüllen moderner Energieeffizienz-Bauten sind jedoch für die Gesundheit nicht förderlich. Denn fehlt der notwendige Luftaustausch, öffnet die daraus resultierende erhöhte Luftfeuchtigkeit den Schimmelpilzen Tür und Tor.

Ein Risiko, dessen Auswirkung vor allem auf Kinder nicht zu unterschätzen ist, wie eine Kinder-Umwelt-Studie des Umweltbundesamtes belegt. Abhilfe schafft die kontrollierte Wohnungslüftung, die somit zum wichtigen Element von energetischer Sanierung und Neubau wird.

Aktives Lüften ist heute wichtiger denn je, denn wir verbringen einen Großteil unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Allein Kinder befinden sich nach Erkenntnissen des Umweltbundesamtes (UBA) rund 15 Stunden pro Tag in der elterlichen Wohnung – und sind damit bislang kaum beachteten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. So zeigt der aktuelle Kinder-Umwelt-Survey des UBA, dass heute bereits ca. acht Prozent der Kinder zwischen drei und 14 Jahren Sensibilisierungen gegenüber Innenraum-Schimmelsporen aufweisen.

Die Ursache: 14 Prozent der untersuchten Wohnungen zeigten Bauschimmelbefall, 33 Prozent hatten Feuchtschäden.

Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen, müsste alle zwei bis drei Stunden von Hand gelüftet werden – ein Rhythmus, der im Alltag praktisch nicht einzuhalten ist.

Als wirksame Alternative erweist sich hier die kontrollierte Wohnungslüftung, die automatisch für den notwendigen Luftaustausch sorgt. In modernen Bauten ist sie heute bereits elementarer Bestandteil: Denn hier sind die Gebäudehüllen aus Energieeffizienzgründen mittlerweile völlig abgedichtet, und ein natürlicher Luftaustausch ist nicht mehr möglich.

Die Luftfeuchte in den Innenräumen steigt daher beträchtlich an: Allein die Bewohner eines Vier-Personen-Haushalts geben täglich bis zu zehn Liter Wasser an die Luft ab – beste Voraussetzung für die Bildung von Schimmelpilzen.

Die neue Lüftungsnorm DIN 1946-6 schreibt daher vor, bei Bauplanung und Sanierungen zu prüfen, ob eine kontrollierte Wohnungslüftung notwendig ist.

Diese entzieht dem Schimmel die Grundlage und sorgt darüber hinaus für ein optimales Raumklima. Denn nicht nur die Luftfeuchte, sondern auch der Schadstoffgehalt und die CO2-Konzentration steigt bei einer dichten Gebäudehülle ohne Lüftungsanlage schnell in ungesunde Bereiche an.
[URL]https://baupraxis.de/magazin/hausbau/BDH-kinder-leiden-in-ungesunder-raumluft.html
[/URL]
 
Hallo Manno,

natürlich gebe ich Dir recht, es doppelt sich bei diesem Thema. Das ist bei jedem "Schubladensystem" so in das man natürliche Zusammenhänge quetscht. Ähnlich ist es zB. bei der Borreliose -einer bakteriellen Infektion, die auch eine eigene Rubrik hat und nicht unter der bakteriellen Fehlbesiedlung abgelegt ist.
Hier haben wir uns so entschieden, dass alle gesundheitlichen Einschränkungen, die durch Gebäude (Wohn- und Arbeitsumfeld) entstehen in einer eigenen Rubrik behandelt werden. Nach dieser Logik würde auch dieser Thread dort hin gehören.
Mein Vorschlag wäre, dass wir diesen Thread verschieben und in der Rubrik "sonstige Pilze" oben einen Link festtackern. Somit wären die User, die hier landen auf die richtige Rubrik verwiesen.
Bitte um Meinungen!

Gruß, James
 
Erkrankt man nach einmaliger Schimmelexposition ?

Aber... ich hab in dem ganzen Zusammenhang noch eine Frage: Wie "schnell" können die Schimmelsporen zu Gesundheitsschäden führen?
Die Frage ist, was Du als "Gesundheitsschaden" ansiehst ? Wenn Du bereits eine Art "verschnupft sein", als Schädigung ansiehst, so könnte das bei hohen Konzentrationen für einen Tag passieren. Am nächsten Tag ist es dann aber auch schon wieder vorbei.

