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... liegen (oft) dicht beienander. Heißt es im "Volksmund".
Keine Sorge, ich meine hier niemanden persönlich,:))) nicht mal mich!;)

Hallo, einen Gruß an alle,

vielleicht ist der Einen oder dem Anderen hier die Geschichte bekannt, dass der Dichter Rainer Maria Rilke, der unter Persönlichkeitsproblemen gelitten haben soll www.philosophia-online.de/mafo/heft2008-1/Hau_Ril.htm, eine psychoanalytische Behandlung stets abgelehnt habe, weil er die Befürchtung hatte, seine ganze Kreativität würde ihm "wegtherapiert" werden.
...Rilke freilich lehnte eine Psychoanalyse stets ab - er fürchtete um seine Kreativität....
Rainer Maria Rilke: ein österreichischer Schriftsteller im Bücher-Wiki
Von Rilke mal abgesehen, gibt es eine unglaublich lange Reihe von kreativen Menschen der jüngeren Geschichte, die sich in irgendeine Beziehung zu psychotherapeutischen Schulen gesetzt haben. Weitere Beispiele wären wohl unter vielen Thomas Mann als Autor Thomas Mann und die Psychoanalyse und Hermann Hesse als Patient Der Steppenwolf ? Wikipedia .


Abgesehen davon, dass bei der Betrachtung und Beurteilung, wie man etwas bewertet (wenn man sich überhaupt auf diesen kleinen, wohl etwas "platt" anmutenden Dualismus einlassen mag) individuelle und sehr persönliche Einstellungen, soziale und kulturelle Normen etc. eine wesentliche Rolle spielen. Und abgesehen davon, dass ich gerne eine "Grauzone" dazwischen sehen möchte, in der sich allerlei vernünftiges und unvernünftiges abspielen kann ....:

Kann es sein, dass sich hierin zwei Grundprinzipien des Lebens wieder finden?
"Genie" würde ich jetzt hier mal als konstruktive, schöpferische Kraft bezeichnen, zu der auch Problemlösungsfähigkeiten, also "kreatives" im weitesten Sinne gehören. "Wahnsinn" währe dann, demgegenüber, die dunkle Seite, das zerstörerische Element und der Zustand, der erreicht werden kann, wenn die Grenzen der anderen Seite deutlich überschritten werden.

Die Harvard-Professorin Shelley Carson untersuchte die Arbeitsweise von Gehirnen besonders kreativer Menschen. Dabei entdeckte sie große Gemeinsamkeiten mit den Gehirnen schizophrener Menschen.

Ebenso wie bei Schizophrenie-Patienten liegt die latente Hemmung des Gehirnes deutlich unter der eines durchschnittlichen Bürgers. Dadurch filtert das Gehirn weniger Informationen heraus, was dazu führt, dass mehr Verknüpfungen gezogen werden können.

Im Gegensatz zum Genie kann der Schizophrenie-Patient die Reizüberflutung jedoch nicht mehr positiv bewerten, was zu den Krankheitssymptomen wie Halluzinationen führt und eine Überlastung auslöst....
Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander

Wissenschaft hin oder her. Es scheint, aus meiner Sicht, in dem was man als "Wahnsinn" zu betrachten pflegt, eine schöpferische Kraft innezuwohnen, die wohl eine Entsprechung im "Genie" findet, wie umgekehrt, das was man so als "Genie" ansehen mag, ebenfalls eine Potion "Wahnsinn" enthalten kann.
Ganz entscheidend scheint wohl das zu sein, , was sich in der "Grauzone" abspielt .... Schaffenskraft - Genie dank Wahnsinn - Wissen - sueddeutsche.de

Soweit meine Gedanken erst einmal dazu.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Leòn,

mir fällt da spontan Van Gogh ein, er ist aber unter Künstlern wahrlich nicht der Einzige:
Neue Nationalgalerie Berlin: "Genie und Wahnsinn in der Kunst" - Kultur | STERN.DE
NDR Kultur - Programm - Sendungen - Am Abend vorgelesen- Genie und Wahnsinn

Und, natürlich dieser Herr:
de.wikipedia.org/wiki/John_Forbes_Nash_Jr.

