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Transzendenz

(lat.) das, was über die sinnliche Erfahrung mit dem Gegenständlichen hinausgeht; das Jenseitige, das die Grenzen von Verstand und Bewusstsein überschreitet und sprachlich nur rudimentär zu vermitteln ist. Für die Behandlung transzendentaler Themen in der Erwachsenenbildung ist bildhafte Sprache, wie sie in religiösen Texten, Mythen oder Märchen verwendet wird, besonders geeignet oder auch die Sprache der Poesie. Menschen mit geistiger Behinderung sind meist offen für transzendentale Erfahrungen. Unterschiedliche Formen von Meditation werden deshalb in der Erwachsenenbildung gerne angenommen.

www.socioweb.de/lexikon/lex_geb/begriffe/transzen.htm
 
Ich kann im Moment nur dieses Zitat beitragen, weiß aber zu wenig über die Hintergründe, um sonst etwas dazu zu sagen:

Adorno promoviert in Frankfurt/Main bei Hans Cornelius (1863-1947) über "Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie" und steht damit noch ganz in der Tradition der transzendentalen Erkenntnistheorie.
Biographie: Theodor W. Adorno, 1903-1969
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Das Transzendenz-Problem übernimmt Schütz vielmehr von Husserl.

Die Erfahrung der Welt beschreibt Schütz als eine ständige Erfahrung von Grenzen. Ich bin nicht Du, Du denkst etwas anderes als ich, ich bin nicht dort, das Leben ist begrenzt, die Welt an sich ist begrenzt. Dies sind Grundelemente des Wissensvorrats. Menschen suchen nach einer Erfahrbarmachung dieser "Transzendenzen". In der Beschreibung der Grenzüberschreitungen schildert Schütz DREI Arten der Transzendenz: kleine, mittlere und große Transzendenzen, in Abhängigkeit davon, wie erfahrbar das Nichterfahrene ist.
1. Eine kleine Transzendenz des Alltags ist zum Beispiel die Beschränkung der Reichweite. Die Grenze ist überschreitbar.
2. Typische mittlere Transzendenzen sind die Erfahrungen von Mitmenschen. Diese Grenze kann nicht überschritten werden, jedoch kann man um das Nichterfahrene jenseits der Grenze wissen. 3. Als große Transzendenzen werden Schlaf und Traum, Tagtraum, Tod und die sog. ,,theoretische" (also nicht natürliche) Einstellung bezeichnet. Hier werden Grenzen überschritten, Relevanzen und Handlungsmöglichkeiten werden radikal verändert.
Auch sonst können Nachrichten über Grenzen hinweg vermittelt werden, und zwar durch Appräsentationen (Husserl). Etwas Gegebenes verweist hier auf etwas Nicht-gegebenes. Durch Assoziation wird eine Bedeutung von jenseits der Grenze herübertransportiert. So ist der körperliche Ausdruck ein Anzeichen subjektiver Vorgänge. Merkzeichen sind absichtlich gesetzte Anzeichen, die auf eine potentielle Reichweite verweisen, wenn gleich Relevanzstrukturen herrschen. Zeichen wirken intersubjektiv und nutzen Reziprozität. Ihre Intention kann aufgrund gesellschaftlich objektivierter Bedeutungsbeziehungen unabhängig von der Person des ,,Setzers" oder Empfängers erkannt werden. Wichtigstes Zeichensystem ist die Sprache. Symbole hingegen sind Brücken zu anderen Wirklichkeitsbereichen.
www.soziologie-forum.de/thema.php?id=19818


Uta
 
Transzendenz

(lat.) das, was über die sinnliche Erfahrung mit dem Gegenständlichen hinausgeht; das Jenseitige, das die Grenzen von Verstand und Bewusstsein überschreitet und sprachlich nur rudimentär zu vermitteln ist. Für die Behandlung transzendentaler Themen in der Erwachsenenbildung ist bildhafte Sprache, wie sie in religiösen Texten, Mythen oder Märchen verwendet wird, besonders geeignet oder auch die Sprache der Poesie. Menschen mit geistiger Behinderung sind meist offen für transzendentale Erfahrungen. Unterschiedliche Formen von Meditation werden deshalb in der Erwachsenenbildung gerne angenommen.