Viel mehr ist selbst beim "Organic Dust Toxic Syndrom" nicht zu erwarten. Das ODTS entsteht nach dem Einatmen von sehr hohen Konzentrationen an Schimmelpilzen (109 Sporen/m3 oder 1–2 µg/m3 Endotoxin). Sowas entsteht z.B. wenn man aus einem Vorratsbehälter (Schiff oder Lastwagen) verschimmeltes Getreide absaugt und die Abluft direkt einatmet. So eine Situation kann in Wohnräumen (auch in stark verschimmelten Kellern) niemals vorkommen.

Persönlich hab ich das mal in einem gewerblichen Keller zu spüren bekommen, in dem Kartonagen bis zur Decke hoch gelagert waren. Nachdem das Wasser aus der Kanalisation hochgedrückt wurde, wurde die ganze Pappe naß und verschimmelte über einen Monat lang. Nachdem die Versicherung dann endlich gezahlt hatte, sollten wir sie "bei doppeltem Lohn" aus dem Keller befördern. Am Abend tränten mir die Augen, es setzten Kopfschmerzen ein und ich bekam Durchfall. Am nächsten morgen war der Spuk wieder vorbei und ich ging wieder zur Arbeit, um eine neue Dosis einzuatmen.

Das Spiel wiederholte sich auch am nächsten Abend, bis eine Luftabsaugung installiert wurde. Man kann so eine Arbeit Tag für Tag fortführen, was heute auch von den 1-Euro Jobbern erwartet wird. Etliche Arbeitslose werden dazu verdonnert, in der Müllsortierung zu arbeiten. Dort riecht's dann auch, wie in einer offenen Mülltonne - schlimmer noch - weil dort der ganze Müll über Fließbänder ständig umgewälzt wird und die Sporen nur so durch die Luft gewirbelt werden. Ich empfand es als Frechheit, daß Erwerbslose für 1 €/Std. zu so etwas verdonnert werden und hab mich mit einem Betroffenen über diese Arbeitssituation unterhalten.

Nun dürfte zuerst einmal nachvollziehbar sein, daß sich die dortigen "Zwangsarbeiter" ausgibig erkundigt hatten, ob es irgendwelche Gründe gibt diesen Job aus gesundheitlichen Gründen ablehnen zu können. Tja - den gab's natürlich nicht (sonst hätte ich mit dem dort nicht mehr sprechen können). Am Anfang hat er es genauso erlebt wie ich in meinem Kartonagenkeller. Am Abend bekam er Kopfschmerzen mit Übelkeit und dann ging's am nächsten Morgen wieder. Mit der Zeit setzte eine Art Immunisierung ein, sodaß die Kopfschmerzen am Abend ausblieben... Inzwischen geht's ohne Probleme ...
IRRTUM, denn der Dampfhammer kommt erst noch. Viele Personen die auf solchen stark belasteten Arbeitsplätzen tätig sind, berichten, daß die Erkrankung erst nach einem Jahr so richtig ausgebrochen ist. Immer wieder berichten Beschäftigte, daß die Symptome erst ausbrach, nachdem sie schon seit Monaten nicht mehr im Betrieb gearbeitet hatten. Oft können die Arbeiter ihre Symptome nicht einmal mehr ihrem letzten Job zuordnen. Na - dann eigenen sich diese 1-€ Jobber doch bestens für diesen Job. Solange sie dort arbeiten merken sie nichts und wenn sie dann wieder arbeitslos sind, kann der Dampfhammer ja ruhig zuschlagen. Was soll's ? Dann muß man ihnen sowieso kein Krankengeld mehr zahlen und die Unfallversicherung ist auch nicht mehr zuständig ...

Aber selbst wenn Menschen beim "Organic Dust Toxic Syndrom" einer noch höheren Sporenbelastung ausgesetzt werden, reagiert der Organismus nur kurzzeitig wie bei einer Grippe: Schnupfen, Schleimhautreizungen, tränende Augen, Durchfall, Erschöpfungszustände, Rötungen der Haut. Die Reaktion erfolgt wenige Stunden nach der extrem hohen Exposition und man kann an den "Reizungen" schon erkennen, daß diese nicht durch die Sporen, sondern durch die Neurotoxine den MVOCs ausgelöst werden. Diese Reizung hielt im oben geschilderten Fall bis zum nächsten Morgen an, sie hielt damals bei den Dreschern noch den nächsten Tag an und kann beim Mühlenfieber auch mal eine ganze Woche anhalten (an eine Grippe erinnern). Dann ist aber wieder Schluß. Entscheidend ist, daß die Symptome einer Vergiftung gleichen. Sie lassen mit der Zeit nach ...