Ich denke wenn man "wahnsinnig" ist (dieses Wort benutze ich nur sehr ungern da es gerne einfach mit psychischen Erkrankungen gleichgesetzt wird :mad:) hat man eben eine andere Perspektive auf viele Dinge und daher eine viel breitere Sicht. Und vermutlich fallen viele "Versagensängste" in einer solchen Situation flach und man ist viel kreativer, sei es nun musisch oder wissenschaftlich.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Mein erster Gedanke zu "Genie und Wahnsinn" war Nietzsche, bei dem Genie und Wahnsinn - aber auch Krankheit - nahe beieinander lagen.
Ein ungarischer Forscher hat sogar ein Gen entdeckt, dem er entscheidende Bedeutung bei dieser nahen Verwandschaft zuspricht:

Sie liegen oft so nah beieinander, dass sie fast schon ineinander übergehen: Genie und Wahnsinn. Vincent van Gogh, Ludwig van Beethoven oder Friedrich Nietzsche - alles Menschen, die ein solches kreatives Potenzial an den Tag legten, dass sie die gesamte Kulturgeschichte prägten - und dann Opfer ihrer eigenen psychischen Belastungen wurden. Reiner Zufall?

Der ungarische Psychologe Szabolcs Kéri verneint diese Frage. Er hat ein Gen gefunden, das sowohl die Kreativität als auch das Psychose-Risiko erhöht. Er hat 200 Freiwillige untersucht, bei denen er verglich, welche Variante dieses Gens im Erbgut vorlag und wie kreativ der Betroffene war. Genau die Gruppe habe die meisten Kreativitätspunkte erreicht, deren Genvarianten auch mit dem höchsten Psychose-Risiko in Verbindung gebracht werde, schreibt Kéri im Fachblatt Psychological Science.

Das betreffende Gen, Neuregulin 1 genannt, regelt unter anderem die Entwicklung der Gehirnzellen und beeinflusst die Flexibilität der Kontaktstellen sowie die Kommunikation zwischen diesen Neuronen. Interessant ist vor allem der Bereich, der die Aktivität des Gens steuert: Er kommt in verschiedenen Versionen vor, die C- und T-Variante genannt werden.
Gen entdeckt | Was Genie und Wahnsinn verbindet | Gesellschaft-Nachrichten | news.de
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Hier wird Nietzsche aus ärztlicher und psychiatrischer Sicht angeschaut:
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Nietzsches Krankheit: Genie und Wahnsinn" (17.03.2000)
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Tatsächlich mehren sich die Hinweise dafür, dass abweichendes Erleben oft mit besonderer Schaffenskraft einhergeht.

Auf dem Petersberg-Symposium in Königswinter diskutierten Nervenärzte und Kulturwissenschaftler vor kurzem die Zusammenhänge zwischen Kreativität und psychischer Krankheit. „Manche Störungen beinhalten die kreative Fähigkeit, assoziativ und unkonventionell zu denken“, so Wolfgang Maier, Psychiater an der Universität Bonn.

Umgekehrt seien kreativ begabte Menschen anfällig dafür, seelisch zu entgleisen. So treten affektive Störungen – also Gemütskrankheiten wie die Depression – überdurchschnittlich häufig bei Schriftstellern und Künstlern auf.

Besonders die so genannte Cyclothymie befällt sie öfter als andere Menschen. Damit ist eine Form der manisch-depressiven Erkrankung gemeint, bei der die Depression überwiegt und nur selten von Manien durchbrochen wird oder sich mit schwachen manischen Phasen – den Hypomanien – abwechselt.

„In dieser Konstellation kann der Melancholiker am besten von seiner Sensibilität profitieren, da ihm das hypomane Temperament die nötige Energie verleiht“, sagt Wolfgang Maier. Der hypomane Charakter mit seiner Tendenz zur Geschäftigkeit und Selbstüberschätzung stellt aber auch einen Selektionsvorteil für andere Berufe dar. Unter Managern findet sich dieser Wesenszug häufig.....
Schaffenskraft - Genie dank Wahnsinn - Wissen - sueddeutsche.de

(Hier wird auch Robert Schumann als zugleich kreativer und letztlich kranker Musiker genannt).