www.socioweb.de/lexikon/lex_geb/begriffe/transzen.htm

Hallo Leon. Diese Definition von Transzendenz finde ich sehr einfühlsam und auch konkret. Kann es dann aber eine "Brücke zur Transzendenz" geben, die man verschleiern kann wie Horaz gesagt hat? Ich denke wir müssen als Menschen aufeinander zugehen und die vielen Brücken zur Transzendenz erkennen.
 
Hallo Leon
Also ich würde den Farbkreis eher durch drei teilen: Rot, Blau, Gelb. (für Körperfarben) Vielen Dank aber für den Link. Klingt spannend.
 
Der Ansatz von Nikomachos v. Gerasa und Jumblichos findet ich interessant. Ich habe mir selber auch schon solche Gedanken gemacht. Könnte man in der christlichen Theologie Arianismus und Trinitätslehre logisch vereinen? Der präexistente Logos, der teil der Trinität ist, ist die Null. Der Logos, der zuerst in die Existenz trat, also das Licht, ist die Eins. Die Atmosphäre, die Trennung zwischen den Wassern, wäre dann die Zwei usw. Dieser Gedanke würde auch die biblischen Aussagen vereinen, dass die Welt aus dem Nichts und aus dem Logos entstanden ist und dass wir Gott nur indirekt in seinem Abbild erkennen können. Bin aber nur Laientheologe.
 
Hallo Ratio

Interessant. Was ist Arianismus? Könntest du dies mir erläutern? Danke.

Kleine Korrektur: dass wir Gott auch (statt nur) indirekt in seinem Abbild erkennen können steht in der Bibel
 
Hallo Beat, mach ich doch gerne.

Arianismus ist eine christlich-theologische Lehre aus dem 3. Jh n. Chr. (nicht sicher), die auf den Priester Arius aus Alexandrien (Aegypten) zurückgeht. Arius hat gelehrt, dass Christus nicht von Ewigkeit her mit seinem Vater gleichzusetzen ist (wie das die Dreieinigkeit Gottes besagt), sondern dass Christus das erste Geschöpf Gottes ist, welches von Gott als erstes erschaffen wurde bevor diese Welt entstanden ist. Diese Lehre wurde am Konzil von Nicea als Irrlehre verurteilt, wodurch sich die Dreieinigkeit (also Trinitätslehre) als Dogma durchsetzte.
 
Hallo Beat,

Es gibt aber Stellen im Alten Testament, die sagen, dass jeder, der Gott sieht, wie er wirklich ist, sofort sterben würde.
 
Hallo Ratio

Danke für die Erläuterung, die Lehre kenne ich, aber den Namen kannte ich nicht.
Sie wurde am Konzil wie Dui schreibst als irrlehre verurteilt. Dies geschah aber klar aufgrund der bibekl und den Aussagen Jesus und seiner ersten Begleiter (Apostel und Jünger) und ist mehrfacvh in verschiedenen Formen in der bibel nachlesbar, zB wer mich sieht, sieht den Vater oder mein vater und ich seind eins

Das mit dem AT stimmt. Wenn man Dir 500 kg Eis auf Dich fallen lässt bist Du tot, bei 500 kg wasser aber nicht. Anders gesagt die Form macht es aus. Jesus hhat eine andere Form als der himmlische Vater. Im AT sprach man von Gott und meinte damit immer nur den Himmlischen Vater.
Ausserdem kann man jemaden auch erkennen, wenn man mit ihm spricht oder er eibnem berührt.
 
Hallo Beat
Die Bibel lehrt auch, dass Christus das Abbild des Vaters ist (siehe Kolosser, glaub ich). Daher habe ich gesagt, dass wir alles nur in seinem Abbild erkennen können. Und das Abbild ist ja auch dem Vater gleich, sonst wäre es ja kein Abbild.
 
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