Viele glauben, daß sie sich mit Pilzen infizieren könnten (so wie mit Viren oder Bakterien). Daß sich Pilze bei ihnen in der Lunge einnisten könnten und sich dort dann unbemerkt vermehren. Dann würden die Symptome aber nicht wie bei einer Vergiftung nachlassen, sondern immer mehr zunehmen. Doch das gelingt Pilzen im lebendigen Organismus nicht, oder ist eben nicht die Strategie der Pilze. Das ist die Strategie der Bakterien ... Dabei konnte man auch sagen: Das höhere Leben entstand, als sich (pflanzliche) Organismen entwickelten, die sich mit den Pilzen arrangierten und die nicht mehr von Pilzen zersetzt werden konnten. Wenn sich das Leben von seiner ersten Erscheinungsform gegen irgendetwas gewappnet hat, dann gegen die Pilze. Man kann also heute noch sagen: Solange ein Organismus lebt, können ihm Pilze nichts anhaben.

Hypersensitivitätspneumonie (EAA) In meinen obigen Beispiel hab ich schon Arbeitsplätze angesprochen, an denen man immer wieder mit einer sehr hohen Sporenbelastung ausgesetzt wird. Für ein paar Tage oder für eine (Ernte-)Saison mag das ja noch hinzunehmen sein, doch wenn z.B. 1-Euro Jobber für Jahre dazu verdonnert werden, dann könnte das schon in einer Hypersensitivitätspneumonie (EAA) münden. Diese EAA wird bei einer immer wiederkehrende Exposition gegenüber sehr hohen Sporenkonzentrationen von 106 bis 1010 Sporen/m3 ausgelöst, wie sie im Innenraum nur offiziel nicht zu erwarten sind.

Hierzu muß ich dann aber doch mal darauf hinweisen, daß in meiner alten Wohnung eine Sporenkonzentration von über 1000 Sporen/ m3 gemessen wurden, wobei keine Schimmelpilze an den Wänden ersichtlich waren. Die Wohnung wurde immer auf 20°C beheizt und die Luftfeuchtigkeit stieg nie über 50% (ich hab also auf eine regelmäßige Lüftung geachtet). Diesbezüglich befürchte ich nun, daß 106 Sporen/m3 in der Raumluft heute eher schon eher die Normalität wie die Ausnahme sind.

Was eine kurzfristige Schimmelpilzbelastung angeht, so brauchst Du Dir darüber also keine Gedanken machen. Ich würde mir beim Verweilen in dieser Wohnung eher über das Wort "kurzfristig" Gedanken machen. Was bedeutet "kurzfristig" ? Ist damit gemeint, daß die Belastung nur solange andauert, bis der oberflächliche Schimmel beseitigt wurde ? Davon würde ich nicht ausgehen ! Wie ich schon sagte: Ich lebte in einer Wohnung die äußerlich keinen Schimmelbefall aufwies und trotzdem lag eine Sporenbelastung vor, die ausgereicht hätte, um eine Farmerlunge auszubilden ! Alleine vom Penicillium wurden lt. Gutachten schon über 1000 kolonienbildende Einheiten pro m3 gemessen ...
Die Arbeitsmedizin gab mir schriftlich: Ohne Belang !

Außerdem werden die Mykotoine (also die aus den Wände ausdünsten Schimmelpilzgifte) als 100 x gefährlicher angesehen, wie die Sporenbelastung. Allerdings sind Mykotoxine ein ganz anderes Thema auf das ich irgendwann noch eingehen werde. An dieser Stelle möchte ich aber darauf hinweisen, daß ich davon überzeugt bin, daß der "Schwamm in den Wänden" wesentlich gefährlicher ist, wie der Schimmel auf der Tapete ...