Auch Strindberg kann in die Reihe der genialen Wahnsinnigen oder der wahnsinnigen Genies eingeordnet werden:
In einigen Aphorismen und Briefstellen Nietzsches wird Strindberg erwähnt. Was sie miteinander verband, war das untrügliche Gespür für die Umbrüche der Zeit, ein verändertes Bild vom Menschen, eine neue Genealogie der Moral, ein wahrhaftiges Verhältnis der Geschlechter, ein psychologischer Tiefenblick, der die Erkenntnisse Freuds vorwegzunehmen scheint.

Einige Biographen und Interpreten Strindbergs, vor allem aber seine Kritiker haben unverhohlen von seiner "Geisteskrankheit" gesprochen. Man hat ihn in seiner egomanen Überspanntheit mit van Gogh verglichen. Karl Jaspers bemerkte in einer Studie über Strindberg und van Gogh: "Ob aber Strindberg 'geistesgestört' gewesen sei, das so im allgemeinen zu entscheiden, ist ganz nichtssagend. Denn wenn man nach einer vorausgesetzten Definition Geistesstörung nur dann annimmt, wenn der Mensch Besonnenheit, Orientierung, Ordnung der Gedanken verliert, so war es Strindberg nicht. Aber Strindberg litt an einem bekannten, charakterisierbaren, mehr als zwei Dezennien in seinem Leben erfüllenden Prozeß, den man schizophren, paraphren oder Paranoia nennen kann, ohne daß diese Namen etwas ausmachen."
https://www.ndrkultur.de/programm/sendungen/am_abend_vorgelesen/auguststrindberg100.html

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
:kraft: Schön, dass Rilke sich seine Kreativität nicht hat wegtherapieren lassen. Unsere grossen Dichter und Denker waren/sind die besten spirituellen Lehrer. :)

Genie und Wahnsinn
... liegen (oft) dicht beienander. Heißt es im "Volksmund".
Keine Sorge, ich meine hier niemanden persönlich, nicht mal mich!
:D:freu:

Viele Grüsse
Kathy
 
wie pflegte mein therapeut zu sagen wenn ich meinte ich bin wahnsinnig:
Nein bist du nicht, denn sonst könntest du dich richtig ausleben.:) ohne Rücksicht und Verstand.
ich habe mich für wahnsinn entschieden, dann ist man vielleicht ein überlebensgenie und diskutieren muss man dann nichts und gedankennachweise und schlußfolgerungen kann man muss man aber nicht erbringen.
Oder doch?:eek:

Bleibt die Frage offen: Genie = fischt im klaren Wasser
Wahnsinn = fischt imtrüben Wasser und findet auch was (verschlammtes etwas:) )

:wave:
 
ich kann diese leichtigkeit eigentlich gar nicht teilen.


ich denke, dass sehr viele der hier erwähnten personen, für "ihren" wahnsinn, größtenteils selbst verantwortlich waren.

was einen enormen unterschied zu tatsächlicher geisteskrankheit darstellt.


ich teile sogar nicht die "verständnisvolle nachsicht" die künstlern, herrschern oder in der wirtschaft sehr erfolgreichen menschen, sehr oft zuteil wird.

diese art des "abhebens" wird oft als "nebenwirkung" des genies, des erfolges oder der macht angesehen.

tatsache bleibt aber, dass bei fast allen dieser biographien immer wieder die selben entwicklungsstufen erkennbar sind.


ich bin fest davon überzeugt, dass sehr viel des "wahnsinns" anfangs nichts anderes war, als herauszufinden wie weit kann man gehen. grenzen auszuloten. und wenn dann keine grenzen aus dem umfeld zu erkennen sind, weil man sogar noch applaus, zuspruch und bewunderung erntet, dann wird das sehr rasch zu einem selbstläufer.


dieser ist dann wahrlich kaum mehr zu steuern.


meiner meinung nach unterliegen viele derer, anfangs einfach einer übergroßen selbstgefälligkeit. die rückmeldungen die sie meist erhalten, sprich reaktionen, aus ihrem umfeld lassen sie auch darauf schließen, etwas besonders zu sein, da es sich zu meist um zuspruch und verständnis, oft sogar auch um anerkennung handelt.


und so gibt es einerseits keinen grund zur "besorgnis" und anderseit auch keinen grund damit aufzuhören. im gegenteil. die grenzen werden immer weiter ausgelotet und auch ausgekostet. denn in gewisser weise ist es auch sicher sehr befriedigend.

und so ist das sich "treiben" lassen auch schon der anfang vom ende.

ich denke dass sehr viele die im "wahnsinn" (oder auch im drogenwahnsinn, dazu zählt natürlich auch alkohol) endeten, sehr wohl auch einen anderen weg hätte gehen können.


und das zitat von Rilke, sich nicht therapieren zu wollen, weil er befürchte dann auch seine kreativtät zu verlieren, erinnert doch in seiner weise sehr stark an viele aussagen von obig genannten personengruppen, von welchen man immer wieder liest, sie können gar nicht anders, denn sonst würden sie ihre kreativität, ihre künstlerische begabung, oder was auch immer verlieren.


dies ist, so glaube ich, nichts anderes als eine ausrede von eigentlich sehr willenschwachen menschen, die ihr handeln, ihr tun, ihre sucht, damit vor anderen, aber vor allem vor sich selbst rechtfertigen möchten.



warum man bei jenen mehr verständnis aufbringt, als bei "einfachen durchgeknallten normalos", die vordergründig über keine besondere begabung verfügen, ist mir schleierhaft.

ich sehe da eigentlich keinen unterschied.





richter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das Beispiel Beethoven:
Blei-Medizin brachte Beethoven den Tod

Eine Haaranalyse brachte die Wahrheit ans Licht: Offenbar hat Beethovens eigener Arzt den Tod des Komponisten auf dem Gewissen. Er vergiftete Beethoven mit bleihaltigen Antibiotika und Seife - allerdings ohne böse Absicht.
Quelle: Haaranalyse: Blei-Medizin brachte Beethoven den Tod - Gesundheit | STERN.DE

Schizophrenie auf Blei zurückzuführen
US-Forscher findet Zusammenhang zwischen Umweltgift und Geisteskrankheit

Forscher der Columbia Universität Columbia University in the City of New York in New York haben Hinweise dafür gefunden, dass Bleibelastungen zu Schizophrenie führen können, berichten die Wissenschaftler beim Treffen der American Association for the Advancement of Scienes AAAS AAAS - The World's Largest General Scientific Society , das derzeit in Seattle stattfindet. Die Daten beziehen sich auf Untersuchungen von schwangeren Frauen in den 60-er Jahren, berichtet BBC-Online BBC NEWS | News Front Page .

Ezra Susser von der University of Columbia hat zwischen 1959 und 1966 Aufzeichnungen von mehr als 20.000 Schwangeren in Kalifornien untersucht. Damals waren in den USA ebenso wie in den meisten anderen Staaten der Welt bleihaltige Treibstoffe üblich. Demnach entwickelten Menschen, deren Mütter höheren Bleibelastungen ausgesetzt waren, doppelt so oft die Geisteskrankheit wie andere Erwachsene. "Es ist das erste Mal, dass irgendein Umweltgift und die Belastung damit mit Schizophrenie in Verbindung gebracht wird", so Susser, der davon ausgeht, dass in Zukunft auch anderen Umweltgifte auf eventuelle Auslöser von Geisteskrankheiten untersucht werden. Der Experte nimmt an, dass das Blei das Wachstum der Nervenzellen in einer bestimmten Entwicklungsphase, der so genannten Synaptogenese, im Gehirn der Ungeborenen stört.

Susser meint, dass Blei ähnlich auf das Ungeborene wirkt wie etwa der erhöhte Alkoholgenuss von Schwangeren. "Auch dabei wird das Gehirn des Ungeborenen durch Alkohol geschädigt", so der Experte. Die Entstehung von Schizophrenie, einer der gefährlichsten Geisteskrankheiten, die häufig mit Selbstmord endet, ist bisher ein wissenschaftliches Rätsel gewesen.
Quelle: Schizophrenie

Wer weiß, vielleicht war schon das eine oder andere Gift für gewisse Genialität "zuständig"...