Eine andauerde "unterschwellige" Belastung scheint mir wesentlich gefährlicher zu sein, wie eine kurzzeitige hohe Belastung. Da das Immunsystem Schimmelpilze bis zu einer gewissen Schwelle tolleriert, ist es den Schimmelpilzen möglich sich langfristig dem Immunsystem zu entziehen, bzw. dieses zu schwächen. Dazu bilden sie Schutzplaques oder Tarnkappen, schließen sich in Kokons ein und irritieren oder täuschen das Immunsystem. Ihre Strategie besteht also darin immer nur unterschwellig zu agieren, sodaß das Immunsystem niemals anspringen kann. Springt es bei zu hoher Exposition doch an, haben die Pilze keine Chance mehr. Sie müssen sowas unbedingt verhindern.

Da all diese Pilze auch noch immunsuppressive Stoffe absondern, wird das I.S. durch eine unterschwellige Belastung immer schwächer. So können sich dann ganz langsam immer mehr Pilze ansiedeln, ohne das das Immunsystem anspringt. Gleichzeitig setzen die Pilze noch ihre Mykotoxine frei, die immer narkotisierend wirken. Am Ende werden dann nicht die Pilze sondern die viralen und bakteriellen Infektionen zur Gefahr ...

Insofern könnte ich mir schon vorstellen, daß bei vielen ME/CFS Kranken die Mykotoxine das eigentliche Problem darstellen. Die führen dann sicherlich dazu, daß die Betroffenen unter immer wiederkehrenden Infektionen leiden, doch dann stellt sich immernoch die Frage: Warum ? Genau das ist die Frage, auf die die SHG für CFS und Mykosen in Berlin antwortet: Die meisten CFS Kranken leiden unter Schimmelpilzen. Nunja ...
 
Schimmelpilzabwehr mit Hilfe von Licht

Nachdem es immer wieder vorkommt, daß die relative Luftfeuchte in Wohnungen steigt (auch nach Wasserschäden) kommt es auch immer wieder zu feuchten Wänden an denen sich dann Schimmel bildet. In diesem Fall sollte man mal genauer die Gemüsetheke im Supermarkt betrachten, denn dort werden inzwischen Erkenntnisse umgesetzt, die 2009 noch erforscht wurden:
Beleuchtung mit der passenden Wellenlängen ermöglicht Bekämpfung von Penicillium & Co
(aus Wissenschaftsmagazin „ForschungsReport“)

Wissenschaftler des Max Rubner- Instituts (MRI) in Karlsruhe haben herausgefunden, dass das Wachstum von Schimmelpilzen, aber auch die Bildung von Mykotoxinen - bei vielen Arten durch Licht unterbunden werden kann. Der Stoffwechsel der Pilze folgt dabei einer genetisch gesteuerten inneren Uhr, und die reagiert maßgeblich auf Hell-/Dunkel-Verhältnisse.

Penicillium wird nachts zur „Giftspritze“
Das Team um Professor Rolf Geisen vom MRI in Karlsruhe konnte aufzeigen, dass Schimmelpilze der Gattung Penicillium bei Dunkelheit mehr Toxine produzieren als tagsüber.

Unter dem Einfluss von hellem Licht fiel die Produktion des Giftstoffs namens Ochratoxin nicht nur stark ab, sondern sie wurde sogar noch abgebaut. Dabei ist noch nicht geklärt, ob dies durch den Pilz selbst geschieht oder indirekt durch die Lichteinstrahlung. Die Forscher haben nun eine Lichtbox konstruiert, mit der sich unter kontrollierten Bedingungen der Effekt verschiedener Wellenlängen auf das Pilzwachstum und die Ochratoxinbildung untersuchen lässt.

(DLO,idw - Senat der Bundesforschungsinstitute,22.12.2009)
Sagen wir es mal so: Nachdem wir nun alle auf "Energiesparlampen" eingeschworen werden, wird jetzt wohl nicht mehr in der Presse veröffentlicht, woher man so eine Schimmelpilzverhinderungslampe bekommen kann. Muß ich mir jetzt so eine Birne aus einer Gemüsetheke im Supermarkt rausschrauben ? Man könnte ja mal nachfragen, woher man solche Birnen bekommen kann, denn inzwischen sollte die erforderliche Lichtfrequenz ja herausgefunden worden sein. Schließlich dienen diese Birnen im Supermarkt nicht nur der Beleuchtung. Sie strahlen so eine Art Rotlicht aus ...

Es wäre keine so schlechte Idee an "gefährdeten Stellen" der Wohnung so eine Lampe zu benutzen, denn ich bezweifele, ob "Energiesparlampen" vom Schimmelpilz überhaupt als Licht wahrgenommen werden. (und ich mag keine Giftspritzen in der Whg.)

Früher wurden in vielen Büros die Neonröhren gegen Hallogenleuchten ausgetauscht, weil der menschliche Organismus bei Neonlicht einschläft. Er nimmt diese Beleuchtung nicht als Licht war und der Angestellte beginnt vor sich hin zu dösen. Nachdem die Arbeitgeber die Lichtquelle ausgetauscht hatten, stieg die Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter deutlich an. Nunja - bei Schimmelpilzen wird dann also gleichzeitig noch die Mykotoxinproduktion und das Wachstum eingestellt.

Auffällig sollte diesbezüglich sein, daß Schimmelpilze nicht nur an feuchten Orten, sondern auch immer an dunklen Orten wachsen. Insofern wäre es schon zu überdenken, ob man an diesen Orten (im dunklen Flur oder im Bad) nicht doch einmal die Lichtquelle wechselt, bevor sich der Schimmel weiter ausbreitet.

Dazu wurde ein Jahr früher ein ähnlicher Artikel über einen anderen Schimmelpilz veröffentlicht:
Aspergillus produziert unter Ausschluss von Licht vermehrt den toxischen Stoff Sterigmatocystin, der zu den Aflatoxinen gehört. Das sind die am stärksten krebserregenden Substanzen auf der Erde.

Im Dunkeln durchläuft der Schimmelpilz seinen Entwicklungszyklus, was zur Bildung von Fruchtkörpern für seine Fortpflanzung führt. [Diese Fruchtkörper sind dann als schwarzen Punkte auf der Tapete zu erkennen]. Unter dem Einfluß von Licht werden dagegen nur asexuelle Sporen produziert, wobei kaum Toxin abgegeben wird.

Die Wissenschaftler haben dazu einen besonderen Eiweiß-Bestandteil der Zelle, das Velvet- oder „Samt“-Protein untersucht. Sein Name geht aus der Eigenschaft hervor, daß die Pilzkollonien beim Fehlen des Samt-Proteins ein samtähnliches Aussehen aufzeigen und nicht mehr zwischen Licht und Dunkelheit unterscheiden können. Dann produzieren sie auch kaum noch Toxin.

Nun wurde festgestellt, daß Licht dieses Samt-Protein auseinander fallen läßt, bevor es in den Kern eindringen kann. Damit bildet der Pilz bei Lichtbestrahlung so gut wie kein Toxin mehr.
(DLO,idw - Universität Göttingen,13.06.2008)
 
Hier haben wir uns so entschieden, dass alle gesundheitlichen Einschränkungen, die durch Gebäude (Wohn- und Arbeitsumfeld) entstehen in einer eigenen Rubrik behandelt werden. Nach dieser Logik würde auch dieser Thread dort hin gehören.
Demnach würde dann alles was mit Schimmelpilzen zusammehängt dort hin gehören ? Es erleichtert jedenfalls die Suche nach einem früheren Beitrag, wenn ich in einer einzigen Rubrik nach (meinen alten) Beiträgen suchen kann ... (sonst muß ich immer drei Rubriken hintereinander durchsuchen).
Mein Vorschlag wäre, dass wir diesen Thread verschieben und in der Rubrik "sonstige Pilze" oben einen Link festtackern. Somit wären die User, die hier landen auf die richtige Rubrik verwiesen.
Bitte um Meinungen!
Tja - so mache ich's mit meinen Ordern auch immer: Ganz oben stehen die Links auf alternative Ordner bzw. Themenbereiche die nicht in den geöffneten Ordner gehören. Dann klick ich einfach drauf und kann im richtigen Ordner abspeichern.

Nunja - ich weis jetzt nicht, ob ich Deine Vorgaben erfüllen kann, denn für mich war es jetzt erstmal wichtig, daß ich nicht immer alle anderen Rubriken durchsuchen muß, wenn ich zum Thema Schimmel schon etwas geschrieben habe und darauf verlinken will. Oft schreibe ich's dann lieber nochmal, um mir das Suchen zu ersparen.

Wohin Du den Thread nun verschiebst, bleibt Deinem Organisationstalent überlassen. Es wäre aber schön, wenn Du nicht alles zerreißt und die Beiträge dann in verschiedenen Rubriken verteilst.

Gruß,
 
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