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Zitat von RRichter
ich bin fest davon überzeugt, dass sehr viel des "wahnsinns" anfangs nichts anderes war, als herauszufinden wie weit kann man gehen. grenzen auszuloten. und wenn dann keine grenzen aus dem umfeld zu erkennen sind, weil man sogar noch applaus, zuspruch und bewunderung erntet, dann wird das sehr rasch zu einem selbstläufer.

Hallo Rudi

Denkst du da bei dieser Theorie an ein bestimmtes Lebensalter?

Liebe Grüsse
pita
 
der beginn eines solchen prozesses wird eher an einer bestimmten aussgangsposition zu beobachten sein, als an einem bestimmten altersabschnitt.





richter

Zum Beispiel, richter?

Für mich gehört "Grenzen ausloten" primär und ganz natürlich ins (Klein-)Kindalter und in die Pubertät.

Das "Grenzen aufzeigen" ist die Aufgabe der Erziehenden.

Das "an Grenzen gelangen" nennt sich dann Erfahrung, aus welcher idealerweise die möglichst richtigen Schlüsse zu ziehen sind.

Ich kann mir deine Theorie bei einem "gesunden" Menschen mit "normaler" Kindheit/Jugend schlecht vorstellen.

pita
 
Es wäre doch mal schön zu hören hier, was überhaupt Wahnsinn ist???

Das es ein Genie geben kann, das nicht Wahnsinnig ist, glaube ich nicht.

Wahnsinnig ist man doch, wenn man Wahnsinnig auf eine Theorie oder Idee eingeht. Und wenn man dann auch noch damit Recht hat, dann ist man ein Genien geworden.

Darum gibt es doch so wenig Genies, weil die meisten Wahnsinnigen nicht zum Ziel kommen.


Liebe Grüsse Ruedi:wave:

Das wieder einmal auf die einfache Art das ganze zu sehen.:);)
 
Für mich gehört "Grenzen ausloten" primär und ganz natürlich ins (Klein-)Kindalter und in die Pubertät.

und was machen wir erwachsene dann tagtäglich?

nur mehr dahin wegetieren?

grenzen ausloten hört doch nicht mit dem kindesalter auf, das ist doch nicht dein ernst, oder?


der griff zu drogen, das gaspedal mal richtig durchdrücken, einen berg zu erklimmen, im alter ein studium zu beginnen, ....................


LÜGEN ist geradezu das paradebeispiel an grenzen ausloten.

wie oft tun wir das täglich. und hören wir jemals damit auf?

Ich kann mir deine Theorie bei einem "gesunden" Menschen mit "normaler" Kindheit/Jugend schlecht vorstellen.


auch das verwundert mich, dieses gerade von dir zu lesen.

denn dies würde ja im umkehrschluß bedeuten, dass alle "Wahnsinnigen" entweder nicht gesund, oder keine normale kindheit gehabt hätten.

meinst du das wirklich?


es wäre ja dann relativ einfach, eine risikogruppe zu benennen. müßte dann doch immer zumindest ein von dir genannter faktor, zwingend vorhanden sein.


nein, ich denke nicht, das es sich so einfach erklären lässt.




richter
 
Ich finde die Definition des WAHNS ganz passend:

Nach Karl Jaspers ist der Wahn an drei Kriterien festzumachen:
unvergleichliche subjektive Gewissheit
Unkorrigierbarkeit (Unbeeinflussbarkeit durch Erfahrungen und zwingende Schlüsse)
Unmöglichkeit des Inhalts
Beispiele

Bei einer Depression mit Wahnsymptomen treten zum Beispiel häufig Verarmungswahn, Schuldwahn und Katastrophendenken auf.
Bei einer Manie mit psychotischen Symptomen sind Größenwahn und überwertige Ideen typisch: Menschen mit Größenwahn sind entgegen der Auffassung ihrer Umwelt der Überzeugung, sie seien zum Beispiel eine wichtige Persönlichkeit.
Personen mit Demenz können ebenfalls Wahnsymptome zeigen. Häufig sind dabei eine wahnhafte Überzeugung, von anderen Menschen bestohlen zu werden bzw. dass sich eine fremde Person in der Wohnung aufhält oder aufgehalten hat (Phantom-Boarder-Symptom).
Auch im Zusammenhang mit der Alkoholkrankheit bzw. allen Suchterkrankungen mit geistiger Beeinträchtigung werden isolierte Formen des Wahns festgestellt, darunter am häufigsten Eifersuchtswahn.
Wahn ? Wikipedia

Es bleibt die Frage, wie es zu diesem Wahn(sinn) kommt, welche Ursachen ihm zugrunde liegen.

Gruss,
Uta
 
Natürlich sollen wir nicht nur noch dahin vegetieren!

Aber im Idealfall ist im Erwachsenenalter das Grenzen ausloten eine Herausforderung (Berg erklimmen, Studium im Alter) und nicht eine Verletzung seiner selbst oder anderer (Drogen, rasen).

Ich denke schon, dass die wahnsinnigen Genies tendenziell und mehrheitlich nicht nach allgemein gültigen Massstäben seelisch "gesund" sind und/oder eine normale Kindheit hatten. Da müsste man mal ein bisschen Biographie-Forschung betreiben.

Ich hätte gerne ein Beispiel deiner These für eine "bestimmte Ausgangsposition" gelesen.

pita
 
Aber im Idealfall ist im Erwachsenenalter das Grenzen ausloten.....

was bitte soll denn einen idealfall darstellen?

welches kriterium gilt da als maßstab?


mir graut richtig davor, wenn ich mir den zusammenhang von idealfall und leben nur vorstelle. geschweige denn wenn ich diesen auch leben müßte.


idealfall? was soll das sein?

schön brav, alles in gelengten bahnen? ja nix unvorhergesehenes, nichts "verbotenes", keine grenzen überschreiten?


nein danke, das ist dann ein zustand der für mich der vorstellung von scheintot sehr nahe kommt.




richter

p.s.: ein beispiel werde ich hier später posten.
 
"Idealfall" hiesse für mich - innere Ruhe, Frieden mit der Umwelt, Harmonie.
Die heitere Gelassenheit der Buddhisten. :)

Das würde mir sehr gefallen. :kraft: Langweilig? :confused:

:hexe: Kathy
 
Für einen Nicht-Buddhisten wäre Idealfall vielleicht: an die Gesellschaft angepasst, dem Staat nicht auf der Tasche liegend, fleißig arbeitend, nicht aufmüpfig denkend usw. usw.
Viele dieser Kriterien haben gerade Künstler oft nicht erfüllt.

Gruss,
Uta
 
guten Text über den Genius... seine Voraussetzungen und die Ursprünge im Sprachgebrauch geschrieben... kommt das Genie Murphy vorbei und haut mir den Browser um die Ohren... wahnsinnig nett von Ihm !

ich versuche es dann später noch einmal...!

Es ging jedenfalls im letzten Teil des verlorenen Beitrags um den Begriff des "durchgedreht seins" auf Basis einer mechanischen Schraube die scheinbar abdrehen, durchdrehen oder locker sein kann. Vermutlich ein Hinweis darauf das wir die Definition dieses Zustandes während der Industrialisierung um 1800 vollzogen und mit dieser in Verbindung gebracht haben.
Was ich noch nicht verstanden habe ist die Tatsache das wir manch einen Gedanken oder eine Handlung als "wahnsinnig Intelligent" bezeichnen wo doch die Begriffe eigentlich diametral laufen, oder ?
 
wieso wird hier ständig irgendjemand zitiert der als genie aus der vergangenheit hervorgegangen ist winkt?

ist es nicht ein fast täglicher ausspruch von vielen in 2010 lebenden
"ich werde wahnsinnig, oder das ist ja wahnsinn"?
ist nicht jeder ein genie, wenn er aus diesem ausspruch eine lösung hervorbringt oder gerade entdeckt für sich?

einfach an der eigenen nase entlang schauen und feststellen
was man am anfang als wahnsinn betrachtet hat, ist eigentlich eine geniale lösung.
wahnsinn ist grenzenloses denken und daraus entstehen oft geniale erfahrungen wenn sie kanalisiert werden.
wenn nicht, ? bleibt man im wahnsinn stecken und hat verloren.

das wort verrückt fehlt wohl noch:)
wer seine sichtweise verrückt kann probleme mit seiner umwelt bekommen.
eben weil sie nicht angepasst ist.
da nennt sich thema verfehlt:) :wave: oder nicht angepasstes verhalten:wave:
 
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